Zitat von Joshua Tree im Beitrag #15Ein weiteres Beispiel wäre Manfred Wagner: toller Schauspieler, tolle Stimme, aber das "th" ... ("Willkommen auf se Rock!")
Ähnliches gilt aber auch für GGH... (ich erinnere nur an "Köörk an Entapreis")
Englische Aussprachen waren damals halt noch nicht so relevant wie heute. Bin mir sicher, GGH hätte mit Leichtigkeit die "richtige" Aussprache hinbekommen. Könnte mir sogar vorstellen, dass das ZDF auf eine eingedeutschte Aussprache bestand. Bei ALF kamen ja sogar noch Dr. Brinkmann und Otto Waalkes vor.
Wurde "Enterprise" von einem der anderen Sprecher denn mal so richtig amerikanisch ausgesprochen?
Randolf Kronberg ist einer der Sprecher, die ich sehr schätze...ein absolut talentierter Sprecher, der ein unglaubliches Gespür für Zwischentöne und Feinheiten hatte. Aber historische Rollen (also Neuzeit, Mittelalter, Römer, Griechen bzw. generell Antike) überzeugend herüberzubringen...das lag ihm mMn überhaupt nicht. Er klingt in solchen Rollen irgendwie stets total anachronistisch, findet oft keinen Zugang zur überzeugenden Diktion und wirkt schlussendlich immer (habe ich hier glaube ich auch schon erwähnt) wie ein Mittvierziger aus den 90ern, der in eine Zeitmaschine gestiegen ist und jetzt versucht sich in der jeweiligen Epoche durchzuschlagen. Empfinde ich zumindest so.
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #17Wurde "Enterprise" von einem der anderen Sprecher denn mal so richtig amerikanisch ausgesprochen?
Wäre die Aussprache durch Holger Hagen im Intro aus deiner Sicht "so richtig amerikanisch"? https://www.youtube.com/watch?v=awH9FvLZUCo Bekanntlich ist er seit seinem zehnten Lebensjahr in den USA aufgewachsen und wurde dort auch als Schauspieler ausgebildet.
Zitat von MrTwelve im Beitrag #6Ich meine, irgendwo hier wurde mal geschrieben, dass z. B. Eduard Wandrey nicht überzeugend singen konnte (weil er bei den Feuersteins immer gedoubelt wurde).
Das stand in seinem Nachruf im Deutschen Bühnenjahrbuch - sinngemäß: Wandreys Operettenauftritte wären immer große Erfolge gewesen. Er habe zwar falsch, aber immer schön gesungen.
Zitat von dlh im Beitrag #7 In "Haus über Kopf" gibt es dann eine Szene, in der Martin auf Slang sabbelnden Gangsta-Rapper macht und für den Part dann von Randolf Kronberg gesprochen wurde (der Martin zuvor auch schon in anderen Filmen gesprochen hatte und durch Eddie Murphy entsprechend geübt war), während im restlichen Film mit dem typisch steif wirkenden Steve Martin dann Norbert Gescher zu hören ist.
Das ist für mich übrigens mit eine der bescheuertsten Entscheidungen, welche die Branche je getroffen hat. Auch wenn manch einer eine gewisse Nähe zwischen Gescher und Kronberg erkennen will, der Bruch könnte wirklich kaum größer sein. Warum hat man nicht gleich Kronberg (der in meinen Augen auch stets besser auf Steve Martin passte als der - wie du so schön beschrieben hast - trockene und sachliche Gescher) für den ganzen Film genommen? Das wäre viel authentischer gewesen.
Fand ich auch merkwürdig, wobei es für mich ganz gut funktioniert hatte. Vermutlich wollte man einfach Gescher haben, da er zu dem Zeitpunkt die bekannteste Martin-Stimme war.
Zitat von Joshua Tree im Beitrag #15Ein weiteres Beispiel wäre Manfred Wagner: toller Schauspieler, tolle Stimme, aber das "th" ... ("Willkommen auf se Rock!")
Ähnliches gilt aber auch für GGH... (ich erinnere nur an "Köörk an Entapreis")
Ich habe zumindest seine Aussprache von "Kirk" immer als gut und ordentlich empfunden. Halt nicht amerikanisch-rhotisch (wenn das "englische R" im Wortinneren hörbar ausgesprochen wird), sondern - zumindest ungefähr - so, wie ein Brite "Bird", oder "Girl" aussprechen würde.
Zitat von dlh im Beitrag #7 In "Haus über Kopf" gibt es dann eine Szene, in der Martin auf Slang sabbelnden Gangsta-Rapper macht und für den Part dann von Randolf Kronberg gesprochen wurde (der Martin zuvor auch schon in anderen Filmen gesprochen hatte und durch Eddie Murphy entsprechend geübt war), während im restlichen Film mit dem typisch steif wirkenden Steve Martin dann Norbert Gescher zu hören ist.
Das ist für mich übrigens mit eine der bescheuertsten Entscheidungen, welche die Branche je getroffen hat. Auch wenn manch einer eine gewisse Nähe zwischen Gescher und Kronberg erkennen will, der Bruch könnte wirklich kaum größer sein. Warum hat man nicht gleich Kronberg (der in meinen Augen auch stets besser auf Steve Martin passte als der - wie du so schön beschrieben hast - trockene und sachliche Gescher) für den ganzen Film genommen? Das wäre viel authentischer gewesen.
Zu erwähnen wäre dahingehend, dass Steve Martins Spiel und Humor sich über zwei Eigenschaften transportieren: die trockene und sachliche Art. Verpackt in eine vollmundige, wohltönende Stimme. Insofern war Nobert Gescher die perfekte Stimme für ihn. Eine fulminante Wahl. Dux hat zu viel Schalk hineingepackt, Kronberg war auch hier zu barsch.
Zitat von Ozymandias im Beitrag #27 Zu erwähnen wäre dahingehend, dass Steve Martins Spiel und Humor sich über zwei Eigenschaften transportieren: die trockene und sachliche Art. Verpackt in eine vollmundige, wohltönende Stimme. Insofern war Nobert Gescher die perfekte Stimme für ihn. Eine fulminante Wahl. Dux hat zu viel Schalk hineingepackt, Kronberg war auch hier zu barsch.
Ich vermisse Norbert Gescher.
Schöne und treffende Worte. Dem kann ich nur zustimmen.
Habt ihr manchmal auch das Gefühl, dass Synchronsprecher in trauernden Szenen, in denen eigentlich die Tränendrüse stimuliert werden müsste, sich aus der Affäre ziehen, und einfach nur Töne der Traurigkeit auf eine armselige Art nachahmen? Andererseits kann ich mir vorstellen, dass es schwierig ist zu weinen und Störgeräusche vor dem Mikrofon zu vermeiden^^ Würde zu gerne wissen wie das ein Tontechniker bei solchen Szenen handhabt :)
Mir fällt immer wieder auf, dass manche Sprecher deutlich besser damit klarkommen, wenn aus der Regie keine Anweisungen kommen, als andere. Speziell gibt es einige Sprecher, beispielsweise Daniel Werner und Rolf Berg, die in einen ganz spezifischen Singsang verfallen, wenn sie (mutmaßlich) keine Regieanweisungen bekommen, der sich durch sehr übertriebene Betonungen auszeichnet.