Magma Synchron halte ich für unwahrscheinlich, weil es die Firma erst ab 1987 gab.
Tippe nach wie vor auf die Interopa als Studio. Die Firma hatte damals schon ein Renommee als Kunstschmiede, und der Einsatz unverbrauchter Sprecher (das gilt sowohl für Hauptrollen als auch für die oftmals erstaunlich rätselhaft besetzen Nebenparts) deckt sich mit anderen Interopa-Arbeiten aus der Zeit. Zudem wären hier sowohl Horst Balzer als auch Joachim Kunzendorf als Regisseure möglich.
Okay, ich bin nach wiki gegangen, wo stand, dass Magma Anfang der 80er gegründet wurde. Dass Interopa den Film nicht in den Listen hat, ist schon sehr merkwürdig - allerdings würde die Firma wiederum zu Orion passen. Von dem Gedanken, dass der "Praktikant" Jürgen Neu war, gehe ich übrigens noch nicht ab (ganz so übel ist das Dialogbuch nicht, denn neben den hölzernen Stellen gibt es auch überzeugende, die angemessen altertümlich sind - die "Appanage" oder "das ist voll Anmut" - und nicht ohne Eleganz).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #108Von dem Gedanken, dass der "Praktikant" Jürgen Neu war, gehe ich übrigens noch nicht ab (ganz so übel ist das Dialogbuch nicht, denn neben den hölzernen Stellen gibt es auch überzeugende, die angemessen altertümlich sind - die "Appanage" oder "das ist voll Anmut" - und nicht ohne Eleganz).
Das allerdings passt auch wiederum zu Balzer, der hatte mE ein Händchen für „altertümliche Sprache“ (z.B. Viel Lärm um nichts), hechtete demgegenüber aber auch gerne mal dem englischen Satzbau nach („Wollen Sie rauchen?“ anstelle einem schlichten „Zigarette?“/„Wolln’se eine?“ oder „Verschwinde aus meinem Leben“ anstelle von „Hau ab“ (Off)) Seine Dialoge sind immer so ne gute 70/30-Mischung aus tollem Text und merkwürdig anglizistischen Formulierungen. Zudem soll er laut Björn Schalla auch mal Intendant des Wiener Burgtheaters gewesen sein (laut dessen NerdStar-Interview, ich habe nichts dergleichen finden können), was einige Kontakte zu österreichischen Schauspielern, inkl. der ominösen „Constanze“-Sprecherin erklären würde (zumindest wurde das weiter oben schon einmal spekuliert). Und für die Interopa war er in den 80ern neben Klaus von Wahl Stammregisseur.
Vom Kunzendorfgedanken bin ich jedoch auch noch nicht ganz weg, aber irgendwie passt der Film nicht so ganz in sein Repertoire (was auch eher Gefühl ist und auch nichts heißen muss). Dass er nach Amadeus nochmal Hulce/Eckstein ins Leben rief könnte vielleicht wirklich ein Indiz sein, allerdings holte er auch Hartmut Neugebauer für Gene Hackman herüber (der mW erst gegen Mitte der 2000er in Berlin häufiger besetzt wurde, vorher quasi garnicht) und ihn bis dahin nur in München sprach, anstatt auf Sonnenschein (der ja auch oft von ihm besetzt wurde) zurückzugreifen. Vielleicht empfand er beide einfach nur passender als die anderen, denn um wirkliche Kontinuität scherte er sich ja wirklich nicht sehr häufig, oft nicht mal um seine eigene (siehe das Hin-und-Her bei Ian Holm oder Morgan Freeman)
Kurz OT: Meinst du mit Batman bei der Magma, dass er in den späten 1970ern die ersten beiden Supermanfilme bearbeitete und man deswegen denselben Regisseur wollte?