Danke für den Hinweis - wie an anderer Stelle gesagt, Synchro ist nicht mein wirkliches Steckenpferd, geschweige denn mein Fachgebiet. ^^
Und: BLUE ist großartig, trotz deutlicher Studioaufnahmen. Schon der Anfang mit dem Hut im Vergleich - Brett eher gedehnt, fast beiläufig, Cushing schlägt Funken. Unbedingt ansehen! (Am Rande bemerkt spielt Frank Middlemass in beiden Fassungen mit, aber in unterschiedlichen Rollen)
Was macht Niklaus eigentlich heutzutage? Sehr angenehmer, witziger Mann, und vor ein paar Jahren klang er noch genauso wie immer. Das ist definitiv ein Sprecher, mit dem man heute noch gut arbeiten könnte, finde ich.
fortinbras
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gelöscht
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30.03.2015 00:03
#63 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen
"The Blue Carbuncle" ist wirklich eine ausgezeichnete Episode und ich ziehe die mit Cushing auch jener von Brett vor. "Hound of..." ist natürlich in der zweiteiligen Fassung mit Cushing nicht so cineastisch perfekt wie der Hammer Film, aber von sehr schöner Atmosphäre, mit stimmungevollen Locations und einer kammerspielhaften Intensität, wie sie bei Fernsehspielen häufig vorkommt.
"The Sign of Four" hat sicher das Problem, dass die Geschichte in 50 Minuten durchgepeitscht wird und schwächelt etwas, hat aber auch ein paar schöne Momente. Liege ich jetzt falsch, dass am Ende dieser Episode Cushing/Holmes (beide!) erschöpft im Sessel versinkt und vom Heilmittel Arbeit spricht?
Ich fand auch den Vorspann sehr gelungen, auch wenn er etwas ungelenk wie ein Rohschnitt wirkt.
@ The Baron:
Ohje, tatsächlich - Rolf Becker habe ich auch vergessen. Hat eigentlich irgendjemand den Film mal gesehen? Ursprünglich sollte er ja in der "Straßenfeger"-Box erscheinen, wurde dann aber durch "Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" ersetzt.
Der war für die "Straßenfeger" vorgesehen? Potzblitz! Aber das war ja "nur" eine Episode einer Fernsehserie; ich denke mir, dass sie die Serie lieber als Ganzes auswerten wollen/werden.
Zitat von The Baron im Beitrag #62Was macht Niklaus eigentlich heutzutage? Sehr angenehmer, witziger Mann, und vor ein paar Jahren klang er noch genauso wie immer. Das ist definitiv ein Sprecher, mit dem man heute noch gut arbeiten könnte, finde ich.
Zu seinem 89. Geburtstag las er öffentlich Texte von Werner Finck und war Anfang letzten Jahres an einem Olsenbande-Fanprojekt beteiligt - er arbeitet noch, wenn man ihn fragt.
Gruß Stefan
fortinbras
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30.03.2015 10:02
#66 RE: Der klassische Sherlock Holmes und seine deutschen Stimmen
Betreffend Rolf Beckers Holmes-Auftritt: ich hatte mich damals erkundigt und als Antwort erhalten, dass es aus rechtlichen Gründen nicht möglich gewesen sei, diese Produktion in die "Sherlock Holmes"-Box aufzunehmen.
Dass es eine Einzelepisode ist, von welcher Reihe weiss ich jetzt nicht, dürfte vielleicht nicht stören - man hat ja auch in einer der "Straßenfeger"-Boxen Jürgen Rolands "Einer fehlt beim Kurkonzert" beigegeben. Und das ist eine Episode aus "Dem Täter auf der Spur" - wenngleich ohne das übliche Team und stilistisch etwas anders.
Noch kurz zu "The Blue Carbuncle" von 1968: wenn Dr. Watson den Hut begutachtet und seine Schlußfolgerungen zieht, ist Peter Cushings Spiel dazu schlichtweg fantastisch. Es gelingt ihm perfekt die Gratwanderung zwischen der Bewunderung für Watsons Bemühungen und seiner eigenen Allwissenheit - weil natürlich ist nahezu alles falsch. In dieser Szene sprühen die Funken, das ist für mich ein Highlight der gesamten (verbliebenen) Serie.
Zitat von fortinbras im Beitrag #66Noch kurz zu "The Blue Carbuncle" von 1968: wenn Dr. Watson den Hut begutachtet und seine Schlußfolgerungen zieht, ist Peter Cushings Spiel dazu schlichtweg fantastisch. Es gelingt ihm perfekt die Gratwanderung zwischen der Bewunderung für Watsons Bemühungen und seiner eigenen Allwissenheit - weil natürlich ist nahezu alles falsch. In dieser Szene sprühen die Funken, das ist für mich ein Highlight der gesamten (verbliebenen) Serie.
In der Vergangenheit meinte Mücke einige Male, Helmo Kindermann habe auffällig oft Ermittler synchronisiert, da er etwas nüchtern-analysierendes in der Stimme gehabt hätte. Als Holmes-Stimme hätte er sicher funktioniert, wenn man bedenkt, wie er Charlton Heston in "Khartoum" synchronisierte: äußerlich beherrscht, unterkühlt und zynisch klingen (mit arroganten Anflügen), aber in einigen Szenen auch sehr emotional, teilweise innerlich zerrissen und verzweifelt. Die Frage ist nur, zu welchen Darstellern er gepasst hätte: Die obige Beschreibung trifft teilweise auch auf Christopher Plummer in "Mord an der Themse" zu, aber in Kombination mit Plummers Gesicht bin ich unschlüssig. Christopher Lee sprach Kindermann gelegentlich, u. a. auch bei dessen Auftritt als Mycroft, also warum nicht auch Sherlock im "Halsband des Todes"? Vielleicht wäre er auch eine geeignete Stimme für Douglas Wilmer gewesen? Heinz Petruo war im "cleveren Bruder" so passend, wie es die Kürze der Rolle zuließ, er und Kindermann konnten für ähnliche Schauspieler/Rollen eingesetzt werden. Stewart Granger sprach er im "Ölprinz" durchaus passend, im "Hund von Baskerville" hätte er (im Falle einer noch in den 70ern entstandenen Synchro) noch etwas mehr als GGH herausholen können, sofern dass angesichts dieser absurden Besetzung überhaupt noch möglich gewesen wäre. Auch in Kombination mit Ian Richardsons Gesicht kann ich ihn mir vorstellen, aber 1986/87 war er schon aus der Branche ausgestiegen. Oder ein ganz verwegener Gedanke (Stefan nimmt ihn mir hoffentlich nicht übel!): Hätte er sogar Basil Rathbone glaubhaft synchronisieren können, wenn das westdeutsche Fernsehen die DEFA-Synchros nicht übernommen hätte? Ebenso wie Walter Niklaus hatte er neben einem Sinn für Sarkasmus auch etwas sehr "Überlegtes" in der Stimme.
Zitat von berti im Beitrag #68Oder ein ganz verwegener Gedanke (Stefan nimmt ihn mir hoffentlich nicht übel!): Hätte er sogar Basil Rathbone glaubhaft synchronisieren können, wenn das westdeutsche Fernsehen die DEFA-Synchros nicht übernommen hätte?
Warum übel nehmen? Im Gegenteil - Kindermann hätte einer der wenigen adäquaten Sprecher für Rathbone sein können, stimmlich passend und schauspielerisch dem grauenvollen Marschall weit überlegen (nein, ich habe die Fassungen mit Marschall nicht gesehen, aber ich finde ihn immer grauenvoll und es kann hier nicht anders gewesen sein).
Ich hatte diese Befürchtung, da du Niklaus sehr schätzt und es sein könnte, dass du in diesem Fall (in dem er wirklich perfekt besetzt war) auch nur den Gedanken an eine andere Stimme als Sakrileg empfinden könntest.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #69schauspielerisch dem grauenvollen Marschall weit überlegen (nein, ich habe die Fassungen mit Marschall nicht gesehen, aber ich finde ihn immer grauenvoll und es kann hier nicht anders gewesen sein).
Kennst du auch nicht die beiden kurzen Schnipsel (aus dem "Spinnennest" und der "Perle der Borgia"*), die in der von fortinbras erwähnten alten Dokumentation zu sehen sind? Da fand ich ihn gar nicht so unpassend.
*Der Einfachheit halber verwende ich die Titel der DEFA-Erstsynchros.
Sie interessieren mich sehr, aber bisher hatte ich noch keine Gelegenheit. Stimmlich passte Marschall sicher sehr gut und ist näher am Original als Niklaus, aber schauspielerisch ... tut mir leid, ich möchte nicht weiter kommentieren ... muss aber zumindest noch anmerken, dass Marschall einer der Gründe ist, dass ich münchner Synchros lange Zeit absolut nicht ausstehen konnte (außer z.B. James Bond, aber DA ist Marschall ja nie zu hören).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #71(außer z.B. James Bond, aber DA ist Marschall ja nie zu hören)
Sprach er nicht in "Moonraker" den NASA-Offizier, der Gogol am Telefon versichert, die Amerikaner hätten keine Rakete gestartet (auch wenn das nur eine sehr kleine Rolle ist)?
Mir war es auch nur aufgefallen, weil ich früher dachte "Bauschulte in München, und dann noch in einer Minirolle?". Manchmal ähnelten sie sich für mich so sehr, dass ich Mühe hatte, sie zu unterscheiden.
Du meinst mit der Beschreibung tatsächlich Christian Marschall und nicht Klaus Höhne? Für mich haben Marschall und Bauschulte praktisch überhaupt keine Ähnlichkeit.