Ich möchte bei der Gelegenheit um Nachsicht bitten, wenn ich ausnahmsweise Angaben, die ich nicht aus eigener Erkenntnis und aus eigenem Hören habe, nicht rot markiere, aber die Übersicht ist ohnehin mühsam zusammen gewürfelt aus verschiedensten Quellen.
Wenn die Vermutung Thomas Rauscher/Otto bisher von niemandem als Pepe le Pew bestätigt oder unterstützt wird - kann jemand beurteilen, wie Karl-Heinz Bender Anfang der 80er klang? Die einzige wirkliche Stimmprobe, die ich von ihm habe, stammt von 1964 ("Goldsucher von Arkansas") und das eher sanfte, ziemlich farblose Bariton-Timbre könnte grob hinkommen, aber mehr weiß ich auch nicht zu sagen. Einen Film, den er Anfang der 80er drehte oder synchronisierte, habe ich bisher nicht aufspüren können.
Telesynchron?, Berlin (West) 1979 (Siegfried Rabe)
Sylvester Toni Herbert Junior ? Dr. Freud Horst Gentzen Transporteur Heinz-Theo Branding
Was für ein (dt.) Gaga-Cartoon ist denn das? Hintergrundmusik aus der Konserve und ein München/Berlin-Mix von Stimmen. Junior hat für meine Ohren eine ganz leicht bayerische Aussprache, zumindest was manche Betonung anbelangt. Schade, dass hier so viel gekürzt wurde. Leider lässt sich der "Slap-Hoppy Mouse"-Teil mangels vorhandenem Material (Bugs Bunny Folge 59) nicht ergänzen, anders bei "Cats A-Weigh" (BB Folge 46). Aber auch so würde ein bisschen Dialog fehlen.
Wenn Du Gentzen mit münchner Stimme meinst - der synchronisierte zu dieser Zeit in beiden Metropolen, auch bei "Schnellste Maus von Mexiko" war er mehrfach zu hören. Mehr noch - Rabe schien großen Wert darauf gelegt zu haben, die gleichen Sprecher zu engagieren, die auch in "Schweinchen Dick" beschäftigt waren; wären nicht Tennstedt und die Konservenmusik, könnte man praktisch nicht unterscheiden, welche Synchro aus welcher Serie stammt.
Sind irgend jemandem deutsche Fassungen von "Bugs Bunny's Christmas Carol", "Portrait of the Artist as a Young Bunny" und "Spaced Out Bunny" bekannt? "Fright Before Christmas" erschien in einer 90er Fassung auf der Taz-VHS der Space-Jam-Reihe. "Freeze Frame" und "Soup or Sonic" sind als Roadrunner-Cartoons ja dialoglos. So wären die beiden End-70er-Specials abgedeckt. Wenn auch "Daffy Duck's Easter Egg-Citement" auseinander gerissen wurde, gibt es die Einzelteile dennoch fast komplett synchronisiert.
Ich möchte an dieser Stelle mal den streitbaren Versuch unternehmen, die (bisherigen) deutschen Besetzungen der Warner-Cartoons zu beurteilen - das muss naturgemäß sehr subjektiv ausfallen und ist nicht zuletzt durch Erstkontakt geprägt.
BUGS BUNNY
Jürgen Scheller - in den Jahren vor den ZDF-Serien erstaunlich kontinuierlich besetzt, aber die wenigen Beispiel, die ich von ihm kenne, waren ausgesprochen enttäuschend - der Versuch, Bugs erwachsen wirken zu lassen (so deute ich es), ist nach hinten los gegangen. Gerd Vespermann - eine der Glücksfälle in der deutschen Synchronisation, ganz gleich, von wem die Umbesetzung aus ging. Ganz anders als das Original (aus dem lautstarken und unverschämten Bugs wurde ein fast schon hinterlistiger, trügerisch kuschliger Hase), aber mit starkem Charakter und großer Freude an der Verstellung. Wolfgang Draeger - trotz der relativen Vielzahl hamburger Synchros fand er nie zu einem eigenen Stil; interessant wäre es, seinen Frühauftritt unter Riethmüllers Regie zu hören ("Hare-Um Scare-Um"). Blass wie ich Draeger selten erlebt habe. Eckehardt Belle - eine überraschende Alternative zu Vespermann, deutlich frecher und näher am Original, was auch dem geschuldet ist, dass er nur in frühen Cartoons zum Einsatz kam. Gudo Hoegel - hätte sicher viel Potential gehabt, das er nie ausschöpfen durfte. Sven Plate - die große Fehlbesetzung, mit der die Neusynchronisationsaktion fiel, ohne zu stehen. Trotz Bemühung, dem Original ähnlich zu klingen (!, nicht zu sein), nur ein immer gleicher leiernder Tonfall. Ein wenig Gesangstalent, ansonsten eine Riesenenttäuschung. Santiago Ziesmer - er kam nur einmal ("Falsches Spiel mit Roger Rabbit") zum Einsatz und das reicht mir aus, um zu wünschen, er hätte seit 1996 Bugs' Stimme übernommen - ich sehe viel Potential, das verschenkt wurde.
DAFFY DUCK
Haide Lorenz? - Daffy weiblich zu besetzen ist eine so dämliche Idee, dass selbst von mir mehr geschätzte Sprecherinnen daran hätten scheitern müssen Dieter Kursawe - sehr zwiespältig. Einerseits ist der Erstkontakt bei mir eine (hier) extrem starke Prägung, andererseits weichen seine Interpretationen über die Jahre so extrem voneinander ab, dass sie kaum Ähnlichkeit haben. Sein quietschender Tonfall unter Riethmüllers Regie ist gewöhnungsbedürftig, aber sehr interessant. Großartig sind seine abgedrehten Leistungen für MGM und sogar für die späten Rabe-Synchros (hier erinnert er stark an den DDR-Chargen Peter Dommisch). Die meisten Rabe-Synchros jedoch eliminieren fast völlig das verrückte Element und machen ihn ausschließlich zum Tolpatsch. Das lässt ihn sehr sympathisch wirken (auch eine Qualität), passt aber wenig zu seiner Schurkenrolle in den Speedy-Filmen; und häufig fehlt es an Energie. Ich vermute, dass Kursawe und Rabe sich hier an einschränkende Regeln des ZDF halten mussten - und das hat viel verdorben. Erich Ebert - DIE Alternative zu Kursawe. Trotz Verzicht auf jeglichen Sprachfehler kommt er in seiner Verrücktheit dem Original nahe, es macht einfach Spaß, ihm zuzuhören. Ich bedaure sehr, dass viele Synchros mit ihm nicht mehr verfügbar sind. Hartmut Neugebauer - manchmal wirkt er so, als hätte er bewusst Kursawes Stimme nachgeahmt. Nicht übel - nicht mehr und nicht weniger. Wolfgang Jürgen - trotz einer gewissen Blässe ist auch er gar nicht schlecht. Wenn auch nicht so großartig, aber doch etwas vergleichbar mit Andreas von der Meden, mit dem ich sonst sehr wenig anfangen kann, ihn aber als Kermit absolut genial finde. Mich schüttelts für gewöhnlich, wenn ich Jürgen höre, als Daffy kann ich ihm dagegen einiges abgewinnen. Er erinnert aus heutiger Sicht sehr stark an Schaale. Lutz Mackensy - fand sich wohl nie recht in die Rolle und das merkt man. Wilfried Herbst - stimmlich an sich großartig geeignet für Daffy und eigentlich auch trickfilmerfahren, aber die Regie hat ihn so sehr kieksen lassen, dass er fast unerträglich ist. Gute Voraussetzungen gründlich verdorben! Andreas von der Meden - das ging daneben. Der mit Abstand unsympathischste Daffy, laut und ohne jeden Charme. Gerald Schaale - auch er wirkt immer etwas gebremst, zählt dennoch zu den Neubesetzungen, mit denen ich noch am besten kann.
ELMER FUDD
Herbert Weißbach - ein klappriger alter Herr, daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Nach zahlreichem Ansehen seiner gar nicht so wenigen Einsätze bin ich immer noch zu keiner Meinung gekommen. Kurz Zips - eine der kontinuierlichsten Besetzungen und das zurecht. Zips hat Elmer geprägt und an ihn kommt keiner ran. Partiell wirkt er in seiner komischen Hilflosigkeit sogar deutlich sympathischer als das Original. Bruno W. Pantel - war gar keine schlechte Alternative, der gern mehr Gelegenheiten hätte bekommen können. Leon Rainer - völlig daneben, da konnte Rainer sich bemühen, wie er wollte. Hans-Jürgen Wolf - die zweite große Fehlentscheidung bei den Neusynchros und der schlagende Beweis dafür, dass Orientierung am Original wertlos ist, wenn man nichts Eigenes beiträgt. Die blanke Imitation des Sprachfehlers beraubt Elmer sämtlich Komik und Sympathien; wenn er im Original losplärrt, möchte man ihm aus Mitleid fast seine Untaten verzeihen - bei Wolf bleiben solche Gefühle außen vor der Tür.
YOSEMITE SAM
Klaus W. Krause - sein verzweifeltes Durchdrehen bereichert Sam um einige Sympathiepunkte gegenüber dem Original; mein Liebling unter den Sam-Sprechern. Walter Reichelt - wirkt plumper und dümmlicher, was durchaus zur Figur passt. Saubere Arbeit. Rolf Jülich - fast etwas zu intensiv, aber es macht Spaß, ihm zuzuhören. Friedrich Schütter - er kommt wohl dem Original am nächsten und das ist nicht das Schlechteste. Franz Josef Steffens - wirkt etwas zu alt und schwerfällig. Thilo Schmitz - ich vermisse da leider jegliches komische Talent.
SYLVESTER
Reinhold Brandes - oder war es doch Siegfried Dornbusch? Beide passen ins Riethmüller-Profil, der frühe Tod von Brandes wäre ein überzeugender Grund für die frühzeitige Umbesetzung. Wer auch immer es war - ein Trauerspiel. So unenergetisch und humorlos, dass es weh tut. Toni Herbert - er ist Sylvester. Punkt. Bemitleidenswert, komisch, sympathisch und unsympathisch zugleich. Und sein leichter Dialekt bringt sogar den Sprachfehler ein bisschen zurück, den das ZDF eigentlich eliminieren wollte. Thomas Reiner - kommt Herbert stimmlich recht nahe, ist aber von seiner ganzen Ausstrahlung das komplette Gegenteil. Er passt wiederum sehr gut in die Schurkenrolle und ihn hätte ich mir trotz einiger Vorbehalte viel eher als Nachfolger bei "Mein Name ist Hase" gewünscht. Paul Bürks - warum sich Rabe bei der kostenbedingten Umbesetzung ganz offensichtlich an Brandes und nicht an Herbert orientierte, werde ich nie verstehen. Bürks ist Brandes stimmlich sehr nahe und ist leider wie er auch keine überzeugende Besetzung. Distanziert, trocken - Bürks (von dem ich mittlerweile einige überzeugendere Leistungen gehört habe) war für mich einer der Gründe, weshalb ich jahrelang zu münchner Synchros keinen Draht finden konnte. Hans Sievers - blass wie die meisten hamburger Besetzungen, brauchbar, aber es fehlt der Funke. Wolfgang Draeger - weitaus überzeugender als Sievers oder er selbst als Bugs. Wolfgang Völz - in den wenigen Einsätzen ist er kein charakteristischer Sylvester, sondern lediglich ein charakteristischer Völz. Bernd Schramm - macht auf mich den Eindruck, als hätte er kein komisches Talent gehabt. Nicht eigentlich schlecht, aber er wirkt immer etwas tragisch, aber nicht tragikomisch. Michael Pan - oje, das tat weder Pan noch Sylvester gut; allzu sehr dreht er ab. Was für Daffy großartig gepasst hätte, wirkt bei Sylvester überzogen. So gehen die Nuancen, zu denen Pan fähig ist, verloren. Lothar Blumhagen - kam nur einmal zum Einsatz, aber ich hätte ihn mir öfter gewünscht. Ganz weit vom Original entfernt, aber seine Blasiertheit (verzeihen Sie mir, Herr Blumhagen, hier ist es sehr positiv gemeint) macht ihn derart zum geeigneten Opfer, dass sich ein großer Spaßfaktor daraus hätte entwickeln können.
TWEETY
Angelika Pawlowski - ist Tweety. Alles, was nach ihr kam, zählt unter "ferner liefen". Ein Ausnahmetalent und schlicht und einfach reizend. Da bis auf Astrid Kollex und Bernd Rüfenach namentlich keiner ihrer Nachfolger gesichert ist, möchte ich ausnahmsweise nur ein Pauschalurteil abgeben: Die Versuche der Erwachsenen, eine Kinderstimme vorzutäuschen, wirken durch die Bank nur peinlich. Rüfenach und sein Nachfolger bei der Neusynchro schlagen sich noch halbwegs am besten. Trotz fehlenden Talents hat die Kinderstimme aus "Die schnellste Maus von Mexiko" zumindest noch Knuffelbonus aufzuweisen.
SCHWEINCHEN DICK
Walter Gross - ich liebe die frühen Riethmüller-Synchros, aber vorurteilsfrei betrachtet ist Gross ein ziemlicher Ausreißer nach unten. Oft ist er so betont harmlos, dass er sich jenseits der Sympathiegrenze bewegt. Wie hätte ich trotz aller Klischees mir Gerd Duwner in dieser Rolle gewünscht ... Michael Habeck - er war großartig und ich bedaure, dass er nur in wenigen Synchros zum Einsatz kam. Fred Maire - klingt nach einer völlig absurden Besetzung und hat genau damit zu kämpfen, obwohl er bei Licht betrachtet so übel nicht war. Joachim Wolff - erinnert stimmlich an Gross und schlägt auch in die selbe Kerbe, wenn auch nicht so stark. Willi Röbke - bekam nur selten Gelegenheit und das ist gut so. Wolfgang Spier - ist eine gute Besetzung und das konnten weder die Regie noch der vermurkte Gegenpart durch Herbst ausmerzen. Michael Walke - blass, blass, blass. Santiago Ziesmer - für mich die beste Besetzung in der ganzen Neusynchro - und doch scheint er mir Verschwendung. Weiter unten drehe ich mal das Besetzungskarussell und schreibe, wie ich mir eine ansprechendere Auswahl vorgestellt hätte.
SPEEDY GONZALEZ
Andreas Mannkopff - auch ohne Pitch war er eine äußerst überzeugende Standardmaus. Ihn zu ersetzen, war eine äußerst dumme Entscheidung. Joachim Tennstedt - die große Enttäuschung der Altsynchros. So gern ich Tennstedt in fast allen Rollen höre, diese hat ihn mir für Jahre etwas vergällt. Er klingt viel zu tief und es fehlt ihm völlig an Frechheit (natürlich war das beabsichtigt vom ZDF, aber es ging nach hinten los). Andreas von der Meden - was ich zu seinem Daffy sagte, gilt genauso für seinen Speedy. Wer immer es in den Neusynchros ist, stellt zumindest eine brauchbare Besetzung dar - er entstellt die Figur nicht, aber ebensowenig bereichert er sie.
PEPE LE PEW
Friedrich Schoenfelder - an sich eine grandiose Besetzung, in der genau der Hauch von Maurice Chevalier mitschwingt, den die Figur braucht. Aber er wirkt selbst beim Gesang seltsam lustlos. Wolfgang Hess - eine so überraschende und absurde Besetzung, dass sie auf jeden Fall Spaß macht. Ob das bei Schweinchen Dick genauso war? Thomas Rauscher - ist er es oder doch jemand Anderes? Jedenfalls wirkt er gerade durch seine stimmliche Unauffälligkeit überzeugend, denn Pepe ohne sanften Charme ist nicht Pepe, sondern nur ein überhebliches Stinktier. Wolfgang Draeger - mit Abstand seine beste Rolle in den Warner-Cartoons, hier hätte ich ihn wirklich gern durchgängig gehört. Stefan Gossler - auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen: blass.
Wenn schon Neusynchro, dann hätte ich mir die berliner Besetzung so vorgestellt (möglichst, ohne den tatsächlichen Sprechern einen Dauerjob wegzunehmen):
Bugs Bunny - Santiago Ziesmer Daffy Duck - Michael Pan Elmer Fudd - Friedrich-Georg Beckhaus Sylvester - Andreas Fröhlich Schweinchen Dick - Gerald Schaale Pepe le Pew - Frank Glaubrecht
Für Tweety unbedingt eine Kinderstimme und Speedy - tja, der ist nun mal so arm an Charaktereigenschaften, dass eine brauchbare gepitchte Stimme geeignet ist wie die andere.
Gruß Stefan
Nachträgliche Ergänzung:
FOGHORN LEGHORN
Martin Hirthe - die perfekte Besetzung. Man merkt, dass er durch und durch Komödiant war. Seine wuchtige Stimme passt zur Figur und seine kontrastierende Leichtigkeit macht einfach Spaß, das I-Tüpfelchen ist natürlich der fröhliche Gesang. Seine Umbesetzung hatte wohl nur mit Kostengründen und nicht unbedingt mit seinem frühen Tod zu tun, der eine enorme Lücke riss. Ob er nicht als Sam auch großartig gewesen wäre? Herbert Weicker - ein guter Nachfolger, auch wenn ihn die Regie zu sehr kieksen lässt und damit die Figur aufweicht. Aber gegen diese bemühte Komik konnte Weicker mit seinem tatsächlichen komischen Talent ganz gut angehen. Günter Jerschke - interessant, aber irgendwie zu alt. Eher ein Landvogt, der die Sense schwingen lässt, als ein kraftvoller Bauer, der selbst zugreift. Horst Lampe - kann ich nicht beurteilen, da ich ihn noch nicht gehört habe, aber ich bin eher positiv eingestellt, nicht nur wegen seiner stimmlichen Nähe zu Hirthe, sondern auch, weil ich immer froh bin, einen aus der alten DDR-Riege zu hören. Thomas Reiner - liest sich erst einmal völlig absurd, hatte aber etwas Interessantes. Das Sympathische freilich geht wie so häufig komplett flöten.
BARNYARD DOG
Hans Walter Clasen - von den wechselnden Besetzungen die kontinuierlichste. Mit ihm wird der Hofhund zum Antagonisten, für den wenig Sympathien übrig bleiben, trotz aller Trottligkeit. Beides brachte Clasen halt durch eine Unmenge Nebenrollen als Bild mit. Das ist nicht schlecht, nur etwas eintönig. Peter Schiff - bei ihm vermisse ich die Hinterhältigkeit, die er in der anderen Hunderolle für Warner hatte. Statt dessen ist der Hofhund nur noch dösig. Wolfgang Völz - ist Völz. Leon Rainer - irgendwie ist er kein Trickfilmsprecher. Der Hofhund wirkt deutlich verschmitzter (was ihm im Grunde gut tut), aber Stimme und Bild passen einfach nicht zusammen.
HENERY HAWK
Steffen Müller - Riethmüller hatte ein Händchen für "seine" Kinder. Mit seiner pubertierenden Frechheit die Idealbesetzung - und dass die Nähe zu Sylvester Junior nicht zu überhören ist, stört mich nicht, das ist im Original genauso. Peter Thom - grauenvoll! Rotzig und unsympathisch und völlig am Bild vorbei. Fred Maire - einen Ticken weniger unpassend, aber auch keine glückliche Wahl.
WILE E. COYOTE
Eberhard Mondry - ich habe eine ganze Weile gebraucht, um ihn zu akzeptieren, aber er entspricht recht gut dem Original in seiner kontinentalen Blasiertheit. Fred Maire - er betont die dürre, armselige Seite des Coyote, auch eine akzeptable Variante. Willi Röbke - Mantel des Schweigens. Stefan Staudinger - habe ich noch nicht gehört, aber der Gedanke will mich nicht überzeugen.
Soweit ich mit den mir vorliegenden Synchronstimmen bewandert bin, habe ich durchgehend bei deinen Ausführungen genickt. Leider kenne ich die Hamburger Bearbeitungen gar nicht. Draeger auf Sylvester würde ich gerne mal hören & sehen. Vielleicht kann mir da ein gewisser Herr mal mit ein paar ausgesuchten Beispielen Nachhilfeunterricht erteilen.
Bei Kursawe/Daffy stimme ich Dir zu. Da gibt es ein paar Klassiker, die ich mit ohne Kursawe kaum vorstellen kann, aber manchmal war sein Gehabe schon recht penetrant. Über die Jahre hat sich die Sympathie zu einem leichten Naserümpfen umentwickelt. Ganz anders Vespermann, der dem Nager einen ganz individuellen Charme verlieh, den mir Mel Blanc einfach nicht anbieten kann. Ziesmer als Alternative hätte ohne Spongebob bei mir durchaus funktioniert. Dieser elende Schwamm hat jedoch dasselbe getan wie ALF mit Piper. Das krieg ich nicht mehr aus meinem Kopf .... Als klassische Alternative hätte ich mir damals Eberhard Prüter als Duffy vorstellen können.
Mein Yosemite-Liebling bleibt Walter Reichelt. Es war genau diese Rolle, die mir Krause als Sprecher vergällt hat. Dieses aus dem letzten Loch krächzende Sprechen, wenn schon längst keine Luft mehr in den Lungen ist ... ich kanns einfach nicht ertragen. Wer das übrigens auch gerne tat, war Marianne "Elise" Wischmann. Bei ihr hatte das aber stets etwas kultig-morbides.
"kein charakteristischer Sylvester, sondern lediglich ein charakteristischer Völz" ... Herr Völz hat ja jahrelang behauptet, im Grunde immer nur sich selbst zu sprechen, und vielerorts muss ich ihm da zustimmen. Eine besondere Nuancen-Vielfalt hat der Mann (mMn) nie gehabt. Aber wenn es gepasst hat, dann wie A* auf Eimer!
Die paar Male, die ich Habeck auf Schweinchen Dick hörte, waren klasse. Gross war ein sympathischer Winnie Puuh, weil er so sanft und liebevoll sprechen konnte. Wenn er jedoch das Kieksen begann, war auch das reichlich penetrant. Als "harmlos" würd ich seine Arbeit jedoch nicht bezeichnen. Duwner hätte in meinen Ohren jedoch kaum etwas anderes bewirkt .. könnte ich mir vorstellen. Aber meine erste Wahl wäre immer Wolfgang Spier ... unschlagbar.
Eine alternative Besetzungsliste füge ich hier nicht ein ... die meisten davon leben ebenfalls nicht mehr oder aber sind (im Fall Tweety) längst über ihre Pubertät hinaus.