Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #60Im Booklet zur "Sherlock Holmes Collection - Teil 4" steht: "Todbringende Spieldosen. [...] Deutsche Erstausstrahlung: 7. März 1987 (DDR II)."
Wer weiß woher diese Angabe stammt. Im FBJ 1987 steht nichts drin.
Möglich, dass es sich um eine Fehlinformation handelt. Die Frage ist nur: Wann erfolgte dann die Erstausstrahlung, wenn nicht zu DDR-Zeiten? Die Demo-Version der SPIO-Datenbank, die ja zumindest den Zeitraum 1990-1995 umfasst, listet in dieser Zeit zwar einige der anderen Filme (wurden v. a. auf 3sat, z. T. aber auch im ZDF ausgestrahlt), aber ausgerechnet "Jagd auf Spieldosen"/"Todbringende Spieldosen" nicht ...
EDIT: Andererseits: Die Ausstrahlung des "Hundes" am 29.07.1992 (Der Hund von Baskerville (1939)) wird dort auch nicht aufgelistet ...
Drolligerweise beim "Hund" dasselbe. Keinerlei Hinweis im FBJ 1987, dass der gezeigt wurde. Hab auch mal zur Sicherheit sämtliche andere FBJ durchforstet. Überall Fehlanzeige. Sehr mysteriös das Ganze. Alle anderen Filme, außer eben die beiden, waren unter den entsprechenden Jahren zu finden.
Eigenartig ... Beim Sendetermin des "Hundes" vermute ich eine Verwechslung mit einer anderen Verfilmung - unter tvprogramme.net findet sich eine Ausstrahlung eines Films mit diesem Namen (www.tvprogramme.net/view_tag.php?tag=1992-07-29), die allerdings von 0:00 Uhr bis 1:35 Uhr dauern sollte, was für einen 76-minütigen Film selbst im ZDF, wo hin und wieder Werbung läuft (aber ja nicht nachts, oder?), recht großzügig veranschlagt wäre. Vielmehr passt das ziemlich gut zu dem 96-Minüter mit Ian Richardson.
Na bitte! Dann wurde der "Hund" wahrscheinlich eher um 1996 in einem Rutsch mit den "Abenteuern" synchronisiert (wenn man sich auf diese Angabe verlassen kann). Dafür spricht auch die Besetzung des laut SK sonst sehr selten eingesetzten Wolfgang Schimmelpfennig in genau diesen beiden Filmen.
Das "Lexikon des Internationalen Films" (das in dieser Hinsicht natürlich nicht fehlerfrei ist) gibt für die Erstausstrahlung des "Hundes" den 27. April 1987 im DFF an:https://www.zweitausendeins.de/filmlexik...itel&wert=21574 Der früheste mir bekannte Sendetermin war am 4. Juli 1996 im ZDF. War das wirklich die Premiere auf diesem Sender? Oder kann jemand doch noch eine frühere Ausstrahlung belegen?
Die ZDF-Fassung von "Hund" lief noch vor "Stimme" und "Geheimwaffe" Anfang der 9er im ZDF. Das ist definitiv, da ich diese Ausstrahlung damals aufgezeichnet hatte und entsetzt war über die Neusynchro. Die Aufzeichnung habe ich noch, es war eine der ersten VHS-Kassetten, die ich aufgenommen hatte - kurioserweise ungefähr zur gleichen Zeit, zu der die Filme vom DFF ausgestrahlt wurden ("Das tödliche Ritual" befindet sich auf der gleichen VHS), also 1991. "Todbringene Spieldosen" lief definitiv in der DDR, ich habe ihn seinerzeit gesehen - es muss ca. 1987 gewesen sein. Für die DDR-Erstausstrahlung des "Hundes" kann ich mich nicht verbürgen - ich weiß, dass ich selbst in einer Minirolle bei der DEFA dabei war, aber das Jahr kann ich nicht mehr sagen. Ausgestrahlt wurde der Film zu DDR-Zeiten definitiv, ich nahm damals die Musik auf Kassette auf und hatte meinen eigenen Kassettenrekorder noch nicht, es war also vor meiner Jugendweihe im Sommer 1987,
Zitat von berti im Beitrag #67Erstausstrahlung des "Hundes" den 27. April 1987 im DFF
dürfte also stimmen.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #66Na bitte! Dann wurde der "Hund" wahrscheinlich eher um 1996 in einem Rutsch mit den "Abenteuern" synchronisiert
Das würde ich auch so sehen, nur eben nicht 1996, sondern 1990/91.
Als einer der Booklet-Autoren in der SH-Edition von Koch Media freut es mich sehr, dass hier mal wieder ein Interesse an den Filmen erwacht und ihr euch gemeinsam bemüht, Listen und Infos zu ergänzen und Fehler zu bereinigen. Koch Media hatte sich damals von den Sherlockianern Michael Ross und Uwe Sommerlad überzeugen lassen, alle Synchronfassungen zu integrieren; zusammen mit den restaurierten, ungekürzten Mastern, den Originalfassungen und dem Bonusmaterial wurde ein tolles Paket geschnürt.
Für die Synchroninfos habe ich alle uns zugänglichen Quellen genutzt und weiter recherchiert (auch aus dem Forum haben einige mitgeholfen, vor allem Stefan). Natürlich gab es Rätsel, die wir nicht lösen konnten, und Daten, die wir nicht verifizieren konnten und deshalb aus den plausibelsten Quellen übernommen haben. Ein Fehler hat mich damals allerdings geärgert: Die Hamburger Synchros sind NICHT im Studio Hamburg entstanden; das war eine Vermutung in einer frühen Textfassung, die versehentlich ins Booklet gerutscht ist. Ich hatte einigen Ehrgeiz, das Studio herauszufinden. Aber das ZDF hatte keine Notiz in den Akten; Studio Hamburg hatte nur die Jeremy-Brett-Filme in der Datenbank und auch andere Hamburger Studios waren nicht zuständig. Walter Niklaus und Henry König konnten sich gleichfalls nicht erinnern.
Das Interview mit Walter Niklaus hat großen Spaß gemacht. Während er im Gespräch selbst recht ernst blieb, war er vor und nach der Aufzeichnung sehr burlesk, machte Späße und erzählte Anekdoten. So zum Beispiel, dass Alfred Bohl ein Erzkomödiant gewesen sei und derbe Witze und Gedichte mochte. In einer Pause bei der Synchronisation der Holmes-Serie habe er, vom listigen Niklaus angestachelt, mit großer Geste Ritter-Kunibert-Verse vorgetragen, worauf dem Regisseur Wolfgang Thal - ein feinsinniger, distinguierter Mann - die Gesichtszüge entgleisten. Wie Niklaus die Anekdote vorspielte, war eine Schau!
Außerdem wusste er noch, dass er für die Synchronarbeiten in Hamburg nicht geixxt worden sei (meine Vermutung), sondern mit den Kollegen zusammen aufgenommen habe; er erinnerte sich an Aufnahmen mit Hinrich Köhn und dem "Landarzt" Walter Plathe.
Zitat von Markus im Beitrag #72Die Hamburger Synchros sind NICHT im Studio Hamburg entstanden; das war eine Vermutung in einer frühen Textfassung, die versehentlich ins Booklet gerutscht ist. Ich hatte einigen Ehrgeiz, das Studio herauszufinden. Aber das ZDF hatte keine Notiz in den Akten; Studio Hamburg hatte nur die Jeremy-Brett-Filme in der Datenbank und auch andere Hamburger Studios waren nicht zuständig. Walter Niklaus und Henry König konnten sich gleichfalls nicht erinnern.
Naja, wenn sich keiner genau erinnern kann und es keine Aufzeichnungen gibt, heißt das ja nur, daß die Info nicht gesichert ist. Demzufolge wäre Studio Hamburg immerhin möglich. Aber ich setze mal Fragezeichen dahinter.
Alternativ würde mir allerdings noch die av-production Thomas Rancka einfallen, die haben seinerzeit (um 1994) für RTL "Solo für O.N.C.E.L." bearbeitet, und da gibt es bei der Besetzung einige Gemeinsamkeiten. So sprach mit Reinhard Kuhnert auch ein ehemaliger DDR-Sprecher die Hauptrolle (wenn auch ohne Kontinuität), und in den Nebenrollen tauchten Namen wie Harald Halgardt, Rüdiger Schulzki, Lothar Grützner, Gerhart Hinze, Franz Rudnick, Henry König, Günter Lüdke, Wolfgang Kaven, Harald Pages, Günther Flesch und Günther Jerschke auf, die alle bei den 4 Holmes-Filmen dabei waren. Dialogregie hatten Holger Mahlich und Susanne Sternberg, vielleicht erinnern die sich noch?
Jemand brachte mal die Vermutung Alster-Studios auf. Klanglich passt das Profil dieser Fassung exakt auf das Studio Hamburg - vergleichbar mit den ca. zur gleichen Zeit entstandenen Columbo-Fassungen mit Biederstaedt. Und auch der Import einzelner "Star"-Sprecher aus anderen Städten passt dazu. Alternativ könnte es eine kleinere Firma gewesen sein, die in den Räumen von Studio Hamburg synchronisieren und mischen ließ. Die aufgeführten hamburger Sprecher gehörten zum damaligen Standard, das besagt für mich relativ wenig (wie man z.B. Deutsche Synchron und Rainer Brandt aufgrund der Sprecherwahl nun wirklich gar nicht auseinander halten kann).
Zitat Naja, wenn sich keiner genau erinnern kann und es keine Aufzeichnungen gibt, heißt das ja nur, daß die Info nicht gesichert ist. Demzufolge wäre Studio Hamburg immerhin möglich. Aber ich setze mal Fragezeichen dahinter.
Nein, das war etwas missverständlich. Lothar Just, der damalige Chef vom Studio Hamburg, sehr freundlich und kooperativ, hatte seine Kollegen gefragt und die meinten, sie würden sich an keine Rathbone-Synchro erinnern, vor allem nicht, dass Niklaus und Köhn überregional engagiert worden seien; das wäre ihnen sonst bestimmt im Gedächtnis geblieben.