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Dieses Thema hat 106 Antworten
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 Off-Topic
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John Connor



Beiträge: 4.883

19.05.2015 01:35
#46 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER (TWO MULES FOR SISTER SARA [USA/MEX 1970])
EIN FRESSEN FUER DIE GEIER_Poster.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER ist plotmäßig sowas wie eine Mischung aus AFRICAN QUEEN und FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR und gilt gemeinhin als der schwächste der 5 Filme, die Eastwood unter der Regie Don Siegels gemacht hat. Ich sehe das nicht so. Mein Kandidat für diese Position wäre eher BETROGEN (dazu aber demnächst mehr).

FRESSEN ist in den ersten zwei Dritteln, mindestens aber in der ersten Hälfte, ein ungemein amüsanter Western. Das liegt nicht so sehr daran, dass das Drehbuch an sich schon komisch wäre. Der größte Trumpf des Filmes besteht darin, dass er Eastwoods Fremden ohne Namen aus den Dollar-Filmen herauslöst und mit der Figur einer quirligen, gewitzten und starken Nonne zusammenbringt, die nicht nur die Souveränität des individualistischen Glücksritters ständig auf die Probe stellt (und diese damit nicht selten als bloße Fassade enthüllt), sondern auch dem überzeugten Junggesellen den Kopf verdreht.
Der Film macht sich einen Spaß daraus, wie der sonst so wortkarge Eastwood in Gesellschaft dieser Frau zum Plappermaul mutiert. In vielen hübschen Dialogen macht der Film unmissverständlich klar, dass Eastwood mit seiner neckenden Geschwätzigkeit eigentlich nur sein erotisches Interesse an dieser Nonne (was ihn wohl selbst am meisten irritiert) sublimiert.


Sister_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Wann immer Regisseur Siegel die Gelegenheit dazu bekam, hat er seinen Unmut über die Hauptdarstellerin Shirley MacLaine geäußert - Eastwood hat Siegel in dem Punkt nicht ausdrücklich widersprochen, sondern etwas diplomatischer angedeutet, dass Liz Taylor (die ursprünglich auch Interesse an dem Projekt bekundet hatte) oder Sophia Loren wohl passender gewesen wären.
Auch hierbei bin ich anderer Ansicht: MacLaine ist in der – im wahrsten Sinne des Wortes – ‚Rolle‘ einer mit mexikanischen Rebellen sympathisierenden Nonne nicht nur völlig glaubwürdig, sondern auch im Zusammenspiel mit Eastwood absolut hinreißend (Rolf Schult und Renate Danz sind hier kongenial besetzt und stehen ihren amerikanischen alter egos in nichts nach). Als Zuschauer glaubt man gern, dass nur so eine zierliche und vom üblichen Beuteschema des Eastwoodschen Helden abweichende Frauenfigur diesen aus der Reserve locken kann.

Sister_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

SPOILER
Da ich meine erste Ansicht des Films beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren kann, vermag ich nicht zu beurteilen, wie gelungen die Pointe über MacLaines eigentliche Identität ist bzw. wie überraschend diese kommt. Ich denke aber, dass der Film bei einer wiederholten Rezeption besser funktioniert, wenn man um diese Pointe weiß, weil man sich dann besser auf MacLaines Scharade und Eastwoods Unwissenheit konzentrieren und aus diesem Informationsvorsprung größeres Vergnügen ziehen kann. Eine Art Comedy-suspense a la Hitchock, wenn man so will. Vielleicht deshalb hat es mich nie so sonderlich gestört, dass MacLaines unübersehbares Augenmakeup eigentlich völlig unangemessen ist.


Sister_3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Für Fans von Eastwoods Dollar-Trilogie ist FRESSEN insofern sehr interessant, weil keiner seiner US-Filme je wieder einen so deutlichen Bezug zu seinen Italo-Western hergestellt hat – mit Ausnahme von EIN FREMDER OHNE NAMEN vielleicht. Das gilt nicht nur in Bezug auf die Optik seines Helden – Stoppelbart, Zigarillo -, oder dessen Lebensphilosophie – das Einzelgängertum, die Lakonie, der Zynismus, die Kunstfertigkeit im Umgang mit Waffen. Auch filmästhetisch und formal zitiert FRESSEN die Leone-Klassiker, z.B. mit der Verpflichtung Ennio Morricones für die Filmmusik.

Sister_4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Vielleicht liegt es aber auch gerade an dieser überdeutlichen Reminiszenz, dass FRESSEN Erwartungen weckt, die er schlicht nicht erfüllen kann. Als pures Zwei-Personen-Stück ist der Film jedenfalls viel überzeugender als wenn er versucht, die brutale Drastik Leones zu imitieren, ohne jedoch gleichzeitig auch dessen stilisierte Gewaltästhetik zu übernehmen – in der Hinsicht ist das Schlachtengetümmel im Finale völlig misslungen und steht im krassen Gegensatz zum humorigen Rest des Films (die unnötig brutale Hinrichtungsszene in der Mitte mag zwar darauf vorbereiten, aber auch sie fügt sich nicht in den zuvor etablierten Grundton des Films ein).

Sieht man von diesem verkorksten Finale – auf das Siegel unverständlicherweise sehr stolz war – ab, könnte EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER als der einzige familienfreundliche Western Eastwoods gelten. Wohl deshalb gehört er auch zu seinen am häufigsten im TV gezeigten Filmen.

Nächster Film: STOSSTRUPP GOLD

kogenta



Beiträge: 2.069

19.05.2015 03:16
#47 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Nachdem ich schon bei WESTWÄRTS ZIEHT DER WIND mit Begeisterung lesen konnte, dass ich offenbar nicht der Einzige bin, der diesen angeblich grauenvollen Film - mit Ausnahme der Singerei - als sehr amüssant in Erinnerung hat, freue ich mich um so mehr, nun auch bei EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER eine postive Besprechung zu lesen, die auch hier im Gegensatz zur häufigen ungerechtfertigten Herabwürdigung des Films steht.

Bin hier genau Deiner Meinung: Die ersten zwei Drittel des Films sind wirklich großartig, da gibt's nichts zu meckern, und erst das Kampfgetümmel am Ende ist - tja, langweilig. Das spiegelt sich auch exakt in der Filmmusik-CD wieder, die ein wahrer Genuss ist - bis auf das vorletzte Stück, das das Kampfgetümmel lautstark untermalt. Dass Ennio Morricone für diese Meisterleistung keinen Oscar bekommen hat - und nichtmal nominiert war - ist ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen. Das sagt auch Regisseur Don Siegel ("A Scandal. Morricone is a Genius!"). - (Chef-Epigone Tarantino klaut übrigens gerne Musik aus diesem Film!)

Ob Liz Taylor besser gewesen wäre - ich kann es mir nicht vorstellen. Verständlich die Enttäuschung der Beteiligten, als Liz Taylor im letzten Moment abgesagt hat, aber der Ersatz durch Shirley MacLaine ist doch wohl optimal. Renate Danz ist hier großartig wie selten, und Rolf Schult für Clint Eastwood empfinde ich als deutlich besser gegenüber Klaus Kindler, der sich - leider! - später für Eastwood etablieren sollte.

Meine deutlich positive Meinung über FRESSEN und auch über WESTWÄRTS mag vielleicht auch damit zusammenhängen, dass ich diese Filme noch im Kino gesehen habe (dass waren Dauerbrenner im Kino bis weit in die 80er Jahre), was doch nochmal was anderes ist als am heimischen Bildschirm. Manch einem ist das nicht so recht bewusst, aber es ist schon was anderes, ob ich einen Film mit wenigen oder gar allein im eigenen Wohnzimmer sehe oder mit 300 anderen Zuschauern im großen Kinosaal. Das meine ich nicht technisch, sondern das gesamte Klima ist ein anderes, man ist dem Film deutlich näher. Gute Filme werden dadurch noch intensiver und besser, eine Erfahrung, die man heute leider kaum noch machen kann.

Gruß, kogenta

PS: Apropos Western - HÄNGT IHN HÖHER fand ich im Vergleich mit den beiden obigen Filmen doch eher schwach; sorry, aber der ist für mich kaum mehr als eine bessere Bonanza-Folge...

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

19.05.2015 14:19
#48 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Ich glaube, es ist eine Fügung des Schicksals gewesen, dass Elizabeth Taylor vom Film absprang. Einen möglichen Grund verschweige ich jetzt, er wäre zu zotig und meine Fantasie zu schmutzig - weil ich da neulich so ein Büchlein las...

Realistisch betrachtet: während der 60er bot die Taylor einige herausragende Leistungen, aber gegen Ende der Dekade war's damit vorbei. Sie wirkte etwa in "Das einzige Spiel in der Stadt" furchtbar, vorher war sie bereits in "Die Stunde der Komödianten" alles andere als überzeugend und sollte nur wenig später in Filmen a la "Hammersmith ist raus" oder "X, Y und Zee" regelrecht schockierend schlecht spielen. Ich glaube, die Taylor hätte den Film lächerlich gemacht. Sophia Loren war zu der Zeit auch eher in einer darstellerischen Pause und wurde meist nur abgefilmt und bemühte sich kaum um mehr, sie hatte 1969 kaum noch etwas von ihrer Frische, war noch entfernt von der späteren Würde und widmete sich der Routine. Gerade deshalb denke ich, war Shirley MacLaine schlichtweg goldrichtig.

Morricones Musik ist großartig, sie wandelt perfekt zwischen Gespür für den Film an sich und der musikalischen Selbstparodie.

Insgesamt finde ich es schade, dass der Film uneinheitlich inszeniert ist und sich sehr ungelenk gegen Schluß hin verändert. Für Eastwood hätte es auch als reine Komödie der Abschied vom Italowestern sein können hin zum Star des US-Kinos. Ihm selbst gelingt das schon, nur der Film ist eben unentschlossen.

Aber das ist ja bei Don Siegel keine Seltenheit, auch wenn er als Regiemeister sehr verehrt wird. Bei vielen seiner Filme, von "Nur 72 Stunden" über "Sinola" zu "Flucht aus Alcatraz" oder "Telefon": die viel gerühmte Kompromisslosigkeit zeigt sich bei ihm oft darin, dass seine Filme kompromisslos uneinheitlich sind. Selbst ein spannender, guter Actionreisser wie "Nur 72 Stunden" leidet darunter, dass sich Siegel nicht ganz entscheiden kann, was er will (in erwähntem Fall war er sich bis zuletzt nicht klar, ob Madigan die Hauptfigur ist oder sein Chef). Auf "Ein Fressen für die Geier" trifft es nicht zu, aber Siegel, der sich nie als politischen Regisseur sah, bringt mitunter sehr rechtskonservative Hauptfiguren, deren Handeln nicht hinterfragt wird. Ein aus meiner Sicht sehr überschätzter Regisseur, auch wenn er einige verdammt gute Filme machte. Zu einigen davon wird es hier ja noch Diskussionen geben, da will ich nicht vorgreifen.

"Ein Fressen für die Geier" ist jedenfalls ein unterhalsamer Film, der sehr vom Zusammenspiel der Hauptdarsteller lebt. Der Schluß erinnert mich an den Caper-Movie "Top Job", der auf unterhaltsame Weise eine genretypische Geschichte erzählt, um am Ende in unnötige Gewaltexzesse abzudriften.

Wollte Siegel zeigen: bis hier her, Freunde, habt ihr euren Spaß gehabt, das war die Märchenstunde. Und jetzt kommt die Wirklichkeit! - oder wurde ihm klar, dass die ihm damals schon nachgesagte kompromisslose Härte fehlte und er zeigen musste: wo Siegel draufsteht, ist auch Siegel drin.

Schade finde ich es, dass ein unterhaltsamer guter Film durch einen sinnlos gewalttätigen Schluß fast schon kaputt gemacht wird.

Da Siegel in seinen Filmen aber generell eine Erklärung vermeidet, muss man seiner Friss-oder-stirb-Methode wohl gewissen Respekt zollen.

Last but not least: schade, dass Eastwood nahezu keine Komödien gedreht hat.

John Connor



Beiträge: 4.883

19.05.2015 23:29
#49 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Zitat von kogenta im Beitrag #47
...Rolf Schult für Clint Eastwood empfinde ich als deutlich besser gegenüber Klaus Kindler, der sich - leider! - später für Eastwood etablieren sollte.


Wie ich weiter oben eher nebenbei erwähnt habe, habe ich Kindlers Einsätze ab den 90ern sehr zu schätzen gelernt, aber ich habe es insbesondere bei Eastwoods Filmen aus den Siebzigern mehr als einmal bedauert, dass Schult nicht mehr zum Zuge kam. Er hat Eastwoods Coolness und Lakonie besser eingefangen als jeder andere unter seinen Sprechern (GGH, den ich für die Sechziger nach wie vor favorisiere, hätte im darauffolgenden Jahrzehnt wohl nicht mehr optimal gepasst).

Zitat von kogenta im Beitrag #47
Meine deutlich positive Meinung über FRESSEN und auch über WESTWÄRTS mag vielleicht auch damit zusammenhängen, dass ich diese Filme noch im Kino gesehen habe (dass waren Dauerbrenner im Kino bis weit in die 80er Jahre), was doch nochmal was anderes ist als am heimischen Bildschirm.


Ich hatte zwar nicht die Gelegenheit, meine Lieblings-Eastwoods noch auf der großen Leinwand zu genießen, aber ich kann mich noch sehr genau an die Saalatmosphäre bei DIE BRÜCKEN AM FLUSS erinnern - wie die Regenszene am Schluss von einem kollektiven Schniefen begleitet wurde, war schon sehr bemerkenswert. Wohl deshalb gehört dieser Film trotz einiger Schönheitsfehler immer noch zu meinen Eastwood-Favoriten aus dessen späterer Schaffensperiode.

Zitat von kogenta im Beitrag #47
HÄNGT IHN HÖHER fand ich im Vergleich mit den beiden obigen Filmen doch eher schwach; sorry, aber der ist für mich kaum mehr als eine bessere Bonanza-Folge...


In der Tat erinnert HÄNGT IHN HÖHER dramaturgisch sehr an einen Piloten für eine TV-Serie, auch formal ist der Film reichlich bieder ausgefallen. Andererseits bietet er mit seiner Star-zentrierten Ästhetik alles, was der Eastwood-Fan sich wünscht. Und ein paar TV-untypische Abweichungen vom Standardpfad erlaubt er sich ja schon, so ist es ja nicht. Vielleicht mag ich diesen Film aber auch deshalb so sehr, weil ich ihn im (Wiederaufführungs-)Kino sehen konnte und er eines meiner ersten Kinoerlebnisse überhaupt war.

Zitat von fortinbras im Beitrag #48
Ich glaube, es ist eine Fügung des Schicksals gewesen, dass Elizabeth Taylor vom Film absprang. Einen möglichen Grund verschweige ich jetzt, er wäre zu zotig und meine Fantasie zu schmutzig - weil ich da neulich so ein Büchlein las...


Das rechne ich dir auch hoch an - andererseits: Eastwood-Biograph Pat McGilligan wäre sachdienlichen Hinweisen dieser Art bestimmt nicht ganz abgeneigt.

Zitat von fortinbras im Beitrag #48
Ich glaube, die Taylor hätte den Film lächerlich gemacht. Sophia Loren war zu der Zeit auch eher in einer darstellerischen Pause und wurde meist nur abgefilmt...


Ohne diesen Schauspielerinnen, die ich beide sehr mag, zu nahe treten zu wollen, würde ich doch behaupten, dass Schwester Sara mit diesen beiden doch reichlich ordinär rübergekommen wäre. Ich würde weiter behaupten, dass niemand, der EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER unvoreingenommen gesehen hat, sich in dieser Rolle eine andere, passendere Darstellerin vorstellen kann als Shirley MacLaine.

Zitat von fortinbras im Beitrag #48
Aber das ist ja bei Don Siegel keine Seltenheit, auch wenn er als Regiemeister sehr verehrt wird. Bei vielen seiner Filme, von "Nur 72 Stunden" über "Sinola" zu "Flucht aus Alcatraz" oder "Telefon": die viel gerühmte Kompromisslosigkeit zeigt sich bei ihm oft darin, dass seine Filme kompromisslos uneinheitlich sind. (...) Ein aus meiner Sicht sehr überschätzter Regisseur, auch wenn er einige verdammt gute Filme machte.


Das ist teilweise auch mein Eindruck von Siegel. Was mich bei ihm schon immer sehr überrascht hat, ist, dass sein Renommee eigentlich mehr Meisterwerke erwarten lässt, als ein Blick in seine Filmographie dies auch beglaubigt (auch dann, wenn man Sturges' SINOLA dazuschlägt). Will sagen: von einem Regisseur seines Formats würde man eigentlich erwarten, dass er der Nachwelt viele bleibende Klassiker hinterlassen hätte. Neben einigen Eastwood-Filmen, würde ich hier allerdings aufjedenfall noch DER GROSSE COUP nennen, den ich als seinen gelungensten Film betrachte.

Zitat von fortinbras im Beitrag #48
Last but not least: schade, dass Eastwood nahezu keine Komödien gedreht hat.


Das ist für mich auch die überraschendste Erkenntnis, die ich meiner bisherigen Retrospektive verdanke: ich hatte Eastwood bislang gar nicht so sehr als den brillanten Komödianten wahrgenommen, der er zweifellos ist.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

20.05.2015 00:41
#50 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Ohje, jetzt hab ich Don Siegel einen Film zugeschanzt, den er gar nicht gemacht hat. Möge er mir verzeihen...!

"Ordinär" ist genau das richtige Wort, wenn ich mir die Damen Taylor und Loren in der Rolle vorstelle - die ich beide übrigens auch sehr mag, aber doch auch realistisch betrachte.

Ich denke, dass Eastwood für gewisse Arten von Komödien oder komödiantisch angehauchten Filmen sehr geeignet gewesen wäre. Auch wenn ich mit Don Sturges' uneinheitlichem Film "Sinola" auf Kriegsfuss stehe, war es in erster Linie gerade dieser Streifen, der mich auf Eastwoods Gespür für Komödie und sogar etwas Slapstick brachte - den sah ich vor "Ein Fressen...".

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.228

20.05.2015 07:23
#51 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #50
Ohje, jetzt hab ich Don Siegel einen Film zugeschanzt, den er gar nicht gemacht hat. Möge er mir verzeihen...! Auch wenn ich mit Don Sturges' uneinheitlichem Film "Sinola" auf Kriegsfuss stehe...

Und möge Dir John Sturgess verzeihen, dass Du seinen Namen so verballhornt hast.

Gruß
Stefan

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

20.05.2015 15:22
#52 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Er hat mir schon verziehen. Lotte Ingrisch* hat mich gerade angerufen.

* die Anspielung düften wohl nur Österreicher verstehen...

John Connor



Beiträge: 4.883

21.05.2015 01:38
#53 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

(Nach Rücksprache mit Silenzio, Stefan und iron sowie der Konsultation von Wikipedia*): Altmeister Don Siegel würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, wie heutzutage mit seinem filmischen Erbe und seinem guten Namen umgegangen wird.

* die Anspielung dürften wohl nur peinlich berührte Asterix-Kenner verstehen...

SalzburgerNockerl


Beiträge: 26

21.05.2015 13:59
#54 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Schon lange Zaungast und begeisterter Synchronfan, war es diese schöne Eastwood-Retrospektive, die mich zur Anmeldung verführte.

Besonders interessant der Beitrag zu AGENTEN STERBEN EINSAM, weil ich nicht allzuweit der Festung Hohenwerfen entfernt lebe. In der Gegend wird man heute noch von Touristen auf diesen Filmn angesprochen, viele sind aber etwas enttäuscht von der Burg. Sie hat sämtliche Erlebnisse nicht zu bieten, die man sich möglicherweise als Tourist mit Kino im hinterkopf erwartet.

iron


Beiträge: 5.216

21.05.2015 14:25
#55 Clint Eastwood-Retrospektive Zitat · antworten

Fehlerpost...

iron


Beiträge: 5.216

21.05.2015 14:53
#56 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Zitat von kogenta im Beitrag #47
...Rolf Schult für Clint Eastwood empfinde ich als deutlich besser gegenüber Klaus Kindler, der sich - leider! - später für Eastwood etablieren sollte.



Deinem "leider" kann isch mich leeeeeider nicht anschließen... Ich kenne Eastwood fast ausschließlich mit Kindler ( bis er auf grund seines Todes ersetzt werden musste - abgesehen von "Sadistico") und finde diese Kombination sehr schlüssig.

Da sieht man wieder, dass man in diesem Thread kaum um Synchronstimmen herum kommt - außer man sieht einen Film in der
Originalsprache und ganz ohne Ton wird man kaum etwas von ihm haben...

John Connor



Beiträge: 4.883

21.05.2015 17:11
#57 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Hallo Rolf,

herzlich willkommen im Forum - freut mich, dass dieser Thread dich zur Anmeldung animierte, und vielen Dank auch für deine lobenden Worte - i werd ja noch ganz rot.

Zitat von iron im Beitrag #56
Da sieht man wieder, dass man in diesem Thread kaum um Synchronstimmen herum kommt


Tja, es gehört nunmal zu den Spezialitäten unseres Forums, dass kein Thread ohne off topic-Kommentare auskommt.

Grüße,
Fehmi

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 42.468

21.05.2015 18:25
#58 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #57
Tja, es gehört nunmal zu den Spezialitäten unseres Forums, dass kein Thread ohne off topic-Kommentare auskommt.


Ich finde ja, wie hier Klaus Kindler und Rolf Schult priorisierend gegeneinander abgewogen werden, ist das geradezu so, als würde man leugnen, dass David Nathan ganz klar auch für Jack Sparrows der einzig wahre Johnny-Depp-Sprecher ist. (Manche entziehen sich natürlich der Affäre auch ganz, indem sie Torsten Sense favorisieren. Aber das wäre ja so absurd albern, wie wenn man GGH für Eastwood bevorzöge.)



fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

21.05.2015 18:38
#59 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Dass uns der liebe John Connor jetzt nicht eingebildet wird, wenn sich wegen seiner Schreiberei schon Süßspeisen im Forum anmelden!!!

Kurz etwas zur erstaunlich spät begonnenen, aber zu erwartenden Diskussion der verschiedenen Stimmen von Eastwood:

Natürlich kann man gerade hier im Forum nicht voneinander trennen und John Connor arbeitet logischerweise auch Bemerkungen dazu ein (auf eine Art, wie ich sie zu gerne als Standard in Büchern hätte).

Aber solche Debatten über Pro/Kontra von Synchronbesetzungen stören meiner Meinung nach diesen Thread hier. Ok, es ist nicht meiner und vielleicht ist es JC wurscht, was man macht - aber ich würde sehr bitten, diese Diskussionen im Thread zu Eastwood zu führen, bei den Idealstimmen, Fehlbesetzungen oder in Sprecherthreads.

Es ist eine Wohltat, dass es in dieser Retrospektive um Eastwood selbst und seine Filme geht. Synchronisation ist wichtig, aber in dem Fall doch nicht das tragende oder verbindende Element und ich finde, dass die polarisierenden Meinungen, Kommentare und Diskussionen John Connors schönen roten Faden erheblich stören.

John Connor



Beiträge: 4.883

21.05.2015 22:08
#60 RE: Clint Eastwood-Retrospektive [EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER] Zitat · antworten

Da ich persönlich niemals Threads anderer Leute zweckentfremdend entern würde (indem ich etwa, nur mal so als betont unrealistisches Beispiel, in einem Thread zu den Synchronsprecherinnen einer affenstarken Schauspielerin semantisch motivierte running gags vom Stapel lasse), reagiere ich auch entsprechend konsterniert, wenn in meinen Threads off topic-Kommentare überhand nehmen.

Aber Spaß beiseite: freilich begrüße ich es, wenn in diesem Thread in erster Linie die jeweiligen Einzelfilme und Eastwoods Schauspiel selbst kommentiert werden, aber ich bin auch nicht böse, wenn mal vom Kurs abgewichen wird und die Diskussion eine unvorhergesehene Richtung einschlägt – da man so etwas wirklich nicht kontrollieren kann und eine offene Diskussion hin und wieder auch sehr erkenntnisfördernd sein kann.
Aber wäre es mir lieber, wenn synchronspezifische Diskussionen in den von fortinbras genannten Threads geführt würden? „Ja, natürlich!“ (Rolf Schult in WESTWÄRTS ZIEHT DER WIND).

Im Eingangsposting hatte ich aus diesem Grund auch den Thread zu Eastwoods Synchronsprechern verlinkt, und in den einzelnen Filmbesprechungs-postings auch, sofern vorhanden und mir nicht entgangen, auf entsprechende Threads zu den Synchronfassungen dieser Filme verwiesen.

Apropos: ebenfalls im Eingangsposting verlinke ich in der aufgelisteten Eastwood-Filmographie auch meine jeweiligen Startbeiträge zu den einzelnen Filmbesprechungen, so dass man auch einfach von Film zu Film navigieren kann, also z.B.:
1967: ZWEI GLORREICHE HALUNKEN (IL BUONO, IL BRUTTO, IL CATTIVO)
...
1968: AGENTEN STERBEN EINSAM (WHERE EAGLES DARE)

Damit die Diskussion erstmal wieder zu den Filmen verlagert wird, verkneife ich mir jetzt auch die Bemerkung, dass Eastwoods Stammsprecher in den 50ern, Gerd Duwner, in den Debatten über seine besten Sprecher, stark vernachlässigt wird.

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Farb-Legende: blau = Spekulation, orange = Trailer-Besetzung, grün = endgültige Besetzung, rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung


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