Zitat von lupoprezzoWie kommst du drauf, dass dei Erstsynchro ist Berlin entstanden ist? Hier wurde mal gemutmaßt, dass sie in Remagen gemacht wurde: verschollene Klassiker-Synchros von Warner
Ich hatte mich auf die Angaben bei Arne gestützt:http://www.synchrondatenbank.de/actor.php?id=104 Die Neusynchro wird dort München zugeordnet. Ich gehe davon aus, dass diese von Wolfgang Schick ist.
Hier wäre die Sprecherliste zur Erstsynchro:http://www.synchrondatenbank.de/movie.php?id=2146 Und hier zu der neueren:http://www.synchrondatenbank.de/movie.php?id=2147 Stefan erwähnte, dass Holger Hagen Bruce Bennett in der Zweitsynchro sprach. Könnte es sein, dass auch noch andere Angaben aus der Liste zur ersten auf die zweite zutreffen? Bekanntlich hat Bräutigam bei "Vier Fäuste für ein Halleluja" auch Namen aus den Listen beider Synchros vermischt.
Der Film lief 1950 in synchonisierter Form in den Kinos, deswegen muss eine alte Synchro gegeben haben.
Zitat von bertiHier wäre die Sprecherliste zur Erstsynchro:http://www.synchrondatenbank.de/movie.php?id=2146 Und hier zu der neueren:http://www.synchrondatenbank.de/movie.php?id=2147 Stefan erwähnte, dass Holger Hagen Bruce Bennett in der Zweitsynchro sprach. Könnte es sein, dass auch noch andere Angaben aus der Liste zur ersten auf die zweite zutreffen? Bekanntlich hat Bräutigam bei "Vier Fäuste für ein Halleluja" auf Namen aus den Listen beider Synchros vermischt.
Scheint so zu sein, dass zunächst bei Arne auch Margot Leonard für die Erstsynchro eingetragen war. Das wurde inzwischen wohl korrigiert.
Ist nun aber wirklich seltsam das Ganze: Wenn auch der Holger-Hagen-Eintrag tatsächlich zur der Zweisynchro gehört, muss man vielleicht auch die anderen Angaben zur Erstsynchro in Zweifel ziehen, zumal niemand weiß, wo diese Angaben herkommen. Eleonore Noelle 1950 auf die biestige Rolle der Moorehead zu besetzten klingt für mich zumindest auch ziemlich unwahrscheinlich. Wär ja möglich, dass irrtümlich mal jemand Sprecher der Zweitsynchro in die Erstsynchro eingetragen hat.
Fragt sich dann noch wie die Namen Ursula Traun und Horst Naumann da reinpassen... Naumann kommt wohl für die Erstsychro nicht in Frage.
Zitat von lupoprezzo Ist nun aber wirklich seltsam das Ganze: Wenn auch der Holger-Hagen-Eintrag tatsächlich zur der Zweisynchro gehört, muss man vielleicht auch die anderen Angaben zur Erstsynchro in Zweifel ziehen, zumal niemand weiß, wo diese Angaben herkommen. Eleonore Noelle 1950 auf die biestige Rolle der Moorehead zu besetzten klingt für mich zumindest auch ziemlich unwahrscheinlich. Wär ja möglich, dass irrtümlich mal jemand Sprecher der Zweitsynchro in die Erstsynchro eingetragen hat.
Hört sich für mich nach Eleonore Noelle an (im Dialog mit Holger Hagen), scheint also meine obige These zu bestätigen. Vielleicht kann Noelle noch jemand bstätigen, 100%ig sicher bin ich nicht.
Hallo, in dem Kriegsfilm - oder wie das "Lexikon der Internationalen Films" ihn nennt: "Wehrertüchtigungsfilm aus der Anfangszeit des Vietnam-Kriegs" - Shanghai-Jack (1967) sitzen die Hauptdarsteller Chad Everett (Eckart Dux) [während eines Heimaturlaubs] und Marilyn Devin (Margot Leonard) im Kino und schauen sich Casablanca (1942) an. Auf der Leinwand läuft eine Szene mit Humphrey Bogart und dem Pianisten Dooley Wilson. Bogart wird hier von Rainer Brandt synchronisiert.
mit Deiner Einschätzung, dass in dem von Dir geposteten Sample neben Holger Hagen Eleonore Noelle zu hören ist, hast Du völlig Recht!
MfG Jürgen
Danke Jürgen! Dann ist wohl wirklich auch Arnold Marquis für die Erstsynchro von "Die schwarze Natter" in Frage zu stellen, denn alle Angaben bei Arne dazu bezogen sich also in Wirklichkeit auf die Zweitsychro.
@Harvey
Rainer Brandt auf Humphrey Bogart. Das ist ja mal ein echtes Kuriosum.
Zitat von lupoprezzo Danke Jürgen! Dann ist wohl wirklich auch Arnold Marquis für die Erstsynchro von "Die schwarze Natter" in Frage zu stellen, denn alle Angaben bei Arne dazu bezogen sich also in Wirklichkeit auf die Zweitsychro.
Außer Ursula Traun vs. Margot Leonard für Bacall, oder?
Kann man also nach gegenwärtigem Stand davon ausgehen, dass alle Angaben zur ersten Synchro sich entweder auf die zweite beziehen oder schlichtweg falsch sind?
Fragt sich halt wie es kommt, dass Ursula Traun da überhaupt auftaucht. Bei Horst Naumann könnte ich mir noch vorstellen, dass man ihn irgendwie mit Holger Hagen verwechselt, aber dass man Margot Leonard für Ursula Traun hält ist wohl ausgeschlossen.
Zitat von StephenEngelmann finde ich auf Bogart überraschenderweise ziemlich schwach. Irgendwie bringt er die latente Agressivität, die bei Bogart immer ein bisschen durchscheint, nicht rüber. Ansonsten hat man sich in den 50ern anscheinend sehr nach den unterschiedlichen Rollen gerichtet, denn ich finde z.B. Peter Pasetti (in "Wir sind keine Engel"), O.E. Hasse (in "Die Caine war ihr Schicksal") und auch Paul Klinger (in "Die barfüßige Gräfin" und "Schach dem Teufel") in den jeweiligen Rollen sehr passend, während ich sie mir als Bogarts Stammstimme nicht vorstellen will. Pasetti vielleicht noch am ehesten. Lukschy hingegen passte meiner Meinung nach immer recht gut (besonders in "African Queen" und "An einem Tag wie jeder andere" finde ich ihn perfekt) und hatte in den 50ern auch die meisten Einsätze auf Bogart. Mücke hätte sich ja Carl Raddatz öfters gewünscht und ich frag mich auch warum man ihn nur einmal genommen hat...
In den 60ern (als viele seiner Klassiker aus den 40ern erstmals synchronisiert wurden) war dann Arnold Marquis die Stammstimme und er war in meinen Augen für die entsprechenden Filme ideal, besonders in "Tote schlafen fest" gefällt er mir. Ich kann mir nicht vorstellen, wer die "Buchladen-Szene" (mit verstellter Stimme) so gut hingekriegt hätte, außer vielleicht Joachim Kemmer, der aber 1967 natürlich noch zu jung war. Kemmers Zeit kam dann in den 70ern (er kam ausschließlich in TV-Synchros zum Einsatz). Wie hier im Forum schon mal festgestellt wurde, war er erstmals in Woody Allens "Mach's noch einmal Sam" als Woodys imaginäre Bogart-Stimme zu hören, was dann wohl auch direkt zu seinem ersten richtigen Einsatz führte: Nachdem er Bogart 1975 in der Neusynchro von "Casablanca" erstmals gesprochen hatte, war er "die" deutsche Bogart-Stimme. Wenn man sich übrigens an Bogarts eigener Stimme orientiert, finde ich, dass Gottfried Kramer da ziemlich nah rankommt.
Für mich persönlich ist (wie für einige andere) Joachim Kemmer praktisch perfekt für Bogart, wenn man mal von dessen späten Rollen absieht, bei denen eine Neusynchro mit Kemmer wohl kaum vorstellbar gewesen wäre. Kemmer fehlte mit seiner klaren Stimme zwar Bogarts charakteristisches Nuscheln und Knurren, aber trotzdem kam er ihm klanglich recht nahe. Seine Besetzung war ein echter Glücksfall. Wem sollte man dafür eher danken: Dietmar Behnke oder Wolfgang Schick? Zwar wurde er bei Neusynchros nicht ganz so kontinuierlich durchgezogen wie Wolfgang Draeger für James Cagney oder Norbert Langer für Clark Gable, aber schon recht häufig. Arnold Marquis fand ich (wie einige andere) in "Die Spur des Falken" katastrophal (viel zu laut und deplatzierte Sprüche klopfend wie sonst nur unter Brandts Regie), in "Gangster in Key Largo" durchschnittlich, in "Tote schlafen fest" ganz gut, weil zurückgenommen. "Die schwarze Natter/Das unbekannte Gesicht" kenne ich noch nicht. Paul Klinger (den ich eigentlich sehr gerne höre) fand ich fehlbesetzt, weil einfach zu glatt und weich für den gealterten Bogart. Peter Pasetti war eine originelle Besetzung, bei der mich interessieren würde, wie sie (zu dieser Zeit, und dann auch noch bei der BSG!) zustande kam. O. E. Hasse war gewöhnugsbedürftig, aber bei dieser Rolle kann ich mir irgendwie niemand anderen vorstellen, nicht einmal Wolfgang Lukschy. Apropos Lukschy: Auf den gealterten Bogart fand ich ihn hervorragend, im Grunde besser als alle anderen, die mir hier bis jetzt untergekommen sind. Er hätte auch in "Wir sind keine Engeln" funktioniert. Gottfried Kramer stelle ich mir interessant vor. Früher kam es mir nämlich manchmal so vor, als ob er leicht lispelte. Ob es dem Synchronregisseur auch so ging und er ihn deshalb besetzte?
Obwohl ich nicht an der Kombi Bogart-Kemmer rütteln will (dazu ist sie viel zu etabliert und Kemmer war ein viel zu guter Sprecher, nur klang Bogart mit ihm im Vergleich zum Original ZU cool), war die Idealbesetzung für mich Erich Ebert. Er war nahe dran am original Bogart und hätte den coolen Bogey ebenso bringen können wie den schrulligen. Schade, dass man ihn nur einmal besetzte ...
Und fandest du neben Marquis in "Die Spur des Falken" (wo du die Schuld allerdings eher bei der Regie siehst) und deinem speziellen Freund Frank Engelhardt noch andere Sprecher völlig daneben?