Verflixt! Ich habe die erste halbe Stunde mit der Stelle leider verpasst... (schaue gleich, was von dem Klassiker noch zu sehen ist) Konntest du erkennen, von wem Lukschy gedoubelt wurde, oder hast du einen Vermutung? Und in was für einer Szene ist die nachsynchronisierte Sequenz zu hören?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #150Die "African Queen"-Ausstrahlung auf Arte eben hatte eine kurze nachsynchronisierte Sequenz - vor allem technisch gut gemacht ohne jeden Bruch, ich habe es nur gemerkt, weil kein Double eben wirklich wie Lukschy klingen kann, egal wie gut es sich anpasst.
Gruß Stefan
Ist diese nachsynchronisierte Fassung auch auf der deutschen Blu-ray und der neuen 4k UHD Disc zu hören?
@Stefan: Merkwürdig, gerade habe ich etwa in den letzten ca. 15 Minuten zwei kurze von Bogart gesprochene OmU-Passagen gehört (in einer dritten ganz am Ende des Films hate HB eine Gesangseinlage, die man jedoch sicher nicht auf Deutsch nachvertont hätte)! Es wäre aus meiner Sicht recht kurios, wenn mindestens eine Sequenz nachsynchronisert und andere Sequenzen nur untertitelt worden wären... Am 23., oder am 28 wenn "African Queen" widerholt wird, will ich mir jedenfalls den Streifen komplett anschauen um mir ein genaueres Bild machen zu können!
Danke für deine Antwort Knew-King! Nie von Boris Jacoby gehört (weder den Namen geschweige denn seine Stimme), ich will gleich mal versuchen,sie mir zu Gehör zu bringen!:D
Hat mich auch irritiert. Ich muss mir die Passage nochmal anhören bzw. mit den DVDs vergleichen - möglich auch, dass ich was an den Ohren habe ODER dass bereits in der Originalsynchro jemand für Lukschy doubelte ...
Gestern hatte ich die Möglichkeit, Boris Jakoby auf vimeo.com zu hören und seitdem ist er fürmich als Lukschy-Double ausgesprochen gut vorstellbar! Konkret ganz am Anfang, wo er sich persönlich vorstellt, kam in meinen Ohren die Ähnlichkeit ganz deutlich zum Vorschein...
Nächster Punkt: Es wäre doch reichlich absurd für wenige Passagen ein heutiges Double einzusetzen und die übrigen einfach im OmU auszustrahlen...!
Als ein zeitgenössischer Stimm-Doppelgänger könnte imo.beispielsweise Peter Pasetti funktioniert haben, der Lukschys tiefem Timbre in "Wir sind keine Engel" recht nahe gekommen ist. Aber möglicherweise treffen beide Möglichkeiten nicht zu; demnächst werde ich mich ohnehin ein eigenes Bild davon machen können.
Laut Movieside wurde "African Queen" durch die Nachsynchro zensiert, User Wilbur schreibt:
"Läuft auf arte bereits mit den entsprechenden Tonzensuren, also an bereits synchronisierten Stellen wurde gegen einen Neusynchro getauscht. Das dürfte dann vermutlich auch bei der kommenden VÖ von Studiocanal so sein. Da wäre eine komplette Neusynchro vielleicht die bessere Alternative gewesen als dieses Stückwerk. Das kann noch heiter werden, wenn das der Weisheit letzter Schluß für die Zukunft bei alten Synchronisationen sein soll. Bisher hatte man sich ja mit einer entsprechenden Texttafel vor dem Film beholfen."
Gibt nur wenige Neusynchros, die für mich wirklich einen Mehrwert gebracht haben. Am liebsten ist mir meistens die Kinosynchro ohne nachträgliche Änderungen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #160Komplette Neusynchro wegen drei oder vier Sätzen - na klar doch! Möge niemand auf ihn hören!
Zumal Wolfgang Lukschy hier eine seiner besten Synchronarbeiten aus dieser Phase seines Schaffens ablieferte, in der er ansonsten oft sehr steif und pathetisch klang.
Ich finde er konnte auch anders, als steif zu klingen! Das hat er oft unter Beweis gestellt, nicht nur im Falle "African Queen; auch auf Dean Martin, soweit ich es kürzlich mitbekommen habe (ob er wirklich passte, steht auf einem anderen Blatt) und unter anderem in der Erstsynchro von "Spuren im Sand" etc. Und ich bleibe dabei, dass er in "Sabrina" Bogarts Rolle trocken und steif angelegt hat, weil er sie eben so spielte (insofern hat auch Lukschy imho. nur von ihm "abgenommen".)
Gestern konnte ich mir nun einen Teil von "African Queen" (mit der ersten halben Stunde) ansehen. Ich den Eindruck, dass Robert Morley zu Beginn kurz nicht wie sonst von Erich Fiedler, sondern von einer mir unbekannten tiefen Stimme gesprochen wurde und sich Bogarts Figur an der Stelle, wo er sich mit "Rosie" (Hepburn) kurz nach Morleys Filmtod vor dem Haus unterhält, vorübergehend nicht mehr wie Lukschy angehört hat (sollte ich mich nicht geirrt haben), sondern merklich höher und ohne seine typische Sprechweise. Boris Jacoby war es mE. nicht, denn er hätte ihn bestimmt überzeugend gedoubelt, nachdem was ich von ihm zu hören bekommen hatte...! Außerdem gab es bloß noch kurze O-Ton-Passagen (anfangs afaik. sogar ohne UT!). Daher schließe ich mich selbstverständlich Stefan und bertis Meinung an, dass eine komplette Neusynchro dieses Klassikers unnötig ist, zumal nur die OmU-Sätze neu eingesprochen, sowie lediglich die beiden mMn. unpassenden Nachsynchro-Stimmen von Morley und Bogart ersetzt werden müssten.
Ein schönes Beispiel für die Doppelmoral: Man meinte, extra die Stelle neu synchronisieren zu müssen, weil darin zweimal ein 1958 nicht als anstößig empfundenes Wort vorkam, blieb aber ansonsten beim alten Dialog, obwohl dieser inhaltlich eine leichte Entschärfung des Originals enthielt, die seinerzeit auf Druck der FSK vorgenommen worden war (der Grund für das Niederbrennen der Mission).