Bei Danneberg könnte ich mir vorstellen, dass es an seinem Alter und seinem Gesundheitszustand liegt das er nicht mehr ganz "elanreich" schauspielern und sprechen kann.
Bei von der Meden dürfte es ähnlich gewesen sein. Der war ja am Ende gesundheitlich sehr angeschlagen gewesen und hat sich traurigerweise bis zu seinem Tod nicht mehr davon erholen können.
Charles Rettinghaus. In seinen früheren Rollen mochte ich seine Stimme gar nicht, die da auch noch höher war. Mit den Jahren hat sie ziemlich an Profil gewonnen, sodass er mir in späteren Jahren immer mehr gefällt.
Charles Rettinghaus ist mMn auch ein gutes Beispiel dafür, dass die markanten Stimmen im Synchronbereich ganz und gar nicht aussterben. Gerade bei ihm habe ich das Gefühl, dass er mit zunehmendem Alter immer markanter wird.
Ich kann mir gut vorstellen, dass er sich in zehn Jahren zu einem größeren Ohrenschmaus entwickeln wird, als er ohnehin schon ist.
In der Tat. In der Hinsicht wird auch in Zukunft gescheiter Nachwuchs kommen, der sich natürlich erst entwickeln muss und Rettinghaus ist da ein gutes Beispiel. Die Mär von "früher war alles besser" und "die Jugend von heute taugt nichts" ist auch schon älter als das Christentum und wird wohl auch weiterhin nicht aussterben.
Kurioserweise habe ich Uwe Paulsen erst dann richtig gemocht, als sich seine Stimme Anfang der 90er-Jahre extrem veränderte und plötzlich heiser wurde. Das machte ihn für viele markante Figuren (insbesondere im Zeichentrickbereich) recht passend, während er bei anderen früheren Rollen (wie etwa Judge Reinhold in "Beverly Hills Cop 3") wiederum nicht mehr so passend klang.
Davor war er natürlich auch schon ein super Schauspieler, klang aber noch eher jugendlich und fiel aus meiner Sicht nicht besonders auf.
Wobei er in seinen allerletzten Synchroneinsätzen Mitte der 2000er-Jahre stimmlich leider schon sehr angeschlagen klang.
Ich finde irgendwie, dass Uwe Paulsen in seinen jungen Jahren Sven Plate sehr ähnlich geklungen hat. Vor allem in "Das Leben des Brian" dachte ich lange Zeit, das es Plate war, der Brian gesprochen hatte bis ich auf das Erscheinungsjahr des Films geschaut habe und auch wann Plate geboren wurde und dann gemerkt hatte, dass es so natürlich nicht hinhauen kann. Paulsens junge Stimme finde ich zumindest markanter als viele heutige Jungstimmen.
In den 90ern fand ich Paulsens heisere Stimme nicht mehr ganz so schön, was sich erst ab den 2000er-Jahren änderte, wo seine heisere Stimme zumindest mit seinem Stimmalter dann harmonierte. Da hab ich ihn vor allem als "Blaubarschbube" in "Spongebob Schwammkopf" sehr gemocht.
Christian Brückner klang in den 70er- und 80er-Jahren noch richtig lässig.
Mittlerweile hat er sich aber viel zu viele Manierismen angelegt, die ich einfach nur unerträglich finde. Insbesondere auf Robert De Niro und in seinen zahlreichen Hitler-Dokus immer nur "pseudocooles" Gekrächze. Da klingt selbst sein Stimmdoppelgänger Gordon Piedesack ein Stück natürlicher.
"Pseudocool" klingt Brückner für mich schon lange nicht mehr. Eher ein bisschen verbittert. In Dokus oft sehr getragen und depressiv. Gefällt mir mittlerweile auch nicht. In den 80er und 90er. Klang er wirklich noch sehr charmant mit einer gehörigen Portion Schalk im Nacken, was vor allem bei Burt Reynolds richtig cool rüber kam. Das fehlt mir etwas beim heutigen Brückner.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #40"Pseudocool" klingt Brückner für mich schon lange nicht mehr. Eher ein bisschen verbittert. In Dokus oft sehr getragen und depressiv.
Ixh finde seinen Ton den Zeitgeschichte-Dokus (usw.) passend und den Themen angemessen. Mir gefällts!
Jürgen Kluckert ist für mich auch ein gutes Beispiel.
Seine Einsätze aus den 80er-Jahren (z. B. Predator) höre ich sehr gerne. Seit ca. Anfang der 90er-Jahre hat seine Stimme aber immer mehr einen cartoonigen Klang angenommen, den er nur schwer wieder herauskriegt. Das passt auf Zeichentrickrollen wie Benjamin Blümchen oder Mr. Krabs sehr gut, wirkt aber auf realen Schauspielern ziemlich unpassend und "drüberschwebend".
Finde persönlich Kluckerts Stimme gar nicht mal so cartoonig. Klar kann er schon mal den "Seebären" raushängen, aber er kann auch angenehm zurückhaltend sein. In "The Green Mile" konnte er für Michael Clarke Duncan unglaublich feinfühlig und sensibel sein und so auch sehr menschlich.
Inzwischen bin ich mir doch nicht mehr so sicher ob die ich die Stimme von Guiliana Jakobeit mag oder nicht. Ich glaube sie gefällt mir auch nur in bestimmten Phasen: Wenn sie unschuldige, naive Frauen synchronisiert finde ich sie gar nicht so schlecht und für Zicken passt sie auch super. Aber die taffen Frauen nehme ich ihr nicht so wirklich ab. Irgendwie kann sie ihre Stimme nicht so wirklich "Bad-Ass-Mäßig" verstellen. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.
Das hat wohl bei dir eher was mit Rollentypen zu tun, was im Falle von Jakobeit bei mir genauso ist. Dein Beitrag geht daher etwas am eigentlichen Thema vorbei, wo es mir um zeitlichen Phasen geht. Sprich, ob man die Stimme lieber mag als sie jünger war oder in der Phase wo sie reifer ist usw..