Ist von Bentheim. Kurios, da hat definitiv jemand falsch gebucht. Thormann klingt nach Höhe "Batman Begins". Eher nicht vor 2000 entstanden.
Dux war für mich auf Caine immer das Optimum, da er auch heute noch viel charmanter als Thormann tönen kann. Ich fand Dux auch immer leidenschaftlicher.
Thormann war perfekt auf Max von Sydow. Dieses Strenge, sehr Zurückgenommene, sich überlegen Wähnende - das war Thormann ein Fest.
Caines spitzbübischen Charme nimmt Dux besser mit. In einem meiner Lieblingsfilme, "Children of Men", war Thormann genial. Aber so frei und verspielt war er sonst nicht auf ihm.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #106Dux war für mich auf Caine immer das Optimum, da er auch heute noch viel charmanter als Thormann tönen kann. Ich fand Dux auch immer leidenschaftlicher.
Thormann war perfekt auf Max von Sydow. Dieses Strenge, sehr Zurückgenommene, sich überlegen Wähnende - das war Thormann ein Fest.
Caines spitzbübischen Charme nimmt Dux besser mit. In einem meiner Lieblingsfilme, "Children of Men", war Thormann genial. Aber so frei und verspielt war er sonst nicht auf ihm.
Ich würde Dux heute gerne nochmal auf ihm hören.
Dann vermute ich mal, dass dir Bussinger für Caine auch sehr zusagte? Denn der ging in eine ähnliche Richtung.
Bussinger war im ersten Moment ein wenig stürmisch für Caine, seine Stimme "wog" viel mehr als das eher dünne Organ des guten Maurice Micklewhite. Bussinger war allerdings Bussinger - jemand, über den hier im Forum eigentlich zu wenig gesprochen wird angesichts seiner herausragenden Leistungen. Eine davon war eben diese hier auf Caine, den er mit wunderbarer Spielfreude für sich bespielbar machte. Drei Minuten Brechstange, danach ein nicht endendes Lächeln und Lachen.
Dux hätte ich das allemal auch zugetraut, Thormann nicht. Ich möchte nicht negativ in Sachen Thormann klingen. Ein äußerst gehaltvoller Schauspieler, den ich allerdings für sehr spezifisch halte. Mir scheint er Motivation zu benötigen, einen Zugang zur Rolle und das Gefühl, gefordert zu sein. Leichte Kost gibt das vielleicht nicht her.
Dux war immer schon Komödiant (ein Begriff, der früher viel mehr Bedeutung in sich trug). Die Leute lachen machen - für ihn gibt es wohl wenig Schöneres.
Und ja, Koboldsky. Dux und Thormann haben sich tatsächlich angenähert. Letzte Unterschiede gibt es aber. Dux der vergnügte Alte, der den Enten trotz Verbotsschild Brotkrumen zuwirft. Thormann daneben, der ein wenig pikiert die Augenbrauen hochzieht.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #109Und ja, Koboldsky. Dux und Thormann haben sich tatsächlich angenähert. Letzte Unterschiede gibt es aber. Dux der vergnügte Alte, der den Enten trotz Verbotsschild Brotkrumen zuwirft. Thormann daneben, der ein wenig pikiert die Augenbrauen hochzieht.
Kleine Anekdote: In meiner Jugend faszinierte mich ein stark vergilbtes Foto meines Opas väterlicherseits. Adolf. Einst ein würdiger Name, später offenkundig belastet durch seinen Namensvetter, gegen dessen Gesinnung mein Opa nicht rebelliert hatte. Davon ahnte ich als Kind nichts. Ich wusste nur, dass er kurz nach meiner Geburt gestorben war. Auf diesem Foto lag ich als Säugling auf seinem Schoß, im Hintergrund eine Teeparty am Gartenteich. Ich taxierte ihn eher misstrauisch, er blickte stracks in die Kamera, hielt mich aber sanft. Er muss 85 gewesen sein. Trug den typischen Blick meiner Familie zur Schau. Etwas unnahbar, etwas versnobt, strenge Augen. Volles Haar, die Seiten weiß, Mitte schwarz, dünner Schnurrbart. Gutsherr, Patriarch, Eminenz.
Meine Oma (die ich für eine Hexe hielt) mied ich, aber das Foto ließ mich nicht los. Als meine Stimmleidenschaft erwachte, stellte ich mir immer wieder vor, wie er wohl geklungen haben mochte. Als ich "Spiel mir das Lied vom Tod" sah, wusste ich sofort - wie Wilhelm Borchert, keine Frage!
Heute würde ich die Charakteristika, die ich mit ihm verbinde (Intelligenz, Würde, Kälte, intellektuelle Brutalität, spöttischer Witz), sofort von Jürgen Thormann stimmgespielt wissen wollen. Ein filigraner Mensch, der das ganze Spektrum der Zerrissenheit von Wilhelminischer Epoche, Nationalsozialismus und Nachkriegs-Ära in sich vereinte. Da kann ich mir aktuell nur Hr. Thormann vorstellen. Das nur als kleine Ausführung dahingehend, dass ich ihn über die Maßen schätze. Ich möchte da keinen falschen Eindruck erwecken.
Danke für die Antwort und die kurze Würdigung Bussingers, dessen Vielseitigkeit mich immer wieder beeindruckt. Thormann würde ich allerdings ein Gespür für "leichte Kost" keinesfalls absprechen.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #109Und ja, Koboldsky. Dux und Thormann haben sich tatsächlich angenähert. Letzte Unterschiede gibt es aber. Dux der vergnügte Alte, der den Enten trotz Verbotsschild Brotkrumen zuwirft. Thormann daneben, der ein wenig pikiert die Augenbrauen hochzieht.
Die innere Temperatur.
Wirklich ein amüsantes Bild, das ich mir durchaus als Filmszene vorstellen könnte! Wobei ich nie Probleme hatte, die beiden zu unterscheiden, selbst in ihren späten Jahren. Im Titania-Hörspiel "Die Grube und das Pendel" sind sie in einer längeren Szene im Dialog zu hören und klingen für mich noch deutlich unterscheidbar.
In diesem Fall ergibt sich allerdings das Problem, dass man erst ab den 90ern wirklich von einer Stammkombination sprechen kann, da zuvor lange herumexperimentiert wurde, gerade in den 70ern.
Brandt bei Douglas dürfte in der Tat Danneberg bezüglich Hill überholt haben. Allein schon deshalb weil Brandt und auch Douglas noch aktiv sind.
Um nochmal zurück zu Caine zu kommen. Da hat Berti schon alles gesagt. So richtig fest war die Kombi Thormann und Caine erst so in den 90ern, auch wenn Thormann schon vorher immer mal wieder besetzt wurde. In den 80ern zwar schon regelmäßiger, aber weiter davor kann man kaum von einer Dominanz sprechen.