Zitat von dlh im Beitrag #165Es gibt genug Filme, die Oscars gewonnen haben, über die heutzutage niemand mehr spricht. Sicher gehört "Amadeus" jetzt nicht unbedingt in diese Kategorie, aber er ist zugleich eben auch kein Film, der bei Gesprächen (unter Filmfans) ständig thematisiert wird.
Allerdings lief "Amadeus" in den 90ern und auch nach der Jahrtausendwende regelmäßig im Fernsehen, gerade im Mozart-Jahr 2006 sah man ihn recht häufig. Und viele Sender scheinen sich hier bemüht zu haben, die Kinosynchro zu zeigen (das kann natürlich auch rechtliche Gründe gehabt haben).
@berti Naja, ich schrieb nicht umsonst "für mich". Für mich ist "Der Pate" die wichtigere Rolle von Kramer, auch der wichtigere Film. "Amadeus" ist schon nicht schlecht, aber mir scheint, er bedeutet dir subjektiv sehr sehr viel als Film. Manche sehen es anders.
Zitat von Silenzio im Beitrag #167Für mich ist "Der Pate" die wichtigere Rolle von Kramer, auch der wichtigere Film. "Amadeus" ist schon nicht schlecht, aber mir scheint, er bedeutet dir subjektiv sehr sehr viel als Film. Manche sehen es anders.
Da mir der "Pate" bisher nie untergekommen ist, fällt der Vergleich natürlich schwer. Be "Amadeus" hat mich gerade Kramers Leistung enorm beeindruckt (als Sprecher war er mir zuvor natürlich schon aus diversen Hörspielen geläufig); und als ich von der Neusynchro erfuhr (und mir diese teilweise unterkam) gewann die alte bei mir noch mehr.
Na ja....Tobias Meister zeichnete sich bspw. für die Synchronfassung der Star Wars Prequels verantwortlich. Klar keine Oscargewinner (meines Wissens) und unter Fans sicher nicht immer gerne gesehen, aber die Filme genießen unbestritten Kultstatus, gerade für Kinder die in den späten 90ern und frühen 2000er groß geworden sind. Aber ich kann mich an kein Interview erinnern, wo er die Arbeit mal explizit erwähnt hat. Von Elsholtz als Bearbeiter der Originals ganz zu schweigen (oder ich habe was übersehen) und die kennt wahrscheinlich jeder 3 in Deutschland. Und Sven Hasper hat mW. auch noch nie wirklich über die Arbeit an "Titanic" gesprochen. Und der hat auch ne Menge Oscars abgeräumt
Zitat von Ludo im Beitrag #169Na ja....Tobias Meister zeichnete sich bspw. für die Synchronfassung der Star Wars Prequels verantwortlich. Klar keine Oscargewinner (meines Wissens) und unter Fans sicher nicht immer gerne gesehen, aber die Filme genießen unbestritten Kultstatus, gerade für Kinder die in den späten 90ern und frühen 2000er groß geworden sind. Aber ich kann mich an kein Interview erinnern, wo er die Arbeit mal explizit erwähnt hat. Von Elsholtz als Bearbeiter der Originals ganz zu schweigen (oder ich habe was übersehen) und die kennt wahrscheinlich jeder 3 in Deutschland. Und Sven Hasper hat mW. auch noch nie wirklich über die Arbeit an "Titanic" gesprochen. Und der hat auch ne Menge Oscars abgeräumt
Das ist natürlich ein Argument, wobei das Runze-Interview ja schon etwas mehr in die Tiefe ging, da versucht wurde, durch ausführliche Ausschnitte (Original und Synchro) zu zeigen, wie in einer Synchro schauspielerische Feinheiten beachtet werden können. Und gerade wegen einiger Beteiligter mit österreichischer Färbung, dem Bemühen, eine "zeitgemäße" Sprache zu finden und einer relativ komplexen und daher schwer zu synchronisierenden Rolle war mein Verdacht, dass "Amadeus" ein anderer Fall als mancher Blockbuster gewesen sein könnte. Aber es kann natürlich auch anders aussehen.
Zitat von Valiant Thor im Beitrag #156Die Synchron-Erstregie hatte nicht Herr Kunzendorf. Quelle: Dieter Eckstein.
Und wer ist Dieter Eckstein? Detlevs Sohn/Bruder? (ich denke mal nicht der ehemalige Stürmer vom FC Nürnberg)
Und wenn du Detlev meinst und eventuell mit diesem gesprochen hast, hat er vielleicht einige weitere Infos geben können? Wäre ja vielleicht ganz interessant zu wissen?
Generell fände ich es ganz gut, wenn die "Brancheninsider", vielleicht kurz erklären könnten, woher sie die Quelle haben (hast du ja, aber doch recht rudimentär und mit mutmaßlich falschem Namen) und wie nahe sie dran sind, bzw. Kontakt haben und in welchem Rahmen sie die Info bekommen haben. Dieses "Trust-me-Bro"-Argument finde ich nämlich, wie bereits erwähnt, nicht immer besonders hilfreich.
Zitat von berti im Beitrag #158Witzigerweise kam mir gestern ein Gedanke, der ein Argument für die Kunzendorf-Fraktion wäre: Einige Monate nach "Amadeus" kam "Der Mann mit (den) zwei Gehirnen" in die deutschen Kinos, bei dem Kunzendorf vor einiger Zeit als Bearbeiter bestätigt wurde und zuvor schon vermutet worden war. Ebenfalls ein (zumindest teilweise) in Österreich spielender Film, in dem manche Figuren eine entsprechende Färbung haben und bei dem es von den Besetzungen her zumindest ein paar Überschneidungen zu "Amadeus" gibt (Bussinger, Blumhagen, Dietl und ein untypisch besetzter Kerzel). Aber das muss ja nichts heißen.
Wie eine Durchsicht des Threadsergab, wurde ein möglicher Bezug zum "Mann" bereits am 4. Oktober 2022 von dlh hergestellt.
Eine Frage an die, die zu Runze tendieren: Wären damit auch die Dialogstellen vereinbar, die von den Balzer-Befürwortern als Indiz genannt wurden ("Moneten", "normales Tempo", "drauf gekackt")? Und besetzte er Peter Matic auch gerne?
Tja, Matic (siehe "Gandhi") und die Dialogstellen würden zu Kunzendorf passen, aber siehe Auskunft von Detlev Eckstein (der ja auch in Kunzendorfs Portfolio passt, da dürfte also keine Verwechslung vorliegen).
Also Matic hatte in "Angel Heart" eine Rolle unter Runzes Regie...aber wirklich keine große. Ob man daraus schließen kann, dass er zu seinen Lieblingen gehörte, schwer zu sagen.
Die Rolle in "Angel Heart" unter Runzes Regie war mir bekannt; aber da sie nur zu Beginn auftritt, hatte ich das nicht weiter als ein Indiz eingestuft. Dass es Kunzendorf war, der Peter Matic in "Gandhi" für Ben Kingsley etablierte, ist natürlich ein Argument, bei dem es mich wundert, dass es nicht schon früher genannt wurde. Aber da Matic ohne Widerspruch als ein "Liebling" Balzers bezeichnet wurde, dürfte er ihn relativ oft besetzt haben.
Ja, also sagen wir mal so...Balzer hat ihn schon häufiger als andere besetzt, aber als Indiz für einen festen Regisseur würde ich Matic nicht sehen, denn bis ca. 1993 gehörte er ja schon irgendwie zum Berliner Sprecherkreis. Seltener eingesetzt als manch anderer, ja, aber auch nicht "komplett" exklusiv. Von daher stimme ich Silenzio ob der Kühnheit dieser Annahme schon zu.
Vielleicht könnte man es so präzisieren: Abgesehen von Ben Kingsley scheint Matic weniger jemand für Haupt-, sondern eher für markante Nebenrollen gewesen zu sein. Der Kaiser ist in den ersten zwei Dritteln von "Amadeus" eine relativ zentrale Figur mit einigen längeren Dialogszenen. Also eher ein Fall wie Jack Crawford im "Schweigen der Lämmer" (Balzer) als der Anwalt in "Angel Heart" (Runze). Deswegen wäre die Frage, ob Matic vielleicht unter Balzers Regie generell öfter größere Parts hatte oder solche, bei denen theoretisch auch jemand anders naheliegend gewesen wäre. Auf Jeffrey Jones hätte man z. B. auch Norbert Gescher besetzen können.
Ich würde mittlerweile Jürgen Neu als Dialogautor ausschließen - false friends hin oder her, er weiß jedenfalls, dass man "normal temp" mit Vier-Viertel-Takt übersetzt, das hatte er Jahre zuvor mit "Fame" bewiesen.
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