nachdem ich mir die Folge mit Charlize Theron angesehen habe - dreiste TOS Kopie,mit Musik a la TNG - und nicht wirklich witzig - weiss nicht ob es komisch oder ernt sein will. Seth MacFarlane sollte bei den Animationen bleiben und seine Lieder trällern - das kann er jedenfalls. Seinen Western fand ich jedenfalls deutlich besser.
Zitat von Griz im Beitrag #49Man darf gespannt sein, wie lange PRO 7 durchhält ...
GG
Das hieß es schon in den USA. "Fox hält nicht durch". "Der Serie ergeht es wie Firefly". Und dann wurde die Serie sehr frühzeitig verlängert.
"The Orville" ist wohl die am meisten unterschätzte jüngste Serie. Seth MacFarlane hat mit "The Orville" bewiesen, dass das Konzept von "Star Trek" auch heute noch funktioniert. Ganz ohne Kriegs-Arc, Lens-Flares, schiefer Kamera und was weiß ich. Vor allem aber müssen die Helden nicht immer fehlerlos handeln.
Ich erinnere mich an eine Voyager-Folge, als Tom Paris im Holodeck ein Programm spielte, das auf alten Filmserials wie "Flash Gordon" basierte. Als eine Alienrasse diese Holodeck infiltrierte, weil es die Simulation für echt hielt, musste Janeway in der Story mitspielen. Danach meinte sie mit hoch gezogenen Augenbrauen: "So, this is what you do for fun!" Und ich dachte mir: Meine Güte, die redet daher wie eine pensionierte Deutschlehrerin.
Bei Ed Mercer wäre das ganz anders. Die Charaktere der Orville sind durchschnittlicher. Sie begehen auch hin und wieder dumme Fehler. Und dennoch führen sie sich nicht wie Vollpfosten auf, wie man es bei "Discovery" erlebt.
Vielleicht ist nach über 50 Jahren die Zeit gekommen, "Star Trek" zu beenden. Jeder glaubt, "Star Trek" "erneuern" zu müssen, indem es auf den Kopf gestellt wird. Indem Prequel an Prequel folgt. Indem nur noch dumme Klingonen und arrogante Vulkanier den Ton angeben. Indem Figuren nur noch auf Floskeln reduziert werden. Indem bei jeder Sterbeszene "To absent friends" gesagt werden muss, weil Kirk das einst nach Spocks Tod sagte.
"The Orville" ist eine Reflektion von "Star Trek". Und als solche ist sie erfrischend. Sie atmet mehr den Geist der Originals, gerade weil sie jetzt nicht krampfhaft versuchen muss, vermeintlich neue Wege zu gehen. Vielleicht ist die Zeit gekommen, in der "Star Trek" nun in den Nachfolgern weiter leben sollte, so wie die Filmserials von einst später in Filmen wie "Star Wars" oder "Indiana Jones" weiter lebten.
Zitat von Serienfan im Beitrag #50 Indem bei jeder Sterbeszene "To absent friends" gesagt werden muss, weil Kirk das einst nach Spocks Tod sagte.
Ich dachte immer, ich kenne die Kirk-Ära. Wann hat er das denn gesagt? Orville ist gut, schon deshalb weil sich die Serie wieder mal traut Anthologiefolgen zu zeigen, so dass sie im TV funktionieren kann und nicht nur im Streaming-/Home-Media-Bereich. Man muss jedoch aufpassen, dass die Moral, die hier genauso wie in ST zum Thema gemacht wird, nicht überstrapaziert wird, sonst ist der angenehm lockere Ton der Serie schnell in Gefahr. Es werden ständig Kulturen gezeigt, die nach menschlichen Maßstäben problematisch sind, so dass man mit ihnen schnell in Konflikt gerät. Es gibt aber weder ein Hauptdirektive, noch wird darüber reflektiert, ob der menschliche Standpunkt der richtige ist. Ganz so leicht ist Science Fiction dann auch nicht. Aber was solls, die Serie macht bisher Spaß und zwar ziemlich.
Zitat von Serienfan im Beitrag #50 Indem bei jeder Sterbeszene "To absent friends" gesagt werden muss, weil Kirk das einst nach Spocks Tod sagte.
Ich dachte immer, ich kenne die Kirk-Ära. Wann hat er das denn gesagt?
Nach dem Tod von Spock in "Star Trek II". Später sagte dann Picard das gleiche nach dem Tod von Data in "Nemesis". Und im letzten Film sagte es New-Kirk, wohl in Anspielung auf den verstorbenen Chekov-Darsteller.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #51Man muss jedoch aufpassen, dass die Moral, die hier genauso wie in ST zum Thema gemacht wird, nicht überstrapaziert wird, sonst ist der angenehm lockere Ton der Serie schnell in Gefahr. Es werden ständig Kulturen gezeigt, die nach menschlichen Maßstäben problematisch sind, so dass man mit ihnen schnell in Konflikt gerät. Es gibt aber weder ein Hauptdirektive, noch wird darüber reflektiert, ob der menschliche Standpunkt der richtige ist. Ganz so leicht ist Science Fiction dann auch nicht. Aber was solls, die Serie macht bisher Spaß und zwar ziemlich.
Gerade der lockere Ton macht eine Moral wieder möglich. Außerdem gibt es eine Direktive, wonach Alien-Kulturen nicht kontaminiert werden dürfen. Gerade in der Folge, in der es um die Geschlechtsumwandlung des Kindes geht, das von Bortus und Klyden stammt, fragt Ed Mercer, ob die menschliche Sichtweise nicht falsch ist. Auch bewirkt die Orville-Crew in den meisten Folgen nichts oder wenig. Da wird eben nicht ein Computer zum Umdenken bewegt. Da ändert eine Gesellschaft mit ihren Up-votes und Down-Votes gar nichts.
Die Serie macht Spaß. Und gerade auf dieser Grundlage kann man durchatmen und schwierigere Themen angehen.
Wie gesagt: Man sollte die Serie nicht unterschätzen, nur weil sie mit Humor und Spaß am Genre daherkommt.
Zitat von Serienfan im Beitrag #50 Indem bei jeder Sterbeszene "To absent friends" gesagt werden muss, weil Kirk das einst nach Spocks Tod sagte.
Ich dachte immer, ich kenne die Kirk-Ära. Wann hat er das denn gesagt?
Nach dem Tod von Spock in "Star Trek II".
Was sagt er dann auf Deutsch? Ich kann mich echt nicht daran erinnern.
In der facebook-Folge wird aber dennoch in aller Kürze von Mitgliedern der Crew (die alle aus verschiedenen Kulturen stammen!) der Eindruck geschaffen, dass die Umfrage-Kultur falsch sein muss. ("Sie verwechseln Wissen und Meinung", "Woher weiß man, was die Wahrheit ist?") Und die Folge endet mit der Weigerung der Frau abzustimmen. Sieg der menschlichen Moral, Glück gehabt. Es war immer Sinn der SF vor negativen Entwicklungen zu warnen, die sich in unserer Gegenwart auszubreiten drohen. Aber diese so eindeutige Festlegung, was negativ ist, finde ich eher ungewöhnlich. Obwohl ich die Botschaft persönlich gut nachvollziehen kann, träumen viele Menschen bekanntlich von einer Internet-Demokratie und werden diese Aussage vermutlich zu einseitig finden.
Viel Trara um eine überschätzte Serie. Sie funktioniert aber als Rorschachtest. Was Nostalgiker darin sehen, denen heutige Narrativstrategien nicht schmecken, finde ich erstaunlich. Langt ja aber manchmal, wenn der "große Wurf" gerade mal bis zum Tellerrand reicht. Kühe stürzen sich auch mit Freude auf Wiedergekäutes.
Diesen "atmet den Geist des Originals"-Kram kann ich auch nicht mehr lesen. Gaga-Argument. Schlagt ihr euren Kindern jeden Morgen mit 'nem fetten Hammer auf den Kopf, damit sie nicht wachsen? Dinge ändern sich. Entwickeln sich. Oder eben nicht.
Hinterwald-Deppen schwimmen auch in der eigenen Suppe. Bloß nicht den Genpool verändern, eh?
Ich ziehe "Star Trek: Discovery" vor. Das ist Trek. Ein neues. Ein gutes.
Ich kenne Discovery noch nicht. Vielleicht gefällt mir das ja auch. Warum muss man sich denn entscheiden? Ich halte Nostalgiefaktoren weder für schlimm, noch für überflüssig. Außerdem ist Orville sicher mehr als das. Die Serie funktioniert auf vielen Ebenen. Nur weil z.B. die meisten Serien heute im Prinzip verlängerte Spielfilme sind, muss das nicht jeder so machen. Manchmal ist Nostalgie auch heilsam, wenn nämlich Veränderung zum Selbstzweck wird. Dinge verändern "sich" selten. Es sind Menschen, die die Dinge verändern, und nicht immer zum Guten. (Den Kuh-Vergleich lass ich jetzt mal so stehen. Ich bin ganz gern mal eine Kuh, wenn ich unterhalten werden will. Ein Mongo allerdings nicht.)
Nein, meine Worte waren zu hart. Sorry, hatte mich gerade über was in der echten Welt geärgert.
Ist ja okay, leben und leben lassen. Ich komme nur irgendwie in "Orville" nicht rein. Das fühlt sich so trutschig gestrig an, so bewusst auf "damals" getrimmt, dass ich mich irgendwie bevormundet fühle. Und ich bin mit TNG aufgewachsen.
Nostalgie würde ich nicht so verklärt sehen. Rosa angestrichener Stillstand bleibt Stillstand - nur halt bloß rosa angestrichener.
Ich mag auch die Tonalität nicht. Weder Fisch noch Fleisch. Wenn doch Fisch (ernst), dann ein trockener. Und wenn Fleisch (heiter), dann stößt mir die Doofheit sauer auf.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #56 Ich mag auch die Tonalität nicht. Weder Fisch noch Fleisch. Wenn doch Fisch (ernst), dann ein trockener. Und wenn Fleisch (heiter), dann stößt mir die Doofheit sauer auf.
Das trifft im Grunde genau, was ich oben in Bezug auf die Facebook-Folge ausdrücken wollte. Aber Nostalgie ist für mich eben kein Stillstand. Auch Rotkäppchensekt wurde weiterentwickelt:-)
Wobei ich fairerweise zugeben muss, MacFarlanes "Ted" ähnlich amüsant wie meine letzte Darmspiegelungs-Vorbereitung gefunden zu haben (Spoiler: spritzig, aber nicht prickelnd), bei "Ted 2" aber wirklich gelacht habe - und den irgendwo auch rührend fand.
Mag sein, dass ich der Serie eine zweite Chance gebe. Mein bester Freund (einer der größten Trek-Fans des Landes) argumentiert ähnlich wie du, und TNG hatte schließlich auch eine höchst mediokre erste Staffel.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #54Ich ziehe "Star Trek: Discovery" vor. Das ist Trek. Ein neues. Ein gutes.
Witzigerweise sind es meist die "alten Säcke", welche glauben, die Millennials würden die Techno-Mix-Version von Madonnas "Like a Prayer" bevorzugen, weil das so "neu" ist.
"Discovery" ist nichts anderes als eine krampfhafte Techno-Mix-Version von "Star Trek".
Und wer glaubt, dass das vor allem bei jungen Zuschauern ankommt, tut den Millennials unrecht.
Wer "Star Trek" nicht kennt, ist dazu verdammt, seine Fehler zu wiederholen. Denn auch wenn es jeder verdrängt hat: "Star Trek" HATTE bereits eine düstere Kriegs-Arc-Staffel. Das war die dritte Staffel von "Enterprise". Und die war so ätzend, dass Rick Berman dann eine komplette Fan-Service-Staffel hinterherschob.
Neu ist da also gar nichts. Und die Inszenierung, die sich an den Abrams-Filmen zu orientieren versucht? Ist die wirklich modern? "Game of Thrones" hat mit seiner ruhigen Kamera und mit seinen langen Debatten und Diskussionen doch weitaus mehr mit "Star Trek: The Next Generation" gemeinsam als mit dem Lens-Flare-Wackelkamera-Budenzauber im Kino. Und das kommt bei den Millennials sehr gut an.
Wenn die Macher von "Discovery" jetzt schon betonen, in der zweiten Staffel zur "klassischen" Erzählweise zurückzukehren, dann ist das ja nur noch peinlich und ein offenes Eingeständnis, dass man auf ganzer Linie gescheitert ist.
Nein, da bleibe ich doch lieber bei "The Orville". Seth MacFarlane hatte eine klare Vorstellung von dem, was er wollte. Er hat in Sachen Gags ein wenig experimentiert, und die Folge "Into the Fold" war für ihn ja ein Test, inwieweit die Serie auch ohne Humor akzeptiert wird.
Sieht man sich auf Youtube um, dann ist das Urteil durch die Bank hinweg einhellig. Wer Lust hat, kann ja in das eine oder andere Youtube-Video reinsehen:
Ich kann mit MacFarlane eigentlich gar nichts anfangen.
Orville wirkt manchmal doch wie ein High-Budget Fanfilm, hoffe darauf, dass die Synchro die unrunden Ecken etwas glattbügelt, auch wenn man sich heute keine großen Änderungen erlauben kann.
Discovery gefällt mir überhaupt nicht. Meiner Meinung wollte man unbedingt Games of Thrones sein, hat aber nur die Schock und Ekelmomente übernommen, sonst nichts. Da gefallen mir die Abramsfilme doch besser, düsterer und "schmutziger" als DS9 (die nach aktuellen Maßstäben modernste Trek-Serie) sollte Star Trek nicht sein.