Keine Ahnung, ob Coppolas Dracula hier auch schon genannt wurde. Udo Schenk hört man da auf Keanu Reaves, auf Gary Oldman dafür Christian Brückner. Schenk hat Gary Oldman ja schon oft gesprochen, z.B. in "The Book Of Eli". Ob er deshalb schon als Stammsprecher gilt? Thomas Petruo passt ja auch ganz gut.
Für Stephan Schwartz war "Top Gun" der zweite Einsatz auf Tom Cruise. Sein von Val Kilmer gespielter Konkurrent "Iceman" wird von Patrick Winczewski synchronisiert. Winczewski sollte zwar erst über zehn Jahre später Cruise´ Stammsprecher werden, aber trotzdem handelt es sich hier im wahrsten Sinne des Wortes um einen "Gegenpart".
Zitat von LammersAber wenn man gleich zwei sieht, die sich schon mal gegenseitig synchronisiert haben
Okay, das gibt doppelte Punktzahl!
"Jesus von Nazaret": Wilhelm Borchert spricht Laurence Olivier, Friedrich Schoenfelder James Mason. "The Boys from Brazil": Olivier=Schoenfelder, Mason=Borchert. Zusätzlich kommt hier noch hinzu, dass Mason gleich drei Dialogszenen mit Gregory Peck hat, der von Holger Hagen gesprochen wird, der James Mason mindestens zweimal synchronisiert hatte.
Ein anderer Doppel-Fall aus dem Bereich britischer Edelmimen: In dem zehnteiligen Fernsehfilm "Wagner" spielen Laurence Olivier und John Gielgud mit, und laut Bodo sind Wilhelm Borchert und Friedrich Schoenfelder zu hören. So weit, so gut. Aber Schoenfelder spricht Olivier und Borchert Gielgud! topic-threaded.php?forum=11776729&threaded=1&id=509109&message=7161841 Gut, Mücke würde jetzt einwenden, dass Schoenfelder nie Gilguds Stammsprecher war. Aber Olivier hat er (soweit bekannt) daneben nur in einem Film ("The Boys from Brazil") synchronisiert, und dessen wichtigster Sprecher dürfte seit "Bunny Lake ist verschwunden" wohl zweifellos Borchert gewesen sein. Gut, Gielgud wurde auch gelegentlich (u. a. in seienr Oscar-Rolle) von Borchert synchronisiert, aber diese Querbesetzung verwirrt schon sehr. Falls jemand den Film kennt: Haben die beiden auch noch eine gemeinsame Dialogszene?
In "Mit stählerner Faust" wird Van Damme von Hubertus Bengsch gesprochen, sein späterer Stammsprecher Charles Rettinghaus hat in dem Film eine absolut winzige Rolle als Häftling, der zu Van Damme gegen Ende des Films sowas wie "Gut gemacht" sagt.
In "36 Stunden" spielen Rod Taylor und James Garner mit; man hört Horst Niendorf (Taylor) und Paul-Edwin Roth (Garner). Nun könnte man einwenden, dass Niendorf in diesem Jahrzehnt Taylors wichtigster Sprecher war. Allerdings hatte er ihn zu dieser Zeit nur in zwei Filmen gesprochen, die beide (wie "36 Stunden" auch) von der MGM waren. James Garner war dagegen von Niendorf zuvor in zwei oder nach einer anderen Liste sogar drei Filmen gesprochen worden. Bei Taylor hätte sich Claus Biederstaedt mit zwei Einsätzen angeboten, was aus heutiger Sicht natürlich witzig gewesen wäre. Interessanterweise nahm die MGM für Garner hier nicht GGH (wie sie es in zwei Filmen zuvor getan hatte) und auch nicht Holger Hagen, der damals öfter in Berlin arbeitete, sondern Roth. Eine bemerkenswerte Entscheidung, da dieser weitaus seltener als Niendorf, Hagen oder GGH in Hauptrollen zu hören war.
Zitat von bertiFür Stephan Schwartz war "Top Gun" der zweite Einsatz auf Tom Cruise. Sein von Val Kilmer gespielter Konkurrent "Iceman" wird von Patrick Winczewski synchronisiert. Winczewski sollte zwar erst über zehn Jahre später Cruise´ Stammsprecher werden, aber trotzdem handelt es sich hier im wahrsten Sinne des Wortes um einen "Gegenpart".
Gleiches Spiel bei "Tage des Donners": Schwartz spricht Cruise; Winczewski seinen Rivalen Cary Elwes.
Der TV-Mehrteiler "Peter, der Große" hat eine Münchner Synchro. Laurence Olivier wird dort von Wolfgang Büttner gesprochen. Oliviers immerhin zweithäufigster Sprecher Siegmar Schneider synchronisiert Trevor Howard.
Ein aktuelles Beispiel, dass komischerweise noch nicht genannt wurde: In "Green Hornet" wird Edward Furlong von Stefan Krause synchronisiert, seinen mittlerweile häufigsten Sprecher Marcel Collé hört man dagegen aus dem Mund von James Franco. Irgendwie verwirrend, da für Collés Besetzung auf Franco eigentlich keien zwingenden Gründe bestanden (er sprach ihn laut Synchronkartei nur einmal, und das vor mehreren Jahren).
Gerade habe ich in der Synchronkartei einen ganz kuriosen Fall entdeckt. In der australischen Jugendserie "Outriders" standen Abbie Cornish (gesprochen von Anja Stadlober) und Luise Helm (selbst synchronisiert) 2001 gemeinsam als Hauptdarsteller vor der Kamera. Abbie Cornish hat seitdem Karriere als Filmschauspielerin und Luise Helm vor allem als Synchronsprecherin gemacht. Und inzwischen hat sich die eine langsam als deutsche Stammsprecherin der anderen etabliert.
Komisch, dass "Nostradamus" offenbar wirklich noch nicht genannt wurde. Tchéky Karyo in der Titelrolle wird von Thomas Danneberg gesprochen, Rutger Hauer in einer Nebenrolle von Jürgen Kluckert. Man muss natürlich hinzufügen, dass Danneberg ihn zu dieser Zeit noch gar nicht so häufig gesprochen hatte, aber "Blade Runner" dürfte wohl sein bekanntester Film gewesen sein.