Sehr seltsam, immerhin hat MGM selber Schürenberg als Stammprecher für Gable bereits in den 30er Jahren bestimmt. Das man ihn hier jetzt für zwei im deutschsprachigen relativ unbekannte Darsteller einsetzte wirkt auf mich einfach nur willkürlich und komisch. Edit: Allerdings wirkt auf mich nach einem Blick in die synchronkartei die gesamte Deutsche Fassung seltsam, viele doppelt und dreifach- Besetzung die einfach kurios wirken. ( äh... Michael Chevalier für Cary Grant) Von daher ist die schürenberg-Situation auch nicht mehr verwunderlich.
Vermutlich lag es daran, dass der Film aus Archivaufnahmen besteht und der Schürenberg von 1964 (oder von wann die deutsche Synchro auch ist) für den Gable von 1933 einfach zu alt war. Trotzdem eine ziemlich merkwürdige Situation.
In "John F. Kennedy - Tatort Dallas" (1991) wird Gary Oldman als Lee Harvey Oswald von Thomas Petruo gesprochen, während seiner Festnahme wird er von Jetzt-Stammsprecher Udo Schenk interviewt. Zwar kein direkter Dialog aber Patrick Winczewski spricht im selben Film Kevin Bacon, der ja auch zu Schenks Stammpersonal gehört.
Da seit "Die Miserablen" (was für ein Titel!) Jean Gabin fast konsequent von Klaus W. Krause gesprochen wurde, verliert man schnell aus dem Auge, dass dies sein erster Einsatz war und Gabin zuvor am häufigsten von Paul Klinger gesprochen wurde! Diesen als Erzähler zu hören, dürfte etwas irritierend gewesen sein für das damalige Publikum.
Als Stammsprecher kann man irgendwie ja auch Helmo Kindermann für sich selbst sehen, oder? Wenn er auch im Film kaum präsent war ... in "Der Zug" synchronisierte er dafür Paul Scofield und Manfred Andrae übernahm Kindermans Zeilen. Fällt nicht auf, da sein Gesicht nicht so Vielen was sagt, aber optimal ist das nicht, zumal sie bei allen Auftritten Kindermanns aufeinander treffen.
Marianne Groß hatte Judi Dench zwar schon in "Zimmer mit Aussicht" gesprochen, aber wenn sie in "Eine Handvoll Staub" zunächst aus dem Off erklingt, vermutet man wohl eher Anjelica Huston dahinter - die im Film dann aber von Gurdun Vaupel gesprochen wird!
Wenn Erhard Köster schon einer der wiederkehrenden Rollen sprach, konnte er natürlich seinen gewohnten Vladimir Mensik nicht übernehmen. Und so hört man Köster im "Krankenhaus am Rande der Stadt", während im Hintergrund Mensik nicht zu übersehen ist (mit Dieter Zöllter gewöhnungsbedürftig besetzt).
Mark Harmon - Patrick Winczewski Robert Clohessy - Mathias Einert "Die Staatsanwältin und der Cop"
Früher war ja Einert sowas wie der frühere Stammsprecher von Mark Harmon. Wirkt schon etwas komisch beide im Dialog zu erleben, nur der eine auf dem falschen Schauspieler. Aber Winczewski macht das tatsächlich toll. Hätte ich nicht später in "Chicago Hope" hören wollen, schon gar nicht in "Navy CIS", aber hier funktioniert es tatsächlich prima.
In L.A. LAW 6x20 befragt Terry O'Quinn als Anwalt vor Gericht einen Zeugen, der von seinem späteren Stammsprecher Lothar Hinze gesprochen wird. Er selber wird hier von Lothar Mann gesprochen.
Hatte ich vor Jahren schon mal erwähnt. Aber nicht schlimm. War in der Konstellation auch passend. Der Zeuge schrie förmlich nach Lothar Hinze, während Lothar Mann gar nicht so schlecht passte und da auch durchaus Ähnlichkeiten bestehen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #546 Als Stammsprecher kann man irgendwie ja auch Helmo Kindermann für sich selbst sehen, oder? Wenn er auch im Film kaum präsent war ... in "Der Zug" synchronisierte er dafür Paul Scofield und Manfred Andrae übernahm Kindermans Zeilen. Fällt nicht auf, da sein Gesicht nicht so Vielen was sagt, aber optimal ist das nicht, zumal sie bei allen Auftritten Kindermanns aufeinander treffen.
Einen ähnlichen Fall gibt es in "Der Commander". Thomas Danneberg spricht hier Lewis Collins, während er selbst von Rainer Brandt synchronisiert wurde.
1968 war Michael Chevalier der häufigste Sprecher von Steve McQueen - es war keine gute Entscheidung, ihn in "Thomas Crown ist nicht zu fassen" in einer anderen Rolle zu besetzen. Obwohl - Paul Burke gewann schauspielerisch dadurch erheblich und er scheint den höheren Textanteil zu haben - was mehr Gage für Chevalier bedeutet haben dürfte.
Seltsamerweise geschah kurze Zeit später bei "Bullitt" das Gleiche noch einmal.
Ab den frühen 2010ern etablierte sich ja Jürgen Kluckert zunehmend auf Donald Sutherland als der neue Quasi-Stammsprecher. Zum weißhaarigen und gealterten Sutherland passte Kluckert auch ganz gut. Dass die Kombi in früheren Jahren eher weniger funktioniert hätte, kann man gut in "Outbreak" sehen. Dort spricht Kluckert für Morgan Freeman mehrmals im Gegenpart zu Sutherland (sehr passabel vertont von Rolf Schult) und die Vorstellung der wuchtige aber warme Kluckert wäre hier der Sprecher des hageren, kalten Sutherland will irgendwie garnicht in meinem Hirn zusammengehen.
In "Fremde, wenn wir uns begegnen" hört man Horst Niendorf für Kirk Douglas und Walter Matthau mit Arnold Marquis´ Stimme. Zum Zeitpunkt der Synchro schien Marquis sich gerade für Douglas zu etablieren, "Spartacus" (in dem Niendorf für John Gavin zu hören war) war kurz zuvor erschienen. Da wirkt es komisch, Marquis in einer Nebenrolle zu hören, zumal Matthau zu diesem Zeitpunkt noch kein Star war und sein Part erst im letzten Drittel des Films so richtig zur Geltung kommt (zuvor hatte er lediglich eine Szene am Anfang gehabt). Als die beiden kurz danach in "Einsam sind die Tapferen" erneut gemeinsam auftraten, beließ man Marquis dafür auf Douglas, Matthau bekam Curt Ackermann.