Story-Prognose: Leiter bittet Bond um Hilfe, Top-Wissenschaftler mit innovativer Technik ist verschwunden. Wilde Suche. Blofeld wird aus Gefängnis befreit. Bond findet Wissenschaftler - der ist tot. Neben ihm Leiche. Bevor das Labor explodiert, ist 007 sicher: Leiche ist Blofeld, Gehirn wurde entfernt.
Niemand glaubt Bond, keine Beweise. Rami Maleks Figur steckt dahinter. Bond, der sein Alter langsam aber sicher spürt, erwischt ihn fast, doch ist unterlegen. Malek übernimmt Spectre, perfekte Mischung aus Körper und Geist.
Bond findet heraus, dass Malek Blofeld ist. Klon, in den das Hirn transferiert wurde - für ihn gibt es keine Zeit zu sterben mehr, quasi unsterblicher Schurke.
Fight.
Kommentar zu Old White Men, Jugendwahn, Altern in Würde, Männlichkeits-Klischees. Gespiegelt an starken Frauen, die den um sich kreisenden Kerlen zeigen, wie das Jahr 2020 geht. Derlei Propaganda ist im aktuellen Klima unentrinnbar.
Dieser Klon widersspricht vehement den Gerüchten, er wäre in Wirklichkeit ein Cyborg mit Menschengehirn. Nennt sich fortan Dr. Nobot. Immer wieder wird James Bond von ihm ausgespielt. Am Ende stellt sich heraus: 007 hat sich Dr. Nobot die ganze Zeit nur eingebildet. Er ist ein verjüngtes GESPENST seines toten Vaters, dessen einzige Liebesbezeugung darin bestand, ihn ab und an mit ins Bordell zu nehmen.
Oh, und Blolek hat 'ne Gesangsnummer. "Who wants to live forever", als cleveren Verweis auf seine Oscar-Rolle. Er hält das Goldmännchen sogar kurz hoch und stemmt damit dann Waltz' süffisant lächelnde Birne (Ja, er probiert mal was Neues) auf. Sehr starke Szene.
Dr. Nobot (Dr. Blobot?) ist ein so mächtiger Gegner, dass Bond Hilfe benötigt: das allseits vermisste unsichtbare Auto!!!! Kurz S.H.I.T T. genannt, surft es in einer coolen Videoclip-Collage mit 007 an den Strand von St. Tropez, um dort sanft die bereits entflammte Vulva von Nixe Mauritius zu touchieren, dem ersten inklusiven Bond-Girl mit optional ausfahrbarem Glied und realistischem Namen. Allerdings ist er/sie/es Bloleks Schoßhündchen (Fuck the cat!).
David Hasselhoff spricht S.H.I.T.T., bei uns darf Bernd Egger ran (aber nur ohne Regie, damit sich sein Talent voll entfaltet).
Ich hoffe einfach, dass die das Konzept leicht verändert haben und mit Konzept meine ich, dass die endlich mal zeigen, dass Bond nicht immer gewinnen kann. Wendungen, "keine Bösewichte", sondern Menschen mit verschiedenen Ansichten. Verschiedene Ansichten sind fast zufällig zu Normen geworden. Politiker sind auch nur Schauspieler, und die Lobbyisten Casting Director. Und letztendlich weiß niemand, wo der Ursprung der Fäden ist. Kafka sollte Regie führen.
Besonnen genug sollten sie ebenfalls sein und nicht Blofeld wie Mr. White enden lassen.
So differenziert waren die Bond Filme nie und womöglich auch die Romane nicht. So wie du es dir wünscht lieber Maestro käme das einer Weltrevolution gleich. Ein solcher Bruch könnte man bei den künftigen Bond Filmen mit dem neuen Bond Darsteller machen, wenn man den Mut dazu hat. In letzter Zeit sind da diesbezüglich eher Diskussionen über kosmetische Dinge entbrannt, ob der neue Bond nun Schwarz oder eine Frau werden soll.