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Dieses Thema hat 92 Antworten
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 Synchronschaffende
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fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

30.08.2014 13:39
#16 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Für Michael Caine war er in der Tat sehr gewöhnungsbedürftig, obwohl er zur Rolle selbst sehr gut gepaßt hätte. Dennoch hätte es vielleicht in "Genie und Schnauze" besser funktioniert und Wüstenhagens Holmes-Arbeit um eine Facette bereichert. Aber das tat er mit Moriarty ja auch.

Ich mochte Wüstenhagens Stimme zwar in jeder Alterskategorie, aber später bekaö sie schon eine spezielle Klangfärbung. Vor allem Sarkasmus und Ironie lag ihm. Weswegen ich auch seinen akustischen Auftritt in "Gremlins 2" so sehr schätze, wo er das Original von Tony Randall deutlich verbesserte.

berti


Beiträge: 17.493

31.08.2014 22:46
#17 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Durch geringe Internetverbindungen in der letzten Woche komme ich leider erst jetzt dazu, etwas in diesem Thread zu schreiben!

Dass Harry Wüstenhagen im Laufe der Jahrzehnte mehrere Holmes-Darsteller sprach, die sich sowohl optisch als auch in Bezug auf ihre Rolleninterpretation deutlich unterschieden, ist mir auch schon vor vielen Jahren aufgefallen. Fast könnte man denken, er hätte den Detektiv auch mal auf der Bühne verkörpert, und dies hätte einige Synchronregisseure sehr beeindruckt. Aber wenn dem so wäre, müsste sowas eigentlich schon längst bekannt sein.
Übrigens war er nicht nur in "Genie und Schnauze" als Moriarty, sondern auch in der "Next Generation"-Folge "Sherlock Data Holmes" für Alan Shearman als Inspektor Lestrade zu hören (Quelle: Sherlock Holmes in Film und Fernsehen. Eind Handbuch", S. 207). Eine Moriarty-Rolle sprach er übrigens auch in der "Duck Tales"-Folge "Dr. Jekyll & Mr. McDuck" (mit Frank Glaubrecht als Holmes-Sprecher).
Für Peter Cushing hätte er allerdings 1959 viel zu jung und damals sicher auch zu glatt für dessen hageres Gesicht geklungen.

berti


Beiträge: 17.493

31.08.2014 22:57
#18 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #8
Ich mag den späten Wüstenhagen, mit etwas kräftigerer und sonorer Stimme, übrigens viel lieber als den frühen, den der Sechziger. Damals war er mir manchmal etwas zu sehr Dux-mäßig glucksend, danach wurde seine Stimme wie beim späten Lukschy auch viel interessanter und markanter.

Bei mir ist es zwar nicht so, dass ich Wüstenhagen in bestimmten Phasen besser als in anderen fände, aber ein extremer Wandel im Laufe der Jahrzehnte ist mir schon früher als besonders krass aufgefallen, weswegen ich lange nicht glauben wollte, dass er ziemlich heisere Sprecher der späteren Jahren mit dem Schauspieler identisch sein sollte, den ich von früheren Auftritten als Schauspieler (etwa aus diversen Edgar-Wallace-Filmen) her kannte (siehe meinen Eröffnungsbeitrag im Thread über "Extreme Stimmveränderungen).
Vor einigen Jahren schrieb DoMo etwas über Wüstenhagens verschiedene "Phasen" und dass "Das Leben des Brian" eine Mischung aus zweien davon darstelle:Extreme Stimmveränderungen (8)
Es hieß mal, in jungen Jahren seien er und Eckart Dux oft auf ähnliche Rollen/Schauspieler besetzt worden. In den Siebzigern hatte er aus meiner Sicht dann einige Zeit (mit nasaler gewordener Stimme) Parallenen zu Jürgen Thormann.

berti


Beiträge: 17.493

31.08.2014 23:11
#19 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Zitat von S.T.O.F.F.E.L. im Beitrag #4
Nachdem ich jetzt viele Episoden MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE gesehen hab - darin hat Harry Wüstenhagen zwei meiner Topsynchronrollen.

Da wäre mal der in seiner Welt rational agierende Machtmensch Dr. Armstrong (Michael Gough), eine echt tolle Leistung. Und dann Freddie Jones als Russe, der zwischendurch Steed ist. Hier macht Wüstenhagen genau das, was umgekehrt G. G. Hoffmann bei Macnee macht: er ist abwechselns ordinär und elegant. Macht ziemlichen Spass, sich das anzuhören.

Daneben war er auch in "Mordet die Männer" (einer leider nur auf Super8 erhaltenen Erstsynchro) zu hören:
Mit Schirm, Charme und Melone (11)
Mit Schirm, Charme und Melone (32)

berti


Beiträge: 17.493

01.09.2014 08:52
#20 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #2
Er war wohl Gene Wilders idealste Synchronstimme, aber auch hier besetzte man ihn nicht kontinuierlich.

Nachdem er Wilder in der Kinosynchro von "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..." gesprochen hatte, kam er unverständlicherweise mehrere Jahre in Berlin nicht mehr zum Zuge. Erst nach 1980 wurde er einige Jahre lang regelmäßig besetzt. Aber wenigstens bleibt ein Trost: Als das ZDF Woody Allens Frühwerk 1987 neu bearbeiten ließ, besetzte man Elmar Wepper auf Gene Wilder. Bei den späteren Ausstrahlungen griff man bei dieser Episode allerdings wieder auf die Kinofassung zurück.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

01.09.2014 12:14
#21 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Hallo Berti,

vielen Dank für deine Beiträge.

Sicher wäre Wüstenhagen 1959 für Peter Cushing als Holmes zu jung gewesen. Aber eventuell hätte es auf eine ähnliche Weise funktioniert wie GGH für David Niven.

Deine erwähnten Auftritte in "Sherlock Data Holmes" und "Duck Tales" werde ich noch in den Hauptbeitrag einarbeiten, die waren mir nicht wirklich bekannt, bzw falls ich mal darüber las, hab ich's vergessen. Ist beides nicht so in meinem Beuteschema.

Es dürfte wohl, in welcher Rolle auch immer, kein Synchronsprecher dermaßen in der Sherlock Holmes-Welt vertreten sein, wie Wüstenhagen. Eine recht einzigartige Sache, finde ich.

Lg,

Fortinbras

Slartibartfast



Beiträge: 6.679

01.09.2014 15:54
#22 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #21
Hallo Berti,
Eine recht einzigartige Sache, finde ich.

Nicht ganz. Wie in einem andern Thread schon mal festgestellt wurde, ist Lutz Mackensy auf ähnliche Weise mit der Figur des Jesus Christus verbunden. Wenn auch nicht durch so viele Einsätze.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

01.09.2014 17:19
#23 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Da es sich hier nicht um Karl May-Filme handelt, brauche ich ja nicht zu schweigen.

Es gibt sicher mehrere Fälle, wo jemand mit einem bestimmten Sujet verbandelt ist. Aber Harry Wüstenhagen und seine Holmes-Verbindungen sind schon ein wenig speziell. Alleine schon wegen dem Zeitraum, in dem er immer wieder mal für die Rolle geholt wurde, also nicht einfach so eine Welle wie die Agentenfilme der 60er und GGH. Bei diesem ist natürlich auch interessant, daß er zwei verschiedenen Bonds die Stimme lieh und auch nochmal als Assistent zurückkehrte (für Patrick Macnee). Wüstenhagen kann dafür auch noch Holmes' Erzfeind Moriarty verbuchen und in gewisser Hinsicht auch Lestrade. Das hat schon was, finde ich.

Andy-C


Beiträge: 435

01.09.2014 17:24
#24 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Ich fand ja immer, dass Wüstenhagen (wie im »Grünen Bogenschützen« zu sehen) zusammen mit Bruno W. Pantel (wie in »Zimmer 13« (glaube ich) zu sehen) ein perfektes deutsches Doyle-Gespann abgegeben hätten.

berti


Beiträge: 17.493

01.09.2014 23:20
#25 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

War Harry Wüstenhagen eigentlich auch mal an Bühnenmusicals beteiligt?
Ich meinte vor Jahren mal gelesen zu haben, dass er Henry Higgins gespielt hätte. Aber nachdem ich dafür keine Belege mehr finden konnte, war wohl der Wunsch Vater des Gedankens, da ich ihn mir in dieser Rolle gut vorstellen kann und er bekanntlich auch singen konnte.
Hier wäre übrigens seine Interpretation eines Chansons von Kurt Tucholsky, die vor einigen Jahren bereits verlinkt wurde:
https://www.youtube.com/watch?v=HCx_52BjdDI

Lammers


Beiträge: 4.069

02.09.2014 12:16
#26 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Vor einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass ich Harry Wüstenhagen in der "DuckTales"-Hörspiel-Serie, die, im Gegensatz zur Fernsehserie, auch später noch die Synchro mit Oliver Rohrbeck, Santiago Ziesmer und Stefan Krause inne hatte, in der Folge "Das Tal der goldenen Sonne" als goldgierigen Schurken "El Capitano" gehört habe. Das war mir damals (frühe 90er) noch nicht bewusst, da Wüstenhagen zu diesem Zeitpunkt schon sehr viel tiefer und rauchiger klang als bei "Mary Poppins". Daher kannte ich seine Stimme und seinen Namen, aber er klang bei letzterem Film ja noch wesentlich anders. Als ich dann irgendwann mal einen Edgar-Wallace-Film aus den frühen 60ern sah (es müsste "Der grüne Bogenschütze" gewesen sein), konnte ich ihn stimmlich auch ausmachen. Später, als ich mich dann anfing, mit Synchronisation zu beschäftigen, wurde mir bewusst, wie stark sich Wüstenhagens Stimme im Laufe der Zeit veränderte. Wenn ich mir jetzt Filme anschaue, die ich seit Jahren (also 10-15 Jahre und mehr) nicht mehr gesehen habe, bin ich doch manchmal sehr überrascht, wer damals wen synchronisiert hat. Sehr amüsant ist übrigens Wüstenhagens Mitwirken in der 1956 entstandenen Verfilmung von "Max und Moritz", in der er gemeinsam mit Edith Elsholtz (ist die mit Arne Elsholtz verwandt ?) singend durch die Handlung führt. Übrigens: Einer der Söhne der Regisseurs und Komponisten dieses Films, der mittlerweile verstorbene Kristian Schultze, der einen von den Beiden (also Max und Moritz) spielte, war u.a. von 1973 bis 1977 der Keyboarder in Klaus Doldingers Jazz-Rock-Formation "Passport".

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2014 12:57
#27 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

@ Lammers:

Na, wunderbar! Hat ja bestens geklappt.

"Max und Moritz" ist tatsächlich ein liebenswerter Film, habe ich aber schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen...!

@ Berti:

Danke für den Link, ist sehr nett! Als Higgins könnte ich mir Wüstenhagen gut vorstellen, allerdings widersprach sein Äußeres doch sehr den üblichen Besetzungskriterien.

berti


Beiträge: 17.493

02.09.2014 13:58
#28 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #27
Als Higgins könnte ich mir Wüstenhagen gut vorstellen, allerdings widersprach sein Äußeres doch sehr den üblichen Besetzungskriterien.

Weil die Darsteller dieser Rolle meist noch etwas größer waren? Oder aus einem anderen Grund?

iron


Beiträge: 5.111

02.09.2014 18:30
#29 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Seine Körpergröße hätte dafür sicher kein Problem dargestellt, zumal er ziemlich hager war. Rex Harrison wird auch nicht so viel größer gewesen sein, würde ich mal annehmen.
Außerdem hätte ein klischeehafter "Giftzwerg" Higgins, wo der Größenunterschied besonders ins Auge sticht, wenn er einem Kontrahenten, bzw. seinem Gegenpart Eliza gegenübersteht, in dieser wenig sympatischen Rolle bestimmt seinen Reiz.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

03.09.2014 17:39
#30 RE: Harry Wüstenhagen Zitat · antworten

Das Problem ist wohl weniger die Körpergröße oder eine eher schmächtige Statur. Jede Zeit hat so ihre Schönheitsideale. Dem muß Higgins nicht entsprechen, aber der Darsteller sollte eine gewisse Attraktivität mitbringen. Ein paar Äußerlichkeiten, wegen derer man auch rational nachvollziehen kann, warum Eliza den Kotzbrocken irgendwie anziehend findet. Josef Meinrad war auch nicht attraktiv, aber groß, schlank, dunkel und hatte eine gewisse Ausstrahlung. Paul Hubschmid, Friedrich Schoenfelder, Wolfgang Lukschy, Peter Minich, zuletzt in Wien Herbert Föttinger - das ist der "Higgins-Typus". Michael Heltau spielte ihn viel zu lange und sah zuletzt wie seine eigene Mutter aus, aber vorher war's auch anders. In England oder am Broadway ist eine ähnliche Linie bei der Besetzung des Higgins zu finden.

Wüstenhagen paßt einfach von der Optik nicht ins Musical "My fair Lady", während er in Shaws "Pygmalion" bessere Karten gehabt hätte.

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