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Dieses Thema hat 101 Antworten
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 Off-Topic
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fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

10.04.2015 13:32
Der Bücherwürmer-und-Leseratten-Thread Zitat · antworten

Es gibt sie noch immer, sie sind nicht totzukriegen: Menschen, die Bücher lesen!

Dazu zähle jedenfalls ich. Ich muss jeden Tag in einem Buch lesen, das gehört zum Alltag und ohne dem fehlt mir etwas.

Für mich von allerhöchster Bedeutung: gelesen wird ein Buch, das auf Papier gedruckt ist, das man in den Händen halten kann und umblättern. E-Books? Nein, bitte nicht. Für Studienzwecke mag das sicher geeignet sein, aber ich bezweifle, dass man damit einer Freude am Lesen Ausdruck verleihen kann.

Was ich so lese...nun: vieles. Da wären mal natürlich Bücher über Filme, Filmgeschichte, Schauspieler, Genres, einzelne Bereiche der Branche - nur Themen wie Special-Effects, Stunts oder Schnitt lasse ich aus.

Ich lese auch gerne über das Theater und seine Geschichte(n). Ich mache auch keinen Halt vor Theaterstücken, die zu lesen ist oft sehr aufregend, weil man regelrecht zum Rollenspielen gezwungen ist. Hier lese ich gerne Stücke meiner Favoriten: Thomas Bernhard, Arthur Schnitzler, Anton Tschechow, Maxim Gorki, Tennessee Williams, Edward Albee, Ödon von Horvath.

Ich verschlinge Krimis, bin hier aber sehr wählerisch. Ich mag den klassischen Whodunit am Liebsten, bevorzuge eher ältere Werke, weil mir beim Gros neuerere Krimis der Humor fehlt, die Charaktere zu glatt sind, Forensik und Technik bedeutsamer sind als Psychologie und menschliche Kommunikation. Das heisst: Agatha Christie, Dorothy L. Sayers, Francis Durbridge (der ein besserer Drehbuch- aals Romanautor war) und besonders leidenschaftlich sämtliche Maigret-Romane von Georges Simenon. Conan-Doyle ist natürlich auch immer wieder dabei. Spionageromane aus der Zeit des Kalten Krieges liebe ich, also gerne Graham Greene und John LeCarre. Neueres aus dem Eck mag ich nicht, weil es fast nur mehr um Terrorismus geht und das Thema nervt mich.

Fantasy-, Science-Fiction und Horrorliteratur meide ich nahezu vollkommen. Ich finde auch bei aller Liebe sämtliche "Star Trek Classic"-Romane nicht lesenswert. Natürlich habe ich "Dracula" gelesen, gehört dazu - ein meisterhaftes Buch. Aber diese Art Genreliteratur lese ich selten, abgesehen von einigen Klassikern wie Poe oder seinen Zeitgenossen. Selbst "Frankenstein" ist für mich unlesbar.

Humoristische Bücher oder so kleine Alltagshistörchen schätze ich auch. So finde ich etwa die ganzen Kurzgeschichten von O. Henry hinreissend, auch habe ich sämtliche "Gaylord"-Romane von Eric Malpass verschlungen (dazu zählt auch der Kurzroman "Fortinbras ist entwischt"). Malpass' vergessener liebenswerter Roman "Beefy ist an allem Schuld" ist nach wie vor eines meiner Lieblingsbücher. Richard Gordons "Doktor"-Romane lese ich auch hin und wieder, obwohl die längst passe sind. Auch Hugo Wiener und Helmut Qualtinger stehen auf meiner literarischen Speisekarte, da wird's dann schon etwas boshafter.

Sachbücher über bestimmte geschichtliche Epochen (besonders das Mittelalter und die Antike) und Archäologie werden regelmäßig gelesen. Des weiteren sämtliche Werke über Burgenkunde, einige maritime Bücher (U-Boote, Schiffswracks) und mit Leidenschaft Bücher über die Geschichte der Medizin. Auch Bücher zur NS-Zeit lese ich regelmäßig.

Weltliteratur, damit stehe ich teils auf Kriegsfuss. Goethe, Schiller, Werfel, Grillparzer, Shakespeare, das ist teils bei aller Bedeutung kaum lesbar oder bedarf einer behutsam modernisierten Neufassung. Es ist weniger die Sprache, die mich stört, vielmehr das Umständliche. Wenn da jemand den Diener bittet, die Pantoffel zu holen, wird ein vierseitiger Monolog daraus, das nervt.

Weltliteratur, die ich lese, gibt es dann so ab dem 19. Jahrhundert vermehrt. Eine gewisse Schwäche habe ich für die Werke von E. M. Forster, Oscar Wilde, Joseph Roth, Friedrich Dürrenmatt und Mark Twain. Teilweise auch für Peter Rosegger.

Gegen Bestseller a la "Sakrileg" bin ich allergisch. Greife ich nie wieder an nach Erstversuchen: Karl May, H. G. Konsalik, Patricia Cornwell, Donna Leon, Paolo Coelho, Elfriede Jelinek. Was ich nicht mag, ist sozusagen "Fassbinder zwischen Buchdeckeln": künstliche Charaktere in konstruierten Situationen, die so sprechen, wie keiner es tut und in denen absolut hochtrabende Sprache mit vier Fäkalwörtern pro Seite als provokante Beigabe Kopfweh verursachen. Kunst und Kultur, wie anspruchsvoll sie auch sein mag, hat nichts zu tun mit arroganter Intellektualität.

Ich lese aber auch gerne Märchen und Sagen, trotzdem ich schon lange erwachsen bin.

Momentan lese ich zum dritten Mal Georges Simenons "Mein Freund Maigret" und nebenher einen dicken Wälzer über die Ruinen der Region Waldviertel/Wachau (ein burgenkundliches Werk, kein Reiseführer).

Meine letzten drei gekauften Bücher, noch ungelesen, sind:

Marcus Brühl - Henningstadt
G. K. Gilbert - Nürnberger Tagebücher
Diverse - Katzengeschichten

Ich kaufe mir Auch gerne gebrauchte Bücher auf Flohmärkten oder in Second Hand-Läden. Einerseits weil sie gut riechen, andererseits weil es mir gefällt, dass sie bereits gelesen wurden. Da bleibt etwas zurück vom jeweiligen Menschen, der das in der Hand hatte.

Und was gibt es in eurem Lesehaushalt so zu finden?
Und wie bewertet ihr gerade gelesene Bücher?

Tamer_of_Astamon



Beiträge: 1.149

10.04.2015 14:07
#2 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Ich hab weit mehr als 1000 Bücher, hab aber schon länger nicht mehr nachgezählt. Ungefähr die Hälfte hab ich gelesen.
Die Geschichtsbücher sind die meisten, aber Weltraum, Physik, Chemie, Tiere, Länder, aber vor allem UFOs und unbekannte Phänomene hab ich auch massenhaft. Den Erich von Däniken hab ich unter den Autoren am meisten Vertreten. ^^ Lesebücher und andere Sachbücher hab ich aber auch. Und große schwere Lexikons. Ich komm nicht so oft zum Lesen. Ich hab immer so unglaublich viele andere Sachen zu tun.

Ohne Wiederkehr


Beiträge: 907

10.04.2015 14:10
#3 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Ein wunerbarer Thread, da ich Bücher über alles liebe, kein Film oder gar Computerspiel kommt an ein gutes Buch ran - ja, davon bin ich wirklich überzeugt. Ich lese vor Allem deutsche Literatur, d meiner Meinung nach bei er Übersetzung von Büchern viel mehr verloren geht, als bei er Übersetzung von Filmen (auch, wenn man sich darüber mit Sicherheit streiten kann) und zudem ist die deutschsprachige Literatur wirklich großartig, da gibt es noch extrem viel zu entdecken. Meine absoluten Lieblingsautoren sind Franz Kafka und Friedrich Dürrenmatt, besonders von Kafka hab ich seine wenigen Romane und Geschichten mit Begeisterung verschlungen und mehrmls gelesen, unglaublich wie es die beiden Herrn verstehen mit der Sprache um zu gehen. Zudem mag ich die Werke von E.T.A. Hoffmann immer mehr, von ihm kenn ich allerdings noch nicht besonders viel. Generell kann ich mich in letzter Zeit sehr für die Art von Literatur begeistern, die ich ein ein par Jahren in der Schule verschmäht habe. Gerne widme ich mich jetzt einem Buch von z.B. Thomas Mann oder tgeorg Büchner (den ich ebenfalls sehr schätze) und ich hab mir vorgenommen, demnächst - wenn es meine Zeit zulässt - nochmal an Goethes Faust oder anderen Werken von ihm zu wagen. Jemand, den ich nicht als großen Autor bezeichnn würde, aber durachaus einen sehr interessanten Schreibstil hat, ist der deutsche Regisseur werner Herzog, den ich sowieso sehr verehre. An fremdsprachiger Literatur interessiert mich vor allem die russische, doch da kenne ich noch sehr wenig. Aber ich will garnicht so tun, als würde ich mich nur mit so super anspruchsollen Dingen beschäftigen . "Dracula" von Bram Stoker gehört z.B. ebenfalls zu meinen Lieblingsbüchern außerdem mag ich die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett sehr, "Herr der Ringe" und "Der Wüstenplanet" habe ich auch im regal stehen, aber noch nicht begonnen, aber das kommt bestimmt bald, das letzte Buch, das ich gelesen habe, war "Gullivers Reisen" (das erste Buch) ebenfalls ein sehr interessantes Stück Literatur, welches leider total verkannt wird.

Sonst lese ich gerne nicht ganz so mathematische Sachbücher mit dem Thema Physik, Chemie und Astronomie.

Bücher, die bei (neben den oben schon genannten ) derzeit ungelesen im regal stehen sind unter anderem "irisches Tagebuch" von Heinrich Böll, George Orwells "Farm der Tiere" und "Der Fürst" von Niccolo Machiavelli. Insgesamt habe ich ein sehr langsames Lesetempo, liebe s aber mirr Bücher zu kaufen, weshalb sich da immer einiges aufstaut.

John Connor



Beiträge: 4.883

10.04.2015 14:37
#4 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Meine Biblilothek besteht zu 4/10 aus wissenschaftlichen Büchern (Soziologie, Literatur-, Kultur- und Filmwissenschaften), zu 3/10 aus Sachbüchern zu Film und Populärkultur (Lexika, Filmjahrbücher, Bildbände, Biografien), zu 2/10 aus Romanen (sog. Weltliteratur, Krimis und Thriller [sehr viel Agatha Christie, Patricia Highsmith komplett, Raymond Chandler komplett, Eric Ambler fast komplett, Dick Francis komplett, etwas Stephen King [die früheren Werke] und die weiteren üblichen Verdächtigen), der Rest sind Komik-Bücher (früher pflegte man wohl zu sagen: satirische Werke): Robert Gernhardt komplett, Max Goldt komplett, George Carlin komplett).

Wissenschaftliche Bücher lese ich am intensivsten, Filmbücher auch sehr regelmäßig (unter anderem in öffentlichen Verkehrsmitteln), Romane mittlerweile nur noch im Urlaub oder auf langen Bahnfahrten, Komik-Bücher sind meine bevorzugten Klo-Lektüren.

Derzeit lese ich (einiges zum wiederholten Male):
Wissenschaft:
Niklas Luhmann: Soziologie des Risikos; ders.: Gesellschaftsstruktur und Semantik Band 3;
Film:
Michael Goldman: Clint Eastwood: Master Filmmaker at Work.
Gerald Cole/Peter Williams: Clint Eastwood [aus der Heyne-Filmbibliothek - sehr fundiertes, ausgezeichnet übersetztes und lektoriertes Buch mit sehr gelungenen Filmanalysen];
Komik:
Paul-Philipp Hanske u.a.: 5 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. Die 100 bekanntesten Bücher im Urteil der Leser (das witzigste Buch, das ich seit langem gelesen habe).
Auf dem Nachttisch, aber noch nicht gelesen: irgend so'n neu erschienener Sammelband zur Soziologie der Sexualität.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.235

10.04.2015 15:01
#5 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Auch ich habe haufenweise Sekundärliteratur zu Filmen, die ich immer wieder gern lese (besonders Apings Laurel-&-Hardy-Buch und das Wallace-Buch von Christos Tses). An Belletristik schätze ich besonders Alexandre Dumas, Jules Verne, Karl May (fortinbras wird's nicht überraschen), Agatha Christie und partiell Edgar Wallace. Viele Märchen und Kindergeschichten ("Zauberer der Smaragdenstadt) ebenso wie die wunderbaren Bücher von Gert Prokop (für Kinder und für Erwachsene). Meine Comic-Sammlung umfasst natürlich Asterix und Lucky Luke (von letzterem stocke ich kontinuierlich bis zur Komplettsammlung auf), Isnogud (nur die von Goscinny), einige Spirou-Hefte und die Mosaik (Digedags und Abrafaxe).

Gruß
Stefan

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

10.04.2015 16:10
#6 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Zitat von Ohne Wiederkehr im Beitrag #3
Ein wunerbarer Thread, da ich Bücher über alles liebe, kein Film oder gar Computerspiel kommt an ein gutes Buch ran - ja, davon bin ich wirklich überzeugt. .... Insgesamt habe ich ein sehr langsames Lesetempo, liebe s aber mirr Bücher zu kaufen, weshalb sich da immer einiges aufstaut.


Ich finde Bücher auch viel "überwältigender" als Filme, was sich bei meinem Film- und Serienkonsum irgendwie paradox anhört. Bücher sind viel größere Abenteuer, sie fordern einen mehr und man ist zur Kreativität angespornt. Lesen ist für mich auch ein Ruhepol im alltag, hier werde ich auch durch nichts abgelenkt. das ich sehe oder höre. Da tauche ich ein und verschwinde so lange, bis ICH entscheide, wieder herauszukommen. Ich habe schon als Kind sehr gerne gelesen und das bis heute beibehalten.

Ich lese unterschiedlich schnell, das kommt auch auf die Art des Buches an. Es gibt einzelne Bücher, die muss ich wie unter Zwang so schnell wie möglich zu Ende lesen und dafür kann ich auch mal tagelang keinen Film ansehen. Ich liebe es auch, mir Bücher zu kaufen - mitunter im vollen Bewusstsein, dass sie eine Zeit lang liegen bleiben. Es ist einfach schön, ein Buch in Händen zu halten, es irgendwo liegen zu sehen oder mal reinzublättern, ehe man es wirklich liest.

Nachdem du Dürrenmatt erwähnt hast, habe ich ihn noch nachträglich in meine Liste einschmuggeln müssen, weil er auch ein Autor ist, den ich sehr schätze - weil so herrlich über die Abgründe der Menschen schreibt und wunderbare Dialoge hat. Er hat auch zumeist eine auf den ersten Blick sehr einfache Sprache - dabei ist es sehr schwierig, das konsequent durchzuziehen.

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #5
... Karl May (fortinbras wird's nicht überraschen)... und partiell Edgar Wallace.


Es überrascht mich tatsächlich nicht, ich habe aber tatsächlich Hochachtung für das Lesen von Karl May: für mich hat er nämlich einen Schreibstil, der nahezu unlesbar ist.

Da du es betonst, Wallace nur partiell zu lesen, muss ich auch etwas zu ihm und seinen Büchern sagen: ich habe es nur geschafft, einige wenige seiner Romane zu lesen (darunter natürlich die Klassiker) und fand aich die Geschichten um "Die vier Gerechten" sehr lesenswert. aber insgesamt sind mir seine Bücher einfach zu hanebüchen, teils zu schlampig geschrieben und furchtbar angestaubt.

Bjoern


Beiträge: 810

10.04.2015 16:42
#7 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Ein schönes Thema, da gibt es bestimmt (hoffentlich...) viele Anregungen!

Ich lese gern Krimis, früher mehr als heute. Ich habe den Eindruck, vieles von dem, was mich interessiert, habe ich in den zurückliegenden 25 Jahren nun schon gelesen. Neben den "Klassikern" (Colin Dexters Morse-Reihe, Dorothy Sayers, überhaupt keine Agatha Christie-Bücher) gern auch Dinge wie Joe Lansdales Hap-und-Leonard-Reihe oder gerade aktuell die Metzger-Krimis von Thomas Raab, die Gereon-Rath-Reihe von Volker Kutscher, die Weimarer-Republik-Krimis von Gunnar Kunz.

Außerdem gerne amerikanische Literatur (auf deutsch): J. Eugenides, J. Frantzen und John Irving (seinen meiner Meinung nach besten Roman "Owen Meany" habe ich gerade während des Osterurlaubs zum dritten Mal gelesen (dreimal in zehn Jahren allerdings...), und ich lese Bücher selten mehr als einmal). Mit großem Vergnügen habe ich vor kurzem das Genre des amerikanischen Campus-Romans entdeckt: David Lodges Campus-Trilogie, Kingsley Amis' "Jim im Glück", John Williams "Stoner".

Fachliteratur (also physikalisch-chemische in meinem Fall) lese ich zuhause gar nicht, habe jetzt aber angefangen, mich für Geographie (physische Geographie) zu interessieren, und mir da ein, zwei Lehrbücher besorgt, in denen ich sehr gern herumstöbere und Neues lerne.

Einen Spleen habe ich auch: Wenn ich eine (Krimi-)Reihe lese, muß es zwingend in der chronologischen Reihenfolge sein...

Gruß
Bjoern

Isch


Beiträge: 3.402

10.04.2015 18:09
#8 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Früher als Kind war ich eine richtige Leseratte, seit ich an der Uni bin und dafür dauernd was lesen muss, hält sich meine Lesebegeisterung in Grenzen. Obwohl ich oft denke, dass es schön wäre mal wieder richtig "ein Buch" zu lesen und nicht nur wissenschaftliche Arbeiten "querzulesen", d.h. nur ausschnitthaft und auf Verwertbarkeit in Hausarbeiten hin.
Wie bei den Filmen war es auch bei den Büchern so, dass mich vor allem die "Klassiker" interessierten: D.h. Kiplings "Dschungelbücher", "Robinson Crusoe", "Die Schatzinsel", "Der Wind in den Weiden", "Tom Saywer", "Huckleberry Finn" und sehr viel Karl May. Da habe ich so ziemlich alle bekannten Bücher durch. In der Schule auch "Künstler" von Schiller bis Frisch, obwohl mich die kaum begeistern konnten und ich in der Oberstufe dann meistens auch nur mal "reingelesen" habe, weil ich eh nicht hinterher kam und es mich auch nicht interessierte. Als Kind habe ich noch viel TKKG und auch Die drei ??? gelesen, zeitbedingt natürlich auch Harry Potter aber nur bis einschl. Band 5.
Zu allen Zeiten am Meisten gelesen habe ich Comics und zwar zu 96 % nur Disney-Comics, hier am liebsten die von Don Rosa, Adolf Kabatek, Marco Rota und Paul Murry. Daneben habe ich zwar auch diverses von Lucky Luke und Asterix und auch in andere Reihen wie Calvin & Hobbes mal reingestöbert, außer Disney konnte ich mich jedoch nur für Garfield dauerhaft begeistern, von dem ich die 90er Jahre komplett besitze.

Momentan lese ich jedoch am häufigsten im Internet, auf ZEIT Online und die Wikipedia-Artikel über große Persönlichkeiten aus Film, Musik und Philosophie. Leider ist es inzwischen häufig zielführender sich den entsprechenden Abschnitt auf Wikipedia durchzulesen, als sich beispielsweise durch die komplette "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" zu kämpfen.

Ohne Wiederkehr


Beiträge: 907

10.04.2015 19:00
#9 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #6




Nachdem du Dürrenmatt erwähnt hast, habe ich ihn noch nachträglich in meine Liste einschmuggeln müssen, weil er auch ein Autor ist, den ich sehr schätze - weil so herrlich über die Abgründe der Menschen schreibt und wunderbare Dialoge hat. Er hat auch zumeist eine auf den ersten Blick sehr einfache Sprache - dabei ist es sehr schwierig, das konsequent durchzuziehen.





Dürrenmatts Sprache und besonders auch die on Franz Kafka ist auf jeden Fall einfacher, als die von Goethe oder Schiller, aber das war ja auch eine ganz andere Zeit. Mir fiel es tatsächlich immer sehr leicht ihre werke zu lesen. Neben dem Inhalt, den die beiden in ihren Werken verarbeiten, mag ich an ihnen besonders, wie es ihnen gelingt mit ihren Wörtern Bilder in meinem Kopf zu erzeugen. Das schafft sonst niemand so sehr und ist viel besser, als jeder Film, den ich bis jetzt gesehen habe.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.395

10.04.2015 23:44
#10 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Eine Leseratte war ich mal, aber jetzt nicht mehr so. Die Lektüren sind sehr unterschiedlich - bei Romanen ausschließlich Krimis, filmbezogene Bücher, früher waren es auch viele Sachbücher rund um mein damaliges Arbeitsfeld. Ob die Grundlagen von Marketing und Produktpolitik oder Buchführung/Bilanzierung bis hinzu Zeitmanagement.

Meine letzten Bücher waren:
Wir sehen uns in der Hölle - ein Tatsachenbericht eines ehemaligen (deutschen) Hells Angel-Mitgliedes

Möwenfraß - solider Krimi, spielt an Schauplätzen an denen ich schon mehrfach war: dem Fischerdorf Vitt in Kap Arkona auf der Ostseeinsel Rügen. Deshalb ist gerade mal so ein Krimi recht amüsant zu lesen, da ich da ja die meisten der beschriebenen Örtlichkeiten selbst kenne.

Lammers


Beiträge: 4.155

11.04.2015 00:26
#11 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Ich war als Kind auch eine Leseratte. Dazwischen gab es dann mal ein paar Jahre, wo ich nichts gelesen habe, aber gegen Ende der Schulzeit habe ich dann wieder angefangen zu lesen. Dennoch kostet es mich oft Überwindung und die Motivation ist dann die, dass ich ein Buch in die Hand nehme, um nicht ganz zu verblöden und etwas für die Gehirnzellen zu tun. Interessieren muss mich das Buch aber schon.
Im Sommer lese ich tendenziell mehr, da ich mich dann zum Lesen auf die Terrasse setzen kann. Außerdem gibt der ÖPNV auch Gelegenheit zum Lesen.
Die Wahl der Bücher ist verschieden; ich lege mich größtenteils nicht auf Autoren fest, wobei ich in der Vergangenheit ein paar Bücher von Heinrich Böll gelesen habe, was aber auch schon länger her ist. Hin und wieder kommt es auch vor, dass mich die Buchvorlage eines Films interessiert. So habe ich in der Vergangenheit z.B. die Buchvorlagen zu "Die Faust im Nacken" oder "Enemy" gelesen und lese derzeit auch die Buchvorlage eines älteren Films.

Im letzten Jahr habe ich gelesen:
"Carl Laemmle - Der Mann, der Hollywood erfand" von Cristina Stanca-Mustea
"The Bling Ring: How a fame-obsessed teen gang ripped of Hollywood and shocked the world" von Nancy Jo Sales (auf englisch, kommt eher selten vor)
"Wer die Nachtigall stört" von Lee Harper
"Der Doppelgänger" von José Saramago (Buchvorlage zu "Enemy")
"Kaltblütig" von Truman Capote
sowie einen Kafka-Sammelband, in dem u.a. die Erzählungen "Die Verwandlung" und "Das Urteil" enthalten waren. (2015 fertig bekommen)

Die Angaben sind ohne Gewähr. Kann sein, dass da noch ein Buch fehlt.

Isch


Beiträge: 3.402

11.04.2015 13:49
#12 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Wenig würd ich das nicht nennen. Für ein Jahr. Wüsste nicht, dass ich mal in einem Jahr soviele Bücher gelesen. Ich habe in den letzten zehn Jahren auch meistens im Sommer im Garten gelesen und dann noch mal kurz zwischen den Jahren.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

13.04.2015 14:25
#13 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Driftet jetzt in Bücherrezension ab, aber ich habe nun das vielgerühmte Buch "Henningstadt" gelesen. Dieses von Kritik und Lesepublikum wohlwollend aufgenommene Erstlingswerk von Marcus Brühl (2001) hat mich, dezent ausgedrückt, etwas ratlos gemacht. Und ich frage mich, ob die vielen wohlmeinenden Kritiken nicht schlichtweg auch mit "Political Correctness" zu tun haben.

Ich habe selten einen so hanebüchenen Unsinn gelesen. Der angeblich ironisch gebrochene, aber brisant-realistische Roman um ein Tabu-Thema hat folgenden Inhalt: der 17 Jahre alte Henning lebt in Henningstadt und beginnt ein Verhältnis mit seinem Lehrer, der doppelt so alt ist. So weit, so gut - aber es fängt schon mal mit der Örtlichkeit an: das fiktive Henningstadt soll eine Provinzstadt sein und alle leiden unter der enge dieses Kaffs. Dennoch gibt es in dem Kaff mindestens so viele Kinos wie in der Großstadt, Theater, eine Vielfalt an Schulen und Ausbildungsstätten. Aber dem Fass den Boden schlägt Brühls Darstellung der schwulen Szene einer Provinzstadt aus: hier gibt's gleich mehrere Bars und Aktivistengruppen, sowie zwei konkurrierende Vereine. Offenbar ist Brühl nie aus Köln oder einer vergleichbaren stadt herausgekommen. Geschrieben ist das alles zwar durchaus locker und ironsich, an der sprachgestaltung gibt es auch gar nichts auszusetzen. Nur sind alle Charaktere von einer scher zumutbaren Oberflächlichkeit und wirken unrealistisch. Dem Konflikt der Geschichte, dem strafrechtlich nicht oder nur sehr bedingt relevanten Verhältnis Lehrer/Schüler und der moralischen Verantwortung einer Autoritätsperson, stellt sich der Roman überhaupt nicht, bzw ergießt sich in einigen allgemeingültigen Floskeln. Eher erscheint mir über weite Strecken, als habe der homosexuelle Autor aus einem Teenager-Schwarm für seinen Lehrer eine Geschichte entwickelt, so wie er sich das damals gewünscht hätte. Aber vermutlich hätte ein 14jähriger die Geschichte weniger naiv gestaltet, denn man hat den Eindruck, als wisse der Autor oft gar nichts über die emotionale Welt seiner Hauptfiguren und das dünne Eis, auf dem sie sich bewegen. Absolut lächerlich wird es, wenn Henning seinen Lehrer mit nach Hause bringt, offiziell zur Nachhilfe. Trotzdem die Eltern nebenan sind, wird fleissig herumgewerkelt - aber im Bett, nicht im Schulbuch. Als die Mutter die beiden mal in Unterhosen antrifft, denkt sie sich nichts dabei - es ist ja sommerlich warm. Sie freut sich sogar darüber, wie aufgeschlossen und umgänglich der Nachhilfelehrer ist. Das driftet dann so ins Lächerliche ab, dass man nur mehr staunen kann. Zwischendurch hat man fast den Eindruck, als sei das alles parodistisch gedacht, leider meint Brühl das ernst. Der Lehrer bezeichnet seinen geliebten Jüngling übrigens nicht als wirklich schwul, solange er nicht mit einem Mädchen geschlafen habe. Bei diesem Vorgang sieht er dann noch selbstverständlich zu und geilt sich dran auf. Das geht dann als Aussage aus dem Buch hervor, dass nur heterosexuell sein kann, der es mal mit wem vom eigenen Geschlecht probierte oder eben dass man nur "vollwertig" homosexuell sei, habe man schon mit einer Person anderen Geschlechtes geschlafen. Denn nur so könne man wissen, was besser sei.
Das Buch hat auch surrealistische Anflüge, wenn etwa die Muttergottes auf einer Wolke samt Kaffeemaschine über Henningstadt kreist und alles beobachtet. Leider ist das kein Ausgleich zum generellen Schwachsinn des Romanes. Solche dubiosen Werke findet man an sich in Kleinverlagen, die häufig Bücher minderbegabter Autoren mit teils schlechtem Geschmack veröffentlichen, dass der Piper-Verlag dieses Werk als Taschenbuch verlegte als Aushängeschild für junge deutschsprachige Autoren ist aber verwunderlich - entweder litt dort jemand unter Geschmacksverwirrung oder die anderen in Frage kommenden Bücher waren noch grindiger.

Frankie DO


Beiträge: 1.350

13.04.2015 16:09
#14 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Sorry, aber Bücher sind überhaupt nicht mein Ding.
Dafür wäre mir meine zeit zu schade.
Bin leidenschaftlicher Filme- und Seriensammler.
Besonders Raritäten (Klassiker).
Das einzige was ich früher gelesen habe war das Lustige Taschenbuch.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

14.04.2015 13:52
#15 RE: Der Bücherwürmer und Leseratten-Thread Zitat · antworten

Dass jemandem die Zeit für ein Buch zu schade ist, ist bitter - vielleicht sollte man hier mal über strafrechtliche Konsequenzen nachdenken!

Spaß beiseite: jeder hat seine Vorlieben und solche direkten ehrlichen Aussagen eines Bücherverweigeres sind zwar schmerzhaft für eine Leseratte, aber es ist nun mal so. Sich dem offen zu verweigern ist besser, als die Ausweichstrategie vieler Menschen. Die kaufen sich Bücher, die gerade in sind oder die man als "muss man einmal gelesen haben" einstuft, nicht selten werden diese über Bücherclubs empfohlen oder man folgt Amazon-Empfehlungen und schreibt dann für die Rezension den Buchdeckeltext ab und fügt ausdruckslos hinzu, wie wunderbar der Text war. Gelesen haben diese Menschen ihre Bücher aber nicht.

Ein Verwandter von mir hat eine ganze Palette an Stephen King-Büchern (ein Autor, dessen Romane zu lesen mir lästig ist). Die erwarb er gegen Ende der 80er in Sondereinbänden bei einem Buchclub. Begonnen hat er bei "Shining", als er es als ersten Band erhielt. Er las bis Seite 38 und da steckt das Lesezeichen noch heute. Für die 38 Seiten benötigte er nahezu sechs Monate und beklagte sich, wie zusammenhangslos das alles sei.

Übrigens stellte Umberto Eco die These auf, dass nur wenige der Millionen, die "Der Name der Rose" gekauft hatten, dies auch tatsächlich lasen. Und damit könnte er recht haben, denn das Buch steht in Haushalten, wo man jammert, wenn in der Sonntagszeitung zu wenige Bilder drin sind.

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