Zitat von berti... wenn Kerst damals wirklich noch nicht in Frage kam?
Warum sollte Kerst bei "Ryans Tochter" noch nicht in Frage gekommen sein. Er synchronisierte ja schon in den späten 50ern und auch altermäßig hätte er doch auf Mitchum gepasst.
Zitat von berti... wenn Kerst damals wirklich noch nicht in Frage kam?
Warum sollte Kerst bei "Ryans Tochter" noch nicht in Frage gekommen sein. Er synchronisierte ja schon in den späten 50ern und auch altermäßig hätte er doch auf Mitchum gepasst.
Ach so, dass wusste ich noch gar nicht! Sprach er denn damals auch schon größere Rollen, oder war er einer der Sprecher, die lange nur Nebenrollen bekamen?
Kerst hat ja generall eher Nebenrollen gesprochen. Wobei es angesichts seiner fantastischen Leistungen auf Mitchum (in den beiden Marlowe-Filmen) oder als Bela Lugosi auf Martin Landau wirklich schade ist, dass man ihn nicht öfters in Hauptrollen hörte. Seine erste mir bekannte echte Hauptrolle ist aber tatsächlich Mitchum in "Fahr zur Hölle, Liebling". Schade, dass er Mitchum nicht danach noch wenigstens öfter sprach.
Wahrscheinlich hat sich der ein oder andere daran gestört, dass man bei Kerst - auch für Mitchum - den Dialekt raushörte, zumal Landau als Lugosi ja auch eine Rolle war, wo man die Stimme ohnehin in einen anderen Dialekt verstellen musste, so dass es dann nicht mehr auffällt. Ich persönlich fand das allerdings gerade für Mitchum sehr authentisch und originell. Es klingt schön natürlich. Nicht so quäkig wie ein Ottfried Fischer oder ein Edmund Stoiber, im Sinne von "dialektlastig". Es ist sehr schade, dass er Mitchum nicht öfter sprach, denn am Timbre und der Coolness des Originals war niemand näher dran. Die meisten nichtmal annähernd...
"Das Biest" ist ja im Grunde auch so ein Fall. Vincent Price wird von Wolfgang Eichberger gesprochen, während Siegfried Schürenberg die zweitgrößte Männerrolle, für Gavin Gordon, spricht. Mich stört's nicht, denn ich glaube, Eichberger passt besser auf Price.
In "Flammen am Horizont" wurde Sean Connery von Horst Schön gesprochen. Leslie Nielsen spielt in diesem Film eine größere Rolle und hat Heinz Petruo. Beim ersten Sehen des Films vor Jahren war ich doppelt irritiert: Zum einen, weil ich nicht damit gerechnet hatte, NICHT GGH auf Connery zu hören, zum anderen, weil ich Horst Schön damals fest mit leslie Nielsen assoziierte. Gut, diese Kombination entstand erst einige Jahre später, aber damals fand ich es sehr irritierend.
In der "Kobra, übernehmen Sie!"-Folge "Die Stahlskulptur" (drittletzte Folge der 2. Staffel), die zu den von Pro7 bearbeiteten Episoen zählt, hat Joachim Cadenbach einen Auftritt als "Vorsitzender", der die Skulptur besichtigen will. Die Besetzung ist ziemlich kurios, da Cadenbach in den Erstsynchros der 2. und 3. Staffel ja die reguläre Stimme von Peter Graves alias Jim Phelps war und ohnehin eine der Stimmen hatte, die über die Jahre kaum alterten. Er klang schon immer relativ alt, aber auch nie greis. Hinzu kommt, dass der Vorsitzende in der Episode einen Großteil seines Dialogs mit Jim Phelps austrägt. Aufgrund des Gesamtbildes samt Mimik und Gestik, ablaufender Handlung und der Zusammenwirkung der Schauspieler wirkt die Szene ein wenig, als wenn Jim Phelps seinen eigenen Vater treffen würde.
In der 1972er-Universal-Version von "Der Hund von Baskerville" - einem von nur zwei Spielfilmen, die Stewart Granger in den 70er Jahren drehte - wirkt ja auch William Shatner mit. Wie ich mittlerweile in der imdb gelesen habe hatte der Film seine TV-Premiere in Deutschland sogar erst 1988 - hätte die Synchro damals ein paar Jährchen früher, wenn auch nicht zeitgenössisch eigeordnet. GGH spricht mit, allerdings nicht für Shatner, sondern für Granger. Shatner hingegen hatte einen Sprecher, dem ich seinerzeit eine relativ große Ähnlichkeit zum jüngeren GGH attestierte, wohingegen ich den "echten" für Granger total daneben fand. Müsste den Film mal wieder schauen. Dem Reinzappen nach zu urteilen würde ich behaupten, dass GGH auf Shatner trotz noch höherer Altersdifferenz funktioniert hätte. Da Grangers beste Sprecher damals aber alle schon zu alt oder tot waren ist es schwer zu sagen, wen ich für ihn besetzt hätte. Da es ne Münchner Synchro ist vielleicht Harald Leipnitz.
Zitat von bertiIn "Flammen am Horizont" wurde Sean Connery von Horst Schön gesprochen. Leslie Nielsen spielt in diesem Film eine größere Rolle und hat Heinz Petruo. Beim ersten Sehen des Films vor Jahren war ich doppelt irritiert: Zum einen, weil ich nicht damit gerechnet hatte, NICHT GGH auf Connery zu hören, zum anderen, weil ich Horst Schön damals fest mit leslie Nielsen assoziierte. Gut, diese Kombination entstand erst einige Jahre später, aber damals fand ich es sehr irritierend.
Dazu passt dann ja fast schon "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug", in dem Peter Graves von Heinz Petruo gesprochen wurde, während Leslie Nielsen von Hubert Suschka vertont wurde. Aber nur fast, da Petruo ja nun wirklich nicht Nielsens Stammsprecher war. Übrigens ist es dann äußerst verwunderlich, dass Leslie Nielsen im Sequel "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff" NICHT von Suschka gesprochen wurde, dieser aber - laut der Synchronkartei - eine andere Rolle im Film sprach. Aber ich schweife ab.
Zitat von JanBingDazu passt dann ja fast schon "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug", in dem Peter Graves von Heinz Petruo gesprochen wurde, während Leslie Nielsen von Hubert Suschka vertont wurde. Aber nur fast, da Petruo ja nun wirklich nicht Nielsens Stammsprecher war. Übrigens ist es dann äußerst verwunderlich, dass Leslie Nielsen im Sequel "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff" NICHT von Suschka gesprochen wurde, dieser aber - laut der Synchronkartei - eine andere Rolle im Film sprach. Aber ich schweife ab.
Bei Darstellern ohne Star-Status (wie Nielsen vor 1988) kann ein solches Sprecher-Chaos ja durchaus vorkommen.
Wobei es da auch nicht das erste Mal war, daß Petruo Nielsen gesprochen hat. Ob die Einsätze von Schön allerdings erst Synchros waren, die nach dem Erfolg der nackten Kanone entstanden sind, kann ich nicht sagen.
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