Zitat von Silenzio im Beitrag #63Drolligerweise beim "Hund" dasselbe. Keinerlei Hinweis im FBJ 1987, dass der gezeigt wurde. Hab auch mal zur Sicherheit sämtliche andere FBJ durchforstet. Überall Fehlanzeige. Sehr mysteriös das Ganze. Alle anderen Filme, außer eben die beiden, waren unter den entsprechenden Jahren zu finden.
Ich weiß es wieder! Die Ausstrahlung, bei der ich die Musik aufnahm, war nicht die Erstausstrahlung, sondern fand im Rahmen der Reihe "Film ihrer Wahl" statt. Ich hatte nämlich den Kassettenrekorder auf Verdacht positioniert und als der Film anfing, riss mein Vater die Tür auf und rief "Na? Na?" Er dachte, ich würde mich freuen, dass der Film kommt - statt dessen war ich sauer, weil die Aufnahme verdorben war - seine Stimme ist im Hintergrund auf der Kassette zu hören. Da in dieser Reihe grundsätzlich keine Erstausstrahlungen statt fanden, gab es eine vorige, also vor dem Jahr 1987.
Was "Todbringende Spieldosen" betrifft - der war ja bisdato nicht neu synchronisiert worden. Vielleicht wollte man die alte Synchronfassung noch einmal ausstrahlen und stellte fest, dass sie nicht mehr vorlag. Es muss doch seinen Grund haben, dass das Fernsehen sich der Synchro annahm statt der DEFA - sowas war meist ein Zeichen kurzfristiger Hauruck-Aktionen, weil eine vorgesehene BRD-Synchro doch nicht verfügbar war. Und gerade hierbei ist die Fehlerquote in den FBJ oft relativ hoch. Es ist schließlich ein FILMbibliographischer Jahresbericht - die Synchro wurde jedoch auf altes VHS-Material drauf produziert. Kein Zweifel möglich, ich habe vor Jahren eine britische VHS mangelhafter Qualität gehabt mit "Dressed To Kill" - es waren exakt die gleichen Bildsprünge wie in der DDR-Fassung, die selben Wackler im Bild, welche das Bildmaterial der alten Synchro nicht aufweist. Der "Generationenverlust" im Bild ist auch bei der zweiten Synchro eklatant sichtbar, während die anderen Filme eine respektable Qualität haben, weil eine ordentliche Filmkopie vorlag.
Über die Verlässlichkeit dieses Eintrags kann man aber auch streiten. Am 15.4.94 soll der Richardson-Hund demnach im MDR gelaufen sein - tatsächlich wurde dort aber die Brett-Fassung ausgestrahlt. Das ist halt die Crux, wenn ein Dutzend Filme den gleichen Titel hat...
Soweit ich es seinerzeit mitbekommen habe - und ich hab die Ausstrahlungen der Rathbone-Filme damals ganz gut verfolgt - lief die Zweitsynchro vom "Hund" tatsächlich auch erst 1996 im Schweizer Fernsehen: am 03.02.1996 im DRS. "Die Stimme des Terrors" und "Die Geheimwaffe" liefen übrigens zuerst in 3sat, nicht im ZDF.
Ich hab die Filme irgendwo noch auf VHS, aber soweit ich mich erinnere wurden bei den ZDF-Synchros tatsächlich keine Angaben zu Buch, Regie und Studio gemacht. Recht ungewöhnlich das, denn Sprecher wurden ja genannt. Da wollte man den Abspann wohl an die DDR-Fassungen anpassen, wo man diese Angaben ja entfernt hatte.
PS: Vielleicht könnte einer der Mods den Thread-Titel ändern in: Die "Sherlock Holmes"-Filmreihe mit Basil Rathbone und Nigel Bruce
1. deutsche Fassung im Auftrag des DFF DEFA Studio für Synchronisation, Weimar Buch: Eberhard Richter Dialogregie: Wolfgang Thal
2. deutsche Fassung im Auftrag des DDR II DEFA Studio für Synchronisation, Berlin Buch: Rosemarie Oppel Dialogregie: Horst Schappo
Laufzeit der ungekürzten DVD-Fassung: 70:54
Rolle:Darsteller:Stimme DFF:Stimme DDR II:
Sherlock Holmes Basil Rathbone Walter Niklaus Walter Niklaus Dr. John Watson Nigel Bruce Alfred Bohl Hinrich Köhn Potts/Pops Gerald Hamer Horst Kempe Klaus Glowalla Lord Penrose Paul Cavanagh Hans-Dieter Leinhos Heinz Behrens Emile Journet Arthur Hohl Bert Brunn Hasso Zorn Richter Brisson Miles Mander Georg-Heinrich Lange Wolfgang Brunnecker Marie Journet Kay Harding Margret Allner Dorothea Meissner Sergeant Thompson David Clyde Raymond Felsberg Karl-Maria Steffens Drake Ian Wolfe ? Wolfgang Thal Nora Victoria Horne ? ?
Bemerkungen: Wieder eine freie Geschichte, aber durchaus mit vertrauten Versatzstücken. Das tierklauenähnliche Mordwerkzeug erinnert an "Die verschleierte Mieterin", und das leuchtende Phantom im Moor kann es durchaus mit dem "Hund der Baskervilles" aufnehmen.
Die erste Synchronfassung unterschlägt (wie üblich) den politischen Epilog mit Holmes' Churchill-Zitaten und setzte bei unwesentlichen Kleinigkeiten (wie Watsons Appetit) die Schere an. Warum allerdings der Briefträger Potts in Pops umbenannt und die Erwähnung des "Vampirs von Sussex" in einen "mysteriösen Fall in Canterbury" geändert wurde, erschließt sich nicht. Die neuere Fassung ist komplett und baut sogar noch einen netten Seitenhieb auf den "eisernen Vorhang" ein. Schade allerdings, daß Holmes' an zwei Stellen im Off wiederholte Sätze nicht berücksichtigt wurden. Der Epilog dagegen wurde (ähnlich wie bei der Erstsynchro von "Gespenster im Schloss") komplett neu getextet - auf Kosten des armen Watson.
Der Argus-Verleih brachte bereits am 14.02.1958 einen ca. 85minütigen Zusammenschnitt aus diesem Film und seinem unmittelbaren Vorgänger "Das Spinnennest" unter dem Titel "Sherlock Holmes sieht dem Tod ins Gesicht" (was kurioserweise eine wörtliche Übersetzung des Originaltitels von "Gespenster im Schloss" ist) in die Kinos. Es sprachen Christian Marschall (Holmes) und Anton Reimer (Watson).
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01 - Drake.mp3
01 - Nora.mp3
02 - Drake.mp3
02 - Nora.mp3
02 - Sergeant Thompson.mp3
Zitat von Lord Peter im Beitrag #81Die erste Synchronfassung unterschlägt (wie üblich) den politischen Epilog mit Holmes' Churchill-Zitaten und setzte bei unwesentlichen Kleinigkeiten (wie Watsons Appetit) die Schere an. Warum allerdings der Briefträger Potts in Pops umbenannt und die Erwähnung des "Vampirs von Sussex" in einen "mysteriösen Fall in Canterbury" geändert wurde, erschließt sich nicht. Die neuere Fassung ist komplett und baut sogar noch einen netten Seitenhieb auf den "eisernen Vorhang" ein. Schade allerdings, daß Holmes' an zwei Stellen im Off wiederholte Sätze nicht berücksichtigt wurden. Der Epilog dagegen wurde (ähnlich wie bei der Erstsynchro von "Gespenster im Schloss") komplett neu getextet - auf Kosten des armen Watson.
Bei der ersten Fassung fällt daneben der Handlungssprung nach dem Fund der dritten Leiche unangenehm auf, bei dem ich schon früher den Verdacht hatte, dass hier etwas fehlt. Ob man den Film straffen wollte? Oder lag hier eine beschädigte Kopie vor? Und ob Eberhard Richter sich schlicht im Kanon zu wenig auskannte, um den "Vampir" zuordnen zu können? Würden in zwei Szenen nicht Holmes´ Off-Sätze fehlen (und eine unangenehme Lücke hinterlassen, während auf die Gesichter geschnitten wird) wäre die zweite Fassung aus meiner Sicht eine der besten der Serie (die Übersetzung von "scepticism" mit "Skeptizismus" ist zu verschmerzen). In Anlehnung an Stefans Kommentar zum "Spinnennest": Kann es sein, dass der Dialog zwischen Holmes und Ramson bei ihrer ersten Konfrontation in der ersten Synchro deutlich näher am Original ist?
Zitat von Markus im Beitrag #72Als einer der Booklet-Autoren in der SH-Edition von Koch Media freut es mich sehr, dass hier mal wieder ein Interesse an den Filmen erwacht und ihr euch gemeinsam bemüht, Listen und Infos zu ergänzen und Fehler zu bereinigen. Koch Media hatte sich damals von den Sherlockianern Michael Ross und Uwe Sommerlad überzeugen lassen, alle Synchronfassungen zu integrieren; zusammen mit den restaurierten, ungekürzten Mastern, den Originalfassungen und dem Bonusmaterial wurde ein tolles Paket geschnürt.
Die ganze Box ist auch wirklich großartig geworden - es macht immer wieder Spaß, die Filme anzusehen und dabei zwischen den Synchronfassungen springen zu können. Ich hoffe, das Ganze hat sich für Koch Media auch finanziell ausgezahlt, denn derlei Mühe sollte belohnt werden.
Für mich gehören speziell die Audiokommentare dieser Filme zum besten, was ich aus diesem Bereich kenne; man kann sie sich immer wieder anhören, ohne dass Langeweile aufkommt. Die Booklets mit ihren ausführlichen Angaben zu abweichenden Dialogen und Kürzungen bei den verschiedenen Fassungen sind ebenso lobenswert. Speziell bei der "Kralle" hat es mich gefreut, dass beide Quellen nicht in Lobhudelei erstarren, sondern doch noch einige Ungereimtheiten der Handlung ansprechen. Insgesamt eine tolle Veröffentlichung, bei der der einzige (winzige!) Wehrmutstropfen ist aus meiner Sicht, dass bei "Gespenster im Schloss" Holmes´ Satz über die Manipulation der Turmuhr fehlt, obwohl das Booklet diesen Punkt extra anspricht.
Vor allem die Untertitelung der Audiokommentare ist sehr löblich (und alles andere als selbstverständlich).
Aber zwei Anmerkungen zu David Stuart Davies: - Beim "Hund" behauptet er, daß Sir Hugo vom selben Schauspieler gespielt würde wie Sir Henry (Richard Greene). Dies ist jedoch falsch, der Darsteller von Sir Hugo heißt Ralph Forbes. Auch führt er an, das in anderen Verfilmungen Sir Hugo oft vom selben Schauspieler dargestellt wird wie Stapleton. So ein Fall ist mir persönlich noch nicht untergekommen. - Bei der "Kralle" moniert er, daß der Täter in seinem Versteck, obwohl er sich allein wähnt, humpelt. Es soll durchaus Schauspieler geben, die, sobald sie ihr Kostüm tragen, in ihrer Rolle drin sind und diese auch durchziehen, wenn niemand zusieht. Einen Fehler würde ich das nicht direkt nennen.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #86Auch führt er an, das in anderen Verfilmungen Sir Hugo oft vom selben Schauspieler dargestellt wird wie Stapleton. So ein Fall ist mir persönlich noch nicht untergekommen.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #86Es soll durchaus Schauspieler geben, die, sobald sie ihr Kostüm tragen, in ihrer Rolle drin sind und diese auch durchziehen, wenn niemand zusieht. Einen Fehler würde ich das nicht direkt nennen.
Nicht nur, es hat auch den praktischen Grund, dass es damit einem in Fleisch und Blut übergeht und man nicht Gefahr läuft, solche Dinge plötzlich zu vergessen. Gerade für den Verbrecher ist es wichtig, nicht aus der Rolle zu fallen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #88 Nicht nur, es hat auch den praktischen Grund, dass es damit einem in Fleisch und Blut übergeht und man nicht Gefahr läuft, solche Dinge plötzlich zu vergessen. Gerade für den Verbrecher ist es wichtig, nicht aus der Rolle zu fallen.
Oha, da weiß aber jemand schwer Bescheid. Willst du uns was sagen, Stefan?