Zitat von Knew-King im Beitrag #468Ich halte die Besetzung für eine Schnapsidee, Martin. Ganz einfach.
Das ist aber was anderes als "lächerlich". Ich gönne dir deine Meinung, aber bestimmte drastische Formulierungen (auch noch in einem Zwei-Wort-Posting) müssen einfach nicht sein.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #483Bei Quaid scheint man aktuell mehr auf Martin Umbach als Nachfolger/Alternative zu setzen.
Damit kann ich als bekennender Umbach-Fan natürlich gut leben. Mit einem gewissen Abstand zu Dannebergs Abschied begrüße ich auch immer mehr die mögliche Magie ganz neuer Besetzungen. Matti Klemm auf Quaid - gut, kommt nicht ideal, aber war einen Versuch wert. Nächster Versuch! Und sei es dann Umbach...
In den nächsten Jahren, hoffentlich Jahrzehnten werden eh einige Synchrongiganten vom Mikro wegtreten, der ganz große Kahlschlag kommt ja erst noch. Mit Voice-Match werden wir da keine großen Sprünge machen. Da sollten auch wir Foristen ergebnisoffen an Neubesetzungen herangehen, ohne gleich in Dritter-Weltkrieg-Modus zu verfallen. Die werden im ersten Moment fremd anmuten, aber nach einer gewissen Verpuppungsphase könnten sie zum schönen Schmetterling werden.
Was ein Richter oder Kunzendorf mit gewagter Besetzung heraufbeschworen hat, war ja nicht zufällig prägend.
Bei der In-Franchise-Variante von Terminator war die gewählte Variante richtig und wichtig (und ziemlich mutig, wenn man es recht bedenkt). Hat funktioniert, wurde belohnt.
Für die Non-Franchise-Stoffe wünsche ich mir spannende, überraschende, auch gewagte Ideen. Ist ja auch durchaus richtungsweisend.
Die Synchronszene ist schon so lange auf See unterwegs, hat so viele Klippen umschifft, so viele Stürme überstanden, Darben unter Sonne und in Windstille, ihre Seemannschaft wird sie sicher durch alle Wasser geleiten.
Ich stelle mir immer wieder gerne vor, wie damals der Verleihverantworliche Horst Balzers Vorschläge für "Bram Stokers Dracula" bekommen hat.
Brückner auf Oldman - hey, logo. Stimmschreck Schenk auf Kuschel-Reeves - extrem naheliegend. Norbert Langer auf einem geschätzt 300 Jahre Jüngeren. Die herbe Anita Lochner auf der mädchenhaften Ryder. Condrus, der schon bei Geburt wie 50 klang, auf Campbell. Und so weiter. Eine Besetzung, in der Lutz Mackensy (!) quasi der Normale ist. Quasi null Kontinuität. Aber alles voll on point. Alles voll auf die Figur gemünzt und wissend um die Möglichkeiten der dramaturgischen Verschränkung und Synthese.
Oder kurz: leider geil.
Heute würde man Balzer vermutlich kurz auslachen und einen anderen der Top-5-Riege fragen, ob er das Projekt übernehmen kann.
Zu diesem Mut muss man zurück - womit ich weniger die Kreativen meine, und mehr die redaktionelle Seite. Einfach mal die Synchronkartei Synchronkartei sein lassen. Die nächsten Jahre/Jahrzehnte bieten, wenn man es positiv auslegen möchte, unfassbare Möglichkeiten.
So krass gegen die Kontinuität war das bei Dracula ja noch gar nicht. Reeves hatte noch keinen Stammsprecher, Völz war es zwar schon mal - aber noch nicht gesetzt. Auch Oldman war noch nicht mit Udo Schenk assimiliert. Aber ja - manchmal braucht es Mut was zu probieren - nur so sind in der Vergangenheit auch Stammbesetzungen entstanden, die wir heute mit aller Macht verteidigen. Nicht immer muss es ja auch DIE EINE Stimme sein. Als großer Bud Spencer Fan möchte ich die unterschiedlichen Sprecher gar nicht missen - jeder für sich hat die einzelnen Filme auf seine Weise geprägt. Egal ob Marquis, Hess oder Martin Hirthe - drei Sprecher, alle drei passen zu Bud Spencer und formen ihn auf ganz besondere Weise. Ich liebe z.B. die Marquis Fassung von Vier Fäuste für ein Hallelujah - aber genauso die Fassung mit Wolfgang Hess. Zwei Sprecher - ein Darsteller - ein Film - und trotzdem geil.
Ihr könnt mich übrigens jetzt auslachen - aber mittlerweile finde ich Ralph Schicha in Escape Plan richtig geil. Ohne Akzent würde er auch sehr gut wieder passen - keine Ahnung, ob er auch ohne Ösi-Akzent sprechen kann, aber dann wäre er für mich stimmlich gar keine schlechte Wahl.
Nach nem knappen Jahr hol ich das Ding nochmal aus der Versenkung, da es leider bis zur TV-Ausstrahlung gedauert hat, dass ich mir ein Bild von der Synchro machen konnte. Ich fand Egger tatsächlich vom Gesamtbild her gut, und er hat die etablierte Charakteristik des Terminators gut in diesen Film gebracht. Im Trailer konnte er fast 1:1 als Danneberg durchgehen, was im Film natürlich dann nicht mehr geklappt hat... aber dennoch war er angenehm zum Zuhören und es gab zumindest für mich nichts, was mich gestört hat. Gut, er klang sicherlich etwas jünger, was aber in der Natur der Sache liegt, und in der Gesamtbetrachtung nicht negativ aufgefallen ist.
Wie er sich in Killing Gunther letztlich geschlagen hat, wo es mehr Emotionen in Schwarzeneggers Spiel gibt, kann ich noch nicht beurteilen.
Ich hab mir vor ein paar Tagen den aktuellen Sigmar Solbach angehört. Der klingt für sein Alter so wie Schwarzenegger aussieht. Wenn mal wieder ein richtiger Film rauskommt, sollte man das unbedingt ausprobieren.
Egger im 6. Terminator war solide - vor allem weil die Figur so 'mechanisch' war. Auf dem realen Schwarzenegger funktioniert er mE überhaupt nicht (auch wenn Killing Gunther eh kein Film, der besonders hervorstach) . Wenn AS also nochmal so einen guten Film á la "True Lies" oder "Twins" oder einen ungebundenen Streifen ohne Bezug zu einer Filmreihe dreht, will ich nicht Egger hören. (Egger braucht ein paar richtige feste Schauspieler in seiner Altersklasse.) Bei Akroyd, Stallone, Nolte und so dasselbe (in Ghostbusters war's mir der Kontinuität wegen noch irgendwie recht). Da gibt es genug andere passende, altersgrechte Sprecher (Condrus, Piper, Schöne, Kuhnert. Bierstedt, o.Ä), die da viel mehr reißen können und sicherlich auch etwas Neues schaffen werden. Generell empfinde ich dieses "Imitation Game" mittlerweile als sehr fragwürdig. Ja, auch ich finde einen Tennstedt auf Hanks, Wolf auf Murray oder einen DSF auf Murphy nicht ganz optimal, aber alle sind mir mittlerweile lieber als krampfhafte Kopien, die versuchen das Werk großer Künstler wiederzubeleben und dabei mE einen noch mehr rausreißen, als es eine 'falsche Stimme' schon tut.
Es werden leider in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weitere große Kombis von uns gehen - das ist leider der Lauf der Dinge, auch wenn wir uns alle wünschen, dass es anders wäre. Will man diese Kombis dann auch alle mittels Imitatoren 'künstlich' (und das Wort ist hier auf zwei Ebenen zu betrachten) am Leben erhalten?
Zitat Ja, auch ich finde einen Tennstedt auf Hanks, Wolf auf Murray oder einen DSF auf Murphy nicht ganz optimal, aber alle sind mir mittlerweile lieber als krampfhafte Kopien, die versuchen das Werk großer Künstler wiederzubeleben und dabei mE einen noch mehr rausreißen, als es eine 'falsche Stimme' schon tut.
Ludo, DSF gehört imo. nicht in dieses "Trio"! Er wurde ja gerade deswegen ausgewählt, weil er ihn immitieren und so gut wie möglich kopieren sollte und ihm diese Aufgabe zugetraut wurde (zumal er Kronberg ja bereits in "Norbit"- anscheinend glaubwürdig genug - gedoubelt hat (viele mögen anderer Meinung sein).