03. Stimme des Terrors (Sherlock Holmes and the Voice of Terror)
Premiere: 18.09.1942 (USA)/17.08.1992 (3sat) (D)
Deutsche Fassung im Auftrag des ZDF [Hamburg] Buch: ? Dialogregie: ?
Laufzeit der ungekürzten DVD-Fassung: 62:43
Rolle:Darsteller:Stimme ZDF:
Erzähler nicht vorhanden Wolfgang Draeger + ?
Sherlock Holmes Basil Rathbone Walter Niklaus Dr. John Watson Nigel Bruce Hinrich Köhn Kitty Evelyn Ankers Traudel Sperber Sir Evan Barham Reginald Denny Harald Pages R. F. Meade Thomas Gomez Helgo Liebig Anthony Lloyd Henry Daniell Achim Schülke General Jerome Lawford Montagu Love Werner Schumacher Admiral Sir John Prentiss Olaf Hytten Harald Halgardt Captain Roland Shore Leyland Hodgson Lothar Grützner
Stimme des Terrors Edgar Barrier Rüdiger Schulzki Billy, Barmann in Spelunke Ted Billings Wolfgang Draeger Camberwell Harry Cording Peter Heinrich Mrs. Hudson Mary Gordon Gerda Gmelin BBC-Ansager Gavin Muir Alfred Rücker
Bemerkungen: Vorlage war laut Credits die Erzählung "His Last Bow", von der man zumindest das Motiv des deutschen "Schläfers" übernommen hat. Ansonsten stellt der Film über weite Strecken ein Stück plattester Propaganda dar, das nicht ganz zu Unrecht lange unterschlagen wurde.
Henry Daniell gibt hier sein Seriendebüt und sollte später (in "Die Frau in Grün") zum "Napoleon des Verbrechens" aufsteigen. Ebenso Hillary Brooke, die hier als Holmes' Chauffeuse zu sehen ist und neben Daniell später die titelgebende Gegenspielerin gab.
Wie beim "Hund" wurden hier in der deutschen Fassung wieder gleich zwei Off-Erzähler eingesetzt, wobei Draeger noch eine weitere Rolle übernahm. Wer kennt den zweiten (Sample)?
Schulzki als "Stimme des Terrors" ist zugegebenermaßen geradezu beunruhigend überzeugend als "Hetzer".
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Erzähler 2.mp3
Nicht nur das "Schläfer"-Motiv wurde übernommen, auch Holmes' Schlussrede aus "His Last Bow" wurde wörtlich ins Drehbuch übernommen. Es gibt Filme, die wesentlich weniger Bezüge zu den Originalerzählungen haben (um etwas Positives zu erwähnen).
04. Geheimwaffe (Sherlock Holmes and the Secret Weapon)
Premiere: 25.12.1942 (USA)/06.12.1992 (3sat) (D)
Deutsche Fassung im Auftrag des ZDF [Hamburg] Buch: ? Dialogregie: ?
Laufzeit der ungekürzten DVD-Fassung: 65:42
Rolle:Darsteller:Stimme ZDF:
Sherlock Holmes Basil Rathbone Walter Niklaus Dr. John Watson Nigel Bruce Hinrich Köhn Professor Moriarty Lionel Atwill Henry König Charlotte Eberli Kareen Verne Elke Aberle Dr. Franz Tobel William Post jr. Walter Plathe Inspektor Lestrade Dennis Hoey Manfred Reddemann Sir Reginald Bailey Holmes Herbert Günther Flesch Mrs. Hudson Mary Gordon Gerda Gmelin
Jack Brady Harry Cording Edgar Hoppe Holzbein Harold De Becker Edgar Bessen George Michael Mark Werner Cartano
Bemerkungen: Vorlage war laut Credits die Erzählung "The Dancing Men", von der man sich immerhin den Geheimcode mit den Strichmännchen auslieh, ihn entsprechend adaptierte - und ihn von Holmes dann völlig spannungslos innerhalb von 2 Minuten knacken ließ. Aua! Wie auch sein Vorläufer ist der Film recht propagandistisch angehaucht, wenn auch nicht ganz so extrem.
Lionel Atwill tritt zum zweiten Mal in der Serie als Akademiker auf, diesmal jedoch nicht als spritistisch interessierter Landarzt, sondern als Professor Moriarty (dessen Name in den Credits peinlicherweise Moriarity geschrieben wird). Wie schon sein Vorgänger George Zucco darf auch er das Filmende nicht erleben, und wie dieser kommt er durch einen Sturz ums Leben. Löblicherweise achtete man bei der Synchronisation auf Rollenkontinuität - was leider nach hinten losging, da Henry König eine fatale Fehlbesetzung (sowohl für Zucco als auch für Atwill) ist. Reddemann als Lestrade kam etwas besser rüber, er durfte den Part bald darauf in dem Special "Der König der Erpresser" aus der Granada-Serie mit Jeremy Brett wiederholen.
Karl-Ulrich Meves für den uncreditierten Braun (Rudolph Anders) habe ich hier nicht gehört.
Der Argus-Verleih brachte bereits am 06.03.1959 einen ca. 98minütigen Zusammenschnitt aus diesem Film und seinem unmittelbaren Nachfolger "Verhängnisvolle Reise" unter dem Titel "Sherlock Holmes in geheimer Mission" in die Kinos. Es sprachen Christian Marschall (Holmes), Anton Reimer (Watson) und Klaus W. Krause (Lestrade).
Zitat von Lord Peter im Beitrag #33da Henry König eine fatale Fehlbesetzung (sowohl für Zucco als auch für Atwill) ist. Reddemann als Lestrade kam etwas besser rüber
Ähnlich empfand ich es auch betreffs König - um genau zu sein, war es mein Erstkontakt mit König und Atwill. König kann ich seitdem nicht ausstehen, Atwill habe ich in anderen Rollen langsam schätzen gelernt (aber hier ist er ohnehin ungewohnt lustlos). Höchst bedauerlich, dass Gottfried Kramer in keiner dieser Synchros zu hören war, er hätte ordentlich punkten können. (Zu Zucco passte König meiner Meinung nach einigermaßen - mehr nicht.) Reddemann gefällt mir weniger, aber er liegt zumindest nahe dran an Hans Gora - im Rahmen der Gesamtreihe ein positiver Aspekt.
"MoriarIty" scheint ein genereller Irrtum der Reihe zu sein - auch in einer DEFA-Fassung ("Das Haus des Schreckens"?) fiel der Name genau so ... dem Original entsprechend! (In der älteren Fassung wurde er kurzerhand in Melander abgeändert - hä???)
05. Verhängnisvolle Reise (Sherlock Holmes in Washington)
Premiere: 30.04.1943 (USA)/28.08.1969 (DFF) (D)
Deutsche Fassung im Auftrag des DFF DEFA Studio für Synchronisation, Weimar Buch: Eberhard Richter Dialogregie: Wolfgang Thal
Laufzeit der ungekürzten DVD-Fassung: 68:30
Rolle:Darsteller:Stimme DFF:
Sherlock Holmes Basil Rathbone Walter Niklaus Dr. John Watson Nigel Bruce Alfred Bohl Nancy Partridge Marjorie Lord Renate Bahn William Easter Henry Daniell Hans-Dieter Leinhos Richard Stanley George Zucco Klaus Glowalla Lt. Pete Merriam John Archer Jürgen Zartmann Bart Lang Gavin Muir ? Lt. Grogan/Morgan Edmund MacDonald Gerhard Paul Howe Don Terry Manfred Heine Cady Bradley Page Klaus Nietz Mr. Ahrens Holmes Herbert Hinrich Köhn Senator Henry Babcock Thurston Hall Heinz Suhr
Alfred Pettibone Gerald Hamer Martin Zehner George, der Steward Clarence Muse Horst Kempe Verkäufer bei Stanley Ian Wolfe Paul Jaster Nachrichtensprecher Frederick Worlock Fred Diesko
Bemerkungen: Diesmal gibt man sich (und den Zuschauer) schon gar nicht mehr der Illusion hin, eine Doyle-Geschichte zu adaptieren, sondern gibt direkt zu, eine "Original Story" zu erzählen. Die fällt dann auch zugegebenermaßen deutlich spannender aus als der überpatriotische Murks der beiden Vorgänger, wenn hier auch eher der Geist Hitchcocks als der Doyles vertreten ist. Die deutsche Bearbeitung durch die DEFA tilgte dann auch noch die letzten politischen Bezüge und machte aus der Jagd nach Geheimdokumenten einen Wettlauf nach einer Medikamentenformel, außerdem flogen die Sightseeing-Tour durch Washington und Holmes' obligatorische Moralpredigt am Ende komplett raus. Schade ist es eigentlich nur um den Auftakt im Flugzeug, ansonsten funktioniert die deutsche Fassung einigermaßen, wenn man auch gelegentlich (besonders im Finale) das Gefühl hat, daß da "was nicht stimmt". Und kurioserweise blieb der deutsche Nachname des Oberschurken erhalten.
George Zucco gibt sich ein weiteres Mal die Ehre und spielt den Gegenspieler mit Gusto, wenn auch nicht ganz so einprägsam wie seinen Moriarty. Glowalla ist kurioserweise klanglich gar nicht so weit vom katastrophalen König entfernt, diesem schauspielerisch aber haushoch überlegen.
Auch Henry Daniell, Holmes Herbert und andere alte Bekannte der Serie, die noch mehrere Auftritte absolvieren sollten, sind wieder mit von der Partie.
Der deutsche Abspann listet noch (leider ohne Zuordnung) die Sprecher Horst Kempe, Hinrich Köhn (den hab ich nirgendwo rausgehört) und Martin Zehner.
Der Argus-Verleih brachte bereits am 06.03.1959 einen ca. 98minütigen Zusammenschnitt aus diesem Film und seinem unmittelbaren Vorgänger "Geheimwaffe" unter dem Titel "Sherlock Holmes in geheimer Mission" in die Kinos. Es sprachen Christian Marschall (Holmes) und Anton Reimer (Watson).
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Bart Lang.mp3
Cady.mp3
Howe.mp3
Mr. Ahrens.mp3
Die völlig vermurkste Musikuntermalung (zeitweise erinnernd an "Die Spur des Falken", wenn auch nicht ganz so übel) stammt ausschließlich von Helmut Nier, wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere aus einem Werner-Toelke-Mehrteiler.
Ahrens ist - ja wirklich - Hinrich Köhn Zartmann ist falsch zugeordnet, er sprach John Archer. Im Soundsample "Cady" hört man Cady UND Howe - einer von beiden (leider habe ich nicht auf dem Schirm wer - der erste Sprechende) könnte Klaus Nietz sein, ich weiß nur nicht, ob der aus dem sächsischen Raum stammt; bewusst habe ich ihn bisher weder in Weimar noch Leipzig gehört. Horst Kempe sprach den schwarzen Steward, Zehner ... entweder ich ordne seinen Namen einer falschen Stimme zu, dann sprach er Howe oder Cady - habe ich die richtige Stimme zum Namen, dann ist er als Radiosprecher (Frederick Worlock von hinten) zu hören. Wenn ich mit dem Allegret-Film "Fanny" verglichen habe, kann ich es definitiver sagen (dort ist Zehner zu hören).
Der deutsche Name blieb zwar erhalten, aber verballhornt: aus dem plumpen "Heinrich Henker (!)" wurde "Henry Henkel".
Ein ehemaliges Forumsmitglied hat privat die fehlenden Szenen nachsynchronisieren lassen, gemeinsam haben wir in einer zweiten Session Walter Niklaus dazu gewinnen können, die schlimmsten Entstellungen neu und originalgetreu zu synchronisieren. (Auch die völlig verkorkste "Stimmimitation" haben wir nachgeholt.)
Beide Einsätze von Cady sind auch von ihm, onscreen. Howe und Easter habe ich dazwischen rausgeschnitten. Mir scheint es auch dieselbe Stimme zu sein, aber vielleicht ist da bei der Synchronisation was verwechselt worden. Dann ignoriere das "Gregson? Was ist das für ein Mann?"
Von Howe habe ich dann noch ein Sample gemacht.
Zu Zehner - eine derartige Minirolle wie den Radiosprecher hätte man wohl nicht im Abspann genannt, oder?
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Howe.mp3
1. deutsche Fassung im Auftrag des DFF DEFA Studio für Synchronisation, Weimar Buch: Egon Sartorius Dialogregie: Wolfgang Thal
2. deutsche Fassung im Auftrag des DDR II DEFA Studio für Synchronisation, Leipzig Buch: Harald Thiemann Dialogregie: Hasso Zorn
Laufzeit der ungekürzten DVD-Fassung: 65:14
Rolle:Darsteller:Stimme DFF:Stimme DDR II:
Sherlock Holmes Basil Rathbone Walter Niklaus Walter Niklaus Dr. John Watson Nigel Bruce Alfred Bohl Hinrich Köhn Inspektor Lestrade Dennis Hoey Hans Gora Klaus Glowalla Dr. Sexton Arthur Margetson Wolfgang Dehler Günter Grabbert Sally Musgrave Hillary Brooke Astrid Bless Ingrid Hille Alfred Brunton/Branton Halliwell Hobbes Heinz Kahnemann Wolfgang Anton Mrs. Howells Minna Phillips Charlotte Kaltschmidt Eva Mayer Captain Vickery Milburn Stone ? Paul-Dolf Neis Phillip Musgrave Gavin Muir Hans-Dieter Leinhos Friedhelm Eberle Major Langford Gerald Hamer Horst Kempe Fred-Arthur Geppert Lt. Clavering Vernon Downing Wolfgang Thal Wolfgang Jakob Captain MacIntosh Olaf Hytten Victor Draeger Hans Gora Geoffrey Musgrave Frederick Worlock Paul Jaster Fred Alexander
Mrs. Hudson Mary Gordon ? Eva Mayer Junger Matrose Peter Lawford ? Gottfried Richter
Bemerkungen: Obwohl in den Credits nur von "nach einer Geschichte von Arthur Conan Doyle" die Rede ist, hat man es hier doch mit einer noch recht gut zu erkennenden Adaption von "The Musgrave Ritual" zu tun, sogar das Personal ist größtenteils erhalten geblieben. Die Rückbesinnung auf nichtpolitische Krimistoffe tat der Reihe sehr gut und machte offenbar auch den deutschen Bearbeitern weniger Kopfschmerzen. Lediglich Holmes' obligatorische Schlußpredigt wurde 1969 (recht ordentlich) in eine Nachlese zum Fall umgetextet, wobei sogar noch eine kurze Erklärung für den 13. Schlag der Turmuhr eingebaut wurde, die im Original ausbleibt. Ansonsten fehlt nur das Verbrennen des Dokuments am Ende (potentielle Landenteignung war wohl ungern gesehen) und rätselhafterweise auch Holmes' Schießübungen im Liegen zu Beginn. Die Fassung von 1981 kappte den patriotischen Epilog komplett, ist ansonsten aber ungekürzt.
Lobenswert: in beiden Fassungen wird der Name "Geoffrey" korrekt als "Jeffrey" ausgesprochen. Aber warum durfte Hans Gora, wenn er 1981 schon dabei war, nicht wieder als Lestrade ran?
Der Argus-Verleih brachte bereits am 25.02.1958 einen ca. 95minütigen Zusammenschnitt aus diesem Film und "Die Perle der Borgia" unter dem Titel "Sherlock Holmes jagt den Teufel von Soho" in die Kinos. Es sprachen Christian Marschall (Holmes), Anton Reimer (Watson) und Klaus W. Krause (Lestrade).
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01 - Captain Vickery.mp3
01 - Junger Matrose.mp3
01 - Mrs. Hudson.mp3