Passiert mir auch schonmal. In diesem Fall fiel mir nur auf, dass es zweimal innerhalb eines Threads mit einer (noch?) überschaubaren Anzahl von Beiträgen war.
Normalerweise würde ich Horst Gentzen als Sprecher Berlin zuordnen. Seine Einsätze auf Peter Lorre in München liesen sich dadurch erklären, dass Wolfgang Schick gerne Sprecher aus anderen Städten "importierte". Stutzig macht mich allerdings, dass er Kermit in der "Muppet-Show" synchronisierte. Bei der Hauptrolle in einer Serie wäre doch eigentlich zu erwarten, dass man jemanden besetzt, der in der Stadt/Region wohnt. Wwarum hätte man daher den Berliner Gentzen holen sollen und nicht gleich den Hamburger Andreas von der Meden? Diese Frage hat vor längerer Zeit auch Pete gestellt:topic-threaded.php?forum=11776728&threaded=1&id=509124&message=7079363 Kann es sein, dass Gentzen für einige Jahre Münchner war? Neben Kermit und Peter Lorre wüßte ich allerdings gerade keine weiteren Rollen von ihm aus dieser Stadt.
Er war auch in "Blick zurück im Zorn" von 1959 zu hören - völlig ohne Kontinuität.
Außerdem ein anderes Beispiel: Im "Club der toten Dichter" setzte Kunzendorf Randolf Kronberg ein, obwohl dieser seit einiger Müchner ist. Auch ohne Kontinuität.
Bei Horst Gentzen in "Blick zurück im Zorn" könnte ich mir vorstellen, dass er vielleicht gerade ein Engagement in der Region hatte und es zu diesem Zeitpunkt eine Ausnahme war. Bei einer festen Rolle in einer Serie sieht die Sache natürlich anders aus. Vielleicht war Kronberg gerade wegen Eddie Murphy oder William Hurt in Berlin? Oder er und Kunzendorf waren Freunde, und die Besetzung war eine Gefälligkeit? Immerhin entschied sich Kunzendorf bei "M. Butterfly" einige Jahre später dafür, Kronberg auf Jeremy Irons zu besetzen. "Offiziell" begründete er das mit der größeren Nähe zum O-Ton, was mir persönlich (und auch Chow) nicht sonderlich überzeugend erscheint. topic-threaded.php?forum=11776730&threaded=1&id=516149&message=7196249 topic-threaded.php?board=215072&forum=11776730&threaded=1&id=516149&message=7196306
Zitat Kann es sein, dass Gentzen für einige Jahre Münchner war? Neben Lermit und Peter Lorre wüßte ich allerdings gerade keine weiteren Rollen von ihm aus dieser Stadt.
Auf jeden Fall ist er auch in der Münchner Bearbeitung von Laurel & Hardys "Sons Of The Desert" von 1975 als Charly Chase dabei. Und ich weiß nicht ob man ihn extra für diese "Nebenrolle" aus Berlin nach München geholt hätte. Wahrscheinlich war wirklich eine Zeitlang in München (?).
"Blick zurück im Zorn" erklärt sich sicher dadurch, dass in München um 1960 gern mal ein bis zwei Berliner besetzt wurden (oder Leute wie Engelmann und Krause, die ohnehin in beiden Städten regelmäßig synchronisierten), offensichtlich um vertraute Stimmen dabei zu haben (München spielte damals eindeutig die zweite Geige). Nach meiner Beobachtung war Gentzen in den 70ern fast nur in München tätig - wie Dux zeitweise auch (und sogar Niendorf war in der zweiten Hälfte NUR in München zu hören und verlor dadurch zeitweise seinen Stammschauspieler Hackman).
Zitat von Stefan der DEFA-FanNach meiner Beobachtung war Gentzen in den 70ern fast nur in München tätig - wie Dux zeitweise auch (und sogar Niendorf war in der zweiten Hälfte NUR in München zu hören und verlor dadurch zeitweise seinen Stammschauspieler Hackman).
Bei Dux und Niendorf ist mir das auch schon aufgefallen. Welche Münchner Rollen von Gentzen aus dieser Zeit fallen dir neben Kermit und Peter Lorre noch ein? Ich wüsste ansonsten wie gesagt gerade keine.
In Arnes Datenbank sind jedenfalls auf für den Zeitraum 1970-79 fast nur Rollen aus Berlin eingetragen. Es kann natürlich sein, dass dir weitere, dort nicht verzeichnete Rollen (z. B. in Serien) bekannt sind.
Dux war auch in allen 3 "Hochburgen" dabei, bevor er schließlich in Hamburg landete. Ähnlich sieht es bei Biederstaedt aus, und auch Schoenfelder war gelegentlich in Hamburg und München zu hören.
Eckart Dux wurde bereits genannt. Vielleicht sollte man differenzieren, damit es nicht zur Verwirrung kommt: Zwischen Städten gewechselt haben viele Sprecher. So war Eckart Dux längere Zeit Berliner, dann Münchner, zwischenzeitlich wieder in Berlin, bevor er Hamburger wurde. Bei Horst Niendorf war es ähnlich, auch wenn dieser offenbar nicht sehr lange in München aktiv war. Für Standortwechsel gibt es einen eigenen Thread. Wenn ich richtig verstanden habe, geht es hier eher um Sprecher, die parallel in zwei (oder auch drei) Städten aktiv waren. Also z. B. die Münchner Hartmut Reck und Klaus Kindler in Berlin oder umgekehrt der Berliner Joachim Kemmer in München. Dazu würden dann allerdings keine Fälle zählen, bei denen jemand als Feststimme etabliert war und deswegen aus Kontinuitätsgründen geholt wurde. Was meint Ihr: Wäre eine solche Eingrenzung sinnvoll, bevor der Thread ausufert? Denn Sprecher, die in mehr als einer Stadt gearbeitet haben, gibt es bekanntlich sehr oft.
In den Jahren 1960-66 war Holger Hagen nach meinem Eindruck in Berlin mindestens so stark wie in München vertreten. Erst danach wurden seine Berliner Einsätze deutlich seltener und hingen meist mit Darsteller-Kontinuitäten zusammen.
Vor einigen Jahren hatte ich das hier geschrieben:
Zitat von bertiAuch Manfred Schott und Joachim Kemmer (beide leider viel zu früh verstorben) pendelten zwischen Berlin und München. Bei Schott habe ich allerdings den Eindruck, dass er in den Siebzigern/frühen Achzigern eher Münchner war.
Inzwischen kommt es mir eher so vor, als sein Manfred Schott während seiner gesamten, knapp fünfzehn Jahre umfassendne Karriere stets Münchner gewesen. Sein erster Einsatz auf Dustin Hoffman war zwar eine Berliner Synchro, aber bei der Ultra. Später sieht es so aus, als sein er nur noch in Berlin gewesen, wenn es um einen seiner Stars (Dustin Hoffman, Jack Nicholson, George Segal) ging. Oder hatte er doch mal eine "Berliner Phase"?
Kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Er sprach auch zweimal Robert Blake: in "Harley Davidson 344" und "Spur der Gewalt". Ersterer hatte eine Berliner Synchro und es herrschten auch keine Kontinuitätsgründe. Aber gut, Verleih war United Artists - was ganz stark auf die Ultra hindeutet.