Das es von Nordhausen hätte auffallen müssen sehe ich auch anders - denn besagte Szene war noch nicht einmal eine Dialogaufnahme und selbst 1995 werden die beiden daher nicht zusammen hinterm Mikro gestanden haben. Aber dem Autor des Dialogbuchs hätte dieser Schnitzer nicht passieren dürfen - ggf. hätte man sogar recherchieren müssen, wie der Satz zuvor deutsch synchronisiert gebracht wurde. Das ist einer der bekanntesten Sprüche aus Actionfilmen überhaupt - deshalb ist es meiner Meinung nach unverzeihlich. Lehmann wäre das mit Sicherheit aufgefallen - da bin ich hingegen sicher. Alleine dieser Schnitzer würde eine Neusynchro rechtfertigen - mit jedem neuen Teil steigen meine Hoffnungen wieder an, da man ggf. eine neue Gesamtbox bringen will und das endlich mal jemanden auffällt und für eine neue DVD-Synchro mit Lehmann und Schweinebacke sorgt ...
Man muss aber zugeben, dass "Schweinebacke" für heutige Verhältnisse ein absolute inakzeptables Pendant für die deutsche Synchro wäre. Klar, die deutsche Synchro des ersten Films ist ein Kind (oder besser, ein "Opfer") ihrer Zeit. Wenn man aber Dannebergs Fehltritt in Teil 3 (unabhängig vom Fehlen Lehmanns) als Grund für eine Neusynchro nennt, könnte man sich direkt auch eine Neusynchro des ersten Films wünschen, bei dem die deutschen Terroristen auch bei uns endlich Deutsche sind (und wenn man schon dabei ist, der "Motherfucker" zu einem adäquaten deutschen Schimpfwort wird).
Und wenn man mal von Dannebergs Überpräsenz auf den bekannten Action-Darstellern absieht, wäre er von vornherein eine stimmlich dem Original sehr nahe kommende Option gewesen. Natürlich hätten die "Expendables" bei uns dann nochmal eine Spur skurriler geklungen :D
Zitat von JanBing im Beitrag #107Man muss aber zugeben, dass "Schweinebacke" für heutige Verhältnisse ein absolute inakzeptables Pendant für die deutsche Synchro wäre.
Das stimmt natürlich - aber es ist so natürlich eine aus meiner Sicht ganz tolle Eigenheit des Films hierzulande. "Schweinebacke" wird auf ewig damit verbunden sein - ist für mich und ich denke nicht nur für mich einfach Kult. Von daher: Alles richtig gemacht und zu Recht ein Kind seiner Zeit. "Tschüssikowski" würde in einer heutigen Synchro ebensowenig vorkommen.
Zitat von JanBing im Beitrag #107wenn man schon dabei ist, der "Motherfucker" zu einem adäquaten deutschen Schimpfwort wird).
Das Thema hatte ich gestern wieder beim Start der 5. Staffel von "Californication". Dort bewegt sich der Protagonist Hank Moody in einer Gruppe schwarzer Rapper und da ist es konsequent, "Motherfucker" 1:1 zu übernehmen. Toll finde ich das allerdings noch immer nicht, weil der Charakter dieses Ausdrucks im deutschen verloren geht. Ich würde sowas wie "kleiner Wichser" als Pendant empfinden - das kann man ebenso respekt- wie harmlos in einer Gruppe sagen und entspricht - meiner Meinung nach - recht gut dem, was es im Original bedeutet.
Zitat von JanBing im Beitrag #107Und wenn man mal von Dannebergs Überpräsenz auf den bekannten Action-Darstellern absieht, wäre er von vornherein eine stimmlich dem Original sehr nahe kommende Option gewesen. Natürlich hätten die "Expendables" bei uns dann nochmal eine Spur skurriler geklungen :D
In der Tat . Und den Disney-Motherfuckern () gefiel Danneberg eh besser als Lehmann. Ohne seine Besetzung auf Stallone UND Schwarzenegger wäre das wohl auch nicht so schlimm gewesen, denn der Mann ist einfach Klasse und passt eigentlich irgendwie immer. Nur hier war es dann wirklich einer zuviel - vom groben "Schweinenase"-Fehltritt mal ganz abgesehen.
Es gibt auch Schauspieler, auf denen Danneberg überhaupt nicht passt. Ich denke da speziell an John Cleese.
Hätten sich die deuschen Terroristen überhaupt verlustfrei als deutsche Terroristen eindeutschen lassen? Häufig werden solche Nationalitätsänderungen ja durchgeführt, um eine im Original vorhandene Sprachbarriere beizubehalten. Sonst würde eine ernsthafte Szene plötzlich unfreiwillig komisch wirken. (In einer Folge von DIE PROFIS war dies beispielsweise der Fall. Eine deutsche Terroristin ruft ihrem "Kollegen" etwas auf Deutsch zu, und Bodie, der sie in der Gewalt hat, herrscht sie an, sie solle gefälligst in einer Sprache reden, die er auch versteht. Wenn derartige Szenen, bei denen die Sprachbarriere dramaturgisch umgesetzt wird, auch bei STIRB LANGSAM vorkommen, war es die einzig richtige Entscheidung, die deutschen Terroristen synchronisationsgemäß "auszubürgern".)
Wie ist es aber eigentlich, wenn man im Fall der "Profis" die Terroristin kurz in einem unverständlicheren deutschen Dialekt oder unverständlich(er) wegen des Dialektes rufen gelasst hätte, aber nur wenn´s gegangen wäre und gepasst hätte. Dann wäre in Bodies Satz durchaus ja mehr Sinn, selbst wenn es sich dann um einen Dialekt statt Sprache dreht. Sowas kann natürlich unfreiwillig komisch wirken, muss aber nicht. Ausserdem würde sowas wohl auch eher nicht passen, wenn es zuvor Szenen gegeben hätte, in denen die Terroristin in klarem Hochdeutsch mit den Kollegen spricht, es sei denn es wäre zuvor in einem hier einigermassen noch verständlichen Dialekt gewesen. Klar, aber sowas würde bei "Stirb langsam" bestimmt eher nicht gehen, hab den Film schon länger nicht mehr gesehen, die "Profis"-Folge auch nicht; war nur ein Beispiel wenn es gesetzt den Fall mal in irgend einem Film oder einer Serie so funktioniert hätte.
Zitat von Norbert im Beitrag #110Hätten sich die deuschen Terroristen überhaupt verlustfrei als deutsche Terroristen eindeutschen lassen? Häufig werden solche Nationalitätsänderungen ja durchgeführt, um eine im Original vorhandene Sprachbarriere beizubehalten. Sonst würde eine ernsthafte Szene plötzlich unfreiwillig komisch wirken. (In einer Folge von DIE PROFIS war dies beispielsweise der Fall. Eine deutsche Terroristin ruft ihrem "Kollegen" etwas auf Deutsch zu, und Bodie, der sie in der Gewalt hat, herrscht sie an, sie solle gefälligst in einer Sprache reden, die er auch versteht. Wenn derartige Szenen, bei denen die Sprachbarriere dramaturgisch umgesetzt wird, auch bei STIRB LANGSAM vorkommen, war es die einzig richtige Entscheidung, die deutschen Terroristen synchronisationsgemäß "auszubürgern".)
Im ersten Film gab es einen solchen Moment nicht (beim dritten schon eher, als McClane fragt, was der Schrei eines erschossenen Terroristen bedeutet habe). Dafür gibt es in der Mitte des Film eine Szene, in der McClane und Hans Gruber sich begegnen, Gruber so tut, als wäre er eine entkommene Geisel und einen amerikanischen Akzent imitiert (die Stelle war eingebaut worden, nachdem Alan Rickman bei den Dreharbeiten zum Spaß so gesprochen hatte). McClane lässt sich offenbar kurz täuschen, bevor er merkt, dass der Akzent doch nicht authentisch ist. Während er das kurz danach ausspricht, ließ man ihn in der Synchro nur allgemein sagen, Grubers "Riesenshow" sei "schlecht" gewesen, ohne dass klar wird, woran genau er ihn erkannt hat.
Prinzipiell hätten sie aber auch ruhig Deutsche bleiben können - dass John Hans erkennt kann auch einfach an seinem schlechten "Schauspiel" als entkommene Geisel gelegen haben. Der tatsächliche Grund für die Entdeutschung dürfte eher die Ende der 80er hier noch vorherrschende "Political Correctness" hinsichtlich deutscher Bad Guys gewesen sein. Und wenn ich mich nicht irre, sind die Grubers in Teil 3 dann doch wieder Deutsche, oder?
Zitat von JanBing im Beitrag #113Und wenn ich mich nicht irre, sind die Grubers in Teil 3 dann doch wieder Deutsche, oder?
Ja, das sind sie. Und die Täuschung dürfte schon damals durchsichtig gewesen sein, da im Abspann des ersten Films deutsche Vornamen auftauchen, die von den im Synchrondialog verwendeten abweichen. Und Lehmanns Off-Spruch mit den "bösen Riesen im Märchen" ist einfach zu dämlich, um nicht verdächtig zu wirken...
Zitat von berti im Beitrag #114Und Lehmanns Off-Spruch mit den "bösen Riesen im Märchen" ist einfach zu dämlich, um nicht verdächtig zu wirken...
Das sehe ich allerdings auch so - ich hätte die deutschen Namen einfach beibehalten und zumindest den Handlangern z.B. einen leichten schwäbischen (z.B.) Dialekt gegeben. Aber egal - ich finde es einfach kultig, so wie es ist mit all' seinen Fehlern. Obwohl ich die "Schweinebacke" nicht als Fehler ansehe - wenigstens hat man sich damals noch die Mühe gemacht, den Begriff einzudeutschen und das ist gut gelungen (wie schon oben geschrieben).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #56Es war nur wenige Jahre her, dass Nitschke Willis nochmal in "Der Tod steht ihr gut" synchronisiert hatte - kann sein, dass der Synchronregisseur von dieser Kombi (die ja auch älter ist als Lehmann-Willis) überzeugter war.
Die Umbesetzung in "Der Tod steht ihr gut" hatte einen ziemlich einfachen Grund. Der Verleih bestand auf ein Casting, Lehmann hatte aber - nachdem er sich u.a. durch "Stirb langsam" bereits etabliert hatte - keinen Bock daran teilzunehmen.