Ist mir noch nie aufgefallen, aber MacGregors Sprecher der Erstfassung hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Hans Hardt-Hardtloff (hätte nie gedacht, dass es für den ein Stimmdouble gab), allerdings ist er es nicht. In der Zweitfassung war es Fred Ludwig. Alison ist in der Zweitfassung für mich Margit Straßburger - altersmäßig kommt es hin. Die Titel sind übrigens vertauscht - "Grauens" war die frühere Fassung. Trotz der geringen originalen Doyle-Elemente gibt die Geschichte meiner Meinung den Geist seiner Erzählungen gut wieder (so wie auch "Scarlet Claw") und zählt für mich dadurch zu den besten der Reihe. Serh schön und witzig gelöst in der zweiten Fassung: Egal wie unglaubwürdig es ist, das "Hoo" einer Eule für ein menschliches zu halten, in der deutschen Fassung verliert es sämtlichen Witz dadurch, dass "wer" (who) nun mal nicht wie "huh" klingt. Schappo löste das auf erfrischend freche Weise, indem er Walter Niklaus (!!) die Eule "huhen" ließ - neben "Kanada, das einzige Land, wo ich meinen Assistenten aus dem Sumpf ziehen musste" mein liebster Synchronmoment aus der Reihe.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #106Trotz der geringen originalen Doyle-Elemente gibt die Geschichte meiner Meinung den Geist seiner Erzählungen gut wieder (so wie auch "Scarlet Claw") und zählt für mich dadurch zu den besten der Reihe.
Es wird etwas zuviel geredet und die Beschränkungen des Breen-Codes sind der Spannung auch abträglich (wie schon beim Vorgänger), aber ansonsten gebe ich Dir recht.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #106Serh schön und witzig gelöst in der zweiten Fassung: Egal wie unglaubwürdig es ist, das "Hoo" einer Eule für ein menschliches zu halten, in der deutschen Fassung verliert es sämtlichen Witz dadurch, dass "wer" (who) nun mal nicht wie "huh" klingt. Schappo löste das auf erfrischend freche Weise, indem er Walter Niklaus (!!) die Eule "huhen" ließ - neben "Kanada, das einzige Land, wo ich meinen Assistenten aus dem Sumpf ziehen musste" mein liebster Synchronmoment aus der Reihe.
Niklaus war doch auch schon der Rabe in "Gespenster im Schloss", wenn ich mich recht erinnere. Für ihn möchte ich allerdings hoffen, daß er nicht auch der "Hund" in der Erstfassung war...
Na, das glaube ich weniger. Rabe und Eule waren ja Dialogrollen, der Geräuschemacher hat mit den Sprachaufnahmen aber für gewöhnlich nichts zu tun. Ich weiß nicht einmal, ob Leipzig überhaupt einen Geräuschemacher hatte oder ob die Bänder in Berlin produziert wurden. Da trotz allem bei den meisten synchronisierten Filmen der DEFA ITs vorlagen, dürfte einer ausgereicht haben. Gewisse Ähnlichkeiten unter den nachträglich erstellten Geräuschen zumindest in den 80ern lassen mich das vermuten - namentlich die ausgewählten Schussgeräusche oder vor allem das Pferdegetrappel (bei den eigenproduzierten DEFA-Filmen, die meines Wissens meist von Heinz Heppner mit Geräuschen versehen wurden, klangen Pferdehufe ganz anders, viel voluminöser und überzeugender). Das war jetzt ziemlich off-toppic.
Den Vor-/Abspann zur "Weißen Blume des Vergessens" hat Koch doch wohl selbst gebastelt, oder? Superklare Schrift auf verwaschenen Standbildern, und die Angaben zur Synchronisation (Buch/Regie/Sprecher) stammen von "Sarg mit doppeltem Boden".
Doch, sind sie, bei "Juwelenraub". Allerdings nicht alle, es fehlen "Stimme des Terrors", "Geheimwaffe" und "Jagd auf Spieldosen". Und "Die weiße Blume des Vergessens" scheint mir halt neu gebastelt zu sein.
1. deutsche Fassung im Auftrag des DFF DEFA Studio für Synchronisation, Weimar Buch: Eberhard Richter Dialogregie: Wolfgang Thal
2. deutsche Fassung im Auftrag des DDR II DEFA Studio für Synchronisation, Leipzig Buch: Heinz Nitzsche Dialogregie: Wolfgang Sage
Laufzeit der ungekürzten DVD-Fassung: 64:54
Rolle:Darsteller:Stimme DFF:Stimme DDR II:
Sherlock Holmes Basil Rathbone Walter Niklaus Walter Niklaus Dr. John Watson Nigel Bruce Alfred Bohl Hinrich Köhn Lydia Marlowe Hillary Brooke Rosemarie Deibel Barbara Trommer Professor Moriarty Henry Daniell Fred Alexander Manfred Zetzsche Sir George Fenwick/Fenigan Paul Cavanagh Klaus Glowalla Rüdiger Evers Inspektor Gregson Matthew Boulton Wolfgang Budde Hans Gora Maude Fenwick/Fenigan Eve Amber Astrid Bless Ingrid Hille Dr. Onslow Frederick Worlock ? Wolf Goette Corporal Williams Coulter Irwin ? Mathias Girbig Mary Crandon Sally Shepherd ? Dorothea Garlin Mrs. Hudson Mary Gordon ? Eva Mayer
Dr. Simnell Percival Vivian Herbert Hoffmann Kurt Berndt
Bemerkungen: In den Credits als freie Story ausgewiesen, finden sich doch immerhin Elemente aus "Das letzte Problem" und "Das leere Haus". Die Haupthandlung ist ungewöhnlich düster, was teilweise merkwürdig anmutet, da die Zensur auch hier wieder einschritt und statt Kindern auf erwachsenen Opfern bestand.
Die erste Synchronfassung ist - bis auf die letzten (obwohl diesmal unpolitischen) Sätze von Holmes - vollständig, allerdings nachlässig in Details (wie der Anzahl der Morde, die ein Zeitungsjunge ausruft). Zudem blieb sich Eberhard Richter treu und taufte Jack the Ripper (wie schon im "Spinnennest") in Jack O'Brian um. Dafür hat er an anderer Stelle immerhin einen Verweis auf Lydias grüne Kleidung eingebaut, der im Original fehlt und den Titel daher etwas merkwürdig anmuten läßt - schließlich ist es ein SW-Film. Schade, daß Koch Media nicht die nachcolorierte Fassung mitliefert. Die Neufassung ist - trotz des "blumigen" Titels - wie gewohnt vollständig, erlaubt sich aber ein paar humoristische Freiheiten bei Dr. Watson. Dafür bleibt wenigstens der Ripper im Dialog erhalten, allerdings nur einmal (statt dreimal, wie im Original).
Henry Daniell ist der inzwischen dritte Moriarty (und der zweite, dessen Name in den Credits "Moriarity" geschrieben wird). Und dazuzulernen scheint er auch in dieser Inkarnation nicht, stirbt doch auch er bei einem Sturz aus großer Höhe. Fred Alexander, sein Sprecher in der Erstfassung, sprach 15 Jahre später auch Eric Porter als Moriarty in der Granada-Serie mit Jeremy Brett.
"Die Frau in Grün" war eine meiner ersten Privat-Rekos, bestehend aus der ZDF-Fassung sowie der auf Arte ausgestrahlten Originalfassung. Da letztere allerdings ziemlich lädiert und zudem fest untertitelt war, beließ ich es beim Dranflicken von Vor- und Abspann (nebst Schlußszene) an die ZDF-Fassung.
Der Argus-Verleih brachte bereits am 30.05.1959 einen ca. 97minütigen Zusammenschnitt aus diesem Film und "Juwelenraub" unter dem Titel "Sherlock Holmes' gefährlichster Auftrag" in die Kinos. Es sprachen Christian Marschall (Holmes) und Anton Reimer (Watson).
Dateianlage:
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01 - Corporal Williams.mp3
01 - Dr. Onslow.mp3
01 - Mary Crandon.mp3
01 - Mrs. Hudson.mp3
Zitat von Lord Peter im Beitrag #116Die Haupthandlung ist ungewöhnlich düster, was teilweise merkwürdig anmutet, da die Zensur auch hier wieder einschritt und statt Kindern auf erwachsenen Opfern bestand.
Gerade der Anfang des Films fällt sehr aus dem Rahmen, da er aus der Sicht von Scotland Yard erzählt wird, danach nur Holmes eingeführt wird und selbst Watson bei seiner ersten Szene ungewohnt ernst bleibt. Angesichts der Mordserie wäre ein humorvoller Einstieg natürlich fehl am Platz, und es ist wohl auch kein Zufall, dass man Lestrade durch Gregson ersetzte (immerhin auch ein Name aus dem Kanon), der mit Holmes vernünftige Gespräche führt. Die Zensur scheint wirklich an dieser Folge einen Narren gefressen zu haben, wenn man daran denkt, was sie im Vorfeld alles am Drehbuch bekrittelte: Dass sie vorab betonte, dass die Leichen und abgetrennten Daumen auf keinen Fall gezeigt werden dürften, war angesichts der damaligen Kinokonventionen klar. Aber sie beanstandete sogar einen Dialogsatz, der Mesmerismus sei für seine Anhänger "a holy science" und verbot, dass der hypnotisierte Watson (wie ursprünglich geplant) seine Hose ausziehen sollte. Letzteres war eher von Vorteil (oder möchte jemand Nigel Bruce in Unterhosen sehen?).
Zitat von Lord Peter im Beitrag #116Fred Alexander, sein Sprecher in der Erstfassung, sprach 15 Jahre später auch Eric Porter als Moriarty in der Granada-Serie mit Jeremy Brett.
Beim ersten Sehen dieser Folge dachte ich kurz ernsthaft an Richard Häussler und war überrascht, als im Abspann ein anderer Name stand. Da ich Alexander ansonsten nicht kenne: Ähnelte er Häussler generell?
Zitat von Lord Peter im Beitrag #105[pre]10. Das Haus des Schreckens/Das Haus des Grauens [i](The House of Fear) (...) Das Dialogbuch der ersten Fassung ist brauchbar, lediglich zwei minimale (und total überflüssige) Kürzungen und die Umbenennung von Professor Moriarty in Melander trüben den an sich positiven Gesamteindruck.
Die beiden Schnitte sind wirklich schade, da Holmes´ Bemerkung über den Mörder, der irgendwann wieder morden würde, für Stimmung sorgt und der Schnitt nach dem Satz über die abgetrennten Gliedmaßen schön schwarzhumorig ist. Immerhin scheint sich die Zensur 1945 daran nicht gestört zu haben. Die Zweitfassung ist vollständig und hat die bereits erwähnte originelle Idee mit dem Eulenruf als weiteren Pluspunkt, ebenso wie den Versuch, eine inhaltliche Ungereimtheit auszubügeln.* Allerdings ist die neue Musik leider ein Problem. Insgesamt ist aber keine der beiden Synchros wirklich schwach, da gibt es innerhalb der Serie viel krassere Beispiele.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #106Trotz der geringen originalen Doyle-Elemente gibt die Geschichte meiner Meinung den Geist seiner Erzählungen gut wieder (so wie auch "Scarlet Claw") und zählt für mich dadurch zu den besten der Reihe.
Es wird etwas zuviel geredet und die Beschränkungen des Breen-Codes sind der Spannung auch abträglich (wie schon beim Vorgänger), aber ansonsten gebe ich Dir recht.
Das "Haus" war der vorletzte Teil der Reihe, den ich kennengelernt habe, da damit die ZDF-Ausstrahlung endete (die "Spieldosen" liefen ein paar Monate später auf 3Sat). Mir gefällt diese Folge auch sehr, und für mich zählt sie ebenfalls zu denen, die Conan Doyle in Sachen Stil und Atmosphäre sehr nahe kommt; zumal die Geschichte mit nur minimalen Veränderungen sogar im 19. Jahrhundert spielen könnte. Es ist fast komisch, dass sie nicht Teil eines der Kompilationsfilme war; "klassischer" als die "Geheimwaffe" oder "Verhängnisvolle Reise" ist sie allemal. Natürlich sind Überschneidungen zu einer gewissen Geschichte von Agatha Christie auch nicht zu leugnen (würde das Ganze in Devon spielen, wäre es noch deutlicher). Inwiefern gab es hier "Beschränkungen" durch den Code? Bei Wikipedia und im Booklet habe ich dazu nichts gelesen, einen Audiokommentar gibt es auch nicht. Die Dialoglastigkeit ist natürlich vorhanden, teilweise wirkt das Ganze fast, als ob es auf einem Theaterstück beruhen würde.