Zitat von fortinbras im Beitrag #455Obwohl man bei MGM sehr stark auf Siegfried Schürenberg für George Sanders setzte, wird er inmitten einer Reihe von entsprechenden Filmen, in "Des Königs Dieb" von Martin Held gesprochen. Dafür hört man Schürenberg in einer kleinen Rolle als Wärter des Towers, der Sanders als König auch begrüßt. Ob Schürenberg sich wunderte beim Synchronisieren?
Allerdings hat Sanders nur wenige, wenn auch prägnante Szenen, im Kostüm schaut er ganz anders aus, wirkt fast tuntig und Martin Held macht das großartig.
Richtig übel machte es die MGM aber 1963 in "Kairo - null Uhr": Curt Ackermann sprach George Sanders und Siegfried Schürenberg besetzte man ausgerechnet für Walter Rilla (!), mit dem Schürenberg dann wenige Monate später im Edgar Wallace-Film "Zimmer 13" gemeinsam vor der Kamera stand... Offenbar war MGM mit Schürenberg für Rilla zufrieden, denn sie besetzte Schürenberg kurz darauf noch einmal auf ihn in "Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm".
Zitat von E.v.G. im Beitrag #465Wie wichtig war Synchronisation für die Beteiligten?
Ein Job natürlich, bestenfalls einer der Spaß machte.
Zitat von E.v.G. im Beitrag #465stellt sich die Frage, ob es im Osten irgendwelche landesweiten Aufzeichnungen über frühere Besetzungen gab?
Aber wie soll ich das denn verstehen? Neben der Listen der BSG gab es keine Arbeit von Synchronstudios, die dermaßen ausführlich dokumentiert wurde - nicht nur in den Filmjahrbüchern, sondern auch in den Filmprogrammen und (einzigartig) den Vorspännen.
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #466Richtig übel machte es die MGM aber 1963 in "Kairo - null Uhr": Curt Ackermann sprach George Sanders und Siegfried Schürenberg besetzte man ausgerechnet für Walter Rilla (!), mit dem Schürenberg dann wenige Monate später im Edgar Wallace-Film "Zimmer 13" gemeinsam vor der Kamera stand...
Entschuldigung wegen der Krümelkackerei, aber bedeutet "gemeinsam vor der Kamera stehen" nicht, dass man gemeinsame Szenen hat? Auf Rilla und Schürenberg traf das in diesem Film jedenfalls nicht zu.
Da MGM ja Schürenberg für Sanders "erfand" und zumeist auch konsequent durchbesetzt hat, daß auch andere aufsprangen, entbehrt so ein Fall wie in "Kairo Null Uhr" nicht einem kleinen Kopfschütteln. Wobei Ackermann natürlich durchaus in Ordnung ist, den ich aber viel eher für Rilla besetzt hätte - wenn schon.
Wie empfindet ihr den Fall "Hafen im Nebel"? Günther Sauer spricht für Jean Gabin; Klaus W. Krause, der zu Zeit dieser TV-Erstsynchro (1970) Gabins zeitgenössischer Stammsprecher war, spricht für Edouard Delmont, der mit Gabin einige Dialogszenen hat. Natürlich hätte Krause nicht auf den jungen Gabin gepasst, aber stört es euch, dass er akustisch in der Szene präsent ist?
Mich hat das nicht wirklich gestört, weil der junge Gabin ein ganz anderer ist als jener, den Krause gesprochen hat. Das ist wie Tag und Nacht.
Allerdings war ich mit Günther Sauer nicht ganz zufrieden, auch wenn er akzeptabel war. Stimmen wie jene von Paul Edwin Roth oder Hansjörg Felmy sind mir passender erschienen.
In dem Horrorfilm "Stadt der Toten" ist es auch so, daß Christopher Lee von Joachim Höppner gesprochen wird und Fred Johnson von Herbert Weicker. Früher hat mich das sehr gestört, heute aber denke ich, daß die 30 Jahre Unterschied zwischen Kinofilm und Fernsehsynchronisation sich eher negativ auf die Kombination Weicker/Lee ausgewirkt hätte.
Stefan Günther ist zwar nicht DER Stammsprecher für Anthony Mackie, aber ihn wird man auch wegen Falcon, Marvel usw. ja noch öfter auf ihm hören. Also ist er ein Sprecher von ihm. In Million Dollar Baby ist Stefan für Jay Baruchel (Danger Barch) zu hören, während auf dem gehässigen Shawrelle Barry bzw. Mackie der Manou Lubowski ist. Das passt also bedingt hier herein.
In "Topper geht auf Reisen" sieht man Cary Grant zwar nur in Rückblenden aus dem 1. Teil, aber immerhin. Von daher ist es etwas komisch, Curt Ackermann in einer gänzlich anderen Rolle zu hören. Allerdings quakt er so verzerrt (als schräge Parodie auf den Latin Lover), dass ich erst gar nicht erkannt habe.
Alan Arkin hatte zwar nie so etwas wie einen wirklichen Stammsprecher, aber seine besten und bekanntesten Rollen wurden von Rolf Schult synchronisiert, der (garantiert deshalb) auch in der Spätsynchro von "Kleine Mörder" noch einmal zum Zuge kam - so verbinde zumindest ich ihn absolut mit Arkin. Und daher ist es äußerst irritierend, ihn in "Inspektor Closeau" nahezu immer (!) im direkten Dialog mit Arkin zu hören - erst recht, da (handlungsbedingt) man Arkin doch noch kurzzeitig (unter anderen) mit Schults Stimme hört.
So, jetzt habe ich es aus dem falschen Thread hier her transportiert:
Wie unterschiedlich die Meinungen sein können - ich finde Alan Arkin überhaupt nicht fehlbesetzt in diesem originellen Film, der teilweise besser ist als manch echter Clouseau-Film.
Rolf Schult war ein sehr passender Sprecher für Arkin, aber ich mochte Herbert Stass hier immer lieber. Mich störte es hier absolut nicht, dass es anders war.
Glücklich war ich mit Schult für Finlay aber nicht. Die Besetzung passt durchaus, nur nicht unbedingt mit Barry Foster im selben Film. Der hatte auch nie einen Stammsprecher, wurde aber einige Male von Schult gesprochen und das passte für mich so perfekt, dass es mir hier weh tut, Schult nicht für ihn zu hören - auch wenn Chevalier absolut ok ist.
Zitat von fortinbras im Beitrag #477Glücklich war ich mit Schult für Finlay aber nicht. Die Besetzung passt durchaus, nur nicht unbedingt mit Barry Foster im selben Film. Der hatte auch nie einen Stammsprecher, wurde aber einige Male von Schult gesprochen und das passte für mich so perfekt, dass es mir hier weh tut, Schult nicht für ihn zu hören - auch wenn Chevalier absolut ok ist.
Das Gefühl kenne ich auch, von einer Folge "Van der Valk", in der der Hauptverdächtige von Schult gesprochen wurde.
Zitat von fortinbras im Beitrag #479Von mir wird er primär immer mit Barry Foster und Clive Revill assoziiert.
Interessant, da die beiden sich (für mich) sehr ähnlich sehen - wohl aufgrund ihrer Charakternasen.
Das war ein großes Plus von Schult, dass er (ähnlich Siegmar Schneider) auf unaufdringliche Weise für grundverschiedene Schauspieler passend wirkte, ohne zum einen seine Charakteristika zu verlieren oder sie auf der anderen Seite zu erdrücken (wie - naja, sein wir ehrlich: Thomas Danneberg).