Nicht unbedingt als Dracula, aber ich hätt mir Wüstenhagen schon öfters für Lee vorstellen können. Da gab es auf jeden Fall ein paar passende Rollen: DER SCHÄDEL DES MARQUISE DE SADE, IM TODESGRIFF DER ROTEN MASKE, DAS PRIVATLEBEN DES SHERLOCK HOLMES oder DIE DREI MUSKETIERE.
Zitat von S.T.O.F.F.E.L. im Beitrag #61Nicht unbedingt als Dracula, aber ich hätt mir Wüstenhagen schon öfters für Lee vorstellen können. Da gab es auf jeden Fall ein paar passende Rollen: DER SCHÄDEL DES MARQUISE DE SADE, IM TODESGRIFF DER ROTEN MASKE, DAS PRIVATLEBEN DES SHERLOCK HOLMES oder DIE DREI MUSKETIERE.
Hätte es dich nicht beim "Privatleben" irritiert, Wüstenhagen mit seiner damaligen Stimme* als Mycroft zu hören?
*Bei seinen späteren Moriarty-Rollen klang er ja viel heiserer.
Wieso hätts mich irritieren sollen, Wüstenhagen mit seiner damaligen Stimme als Mycroft zu hören? Hätt ich mir halt vorstellen können bei Filmen mit Christopher Lee. Sicher wärs ne Gaudi gewesen ihn für Robert Stevens zu hören, aber Christian Rode hat da ja ne Superleistung geboten.
Zitat von Lammers im Beitrag #26Vor einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass ich Harry Wüstenhagen in der "DuckTales"-Hörspiel-Serie, die, im Gegensatz zur Fernsehserie, auch später noch die Synchro mit Oliver Rohrbeck, Santiago Ziesmer und Stefan Krause inne hatte, in der Folge "Das Tal der goldenen Sonne" als goldgierigen Schurken "El Capitano" gehört habe.
In der ersten Staffel war er öfter dabei, teilweise in dankbaren Rollen. Neben El Capitan, der gerade in der letzten Folge des Fünfteilers vor Goldgier buchstäblich den Verstand verliert glänzte er in "Viel Lärm um nichts" als öliger Vertreter, dem niemand widerstehen kann oder in der "Ducky Horror Picture Show" als Dracula-Parodie "Graf Quackula".
Zitat von fortinbras im Beitrag #2Zunächst sprach er meist kleinere Rollen in einer Unzahl von Filmen, meistens in Berlin. Er wurde vielseitig eingesetzt und war klassischer Ensemblesprecher. (...) Nachher wurden die Synchronrollen bedeutender und größer, aber Wüstenhagen war sich nie zu schade dafür, in einem Film mal nur zwei, drei Sätze zu sprechen.
Allerdings konnte er selbst aus kleinen Rollen noch Kabinettstückchen machen. Ein Beispiel dafür wäre der von John Connor zitierte polyglotte Spielleiter in "Charade":Spielthread: Filmzitate raten (32)
Ein sehr schöner Thread zu einem tollen Schauspieler und Sprecher!!! Sicher, auch für mich ist er DER Holmes (vielleicht neben rode), aber dennoch bleibe ich dabei, das er auf Lee (zum einen grundsätzlich, zum anderen erst Recht zu jenem Zeitpunkt) eine absolute Fehlbesetzung war! Er vermittelte Dux-like ein 2netter Junge von Nebenan" Charisma, das den ohnehin schon nicht so berauschenden Film in den Abgrund zieht!!! wo wir grad dabei sind: auf Garner, Milian und Caine ging er gar nicht! Dafür: Perfekt für Richard, Richardson und Palin, gut für Wilder und Rochfort. Für mich auch ein Sprecher der mit dem Alter immer besser wurde!!!
Persönlich mag ich Wüstenhagen für Christopher Lee sehr gerne, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Dein Urteil betreffend Michael Caine kann ich nur unterstreichen. Die Rolle sprach er perfekt, aber zu Caine paßte er überhaupt nicht. Er schien mir sogar etwas zu abgründig in Bezug auf Caines Typ und sein Spiel. In der Bühnenfassung, nach der man den Film drehte, spielte übrigens auch mal Ian Richardson, da hätte es natürlich besser gepaßt.
Eine Synchronrolle aus Harry Wüstenhagens früher Karrierephase möchte ich hervorheben: den von Andrea Checchi gespielten Hoteldetektiv Berg in "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" Dabei handelt es sich zwar nicht um eine Haupt-, aber zumindest um eine recht große Nebenrolle, die er zu einer Zeit sprach, als er sicher noch zur "zweiten Liga" gerechnet wurde. Daneben könnte ich mir Wüstenhagen in dieser Rolle auch durchaus selbst vorstellen, wenn der Film eine rein deutsche Produktion gewesen wäre. Bergs in vielen Szenen betont "ölige" Art hätte er sicher auch absolut überzeugend sppielen können, ebenso wie die "härteren" Momente im letzten Drittel.
Ich nutze diesen Thread mal für eine Sache, die mir bei diesem Sprecher besonders aufgefallen ist: Nach meinem Eindruck gilt es im Deutschen als "korrekt", wenn beim Wort "Detail" das "l" nicht betont wird, zumindest scheint es bei professionelle Sprechern so Standard zu sein. Bei Harry Wüstenhagen dagegen habe ich öfter (z. B. in "Basil, der große Mäusedetektiv" oder für Pierre Richard in "Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh") aufgefallen, dass er das "l" hier betont. Wäre es nur einmal vorgekommen, könnte man es natürlich für einen Versprecher halten. An sich ist es nicht weiter schlimm, es fällt nur auf, weil ich das bei anderen Synchronsprechern so nicht bemerkt habe. War es wohl eine persönliche Eigenart bei ihm (so wie Gert Fröbes "Inschtrumente")?
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #74Das betonte "l" bei Detail habe ich schon oft gehört, und nicht unbedingt bei Proletariern. Kommt mir recht verbreitet vor.
Aber auch unter professionellen Sprechern? Komisch kommt es mir eben in diesem Zusammenhang vor, unabhängig von der Frage nach Bildung oder Unbildung.