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Dieses Thema hat 96 Antworten
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 Synchronschaffende
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John Connor



Beiträge: 4.883

29.01.2015 15:58
#46 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Zitat von E.v.G. im Beitrag #36
BBC hat Ausschnitte aus dem ältesten Sherlock (Stummfilm) auf ihrer Webseite.
Keine Ahnung, ob ihr das von Deutschland aus ansehen könnt.

http://www.bbc.co.uk/news/magazine-30932322




Wenn ich mir aus der von dir verlinkten Seite die Holmes-Illustration von Sidney Paget so anschaue...

Paget_Holmes_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

..., dann sehe ich doch eine große optische Ähnlichkeit mit Jonny Lee Millers Holmes in ELEMENTARY (über die Ähnlichkeit zwischen Pagets Watson und Lucy Liu bin ich noch unentschlossen).

Im Übrigen bin ich mittlerweile der Ansicht, dass Miller im Vergleich mit Cumberbatch doch der bessere Schauspieler ist, weil sein Spiel vielseitiger und nuancenreicher ist.

E.v.G.



Beiträge: 2.326

05.03.2015 01:11
#47 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

OFF-TOPIC:

Der britisch Privatsendr ITV zeigt derzeit einen Dreiteiler über der Leben von Sir Arthur Conan Doyle.
Die Hauptrolle in "Arthur and George" spielt Martin Clunes, der Doc Martin in der englische Vorlage gespielt und produziert hat. Sieht auf jeden Fall sehr vielversprechend aus.

berti


Beiträge: 17.494

05.03.2015 11:20
#48 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #1
Christopher Plummer hatte Holmes bereits im nie deutsch gezeigten Fernsefilm "Silver Blaze" zum Besten gegeben. Im 1979 produzierten Film "Mord an der Themse" wiederholte er diese Rolle. Einer der besten Holmes-Filme überhaupt, obwohl er eine frei erfundene Geschichte bietet (rund um Jack the Ripper) und Holmes hier so bodenständig und im positiven Sinn moralisch ist wie kaum anderswo. James Mason als ein hervorragender Watson trug auch zum positiven Bild des Filmes bei. Plummers düsterer und fast besessener Holmes wurde passend von Fred Maire synchronisiert, der auf jeden Fall der Rolle absolut gerecht wird und besonders auch im Schlußmonolog brilliert. Dennoch ist auch dieser Holmes etwas "larger than life", wie es auch sein sollte, hier fehlt mir bei Maire etwas die gelegentlich aufflackernde Arroganz und Überlegenheit der Figur, die Plummer gut einarbeitete. Maire ist fast einen Hauch zu menschlich, ich hätte hier Christian Rode durchaus bevorzugt (auch wenn es mir ob seiner Leistung fast weh tut, Maire als persönliche zweite Wahl zu reihen.

Nachdem ich den Film kürzlich erstmals sehen konnte, kann ich dem nur zustimmen. Maire war eine äußerst originelle Besetzung und schauspielerisch hervorragend, aber Rode habe ich trotzdem schmerzlich vermisst. Er ist für mich sowieso Plummers bester Sprecher, aber jenseits davon hatte er in Wilders Film einige Jahre zuvor bereits seine Qualität als Holmes-Stimme bewiesen, weshalb ich vor vielen Jahren auch auf seine Besetzung gehofft hatte.
Übrigens zählt diese Holmes-Darstellung für mich zu den besten, die ich kenne. Emotional und menschlich wurde der Detektiv davor und danach oft genug dargestellt, aber hier wurde ein schrittweiser Prozess gezeigt, in dem ein anfangs beherrscht wirkender Mann allmählich immer stärker von Gefühlen übermannt wird, die schließlich im tätlichen Angriff (die Szene in der Irrenanstalt) und einem empörten Schlussplädoyer enden. Man könnte hier von einer subtilen Charakterstudie sprechen, bei der die Bitterkeit am Ende (Holmes kennt die Wahrheit, kann aber nichts tun, fast wie J. J. Gittes in "Chinatown"), durch menschliche Wärme in der Freundschaft zu Watson (bitte nicht als unterschwellig homoerotisch missdeuten!) ausgeglichen wird und so für etwas Tiefgang sorgt.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

05.03.2015 11:59
#49 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Das war eine perfekte Analyse, lieber Berti! Du hast hier sehr schön beschrieben, wie Holmes in diesem wunderbaren Film präsentiert wird. Selten habe ich eine Charakterisierung des Meisterdetektives so facettenreich und spannend empfunden.

Übrigens gehen mir sämtliche homoerotischen Deutungen der Verbindung Holmes/Watson entsetzlich auf die Nerven, weil es da einfach keinen Anlass dafür gibt.

Mason als Watson bringt viel Wärme in den düsteren Film und ist Holmes auch eine emotionale Stütze in dessen schweren Momenten.

Die Szene, in der Holmes Watsons Erbse zerquetscht, ist eine meiner liebsten. Hier funktioniert auch alles wie bei einem alten Ehepaar.

Der Film "From Hell" mit Johnny Depp basiert ja auf derselben Vorlage, allerdings schneidet für mich allein schon "Mord an der Themse" deshalb deutlich besser ab, weil man in die Verschwörungstheorie einen fiktiven Helden einbaute, während in "From Hell" Johnny Depp den realen Inspektor Abberline spielt, dessen gesamte Biografie zugunsten des (recht guten, aber stellenweise übertriebenen) Filmes vollständig auf den Kopf gestellt wurde.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

07.03.2015 22:26
#50 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

So unterschiedlich sind die Empfindungen - die Szene mit der Erbse gehört für mich zu den düstersten des Films, da sich Watson an dieser Stelle reichlich senil und nörgelig zeigt, was Holmes mit (ungewohnter) verständnisvoller Wärme aufnimmt - tatsächlich weniger wie ein altes Ehepaar als vielmehr wie Vater und Sohn.
Versteht mich recht - sie bereichert den Film und zeigt echte Freundschaft und Zuneigung zwischen den beiden Figuren, aber eine Hilfe ist Watson in diesem Film kaum.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.494

07.03.2015 23:03
#51 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Als "senil" habe ich Masons Watson in diesem Film eigentlich nicht empfunden, weshalb mich dein (bereits in einer Rezension formuliertes) Urteil sehr überrascht hat.
Allenfalls bei seinen Recherchen im Rotlichtmilieu und als er sich dabei von einer Prostituierten und deren Zuhälter in einen (offensichtlichen) Hinterhalt locken lässt, macht er auf mich einen etwas unbeholfenen Eindruck, weshalb diese Episode (die im Grunde nichts zur Handlung beiträgt) weder zum Film noch zur sonstigen Darstellung des Charakters passen will (gleiches gilt allerdings auch für Donald Sutherlands Hellseher Lees).
Ansonsten fand ich bei diesem Watson so beachtlich, dass er nicht nur kompetent erscheint (nach seinen Recherchen fasst er seine Ergebnisse überzeugend zusammen), sondern auch Holmes gegenüber eine menschliche Wärme zeigt, die diesen über das frustrierende Ende des Falles hinwegtröstet.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

08.03.2015 00:00
#52 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Für mich wirkt Watson bei der Erbsen-Szene auch nicht senil (und auch generell im Film nicht). Bei der Erbsesequenz ist er vielleicht eine Spur infantil, aber mit diesem Problem müssen sich ja 99% der Männer ihr Leben lang herumschlagen. Wie eine Vater-Sohn-Beziehung kommen mir die beiden hier nicht vor. Mich erinnert die Szene an ein altes Ehepaar, in dem einer redet und der andere nicht wirklich zuhört. Klar, das Zerquetschen der Erbse hat schon etwas davon, einem Kind das ablenkende Spielzeug wegzunehmen, aber es ist eine doch ganz normale Verhaltensweise. Frau will reden, Mann durch die Kanäle zappen. Frau nimmt Mann die Fernbedienung weg - so in der Art eben. Nur daß es zwei alte Freunde sind, die seit langer Zeit zusammenleben.

Ansonsten sehe ich Watson hier so wie Berti und mir gefällt das ausgezeichnet.

Es ist aber auch immer wieder interessant, sich unterschiedliche Ansichten anzuhören.

berti


Beiträge: 17.494

09.03.2015 08:28
#53 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

@Stefan: Du hattest in der Vergangenheit schon einige Male geschrieben, dass dich Fred Maire in diesem Film positiv überrascht habe.
Wäre dir trotzdem ein anderer Sprecher (z. B. Christian Rode) in dieser Rolle am Liebsten gewesen?

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

09.03.2015 08:57
#54 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Rode, den ich für Plummers besten halte, wäre natürlich ideal gewesen, aber auch Clausnitzer hätte ich mir gut vorstellen können (Münchner in Berlin, warum nicht?).
Ansonsten bin ich mit der Besetzung eigentlich zufrieden, nur Krauss halte ich für völlig fehlbesetzt (und Chevalier war auch nicht unbedingt ideal).

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.494

09.03.2015 09:09
#55 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Danke!
Clausnitzer für Plummer habe ich noch nicht gehört, kann ihn mir aber durchaus vorstellen. Und wenn er gerade (z. B. wegen Roger Moore) in Berlin gewesen wäre, hätte man ihn sicher nehmen können. Aber trotzdem wäre Rode mein Wunschkandidat gewesen.

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #54
Ansonsten bin ich mit der Besetzung eigentlich zufrieden, nur Krauss halte ich für völlig fehlbesetzt (und Chevalier war auch nicht unbedingt ideal).

Für mich sind die Besetzungen ein zweischneidiges Schwert: Krauss für Sutherland ist wirklich absonderlich, aber mindestens ebenso erscheint mir auch Klaus Miedel für John Gielgud. Bei Chevalier fällt wieder auf, dass dieser ab einem bestimmten Zeitpunkt älter klang als er war.
Auf der Plusseite sehe ich neben dem unkonventionell besetzten Maire und Borchert für Mason besonders Wolfgang Völz für Frank Finlay als Lestrade, da er in dieser ernsthaften Rolle absolut überzeugt, ohne dass seine in späteren Jahren immer stärker werdende Neigung zum Chargieren durchkäme.

berti


Beiträge: 17.494

17.03.2015 08:52
#56 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #37
Übrigens sind mir noch drei deutsche Schauspieler eingefallen, die ich mir sehr gut in einem jeweils sehr individuellen Film als Sherlock Holmes hätte vorstellen können - mancher schüttelt vielleicht das Köpfchen...also los:

Axel von Ambesser in den 50er-Jahren, mit Paul Klinger als Dr. Watson.

So um 1960 herum Wolfgang Preiss, mit Alexander Kerst als Dr. Watson.

Und im Fernsehen der späten 60er, frühen 70er: Sieghardt Rupp, mit Günther Ungeheuer als Dr. Watson.

Wäre um 1970 herum nicht sowohl optisch als auch vom Typ her Harald Leipnitz naheliegender als Sieghardt Rupp gewesen?

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2015 14:48
#57 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Ob naheliegender oder nicht - ich wollte ja nur betont subjektiv jene Schauspieler auflisten, die ich mir in Deutschland als Holmes/Watson gewünscht hätte.

Und ich fände Rupp einen ausgesprochen interessanten Holmes - vielleicht etwas scharf und ruppig (was sonst!), aber doch interessant. Er hatte die richtige Physiognomie, konnte gleichzeitig aber auch moderner wirken im Sinne einer Anziehungskraft auf Frauen. In manchen Filmen kann man Rupp pfeiferauchend sehen, da zwängte sich mir das regelrecht auf.

The Baron



Beiträge: 37

29.03.2015 20:19
#58 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Man weiß ja nie genau, was alles in den Archiven auftaucht - gerade die BBC macht immer wieder Funde. Die Wilmer-Serie war ein Beispiel, und vor gar nicht langer Zeit hat man Hunderte von Aufzeichnungen und Schnipsel im Ausland "entdeckt" (darunter auch Cushing-Fernsehspiele, aber kein Holmes). Für den HR-HUND, der mit der Degeto wirklich nichts zu tun hat, gibt es freilich wenig Hoffnung. Das Drehbuch impliziert, dass die Szenen mit dem Hund gefilmt worden sind, alle anderen Szenen wurden live aus einem Bühnenset ausgestrahlt. Auch im Nachlaß von Umgelter, der jetzt in München liegt, hat man diesbezüglich nichts aufgetan. Der HR hat nicht einmal mehr Fotomaterial (die wenigen alten Hunde-Pressefotos haben sie mir geschenkt). Allerdings hat die Dokumentation, die Fortinbras eingehend erwähnt hat, gezeigt, dass das Fernsehspiel SHERLOCK HOLMES LIEGT IM STERBEN (1954) mit E. F. Fürbringer offensichtlich aufgezeichnet wurde - vielleicht ist hier noch eine Entdeckung zu machen.

Die Hörspiele mit Renneisen fand ich übrigens vorzüglich.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

29.03.2015 22:03
#59 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Den Auftritt von Fürbringer habe ich ganz vergessen - ist nunmehr in den Hauptbeitrag eingearbeitet worden. Bei der Gelegenheit hab ich gleich einige meiner Schlampigkeitsfehler entfernt...

Wer wohl Peter Cushing in der Serie sprach? Schellow war's sicher nicht. Und Friedrich Schoenfelder war zwar kein Buchhalter, aber er hätte sich vielleicht an Sherlock Holmes doch erinnern können.

Am Ehesten dürfte es wohl eine Hamburger Synchronisation sein. Paul Edwin Roth? Günther Dockerill? Rolf Mamero? Richard Münch? Für Spekulationen ist ja sehr viel Raum...

Wolfgang Preiss, über den jemand mal geschrieben hat, er wäre so etwas wie ein deutscher Peter Cushing gewesen, wäre auch so ein fantastischer Kandidat - aber genauso utopisch wie die anderen erwähnten Herren...

Ich möchte übrigens jedem, der ausreichend Englisch spricht, die BBC-Serie mit Cushing empfehlen. Trotz einiger Schwächen bei den einzelnen Adaptionen ist das Gesamtbild sehr gelungen!

The Baron



Beiträge: 37

29.03.2015 23:43
#60 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #59
Ich möchte übrigens jedem, der ausreichend Englisch spricht, die BBC-Serie mit Cushing empfehlen. Trotz einiger Schwächen bei den einzelnen Adaptionen ist das Gesamtbild sehr gelungen!


Ich bin der Meinung, sowohl HOUND wie auch THE BLUE CARBUNCLE sind um Klassen besser als die Adaptionen mit Brett. THE SIGN OF FOUR ist insgesamt wirklich schwach, aber THE BOSCOMBE VALLEY MYSTERY hat einige ganz großartige Momente. Für A STUDY IN SCARLET gibt es ja keinen Vergleich, weil es die einzige Verfilmung der Geschichte ist.

Und ja, mich würde auch interessieren, wer Cushing da bei uns gesprochen hat. Preiss wäre natürlich was ... Roth ("Pled" nannte ihn Schellow) - machte der nicht eher Synchro in Berlin, wo er damals auch am Theater war?

Der deutsche Sender behauptet jedenfalls, alles Material vernichtet zu haben - aber meist sind die zu bequem, um überhaupt nachzuschauen. Mit Rhotert hatte ich beim HR wirklich Glück. Der war interessiert, weil er Umgelter noch kannte und mit dessen Frau studiert hatte.

Ach ja, Rolf Becker hast Du in Deinem Artikel auch vergessen. ;)

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