Die umgekehrte Originalbesetzung wäre sogar noch besser gewesen, denn Taylor mit seinem zerfurchten Gesicht hätte viel besser auf den alternden Büffeljäger gepasst und der jünger wirkende Granger besser auf den fanatischen Jäger. Von daher ist die Sprecherbesetzung perfekt, denn mit Lukschy wirkt Granger wesentlich älter und resignierter, während der "heitere" Klinger Taylor viel Dynamik gibt.
In dem Disney-Zeichentrickfilm "Basil, der große Mäusedetektiv" wird der große Bösewicht Rattenzahn (Original: Ratigan) im Original von Vincent Price gesprochen, in der deutschen Fassung hingegen von Edgar Ott. Vincent Price's häufige Stimme Friedrich Schoenfelder ist hingegen in einer anderen Rolle zu hören, nämlich in der des Dr. Wasdenn (Original: Dawson). Diese Kombis waren aber bei beiden Figuren eine gute Wahl, zumal es bei einem Zeichentrickfilm nicht unbedingt soviel ausmacht.
Zitat von Stefan der DEFA-FanDie umgekehrte Originalbesetzung wäre sogar noch besser gewesen, denn Taylor mit seinem zerfurchten Gesicht hätte viel besser auf den alternden Büffeljäger gepasst und der jünger wirkende Granger besser auf den fanatischen Jäger. Von daher ist die Sprecherbesetzung perfekt, denn mit Lukschy wirkt Granger wesentlich älter und resignierter, während der "heitere" Klinger Taylor viel Dynamik gibt.
Ich kenne den Film zwar noch nicht, aber ich hab gehört, dass Taylor hier bewusst gegen sein positives Image besetzt wurde. Klinger sprach ja auch meist Sympathieträger, demzufolge wäre seine Stimme auch eine entsprechende Besetzung.
Zitat von bertiIn "Die letzte Jagd" wird Robert Taylor von Paul Klinger und Stewart Granger von Wolfgang Lukschy synchronisiert. Theoretisch hätte man aber auch genau umgekehrt besetzen können
Das dachte ich mir, als ich Paul Klinger die Woche für Stewart Granger hörte auch. Wolfgang Lukschy für Robert Taylor fetzte von den Stammsprechern in jedem Fall am meisten. Paul Klinger fand ich etwas trocken, aber immer noch besser als Carl Raddatz. Das Problem ist, dass Klinger schon immer relativ alt bzw. massiv erhaben klang - weshalb ich ihn für William Holden z.B. kategorisch unpassend finde - und es fraglich ist, ob die Kombination mit Stewart Granger gegenüber dem eigentlich älter wirkenden Robert Taylor funktioniert hätte. Meine Lieblingsstimme für Taylor ist Hans Nielsen, aber das hätte an der Gesamtwirkung gegenüber Granger mit Klinger auch nichts geändert, wenn man ihn mit Lukschy vergleicht.
Zitat von MückePaul Klinger fand ich etwas trocken, aber immer noch besser als Carl Raddatz. Das Problem ist, dass Klinger schon immer relativ alt bzw. massiv erhaben klang - weshalb ich ihn für William Holden z.B. kategorisch unpassend finde
So verschieden sind die Eindrücke. Manche von Klinger synchronisierte Rolle wirkt auf mich geradezu wie ein "großer Junge" (obwohl er auch väterlich klingen konnte).
Ja gut...er konnte halt den beweglichen Lebemann sehr gut spielen, weshalb er ja auch auf Stewart Granger sehr gut lag, der auf die Beschreibung "großer Junge" besser passt, als die meisten anderen Schauspieler. Aber das täuscht über das dahinter stehende Alter ja nicht weg und für Holden funktionierte es dann halt nicht. Dieser teilweise mopsfidele Lebemann-Style verleitet dazu gestelzt zu wirken.
Auf mich wirkte diese Art bei ihm eigentlich nie gestellt, sondern sehr natürlich. Auch vom Klang her hätte ich ihn (bevor ich die biographischen Daten wusste) deutlich jünger geschätzt.
In "Entscheidung am Big Horn" wird Darren McGavin von Gert Günther Hoffmann gesprochen. Seine beiden, meiner Meinung nach, wichtigsten und besten Sprecher - Arnold Marquis und Horst Niendorf - sprechen die anderen beiden Hauptrollen. Niendorf hatte McGavin davor schon zweimal gesprochen und war es später noch mindestens in zwei weiteren Filmen. Marquis hatte vor diesem Film nur einen Einsatz für McGavin, wurde wenig später dafür aber wirklich seine "Nummer 1-Stimme". GGH ist m.E. eine lupenreine Fehlbesetzung. Er bemühte sich zwar, die Stimme einigermaßen zu drücken und sich in McGavins unkonventionelle Art zu schauspielern hineinzuversetzen, aber es wirkt aufgesetzt. Mit Niendorf auf Philip Carey habe ich kein Problem, aber Marquis für McGavin wäre hier schon klasse gewesen, zumal Joseph Cotten mit ihm ohnehin zur Karikatur verkommt. Für den wiederum wären Heinz Engelmann, Wolfgang Lukschy oder Curt Ackermann - je nach Stadt - damals adäquate Lösungen gewesen. Und da hätten sich notfalls auch noch weitere gefunden, wie meinetwegen Carl Raddatz oder Max Eckard. Bei Cotten gab es nun wirklich kein Personalproblem, aber Marquis ist fehl am Platz. Warum er besetzt wurde dürfte klar sein: Cotten spielt einen Trinker und dieses Klischee erfüllte Marquis nunmal nur allzu gut, obwohl er bekanntlich viel, viel mehr konnte als das. Bittere Ironie: In seinem Leben bekam er die Kurve, im Studio wurde er trotzdem noch in solche Rollen gezwängt. Gilt natürlich auch für GGH ähnlich, denn der wurde hier selbstredend besetzt, weil McGavin ein Stück weit den aufopferungsvollen, rechtschaffenen Helden zwischen den Fronten ausfüllen musste.
Die Szenen, in denen Horst Niendorf mit Arnold Marquis spricht und Darren McGavin am besten noch in der Mitte steht machen einen jedenfalls verrückt......da fragt man sich dann - ganz durcheinander blinzelnd und den Kopf schüttelnd, um das, was man da sieht, richtig einzuordnen - , ob man nicht doch selbst der Trinker ist...
In "Vor Hausfreunden wird gewarnt" wird Cary Grant von Curt Ackermann gesprochen. Die Synchro entstand bei der BSG unter der Regie von Klaus von Wahl, der bei aktuellen Filmen kontinuierlich Ackermann auf Grant besetzte. Daneben spielte in diesem Film aber auch Robert Mitchum mit, dessen Hauptsprecher damals ebenfalls Ackermann war. Er erhielt daraufhin "Allzweckwaffe" Arnold Marquis, der sich relativ schnell als neue Feststimme für Mitchum etablierte. Von Wahl entschied sich wohl entweder dafür, weil er die Kombination Grant-Ackermann für ideal hielt, oder weil Grant damals der größere Star war. Jedenfalls kam es wohl so zu der Kombination Mitchum-Marquis, denn laut den Listen von Arnes Datenbank und Martins Kartei gab es diese vorher noch nicht.
DAS wäre eine sehr logische Erklärung. Zumal von Wahl ja Marquis auf einigen Schauspielern als "Allzweckwaffe" ausprobierte (siehe John Wayne, bei dem er aber von dieser Kombi wieder abkam). Mit Marquis auf Mitchum muß er so zufrieden gewesen sein, dass er diese Kombi gleich wieder bei "Ein Köder für die Bestie" einsetzte (wahrscheinlich war ihm Ackermann zu elegant für den von Mitchum gespielten rohen Typen).
Richard Burton wird in "Der Spion, der aus der Kälte kam" von seinem Stammsprecher Holger Hagen synchronisiert. Aus dem Mund eines Nebendarstellers (Michael Hordern) hört man Wilhelm Borchert, der Burton nur einige Jahre zuvor mehrfach synchronisiert hatte (zu Mückes Leidwesen besetzte man ihn beim "längsten Tag" auf Burton und Paul Klinger auf Henry Fonda).
Heinz Petruo als Stammsprecher von Gian Maria Volonte zu bezeichnen, ist vielleicht etwas übertrieben, aber er war einer seiner häufigsten Sprecher. Und da ist es ziemlich merkwürdig, wenn man ihn in "Zwei Särge auf Bestellung" für den Polizeikommissar hört, während Volonte von Herbert Stass gesprochen wurde (Fehlbesetzung), zumal sie direkten Dialog haben. Verhält sich zwar in "Für ein paar Dollar mehr" (Neufassung) eigentlich auch so, aber Petruo identifiziere ich noch mehr mit Lee van Cleef.
In "El Perdido" spielte Joseph Cotten an der Seite von Kirk Douglas. Arnold Marquis war bekanntlich Stammkraft für Kirk Douglas, auch für Joseph Cotten ist er allerdings insgesamt auf mindestens acht Einsätze gekommen und dürfte damit Cottens häufigster Sprecher gewesen sein. Andererseits war Marquis vor diesem Film erst dreimal für Kirk Douglas zu hören gewesen ("Die Wikinger", "Der letzte Zug von Gun Hill" und "Spartacus"), hatte Cotten aber auch bereits mindestens zweimal gesprochen ("Tag der Vergeltung", "Von Rache getrieben"). War bei beiden also erst der Anfang und sie waren an Einsätzen von Marquis in etwa gleichauf, wobei Douglas ganz frisch die Oscarrolle im Schlepptau hatte... Jedenfalls fand man in dieser ohnehin sehr ungezwungen besetzten Synchro mit Claus Holm eine gute Alternative für Joseph Cotten und Marquis lieferte eine seiner besten Leistungen für Kirk Douglas ab. So gut kann's funktionieren, wenn man mal auf eher selten beschäftigte Sprecher setzt...Holm wäre allgemein zwar sicher nicht die Ideallösung für Cotten gewesen, aber zur Rolle passt er gut.
Zitat von John ConnorIn LIEBLING, ICH WERDE JÜNGER wird Cary Grant von Paul Klinger gesprochen (was ja nicht sehr selten vorkam), Grants absolute Idealbesetzung Curt Ackermann spricht aber Hugh Marlowe. Ich kann mir das eigentlich nur so erklären: man hatte vermutlich Ackermann schon für Grant vorgesehen gehabt, stellte dann aber fest, dass Ackermann an den Stellen, wo Grant zum Kind regrediert, immer noch zu tief klang; und da er nun mal schon da war, sprach er eben Marlowe, für den wahrscheinlich Klinger gebucht war. Allerdings musste Ackermann in ICH WAR EINE MÄNNLICHE KRIEGSBRAUT seine Stimme ja auch verstellen, was ihm großartig gelang.
Als die Synchro von "Liebling..." entstand, hatten Klinger und Ackermann offenbar etwa gleich viele Einsätze auf Grant gehabt. Die Entscheidung der Ultra für Klinger und gegen Ackermann finde ich hier absolut vertretbar. Bei den Szenen, in denen Barnaby (in der DF Barnabas) Fulton mental zum Teenager und später zum Grundschulkind wird, kann ich mir Ackermann beim besten Willen nicht vorstellen. Klinger traf nach meinem Eindruck sowohl den erwachsenen als auch den infantilen Teil der Rolle ideal.
Ist zwar nicht sein "Stammsprecher" gewesen, aber trotzdem: Bei "MASH" wurde David Ogden Stiers ja von Klaus Jepsen gesprochen, in der Serie "Ein Trio zum Anbeissen" wurde er von Jürgen Kluckert gesprochen. Nun führt in einer Folge des "Trios" David Ogden Stiers ein Gespräch mit einem Polizisten, der von Jepsen gesprochen wird. Zumindest für MASH-Fans ist so eine Szene bestimmt verwirrend.