Bei "Tote schlafen fest" fand ich Marquis gar nicht mal so schlecht, bei "Die Spur des Falken" wünsche ich mir manchmal, der Film wäre circa 10 Jahre später mit Kemmer fürs Fernsehen synchronisiert worden. Schlimmer als die bekannte Fassung hätt´s eh nicht mehr werden können.
Bei "Wir sind keine Engel" stimme ich dir zu. Auch "African Queen" wäre für mich ohne Lukschy undenkbar.
Zitat von Stefan der DEFA-FanDass Kemmer ein sehr subtiler und feinsinnger Sprecher sein konnte, hat er anderweitig oft genug bewiesen; dass er als Bogart vorrangig den Macho gab, dürfte vor allem eine Forderung der Regie gewesen sein.
Da gebe ich dir 100%ig recht. Joachim Kemmer war nicht nur einer der besten Sprecher damals, sondern auch einer der coolsten. Trotzdem klingt mir die Stimme für Bogart an sich relativ glatt. Dass rauher nicht zwangsläufig besser sein muss, sieht man wiederum an Arnold Marquis. Dass zu glatt aber auch nach hinten los gehen kann, hat man schon in den 50er Jahren an Heinz Engelmann gesehen... Ich fand, dass das relativ starke Timbre, das er durch Carl Raddatz, Wolfgang Lukschy oder Hans Emons bekam Bogart durchaus zugute reichte und als Stammlösung funktioniert hätte. Peter Pasetti war da schon eher eine rollenbezogene Variante, wie Paul Klinger oder später Erich Ebert oder Gerd Martienzen. Und Joachim Kemmer sehe ich dahingehend auf einer ähnlichen Position wie Peter Pasetti. Vergessen sollte man im übrigen nicht Frank Engelhardt, der zum O-Ton m.E. noch besser als Joachim Kemmer passte und qualitativ gleichwertig war. Ganz daneben fand ich hingegen vor allem Herbert Stass. Der passte von der Stimme und der altersmäßigen Wirkung her wirklich gar nicht und ging auch rollenbezogen nicht wirklich (in dem Film, in dem ich ihn erlebt habe), war schauspielerisch aber wiederum besser als es Marquis z.B. in "Spur des Falken" war...da fragt man sich dann, was nun besser ist...
Uiii, mit Frank Engelhardt kann ich GAR NICHT, schon gar nicht für Bogey ... Abgesehen davon, dass Marquis für mich der Erstkontakt war, sind für mich die besten Alternativen Erich Ebert (der hätte ihn ruhig öfter sprechen können) und Wolfgang Lukschy (Tatsache, obwohl ich ihn sonst nicht so mag).
So ist das Leben... Die Besetzung von Hans Emons wäre im übrigen schon fast eine gesonderte Diskussion wert, denn der war ja damals eher ein regelmäßiger Nebenrollensprecher, so ähnlich wie später Manfred Grote...Mich verwundert es extrem, dass man den damals für Bogey ran ließ. Zum O-Ton hat allerdings nie ein Sprecher besser gepasst als er. Schauspielerisch war die Rolle nicht unbedingt besonders aussagekräftig...Kurios...
Zitat von MarkusEin früher Bogart-Film kam kürzlich auf DVD raus: "Midnight"/"Call it murder" (1934). Dafür wurde er erstsynchronisiert, leider, Kommentaren zufolge, sehr billig. Falls jemand mutig ist und den Bogart-Sprecher herausfinden will: http://www.amazon.de/Humphrey-Bogart-Cal...22347120&sr=8-1
Mich würde mal interessieren, warum Bogart im Vorspann des Films, der offenbar original ist, als erster genannt wird, obwohl er selbst auf dem Cover der dt. DVD (Rückseite), aber auch in der imdb, der Größe der Rolle entsprechend(!), erst nach einigen weiteren Darstellern steht. Kann sich das jemand erklären? Dass man im Nachhinein mit Bogarts Bekanntheitsgrad punkten wollte zieht als Argument ja nicht, wenn wir vom Originalvorspann reden. Die einzige, für mich nachvollziehbare Erklärung wäre, wenn es sich um einen Jahre später erstellten Vorspann handelt. Da die Schriftart und Stil für mich aber eindeutig 30er sind, auch das Material dafür spricht und Bogey einmal separat und in Großschrift und dann auch nochmal als erster der Liste genannt ist, ist das irgendwie merkwürdig.
"Haben und Nichthaben" wurde in Berlin bearbeitet. Sind Kemmers übrige Einsätze für Bogart eigentlich alle bei der Beta in München gewesen ("Spiel´s noch einmal, Sam" natürlich nicht mitgezählt)?
"Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse" und die Neusynchro von "Des Teufels Pilot" entstanden auch in Berlin. "Schule des Verbrechens", "Orchid der Gangsterbruder" und "Einsatz im Nordatlantik" glaube ich auch, aber da bin ich im Moment nicht sicher.
Die Münchner Synchros mit Kemmer entstanden wohl auch nicht alle bei der Beta.
Zitat von Stephen"Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse" und die Neusynchro von "Des Teufels Pilot" entstanden auch in Berlin.
@Stefan: Laut der Liste in diesem Thread entstanden diese Synchros in den 70ern. Waren sie dir nicht bekannt? Du hattest ja geschrieben, alle Synchros mit Kemmer auf Bogart aus diesem Jahrzehnt, von denen du wüsstest, seien bei der Beta in München gemacht worden.
Zitat von Stephen"Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse" und die Neusynchro von "Des Teufels Pilot" entstanden auch in Berlin.
@Stefan: Laut der Liste in diesem Thread entstanden diese Synchros in den 70ern. Waren sie dir nicht bekannt? Du hattest ja geschrieben, alle Synchros mit Kemmer auf Bogart aus diesem Jahrzehnt, von denen du wüßtest, seien bei der Beta in München gemacht worden.
Echt, das hab ich geschrieben? Kann ich mich jetzt nicht erinnern, aber falls tatsächlich: Dann hab ich da Unsinn geschrieben.
edit: Ah, sehe gerade Du meinst den Stafan mit "f"!
Zitat von Stephen"Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse" und die Neusynchro von "Des Teufels Pilot" entstanden auch in Berlin.
@Stefan: Laut der Liste in diesem Thread entstanden diese Synchros in den 70ern. Waren sie dir nicht bekannt? Du hattest ja geschrieben, alle Synchros mit Kemmer auf Bogart aus diesem Jahrzehnt, von denen du wüßtest, seien bei der Beta in München gemacht worden.
Bis auf "Einsatz im Nordatlantik" kenne ich keinen dieser Filme und letzterer wurde auch in München synchronisiert.
Zitat von StephenDie Münchner Synchros mit Kemmer entstanden wohl auch nicht alle bei der Beta.
Ist definitiv sicher, dass von diesem Film zwei Synchros existieren? Ich weiß, bei Arne gibt es entsprechende Angaben, aber dass Marquis 1950, also relativ zu Beginn seiner Karriere, mit 29 auf den deutlich älteren Bogart besetzt worden sein soll, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Davon abgesehen heißt es bei Arne, dass in der Erstsynchro auch Holger Hagen zu hören sei, obwohl diese aus Berlin sein soll und Hagen bis 1958 überwiegend in Hamburg synchronisiert hat.
Ist definitiv sicher, dass von diesem Film zwei Synchros existieren? Ich weiß, bei Arne gibst es entsprechende Angaben, aber dass Marquis 1950, also relativ zu Beginn seiner Karriere, mit 29 auf den deutlich älteren Bogart besetzt worden sein soll, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Davon abgesehen heißt es bei Arne, dass in der Erstsynchro auch Holger Hagen zu hören sei, obwohl diese aus Berlin sein soll und Hagen bis 1958 überwiegend in Hamburg synchronisiert hat.
Zitat von Stephen"Das unbekannte Gesicht"/"Die schwarze Natter": Arnold Marquis (Warner 1950) "Das unbekannte Gesicht"/"Die schwarze Natter" (neu): Arnold Marquis (ARD 1969)
Ist definitiv sicher, dass von diesem Film zwei Synchros existieren? Ich weiß, bei Arne gibst es entsprechende Angaben, aber dass Marquis 1950, also relativ zu Beginn seiner Karriere, mit 29 auf den deutlich älteren Bogart besetzt worden sein soll, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Davon abgesehen heißt es bei Arne, dass in der Erstsynchro auch Holger Hagen zu hören sei, obwohl diese aus Berlin sein soll und Hagen bis 1958 überwiegend in Hamburg synchronisiert hat.
Dass es zwei Synchros gibt/gab, ist wohl außer Zweifel, aber woher die Angaben dazu stammen, würde mich auch interessieren.
Wie kommst du drauf, dass dei Erstsynchro ist Berlin entstanden ist? Hier wurde mal gemutmaßt, dass sie in Remagen gemacht wurde: verschollene Klassiker-Synchros von Warner
Zitat von bertiBei "Tote schlafen fest" fand ich Marquis gar nicht mal so schlecht, bei "Die Spur des Falken" wünsche ich mir manchmal, der Film wäre circa 10 Jahre später mit Kemmer für´s Fernsehen synchronisiert worden. Schlimmer als die bekannte Fassung hätt´s eh nicht mehr werden können.
Bei "Tote schlafen fest" und "Die schwarze Natter" ging Marquis wirklich noch. Beim "Falken" ist Marquis aber derart daneben, schlimmer geht's eigentlich nicht ... Das ist einer der wenigen Filmen, die ich nur im O-Ton genießen kann.
Zu den restlichen Sprechern: Joachim Kemmer ist ganz klar mein Favorit, eine bessere Kombi gibt es m.E. nicht. Heinz Engelmann, Wolfgang Lukschy und Frank Engelhardt gingen gerade noch so. Sie waren auf keinen Fall gute Alternativen. Gottfried Kramer, Paul Klinger und O.E. Hasse haben mir auf die Rolle bezogen sehr gut gefallen. Zur Besetzung von Gerd Martienzen äußere ich mich lieber nicht.