In "Wir sind keine Engel" spielen Aldo Ray und Peter Ustinov zusammen; Ray hat Fritz Tillmanns Stimme, Ustinov die von Horst Niendorf. Zuvor hatte Niendorf zwar nur einen Einsatz für Ray gehabt, war in diesem Jahrzehnt aber insgesamt dessen häufigster Sprecher. Umgekehrt wurde Ustinov einige Jahre später viermal hintereinander von Tillmann gesprochen.
Ein weiteres Beispiel aus einem Film mit Peter Ustinov: In "Das Millionending" spricht Martin Hirthe Ustinov. Ganz abgesehen davon, dass er für diesen viel zu schneidend kling und daher absolut nicht passt, ist zusätzlich ärgerlich, dass Karl Malden mitspielt. Natürlich assozziert man diesen heute mit Friedrich W. Bauschulte, aber zu dieser Zeit hatte Hirthe bereits vier seiner fünf Einsätze hinter sich, lag zahlenmäßig mit Fritz Tillmann gleichauf und hatte ihn gerade in zwei Filmen kurz zuvor synchronisiert. Es wäre also viel naheliegender gewesen, ihn auf Malden zu besetzen, zumal Rolf Schult als Ersatz auch nicht das Gelbe vom Ei war.
Wurde "King Ralph" hier tatsächlich noch nicht genannt? Dort spielen John Hurt und Peter O´Toole mit, ersterer hat Friedrich Georg Beckhaus, letzterer Jürgen Thormann. Thormann war zu dieser Zeit bereits dabei, sich für O´Toole zu etablieren, aber Hurt hatte er auch schon mehrfach gesprochen.
Gary Cooper - Friedhelm Ptok Edward Arnold - Hartmut Reck
Reck war ja sonst oft für Gary Cooper zu hören und auch sonst verbinde ich Cooper in erster Line mit Reck. Deshalb war ich schon überrascht ihn hier auf jemanden anderen zu hören. Zumal Ptok auch nicht sonderlich passte.
In "Der schwarze Seeteufel" wird der Gouverneur (Mario Feliciani) von Friedrich Schoenfelder gesprochen, sein (natürlich hinterlistiger) Stellvertrer (Vincent Price) von Wolfgang Lukschy. Lukschy zeigt sich hier zwar interessanterweise ungewohnt weich und verschlagen, aber trotzdem ist es etwas irritierend, ihn in mehreren Szenen im Dialog mit Schoenfelder zu hören. Allerdings war dieser zwar Price´ häufigster, aber nie sein Stammsprecher, und bis auf eine Ausnahme kamen seine Einsätze für Price auch erst alle nach diesem Film.
Im vorletzten Film der Holmes-Reihe mit Basil Rathbone in der Titelrolle ("Juwelenraub") wird Dennis Hoey als Inspektor Lestrade (wie in den übrigen Folgen) von Hans Gora synchronisiert, in der Zweitsynchro ("Sarg mit doppeltem Boden") (wie auch im "Spinnennest" bzw. der "Spinnenfrau") von Manfred Heine. So weit, so normal. Aber am Ende tritt ein schottischer Inspektor namens McDonald (Boyd Davis) auf, der direkten Dialog mit Lestrade hat und schließlich - nachdem er sich als Betrüger herausgestellt hat - von diesem verhaftet wird. Witzigerweise wird McDonald in der Zweitsynchro dieser Folge von Hans Gora gesprochen!
Zitat von berti im Beitrag #196In "Der Adler ist gelandet" wird Michael Caine von Klaus Kindler synchronisiert; eine sehr kuriose Besetzung (noch dazu in Berlin!), die hier aber ganz gut passt. Jürgen Thormann, der ihn damals ja schon mehrfach sprach, sich aber erst einige Jahre später als Caines Feststimme etablierte, spricht John Standing als Pfarrer. Im selben Film wird Robert Duvall übrigens von Edgar Ott gesprochen. In einer Nebenrolle (ich glaube, als Adjutant) hört man Norbert Langer, der Duvall in den 70ern ja in drei Filmen ("Der Pate I&II" und "Kein Koks für Sherlock Holmes") gesprochen hatte.
Nicht zu vergessen, dass sich Michael Chevalier für Larry Hagman mit dessen späteren Stammsprecher Wolfgang Pampel unterhält - sowie mit dessen Sprecher aus der Serie "Gauner gegen Gauner", Claus Jurichs.
1970 wurde Ken Russells "Liebende Frauen" synchronisiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Michael Chevalier schon ein wenig etabliert bei Oliver Reed. Vermutlich hat es aber auch mit dieser später noch häufig zu hörenden Kombination zu tun-ich halte es nur schwer aus, Michael Chevalier aus dem Mund von Alan Bates zu hören, wenn daneben Reed steht!
Gestern wieder mal BASIL, DER GROSSE MÄUSEDETEKTIV gesehen. Find ich entzückend, den Film! Friedrich Schoenfelder ist natürlich wundervoll als Dr. Wasdenn und Edgar Ott auch als Bösewicht. Da ich aber viele Vincent Price-Filme kenne und Schoenfelder ihn sehr oft synchronisiert hat, hätt ich's schon als passend gefunden, hätte es hier diese Kombination gegeben. Schade, dass man keine Rücksicht darauf nahm-obwohl die Synchronfassung ausgezeichnet ist und es ja anders ist, als wären die G'sichter auf der Leinwand zu sehen!
Ehrlich gesagt, kann ich mir Friedrich Schoenfelder in dieser Rolle nicht vorstellen. Natürlich hat er Price mehrfach gesprochen, aber zur Statur der gezeichneten Figur hätte er nicht so gut gepasst. Da er hier Regie führte, war es wohl seine eigene Entscheidung, sich selbst lieber anders zu besetzen (den Basil-Sprecher Barrie Ingham hatte er übrigens auch mal gesprochen, und zwar im "Schakal"). Es hätte weitaus schlimmer kommen können: Man stelle sich nur mal anstelle von Ott und Schoenfelder Arnold Marquis und Wolfgang Völz vor...
Wurde eigentlich schon "Das dreckige Dutzend" erwähnt? Der Film ist ja eine Fundgrube. Telly Savalas wird weder von Edgar Ott (Walker) noch von Martin Hirthe (Marvin) gesprochen, Michael Chevalier ist für Cassavetes statt für Bronson zu hören, Marquis wiederum für Bronson statt für Marvin oder Ryan - und wenn ich entscheiden könnte, für wen ich Hirthe hören möchte, dann weder für Marvin noch für Savalas, sondern für Ernest Borgnine. Könnte man all diese Kombis tauschen, käme eine ziemlich perfekte Besetzung heraus - so funktioniert fast gar nichts.
Allerdings kam Chevaliers erster Einsatz für Bronson ("San Sebastian") erst kurz danach, und bei Savalas damals noch kein Thema, obwohl die Häufung wirklich extrem ist. Gerd Duwners Besetzung ist natürlich ein krasser Fall, zumal gerade zu dieser Zeit Hirthe eigentlich am wahrscheinlichsten gewesen sein dürfte.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #431Könnte man all diese Kombis tauschen, käme eine ziemlich perfekte Besetzung heraus - so funktioniert fast gar nichts.
Hirthe für Borgnine hatte du genannt, bei Savalas und Bronson sind Ott und Chevalier klar. Hättest du Marquis lieber aus Ryans oder aus Marvins Mund gehört?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #431 Könnte man all diese Kombis tauschen, käme eine ziemlich perfekte Besetzung heraus - so funktioniert fast gar nichts.
Hm, wohl wie immer subjektiv und reine Geschmackssache. Aber bis auf Duwner für Savalas, finde ich die tatsächliche Besetzung sogar ziemlich stimmig.
James Mason wird darin von Peter Petersz synchronisiert und spielt einen Marineangehörigen, der auf eigene Faust einer Spionagegruppe auf die Spur kommen will. Sein Gegenspieler (Karel Stepanek) wird dabei von Wolfgang Lukschy synchronisiert. Der Film stammt von 1943. Die deutsche Fassung entstand natürlich ein paar Jahre später, allerdings hätte Lukschy zu diesem Zeitpunkt sicher nicht zu alt für Mason gewirkt. Soviel ich weiß, hatte er ihn zum Zeitpunkt der Synchronisation jedenfalls schon gesprochen.