Interessant, ich hätte gar nicht gedacht, dass es die Kombination Nielsen-Schön schon früher gab (das alle diese Filme erst nach 1988 synchronisiert wurden, erscheint mir unwahrscheinlich).
Rein faktisch ist es bei nur drei Filmen nicht allzu unwahrscheinlich, denn Ähnliches passierte ja z.B. auch bei Larry Hagman oder zuletzt bei Daniel Craig, dass da viele Filme erstmals eingedeutscht werden, aber in dem speziellen Fall ist "Panik in der Siera Nova", laut imdb, 1978 in Deutschland gestartet und "Der Tiger aus Taipeh" kann auch nicht viel später hierher gekommen sein, da Robert Mitchum dort von Arnold Marquis gesprochen wurde. (Ich glaube kaum, dass jemand nach 1988 noch Marquis in einem gut 10 Jahre jüngeren Film für Mitchum besetzt hätte. Schon garnicht in einer Actionrolle. Und Marquis verstarb ja leider auch nur zwei Jahre später.) Folglich müsste es von beiden Filmen zwei Synchros gegeben haben, wenn Schön da im Zuge von "Die nackte Kanone" zum Einsatz gekommen wäre, und das wiederum ist in der Tat unwahrscheinlich(er). Das Erstaunlichste für mich an dem Fall ist eigentlich, dass Schöns erste Einsätze demzufolge etwa 10(!) Jahre vor der "Nackten Kanone" datieren, noch dazu direkt nach seiner "Ankunft" in der BRD, und man ihn dann erst für die "Kanone" wiederholte. Ist ja nicht so, dass er es zwischenzeitlich zumindest ab und zu mal gewesen wäre oder eben eine Neuentdeckung, sondern im Grunde ein klarer Fall von "Rückkehr zur alten Stimme". Erst zwei-dreimal, 10 Jahre später regelmäßig.
Der erste "Nackte Kanone"-Film stammt von 1988... aber eigentlich stammt die Rolle des Frank Drebin ja aus der ursprünglichen "Police Squad"-Fernsehserie von 1982, auf der die Filme basieren. Ich weiß zwar nicht, wann die deutsche Synchro für die Serie angefertigt wurde, aber dort wurde Nielsen ebenfalls von Horst Schön gesprochen. Bei uns lief die Serie ja unter dem Titel "Die nackte Pistole", was die Vermutung nahe legt, dass sie erst NACH dem Erfolg des ersten Kino-Films nach Deutschland kam. Allerdings heißt Frank Drebin in der deutschen Synchro der Serie plötzlich "Brebin", ein Fehler, der den Autoren NACH einer deutschen Fassung des Kino-Films eigentlich nicht passieren sollte... Fragen über Fragen...
Wurde hier nichtmal geschrieben, dass die Serie VOR den Kinofilmen unter dem Namen "Police Squad" von CIC auf VHS erschienen ist? Und den Titel "Die nackte Pistole" hat sich Pro Sieben dann für die Ausstrahlung NACH den Filmen ausgedacht?
Das führte aller Wahrscheinlichkeit nach sogar zur Verpflichtung von Horst Schön, der immerhin 1989 schon längere Zeit zum hamburger Sprecherstamm gehörte - und eben in Hamburg wurde "Police Squad" synchronisiert (wie viele, wenn nicht sogar alle Videopremieren von CIC). Respekt vor dieser Kontinuität!
Zitat von Stefan der DEFA-FanDas führte aller Wahrscheinlichkeit nach sogar zur Verpflichtung von Horst Schön, der immerhin 1989 schon längere Zeit zum hamburger Sprecherstamm gehörte
Seit wann war er eigentlich Hamburger? Und hat jemand einen Vorschlag, wen man stattdessen auf Leslie Nielsen hätte besetzen können? Mir fällt einfach keine Stimme ein, die auch nur annähernd gleich gut gepasst hätte!
Zitat von bertiMir fällt einfach keine Stimme ein, die auch nur annähernd gleich gut gepasst hätte!
Volle Zustimmung - deshalb hätte ich ihn auch gerne nochmal in "Superhero Movie" gehört, was aber über eine Trailerbesetzung nicht hinausging. Leslie Nielsen ist auf deutsch noch eine ganze Ecke genialer - dank Horst Schön!
Hatten wir eigentlich schon "Das vierte Protokoll"? Ian Richardson wird von Friedrich Schoenfelder gesprochen, während sein Stammsprecher Harry Wüstenhagen Julian Glover die Stimme leiht.
Zitat von Jörn In der Fernseh-Fassung von DER PATE wird MARLON BRANDO (sehr unpassend), von Christian Brückner gesprochen. GOTTFRIED KRAMER, der Brando in der Kinofassung sprach, synchronisierte in der FV eine Nebenrolle.
Da widerspreche ich doch sehr gerne: nachdem ich die TV-Fassung kürzlich wiedergesehen habe, finde ich Brückner nun viel passender als Kramer in der Kino-Fassung - Kramer spricht ihn viel zu energisch; Brückner mit seiner brüchigen Stimme trifft die Figur wesentlich besser!
Zitat von MückeRein faktisch ist es bei nur drei Filmen nicht allzu unwahrscheinlich, denn Ähnliches passierte ja z.B. auch bei Larry Hagman oder zuletzt bei Daniel Craig, dass da viele Filme erstmals eingedeutscht werden, aber in dem speziellen Fall ist "Panik in der Siera Nova", laut imdb, 1978 in Deutschland gestartet und "Der Tiger aus Taipeh" kann auch nicht viel später hierher gekommen sein, da Robert Mitchum dort von Arnold Marquis gesprochen wurde.
...und "Viva Knievel" kam auch damals schon raus. U.a. mit Arnold Marquis für Kirk Douglas...
Von "Stammsprecher spricht Gegenpart" kann man nicht so recht sprechen, aber bei den ersten beiden "Mr. Boo"-Filmen hat man, ähnlich wie bei "Police Story 1 + 2", das Sprecher-Rotations-Spiel gespielt:
Mr. Boo Michael Hui: Wolfgang Ziffer Sam Hui: Frank Glaubrecht Ricky Hui: Hans-Jürgen Dittberner Mr. Boo macht Fernsehen Michael Hui: Hans-Jürgen Dittberner Sam Hui: Martin Schmitz Ricky Hui: Oliver Rohrbeck 1. Programmdirektor: Wolfgang Ziffer
Zitat von dlhIn "Missing in Action" wird Chuck Norris von Thomas Danneberg gesprochen, sein späterer Stammsprecher Jürgen Kluckert spricht eine kleine Rolle als Nachrichtensprecher.
Im zweiten Teil spricht Kluckert sogar einen von Braddocks Mitstreitern im Gefangenenlager: John Wesley als Frankie. Im dritten spricht er dann aber Norris...
Halte beide Besetzungen für Norris im übrigen für gewöhnugnsbedürftig, obwohl Jürgen Kluckert tatsächlich sogar sein Stammsprecher geworden ist. Ob eine hohe Stimme, wie die von Thomas Danneberg, oder eine für ihre Gemütlichkeit berühmte, wie Kluckerts, das Ratsamste für eine Action-Furie Marke Norris ist, wage ich zu bezweifeln. Ideal wäre m.E. eine von der Coolness her leicht ironische Besetzung, wie z.B. Joachim Kemmer, gewesen. Kluckert passt zwar relativ gut auf Norris' berühmte stoische Mimik, aber reißt auch nicht wirklich was raus, was bei Norris schauspielerisch geradezu zwigend notwendig wäre. Und seit den mittleren 90ern klingt er eigentlich auch wirklich zu tief und zu sehr nach Mikro. Da die Norris-Filme dummerweise eh oft auf Video-Level produziert werden, kommt das alles einer Stimme wie Kluckerts von der Authenzität her auch nicht gerade entgegen. Ich meine mich da an relativ schlimme Erlebnisse beim Reinzappen zu erinnern. Das hatte mit Synchronisation eigentlich nicht mehr allzu viel zu tun. Z.B. auch die Serie "Walker Texas Ranger". Ich weiß nicht, aber wer käme schon auf Jürgen Kluckert, wenn es um einen B-Actionhelden geht, der meistens mit einer MG im Arm rumläuft?! So aus dem Stehgreif... Irgendwie ist der Gedanke allein schon total widersinnig. In den 80ern mag das noch funktioniert haben, weil Kluckert da auch noch nicht so schwer klang, aber später und jetzt!?! Für mich wirkt das so ähnlich, als wenn K. Dieter Klebsch Sylvester Stallone sprechen würde... Wie gesagt: In "Missing in Action III" geht es einigermaßen. Da fand ich Kluckert recht adäquat, aber irgendwie sogar ausdrucksloser als Danneberg. Wie Norris selbst eben. Und besser ist es danach mit Sicherheit auch nicht geworden. Dannerberg wirkt wesentlich trashiger, aber das unterstreicht die Filme letzten Endes sogar noch besser. Genau, wie ich auch den wild chargierenden und zu alt wirkenden Arnold Marquis für M. Emmet Walsh im ersten Teil ziemlich gut fand.
In "Stolz und Leidenschaft" wird Frank Sinatra von Wolfgang Kieling synchronisiert. Herbert Stass, der ihn damals auch öfter sprach, hört man auf Carlos Larranaga als Jose. Sinatras häufigster Sprecher Gerd Martienzen ist in dem Film ebenfalls zu hören, witzigerweise als ein Guerillakämpfer, der zu Beginn des Films Cary Grant zu Sinatra führt.
In Antwort auf:Für mich wirkt das so ähnlich, als wenn K. Dieter Klebsch Sylvester Stallone sprechen würde...
Das wär´ doch mal was! Da Klebsch sowieso auf alles und jeden besetzt wird - ob grandios passend ("Dr. House") oder (grandios) unpassend (ich spare mir die Aufzählung ...) -, würde es bei Stallone nur deshalb auffallen, weil der halt schon ´ne andere "deutsche Feststimme" hat ... - Wenn ich mir angucke, wie Stallone den Mund verzieht, frage ich mich übrigens, ob "Multitalent" Udo Lindenberg nicht mal "synchronsprechen" möchte.
Was für eine geniale Idee... Als Typecasting à la Claude-Oliver Rudolph für Mickey Rourke geht das, ohne Scheiß, sogar locker durch. Passt sogar relativ gut zum Original. Wie geil wäre das denn?! "The Expendables" mit Rudolph und Lindenberg...