Der Film war ein riesengroßer Spaß und ich kann nicht verstehen, wieso er beim Publikum nicht ankam. Ein willkommener Lichtblick in der aktuellen Kinolandschaft, die mich seit Corona leider kaum noch anspricht. Die Actiondramaturgie hat mich zeitweise sehr an "For Your Eyes Only" erinnert.
Synchronbesetzung alles gut; Clyde hätte man für den jungen Ford nehmen können, aber Pampel war phänomenal hier. Tina Hoeltel war eine schöne Überraschung. Dialoge gingen so. Lippensynchronität sieht teilweise anders aus. (Einmal "Zeit" auf "time", und das auch noch am Satzende... weia...)
Einzig Thomas Kretschmann klang schauerlich. Wohnt der inzwischen vielleicht nicht mehr in Deutschland? Er hat hier einen unüberhörbaren Akzent, wie Amis, die versuchen deutsch zu klingen.. Hatte schon was von Kai Wulff.
Ich hätte den Film gerne mit deinen Augen gesehen und gönne dir das positive Filmerlebnis auch. Wieso er bei mir nicht ankam, hatte ich ja vorher schon im Thread gepostet. Ich nehme dann an, dass du ihn vor Teil 4 einordnen würdest? Wenn ja, mit welcher Begründung? Mir fällt auf, dass es Gruppierungen gibt, die unterschiedliches aus den Indy-Filmen ziehen. Und je nachdem zu welcher man dazugehört, ist entweder Teil 4 oder Teil 5 der Bodensatz des Franchise. Mir ist noch keiner untergekommen, der beide schlecht fand. Bei mir persönlich hat Teil 4 nach Teil 5 sogar hinzugewonnen.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #425Clyde hätte man für den jungen Ford nehmen können
Hätte man nicht. Nur ein Pampel ist auch ein Pampel!
Die "Diskussion" gab es oben schon. Ich bin eben anderer Meinung. Viel interessanter wäre zu eruieren, wieso der Film bei den Amis durchfiel. Es gab schon viel seichteren Blödsinn, der trotzdem einschlug. Und der dauernde Vergleich mit "Barbie" ist auch an den Haaren herbeigezogen. Also was stört die Zuschauer?
Frage mich auch, was die Zuschauer stört - ernsthaft. Nein, das ist kein umwerfendes Meisterwerk, aber der Film macht durchaus Spaß und meiner Meinung nach ist er auch deutlich besser, als Teil 4. Kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, warum der so niedergemacht wird. Ist das vielleicht so ein Ausläufer der Alles-Was-Kathleen-Kennedy-Macht-Ist-Böse Kampagne? Die ist ja seit Star Wars 8 irgendwie im Gange ... wobei ich hier nachvollziehen kann, warum man den Film unsäglich fand. Aber hier bei "Indy 5"? Null.
Ach ja - und ich bin froh, dass es nur Pampel war ... war doch top! Ich war mit Film wie Synchro sehr zufrieden und hatte ne gute Zeit im Kino.
Na ja, wer will schon einen 80-Jährigen Indiana Jones sehen? Ein endgültiges Urteil werde ich abgeben, sobald der Film auf Disney Plus erscheint. Ich befürchte schlimmes. Oder ich werde überrascht, wie bei The Flash.
Für mich war Teil 5 auch ein mehr als solider Film, der Spaß gemacht hat. Besser als Teil 4 und ich habe den Kinobesuch nicht bereut. 7/10 wenn ich ne Bewertung in Zahlen abgeben muss.
Kathleen Kennedy interessiert mich nicht. Ich fand den Film weder gut inszeniert, noch gut geschrieben, noch gut gespielt. Für mich hat es an elementaren Dingen gehapert. Für mich persönlich sind die Indy-Filme nicht nur großartige Abenteuer-Filme, mit charmanten Charekteren, sondern, insbesondere Teil 1-3, Peak-Blockbuster-Inszenierung. Spielberg auf dem Höhepunkt seines (audiovisuellen) Schaffens. Kamera, Schnitt, Pacing, Dialoge - alles auf den Punkt. Kein Gramm Fett zu viel. Für mich persönlich eine Offenbarung.
Teil 5 bietet nichts davon. Die Action ist generisch und sichtbar auf einen 80-jährigen zugeschnitten. Ford spielt Ford und nicht Indy. Die neuen Charaktere nerven. Die Überlänge spürbar. Darf man natürlich anders sehen. Geschmäcker und Ansprüche sind verschieden. Ich kann auch irgendwo nachvollziehen, warum Indy 5 gefallen kann. Ich tippe aber darauf, dass vieles auch mit Nostalgie zusammenhängt.
Ich sehe das ähnlich. Der Einfall, den Auftakt des Films im 2. Weltkrieg spielen zu lassen, war im Prinzip gut, aber leider sehr schlecht umgesetzt. Zum einen war das De-Aging schlechter als erwartet, die Technik ist leider noch immer nicht ausgereift und man sah in vielen Szenen deutlich, dass es sich um CGI handelt. Das kann man bei einem Indy-Film nicht machen. Vielleicht bekommt man es einigen Jahren bei einer Neuveröffentlichung besser hin. Auch viele Action-Szenen waren leider deutlich als CGI zu erkennen, z.B. auf dem Dach des Zuges. Eindeutig rannte hier kein Stuntman, sondern eine CGI-"Puppe". Das sieht ja in Spielen wie "Assassin's Creed" besser aus. Einige Tage später habe ich mit meinem 12-jährigen Sohn "Mission Impossible 1" geschaut. Dort waren die Szenen auf dem fahrenden Zug real mit Stuntmen bzw. mit Tom Cruise selbst gefilmt (teilweise natürlich vor Greenscreen). Dennoch sah die Szenen selbst nach dem Urteil eines CGI-verwöhnten 12-Jährigen realistischer aus als fast 30 Jahre später in "Indy 5". Auch die Szenen im alten Griechenland wirkten deutlich erkennbar CGI-lastig.
Die Geschichte im Übrigen war deutlich zu lang gezogen, 20-30 Minuten weniger hätten dem Film gutgetan. Die Zeitreise ins alte Griechenland wirkte wie ein überflüssiges Anhängsel und war selbst für Indy-Mystery reichlich überzogen, hatte eher SciFi-Qualität und war ähnlich doof wie das Alien-Ende in Teil 4.
Sallah und Marion Ravenwood waren ebenfalls überflüssig und uninspiriert platziert.
Im Übrigen mag ich es nicht, dass uns in späten Fortsetzungen ständig gebrochene und vom Leben gezeichnete Helden gezeigt werden (wie beispielsweise auch in Star Wars 7-9 oder "Picard"). Die meisten Zuschauer wollen ihre alten Helden ganz stereotyp so sehen, wie sie sie von früher kannten, keine "Helden", die durch 20 Schicksalsschläge und Enttäuschungen gebeutelt sind, sich in Selbstmitleid ergießen und die noch einmal überzeugt werden müssen, den Sessel zu verlassen.
Indiana Jones als Greis in Unterhose in einer heruntergekommenen kleinen Sozialwohnung? Was soll das?
Egal wie der Film nun im Endeffekt ist (der wird ja sehr gespalten aufgenommen) - ich glaube das Publikum ist einfach ermüdet vom immergleichen Disney-CGI-Einheitsbrei. Das erklärt auch, warum Filme, die nicht diesem Schema entsprechen, derzeit erfolgreich sind, während große Franchises alle floppen. Seien es die Disney Remakes, die Marvel Filme, Star Wars... alles sieht gleich aus. Weichgespülte unechte CGI Greenscreens und Schauspieler die durch offensichtliche CGI Doubles in Actionszenen ersetzt werden. Nichts ist echt daran und nicht ist greifbar. Noch dazu sind die Drehbücher allesamt allenfalls mittelmaß. Und selbst wenn mal ein guter Film wie Guardians of the Galaxy 3 unter der Masse ist, fühlt es sich trotzdem irgendwie belanglos an. So geht es mir zumindest. Und ich glaube vielen anderen auch.
Habe den Film schon gesehen, mir ist es egal, aber wollt ihr nicht ein paar Spoiler setzen?
Zitat von jjbgood im Beitrag #434Egal wie der Film nun im Endeffekt ist (der wird ja sehr gespalten aufgenommen) - ich glaube das Publikum ist einfach ermüdet vom immergleichen Disney-CGI-Einheitsbrei. Das erklärt auch, warum Filme, die nicht diesem Schema entsprechen, derzeit erfolgreich sind, während große Franchises alle floppen. Seien es die Disney Remakes, die Marvel Filme, Star Wars... alles sieht gleich aus. Weichgespülte unechte CGI Greenscreens und Schauspieler die durch offensichtliche CGI Doubles in Actionszenen ersetzt werden. Nichts ist echt daran und nicht ist greifbar. Noch dazu sind die Drehbücher allesamt allenfalls mittelmaß. [...]
Da mag durchaus was dran sein, ich frage mich aber dann ernsthaft, warum im Zuge der "Star Wars"- und "Indy"-Disney-Kritik von ganz vielen Zuschauern plötzlich die Prequel-Trilogie oder "Das Königreich des Kristallschädels" als verklärte Meisterwerke hingestellt werden. Die konnten m.E. weder inhaltlich überzeugen noch sehen die besonders gut aus. Die bestanden auch Mitte der 2000er schon aus CGI-Overkill, bloß einige Stufen schlechter als der aktuelle CGI-Bombast.