Zitat von fortinbras im Beitrag #654) Eckart Dux Er hat auf Caine immer bestens funktioniert und jungenhaften Charme mit abgeklärter Männlichkeit perfekt kombiniert. Insgesamt gibt es aber zu wenige Rollen Caines mehr, in denen ich ihn mir wirklich gewünscht hätte! 5) Jürgen Thormann Kann man etwas gegen ihn haben? Er spricht fast immer ausgezeichnet, ist auch in vielen Rollen ganz großartig auf Caine. Daß er in den letzten zehn, fünfzehn Jahren eher austauschbar einheitlich spricht, reflektiert 100% Michael Caines filmisches Schaffen, das kaum mehr Herausstechendes liefert (und auch nicht braucht). Aber unterm Strich stellt er mich nicht wirklich zufrieden, weil er Caines Darstellung auch schon früher oft etwas zu "aufgedreht" synchronisierte. 6) Hans Werner Bussinger in seinen wenigen Rollen passte er ausgezeichnet und hat sicher Caine weniger "aufgesetzt komisch" synchronisiert, als es Thormann getan hat. Leider hat er keine ernste Rollen auf Caine gesprochen, weshalb ich ihn auf diesen Platz verweise!
Ich muss gestehen, dass Thormann und Caine für mich erst ab 1990 perfekt zusammenpassten. Zuvor funktionierte die Kombination zwar auch, aber ich würde sie nicht als perfekt bezeichnen, da Thormann manchmal etwas zu steif klingt. In den Siebzigern und Achtzigern kann ich mit relativ vielen Alternativen gut, besonders mit Dux und Bussinger. Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Gerade in "Hannah und ihre Schwestern" stelle ich mir beide einen Tick passender als Thormann vor.
Zitat von fortinbras im Beitrag #65 Hier übrigens meine Favoritenliste der Caine-Sprecher, wenn vielleicht auch etwas "unpopulär":
1) Christian Rode trotz keiner besonderen Stimmähnlichkeit hat er Caines "lässigen, abgeklärten" und leicht widerspenstigen Charme akustisch ideal verkörpert! Ich würde ihn am Liebsten immer hören auf Caine, auch jetzt! 2) Manfred Schott hier trifft im Prinzip beinahe dasselbe zu wie bei Rode. Er gab seinen Caine-Rollen eine besondere Note, die dessen Spielstil sehr entgegen kam. Und war auf ihm in meinem Ohr passender als auf Dustin Hoffmann und Jack Nicholson (der mit Felmy am Besten war!)! 3) zwei Einzelfälle: Peer Schmidt uns Hansjörg Felmy in zwei ausgezeichneten Synchron-Rollen, die vollkommen mit Caines Darstellung verschmolzen sind und ihn auch sehr original trafen. 4) Eckart Dux Er hat auf Caine immer bestens funktioniert und jungenhaften Charme mit abgeklärter Männlichkeit perfekt kombiniert. Insgesamt gibt es aber zu wenige Rollen Caines mehr, in denen ich ihn mir wirklich gewünscht hätte! 5) Jürgen Thormann Kann man etwas gegen ihn haben? Er spricht fast immer ausgezeichnet, ist auch in vielen Rollen ganz großartig auf Caine. Daß er in den letzten zehn, fünfzehn Jahren eher austauschbar einheitlich spricht, reflektiert 100% Michael Caines filmisches Schaffen, das kaum mehr Herausstechendes liefert (und auch nicht braucht). Aber unterm Strich stellt er mich nicht wirklich zufrieden, weil er Caines Darstellung auch schon früher oft etwas zu "aufgedreht" synchronisierte. 6) Hans Werner Bussinger in seinen wenigen Rollen passte er ausgezeichnet und hat sicher Caine weniger "aufgesetzt komisch" synchronisiert, als es Thormann getan hat. Leider hat er keine ernste Rollen auf Caine gesprochen, weshalb ich ihn auf diesen Platz verweise! 7) waren ok: Reinhard Glemnitz und Hartmut Reck. 8) ungewohnt, aber seltsam genial zur Rolle passend: Harry Wüstenhagen 9)konnten Caine keine besondere Persönlichkeit geben und wirkten zu "fremd": Wolfgang Pampel und Klaus Kindler 10) ging absolut gar nicht: Rolf Schult (den ich sonst immer sehr schätzte, aber hier war er genauso deplaziert wie auf James Garner) Anmk: die anderen Sprecher hörte ich noch nicht auf Caine!
Ahh, ein Genosse! Ich finde Rode auch am besten für Caine, z.B. unvergesslich in "Spion zwischen zwei Fronten". Bei mir sähe es so aus:
1) Christian Rode 2) Eckart Dux 3) Manfred Schott 4) Jürgen Thormann
An alle anderen kann ich mich nicht aktiv erinnern bzw. ich habe die dazugehörigen Filme bisher vermutlich nicht gesehen. Felmy stelle ich mir jedoch auch sehr passend vor, ebenso Hartmut Reck.
Natürlich gefällt mir Thormann auch, er ist ja ein exzellenter Sprecher mit großer Bandbreite (wenn er mal gefordert wird). Aber es gibt auf Caine eben doch (noch) passendere Stimmen.
Zitat von Moviefreak im Beitrag #78Ahh, ein Genosse! Ich finde Rode auch am besten für Caine, z.B. unvergesslich in "Spion zwischen zwei Fronten".
In diesem Film sprach Rode zwar die Hauptrolle, aber diese wurde von Christopher Plummer gespielt (den er leider nie als Feststimme synchronisiert hat).
Zitat von Moviefreak im Beitrag #78Ahh, ein Genosse! Ich finde Rode auch am besten für Caine, z.B. unvergesslich in "Spion zwischen zwei Fronten".
In diesem Film sprach Rode zwar die Hauptrolle, aber diese wurde von Christopher Plummer gespielt (den er leider nie als Feststimme synchronisiert hat).
Ja klar, Du hast natürlich recht. Ich meinte "Das Mrd-Dollar Gehirn". Beim Gedanken an Rode kam mir auch Plummer mit o.g. Film in den Sinn, was aber OT gewesen wäre... Sorry!
Ich liebe den Film! Doch, auch dort könnte ich mir Rode vorstellen, ideal wäre hier aber Dux. Aber Thormann macht das natürlich auch sehr gut. Er kommt ja gut vom Gesicht runter. Aber wie gesagt: Ich empfinde Rode und Dux als noch passender. Jürgen Thormann hat das Pech, einige Stammschauspieler zu haben, für die er zwar passend, für mich aber nur zweite Wahl ist (Caine=Rode/Dux, O'Toole=S.Fischer, Roy Scheider=Felmy/Lange, Ian McKellen=Höppner/Dux). Aber das ist OT...
Anfang 2004 hatte ich kurzzeitig eine von Michael Caine erzählte und moderierte Dokumentation über Cary Grant gesehen. Ihren deutschen Titel weiß ich nicht mehr, aber wie ich im Internet herausfinden konnte, heißt sie im Original "A Celebration" und ist von 1988. Caine Texte wurde voice over eingesprochen, der Sprecher war allerdings nicht Jürgen Thormann, sondern jemand, der mir (zumindest damals) nicht geläufig war. Es ist zwar kein Spielfilm, aber trotzdem wollte ich hier mal fragen, ob es jemand weiß.
Da saß ich ganz schön auf der Leitung. Habe erst soeben registriert, daß meine alte Auflistung doch tatsächlich beantwortet wurde!
Ich hatte bisher über Caine/Thormann nur ausserhalb des Forums diskutiert und bin auf wenig Gegenliebe gestoßen, daß ich ihn trotz aller Leistung nicht als Favorit für ihn betrachte. Freut mich, daß ich nicht so ganz alleine bin.
"Das Milliarden Dollar Gehirn" ist einer meiner Lieblingsfilme mit Caine und ebenso ein Top-Titel in Sachen "Rode spricht Caine". Nebenbei bemerkt-er war auch mein Favorit für Christopher Plummer, leider auch keine stabile Langzeitbeziehung. Ich mag Jürgen Thormann wirklich sehr gerne, darum tut es mir auch leid, daß ich ausgerechnet seine zwei Steckenpferde nicht mit ihm favorisiere. Bei Peter o' Toole ist er auch großartig-aber Sebastian Fischer war einfach nicht zu toppen.
Christian Rode hätte ich mir in vielen Caine-Rollen vorstellen können. Auch in "Hannah und ihre Schwestern" (Berti, da verstehe ich deine Frage an Moviefreak nicht!).
Manchesmal, vor allem in den letzten zehn, fünfzehn Jahren, da säuselt mir Thormann etwas zuviel. Da muß ich dauernd an "Jason King" denken, was ich sonst bei ihm nicht unbedingt mache-und das stört mich ein klein wenig. Manchmal wirkt Caine auf mich fast weinerlich, Thormanns Stimme und Caines gelegentlich sichtbaren Tränensäcke erzeugen eine seltsame Kombination. Caine ist 80-und noch immer super. Und Thormann ist mit Mitte 80 ebensowenig zu unterschätzen. Trotzdem wirkt mir die Kombination manchmal zu konträr, das sitzt nicht mehr so ganz. Caines eigene Stimme hat sich nicht so sehr verändert wie die von Thormann. Da ist Christian Rodes Stimme ganz anders. Damit ich auch was anderes sage: Thormann war immer mein Favorit für Max von Sydow.
Zitat von fortinbras im Beitrag #84Christian Rode hätte ich mir in vielen Caine-Rollen vorstellen können. Auch in "Hannah und ihre Schwestern" (Berti, da verstehe ich deine Frage an Moviefreak nicht!).
Ich hätte bei dieser Rolle Schwierigkeiten, mir Rodes doch eher schneidende Stimme vorzustellen, obwohl er sich natürlich auch zurücknehmen konnte (siehe Vincent Price in "Der Rabe"). Auch weiß ich nicht, ob er mit dem Gesicht noch so gut harmoniert hätte. Dux und Bussinger für den "mittleren" Caine kannte ich dagegen und könnte sie mir hier gut vorstellen.
Ich weiß schon, was du meinst. Dux und Bussinger wären sicher auch ideal gewesen. Christian Rode kann schon auch stiller und sensibler sein, aber zumeist hat er schon eine intensivere Präsenz mit gewisser Schärfe. Mir fällt gerade keine so ganz sensible Synchronrolle ein, auch wenn es die gibt-aber seine Bandbreite ist schon größer. Er selbst hat in dem wunderbaren Mehrteiler "Fabrik der Offiziere" eine großartige und schwierige Rolle, in denen er zwei absolut konträre Seiten ausspelen kann: den harschen Militär und den verletzten, irritierten Privatmann.
Zitat von fortinbras im Beitrag #86Mir fällt gerade keine so ganz sensible Synchronrolle ein, auch wenn es die gibt
Als Beispiele fielen mir spontan Richard Crenna in "Warte, bis es dunkel ist" oder auch Paul Henreid in "Casablanca" (wenn Victor Laszlo das Verhältnis zu seiner Frau anspricht) ein.
Danke, Berti! Paul Henreid und der Groschen ist gefallen! An der Seite von Bette Davis hatte Henreid zwei weitere schöne Rollen, in denen er von Rode synchronisiert wurde. Einmal in "Trügerische Leidenschaft" und ganz besonders in dem schönen Melodram "Reise aus der Vergangenheit". Da spielt er einen verheirateten, aber nicht glücklichen Mann, der sich in Bette Davis verliebt (die gerade nach einem langen Sanatoriumsaufenthalt erste Schritte ins neue Leben geht). Er hat auich eine Tochter, die ähnlich schwierig und verhaltensgestört war wie Bette Davis vorher. Die Liebe bleibt unerfüllt, aber eine tiefe Zuneigung und Freundschaft entsteht daraus. Da ist auch Christian Rode sehr sensibel, still und wunderbar subtil.
Wo ich Rode für Caine besonders gerne gehört hätte, wäre "Genie und Schnauze". Da war Bussinger großartig, aber Rode hatte schon mal Sherlock Holmes gesprochen mit herrlicher Theatralik (Robert Stephens) und ich glaube, das wäre fantastisch geworden.
Meine Lieblings-Synchronrolle Jürgen Thormanns für ihn ist in einem nicht so ganz bekannten Film: "Noises off! Der ganz normale Wahnsinn". Der beste Film, der je übers Theater gedreht wurde!!! Gegliedert in drei Akte. Im ersten und langsamen Akt erfährt man die Problematik der Charaktere des Ensembles und ihre komplizierten Verwicklungen. Im zweiten Akt spielen sie auf der Bühne das Stück und man sieht die ganzen Gehässigkeiten, Pannen, etc, die hinter der Kulisse geschehen. Im dritten Akt ist das Ensemble schon so durchgeknallt, daß sie sich auf offener Bühne ihren Spinnereien hingeben. Großartige Dialoge, tolle parodistische Ansätze, großartiger Slapstick und gemäß dem gleichnamigen Theaterstück bleibt dessen Charakter absolut erhalten. Da läuft Thormann auch in Hochform auf-wohl auch, weil ihm das klassische Boulevardtheater im Blut liegt und er hier voll im Element sein kann. Christian Rode kann auch witzig sein, aber diese Art Komik liegt ihm weniger, würde ich mal sagen. Ähnlich "Sweet Liberty", den leider auch relativ wenige kennen. Darin geht es um das Chaos, daß ein Filmdreh in einem Provinzort auslöst. Hier ist Caine eine herrliche Parodie/Karikatur eines exaltierten Superstars gelungen. Und Jürgen Thormann macht das mit Bravour!!! Von seinen frühen Einsätzen auf Caine gefiel mir "Teuflische Spiele" sehr gut, da war er ausgesprochen subtil und überzeugend.
Eine Kombination, die es nie gab, war mit Erik Schumann. Ich glaube, der hätte auch gut zu Michael Caine gepaßt.
Zitat von fortinbras im Beitrag #88Wo ich Rode für Caine besonders gerne gehört hätte, wäre "Genie und Schnauze". Da war Bussinger großartig, aber Rode hatte schon mal Sherlock Holmes gesprochen mit herrlicher Theatralik (Robert Stephens) und ich glaube, das wäre fantastisch geworden.
Als "Theatralik" habe ich seine Leistung für Stephens in diesem Film eigentlich nicht empfunden, eher als ein weiteres Beispiel für eine sensibel gestaltete Rolle. Leider orientierte er sich manchmal zu stark am O-Ton, so dass er (wie Stefan einmal schrieb) im deutschen Kontext eher "tuntig" klang.
Aber ob Rode die überdrehten Momente in "Genie und Schnauze" so gut wie Bussinger getroffen hätte? Da hätte ich (obwohl er für Jeremy Irons in "Alles nur Theater" recht "lebendig" klang) so meine Zweifel. Dux dagegen könnte ich mir hier gut vorstellen.