Aber immerhin war das Gespräch recht lange, so dass er die Möglichkeit hatte, relativ viel zu erzählen. Ein so breites Forum bekommen Synchronsprecher sicher nicht so häufig geboten. Und das allein ist sicher auch schon was.
Habe zufällig die Sendung damals live gesehen. Dietmar Wunder machte eine sehr gute Figur, sympathisch, aufgeweckt, improvisierend. Und auch er musste mal wieder erzählen, wie er zum Synchron kam. Und was er denn vorher gemacht hat und und und. Aber bei ihm merkt man, das es ihm nicht viel ausmacht und er das Sprechen bzw. das Spielen und Sprechen liebt und in ihm aufgeht.
Natürlich hat Wunder mitgespielt; soll er etwa einen auf Ben Becker oder Claude-Oliver (Rudolph) machen. Und was soll man sagen, Nachmittagssendung auf dem MDR, hallo? Da kann man doch jetzt keinen investigativen Journalismus auf Topniveu erwarten. Fand es im Rahmen der Sendung daher auch recht gelungen.
Wunder hat nicht mitgespielt, sondern absolut agiert und selbst aus Fragen, die der Stellende kaum auszuformulieren in der Lage war und die im Grunde völlig konfus waren, Themen entwickelt. Und hätte er nicht dermaßen offensiv agiert und von selber einfach irgendwas Interessantes erzählt, wäre die Sendung gnadenlos vor dem Baum gelandet. Sich praktisch selbst Fragen zu stellen bzw. marginale Anstoßpunkte zu interessanten Themen weiterzuentwickeln und darüber sogar noch richtig ins Reden zu kommen, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit und hat nichts damit zu tun, dass man schlichtweg nicht Ben Becker oder Klaus Kinski ist. Stellenweise hatte man fast das Gefühl, dass Wunder die Moderation übernimmt.
Aber lassen wir das. Ich fand es jedenfalls sehr gut, wie er sich gegeben hat.
Dass ein derart großes zeitliches Plenum für einen Synchroner selten und prinzipill lobenswert ist, stimmt. Aber das habe ich eh von Anfang an gesagt. Trotzdem können die froh sein, dass sie Wunder im Studio hatten. Da hätte nicht jeder Synchroner derart viel draus gemacht.
Vor allem kann ich mir gut vorstellen, dass der eine oder andere Zuschauer der Serie nun Sympathie für Synchron-Fassungen oder Synchronisation allgemein entgegenbringen kann.
Heute war Viktoria Brams zu Gast auf Bayern3. Das Interview kann man hier nachhören. Weiters wird hier ihr korrektes Geburtsjahr bekannt gegeben - also bitte gleich in der Synchronkartei ausbessern.
Mal wieder angemeldet um ein "Interview" mit Dietmar Wunder zu verbreiten. Und der Interviewer ist schonmal 100 mal sympathischer als dieser Frank Tausch. Sind vielleicht ein paar mehr von zu erwarten...
Sense auf John Cusack?! Aber cool, dass er viele Filme mit Edward Norton und John Cusack hat, weil er seinen Kollegen so gut findet. Vorausgesetzt es stimmt.
Der arme Dietmar. Ich glaube es gibt keinen der so oft gefragt wird, wie er denn überhaupt zum Synchron gekommen ist. So oft musste er es schon aufsagen. Hut ab. Ist dennoch ein ganz nettes und auch interessantes Interview. Ich bin schon sehr auf den neuen "Stone" gespannt. Travolta & Thurman und nur zwei zu nennen.