Wenn schon Glemnitz zur Debatte steht - wie wäre es denn mit Peter Fricke gewesen? Etwas "sanfter" als Glemnitz, aber auch einer gewissen "Kratzigkeit".
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #165 Orlac wäre auch interessant gewesen, geht aber mehr in Richtung Biederstädt.
Ich finde, dass Orlac eher in Richtung (späterer) Klaus Schwarzkopf geht. Seine Stimme ist zwar rauer, als die von Schwarzkopf, aber deutlich höher, als die von Biederstaedt. Aber nichtsdestotrotz freut es mich, dass es noch Jemanden gibt, der diesen zugegeben eigenwilligen Vorschlag interessant findet.
Lustig finde ich, dass viele der vorgeschlagenen Sprecher - Glemnitz, Reck, Raspe - bekanntlich (zum Teil sogar mehrmals) Mörder, also Columbos direkten Gegenpart, übernommen haben. Ähnlich kurios: Ich kann mich nicht erinnern, dass Sachtleben vor seiner Hauptrolle einmal bei Columbo mitwirkte, obwohl er ja auch ein "üblicher Verdächtiger" in Münchner Synchros ist. Vielleicht war das mit ein Grund dafür, ihn als Columbo zu besetzen.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #165 Orlac wäre auch interessant gewesen, geht aber mehr in Richtung Biederstädt.
Ich finde, dass Orlac eher in Richtung (späterer) Klaus Schwarzkopf geht. Seine Stimme ist zwar rauer, als die von Schwarzkopf, aber deutlich höher, als die von Biederstaedt. Aber nichtsdestotrotz freut es mich, dass es noch Jemanden gibt, der diesen zugegeben eigenwilligen Vorschlag interessant findet.
Er liegt wohl irgendwo dazwischen; allerdings denke ich mit ihm hätte Columbo nicht so agil und "sportlich" gewirkt wie mit Biederstaedt. Das ist eigentlich auch mein Hauptkritikpunkt an Biederstaedt; durch seine Interpretation wirkt Columbo etwas zu aufgeweckt. Hätte ich mir aber auch ganz gut vorstellen können.
Die anderen (Glemnitz, Reck, Raspe, etc.) finde ich alle zu glatt. Da kommt das Kauszige kaum durch, dass alle Columbo-Sprecher (bis auf Friedrichsen - aber damals war die Rolle auch noch anders angelegt) hatten und das auch notwendig ist. Manche hatten es etwas weniger (Biederstaedt), andere teilweise zu viel (Sachtleben).
Seltsam, dass noch nicht der Vorschlag Fred Maire auftauchte (es sei denn, er ist mir entgangen), der doch ziemlich kauzig wirken kann und ziemlich nah an der Originalstimme ist.
Auf Michael Gahr wäre ich nie gekommen, aber er kommt Schwarzkopfs Trauerkloßstimmung wirklich recht nahe. Intuitiv würde ich aber dazu neigen, dass er für die Rolle im Ganzen nicht funktioniert hätte. Mag aber falsch liegen. Das ist zwar ein bisschen Spekulation, die sich nie überprüfen lassen kann, aber andererseits hätte auch Klaus Schwarzkopf zum ganz alten kauzigen Falk wohl nicht mehr so sehr gepasst, gleichwohl man es der Gewohnheit halber sicher noch abgekauft hätte (ähnlich wie bei GGH für Shatner). Mit Horst Sachtleben nahm man da die Entwicklung der späteren Columbs gewissermaßen schon vorweg, wobei kauzig Falk an sich auch schon 1991 klang.
Sehr interessant, aber sicherlich auch sehr teuer wäre (nochmal) Harald Juhnke gewesen. Seine Stimme kam der Falks nach meinem Empfinden schon immer recht nahe und sie ist auch, wenngleich nicht ganz so stark, später höher geworden.
Zitat von iron im Beitrag #172Klaus schwarzkopf war auch nicht besonders knarzig, wenn überhaupt. Übrigens erinnert mich Falks Stimme mehr an Hans Hessling.
Finde ich schon. Insbesondere der alte Schwarzkopf klang eigentlich nur noch rau.
Ein Columbo-Sprecher braucht wie ich fine zumindest eine gewisse "Wärme" in der Stimme, die Fred Maire meiner Meinung nach vollkommen fehlt, weshalb ich ihn mir als Sprecher garnicht vorstellen kann.
Ich finde er klingt relativ glatt. Aber jeder scheint sich bei Stimmen andere Charakteristika einzuprägen. Deswegen finden manche auch einen Sprecher in einer Nachsynchro gelungen, weil die Stimme ihrer Meinung nach sehr ähnlich klingt und für andere klingt sie gar nicht ähnlich - je nach dem was man nun gerade als wesentliches Merkmal abgespeichert hat. Bei mir ist Maire nicht unter knarzig abgelegt. Schwarzkopf liegt dagegen im Ordner knarzig - bei iron tut er das nicht. Faszinierend.
In diesem Thread wurde ja schon öfter die Frage aufgeworfen, warum man Uwe Friedrichsen nach Klaus Schwarzkopfs Tod nicht reaktiviert hat. In Hamburg wäre er naheliegend gewesen, seine Stimme hatte sich kaum verändert (er wirkte übrigens auch optisch meist deutlich jünger, als er war) und er war vermutlich auch nicht teurer als Claus Biederstaedt. Dass der Inspektor in den beiden Folgen, in denen er ihn sprach, noch deutlich unsympathischer angelegt war, wäre nicht unbedingt ein Hindernis gewesen, da er den "vertrauten" Columbo schauspielerisch sicher auch hätte bieten können. Mir ist ein Gedanke gekommen, der bisher (soweit ich sehe) noch nicht ins Spiel gebracht wurde: Bei "Mord nach Rezept" und "Lösegeld für einen Toten" handelt es sich um Pilotfilme, die kein Teil der "eigentlichen" Serie waren. Kann es sein, dass diese beiden Folgen in der Phase der ARD-Ausstrahlungen relativ selten liefen und vielleicht sogar von RTL noch nicht ausgestrahlt wurden, als man 1991/92 Biederstaedt ins Studio holte? Wenn dem so war, war den Verantwortlichen vielleicht schlicht nicht bewusst, dass es im TV noch eine andere Columbo-Stimme gab. Denn bei den VHS-Synchros machten sie sich ja noch die Mühe, Sievers durch Schwarzkopf zu ersetzen.
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Allein schon die idiotische Kürzung von "Lösegeld" (wozu sonst wurde die Nachsynchro gemacht, wenn da nicht bei einigen Ausstrahlungen ein Stückchen fehlte) weist darauf hin, dass der Film mehr als einmal ausgestrahlt wurde. Wenn schon ein anderer Grund als ein finanzieller bzw. die schwere Verfügbarkeit Friedrichsens, der als Zollfahnder Zaluskowski seine hohe Zeit hatte, dann eventuell, dass er in einigen anderen Filmen mit Schwarzkopf Nebenrollen hatte und so bei einer Ausstrahlung ein ziemliches Durcheinander entstanden wäre.