Zitat von Ludo im Beitrag #129Aber wenn man sich mal von allen Vorgängern und Nachfolgern löst und SL3 als „eigenständiges Werk“ betrachtet, legt Danneberg da eine ziemlich geile Vorstellung hin. Mit ihm wirkt Willis viel nahbarer und trotz Dannebergs Präsenz in der Actionheldensparte viel mehr wie ein Antiheld…
Interessanterweise kommt das meinem Eindruck nahe, obwohl ich hier natürlich auch im Zweifel lieber Lehmann gehört hätte. Aber durch Danneberg bekommt man einen Eindruck, wie Bruce Willis bzw. damals John McClane auf das US-Publikum wirkte.
Habe ich eigentlich nie so gesehen, nachdem und weil Thomas Danneberg eigentlich auch hier alle Register seines Könnens mit Action-Erfahrung zieht...:o!
Von all "seinen" Schauspielern gefiel mir die Kombi Nick Nolte/Thomas Danneberg am besten. Teilweise herrlich zynisch in "Herr der Gezeiten" oder schön fies, roh und dreckig in "Tödliche Fragen".
Eigentlich hätte ihm auch ein Platz in der "Tagesschau" zugestanden.
Was bisher nur wenig zur Sprache kam: dass Thomas Danneberg in den 70ern den europäischen Stars neben Terence Hill, so auch Tomas Milian, Franco Nero, Adriano Celentano, Giuliano Gemma und ebenso Michael York und selbst Depardieu für einige Einsätze seine Stimme lieh, bevor dann das amerikanische Kino und seine Stars den eurpäischen Markt ab spätestens Mitte der 80er übernahm und Thomas Danneberg hier beständig auch Sämtliche sprach und so viele Generationen, wie nur wenige in dieser Form, begleitete. Er war immer stimmlich präsent und in Zeiten von DVD/Blu-Ray/VoD/Streaming bleibt er es zum Glück auch.
Ich weiß noch, ich hatte an dem Tag sogar das Ende der Tagesschau gesehen, weil ich wissen wollte, ob über seinen Tod berichtet wird (was ja nicht der Fall war). Generell kommt das eher selten vor, dass die Tagesschau über den Tod von Synchronschaffenden berichtet. Das letzte Mal, woran ich mich daran erinnern kann, war der Tod von Rainer Basedow (aber der war ja auch vor der Kamera bekannt). Da wurden u. a. Blues Brothers * und Pumbaa als Sprechrollen erwähnt.
* Macht einen auch wieder wehmütig, wenn man daran denkt: Beide Hauptrollensprecher dieses Films sind nun nicht mehr am Leben
Zitat von MrTwelve im Beitrag #139Macht einen auch wieder wehmütig, wenn man daran denkt: Beide Hauptrollensprecher dieses Films sind nun nicht mehr am Leben
Das fiel mir auch ein, als ich in einem Spezial auf einen Ausschnitt aus der Autoszene aus "Pulp Fiction" gestoßen bin, wo mir diese Tatsache dort auch bewusst wurde
Was mir in puncto Vielseitigkeit noch einfiel, war Dannebergs Synchronauftritt in "Highlander", wo er für Clancy Brown in der Rolle als Kurgan zu hören war. Er hat dort eine großartige Entsprechung zu Clancy Browns Originalstimme geliefert. Letzterer hat im Original neben seiner finsteren, optischen Wirkung eine tiefe rauh-brüchige, fast schon synthetische Stimme. Sowas kann man eigentlich nicht nachmachen, aber Danneberg hat es geschafft, eine eigene finstere Version dieser Stimme anzulegen. So tief im Keller und gleichzeitig dämonisch hat man ihn selten gehört und das macht die Interpretation so hörenswert und ist ein weiteres Beispiel für seine Vielseitigkeit und ein weiteres Glanzstück dieser ohnehin toll besetzten Synchro.
Zitat von MrTwelve im Beitrag #139Generell kommt das eher selten vor, dass die Tagesschau über den Tod von Synchronschaffenden berichtet. Das letzte Mal, woran ich mich daran erinnern kann, war der Tod von Rainer Basedow (aber der war ja auch vor der Kamera bekannt).
Ich glaube, synchronisierende Schauspieler/innen müssen schon erst von Rollen vor der Kamera bekannt sein,damit sie in der TAGESSCHAU erwähnt und gewürdigt werden...
P.S.:.:Am Abend seines Todes lief im ORF "Kindergartencop", als ob er Thomas Danneberg erinnern wollte (oder es war reiner Zufall, oder doch nicht...?!) ich habe aber nur einen kleinen Teil gesehen, aber dafür habe ich es in Erinnerung an Herrn Danneberg und mit dem Gedanken an seinen Tod getan. Am nächsten Tag lief ja auf SAT1 ein Spencer-Hill-Marathon - offiziell als Feiertagsprogramm zum "Tag der Deutschen Eitheit" gedacht - aber da fiel das Eine mit dem Anderen zusammen und sein Tod schwang dadurch (gewollt oder ungewollt) imo. ein Bisschen im "Hintergrund" mit.
Zitat von Lammers im Beitrag #140[quote=""|p7654676]Was mir in puncto Vielseitigkeit noch einfiel, war Dannebergs Synchronauftritt in "Highlander", wo er für Clancy Brown in der Rolle als Kurgan zu hören war. Er hat dort eine großartige Entsprechung zu Clancy Browns Originalstimme geliefert. Letzterer hat im Original neben seiner finsteren, optischen Wirkung eine tiefe rauh-brüchige, fast schon synthetische Stimme. Sowas kann man eigentlich nicht nachmachen, aber Danneberg hat es geschafft, eine eigene finstere Version dieser Stimme anzulegen. So tief im Keller und gleichzeitig dämonisch hat man ihn selten gehört und das macht die Interpretation so hörenswert und ist ein weiteres Beispiel für seine Vielseitigkeit und ein weiteres Glanzstück dieser ohnehin toll besetzten Synchro.
Das ist auch etwas was ich an Danneberg sehr zu schätzen wusste. In ernsten Rollen konnte er durchaus brillieren. Diese Mischung aus Aufrichtigkeit und leichtem naiven Optimismus hatten im übrigen viele seine Rollen sehr sympathisch gemacht.
Bei der Gelegenheit möchte ich noch an eine weitere schöne Rolle von Danneberg erinnern. Für Rutger Hauer als der Replicant Roy Batty in "Blade Runner". Dieser legendäre kleine Monolog gegen Ende des Films hatte Danneberg genauso berührend magisch ausgefüllt wie Hauer im O-Ton:
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #142[ Bei der Gelegenheit möchte ich noch an eine weitere schöne Rolle von Danneberg erinnern. Für Rutger Hauer als der Replicant Roy Batty in "Blade Runner". Dieser legendäre kleine Monolog gegen Ende des Films hatte Danneberg genauso berührend magisch ausgefüllt wie Hauer im O-Ton:
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #142[ Bei der Gelegenheit möchte ich noch an eine weitere schöne Rolle von Danneberg erinnern. Für Rutger Hauer als der Replicant Roy Batty in "Blade Runner". Dieser legendäre kleine Monolog gegen Ende des Films hatte Danneberg genauso berührend magisch ausgefüllt wie Hauer im O-Ton:
In der Tat. Man sieht, dass Thomas Danneberg da gesundheitlich schon sehr angeschlagen war, aber trotzdem den Fans noch Freude bereiten konnte. Berührend ist aber auch zu sehen, wie ihn die Situation emotional sehr bewegt hat. Er war halt eben auch die Stimme von Terence Hill und somit auch ein wichtiger Teil der Spencer/Hill-Schnoddersynchros, die er mitgeprägt hat und was bis heute geschätzt wird, wie man hier sehen kann.
Heute im Tagesspiegel die Traueranzeige. Bei der Verleihung der Silhouette damals hatte er erst nur eine halbe Stunde Zeit. 5 Stunden später hat ihn dann Schokohäubchen (Helen) nach Hause gefahren. Schön, dass sie sich dann bis zum Ende um ihn gekümmert hat. Ein wirklich toller Mensch, er bleibt einfach unvergesslich.
Angefügte Bilder:
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Zitat von MrTwelve im Beitrag #139Generell kommt das eher selten vor, dass die Tagesschau über den Tod von Synchronschaffenden berichtet. Das letzte Mal, woran ich mich daran erinnern kann, war der Tod von Rainer Basedow (aber der war ja auch vor der Kamera bekannt).
Ich glaube, synchronisierende Schauspieler/innen müssen schon erst von Rollen vor der Kamera bekannt sein,damit sie in der TAGESSCHAU erwähnt und gewürdigt werden...
Denke ich auch. Über Elmar Weppers Tod wurde natürlich in der Tagesschau berichtet - nur leider wurden seine Synchronrollen nicht erwähnt (allerdings schrieb die Tagesschau online kurz von seinen Synchronrollen).