War Arnold Marquis eher ein generelles stimmliches Phänomen oder hat er sich auch für bestimmte Rollen oder gar bestimmte Schauspieler sehr fest bei euch verankert? Was macht ihn zum König der Synchronisation, der er an Präsenz (aber aufgrund welcher besonders) zweifelsohne ist oder sein könnte?
Ich assoziiere Arnold Marquis sehr stark mit der Rolle des Mücke (Bud Spencer, siehe mein Nickname), sowie generell mit den Schauspielern Ed Binns und Charles McGraw (zwei relativ ähnliche Typen). Am Sonntag fiel mir bei "El Perdido" auf, wie mich die Rolle von Kirk Douglas als Kind mitgenommen hat, als ich den Film mal vor vielleicht knapp 10 Jahren sah. Sehr genieße ich ihn, wie auch schon öfter mal erwähnt, in "Gott vergibt - wir beide nie!" auf Frank Wolff, wo er den verspielten, psychopathischen Sadisten gibt und eigentlich sogar das ohnehin geniale Original noch besser macht. Chargierend - eine seiner Spezialitäten - gefällt er mir besonders gut auf Bill Vanders in "Auch die Engel essen Bohnen", wo er den Inspektoren-Typus brillant auf die Schippe nimmt. Mir fällt sicher immer wieder mal was ein oder neu auf, wo er wirklich ins Ohr stach.
Seltsamerweise bin ich aber nach wie vor nicht bereit Arnold Marquis als Stammstimme eines seiner Stars zu akzeptieren. Ich glaube es liegt daran, dass Marquis immer sehr stark die Rolle sprach und "auschargierte" bzw. konturierte und die generellen(!) Details bei Schauspielern irgendwie nicht so richtig durchkommen, wenn man mehrere Filme im Vergleich schaut, wo Marquis denselben Schauspieler synchronisierte. Die grundlegende emotionale Ader oder sprachlich eingebrachte, greifbare Gemeinsamkeiten, die den Schauspieler mit der deutschen Stimme gemeinsam etablieren fehlen irgendwie. Man kann bei Marquis in Bezug auf einen Schauspieler praktisch nie sagen welchen Ton des Schauspiels oder des "Gesichts" er stimmlich gut trifft, sondern immer "nur", welche Töne der Rolle er brillant trifft und das ist in dem Fall das Merkmal, weniger Manko, aber halt Grund für meine fehlende Akzeptanz in Bezug auf seine Stammrollen. Bei Binns und McGraw passt er irgendwie genau auf's Gesicht, letztlich auch dem Klischee nach, und da funktioniert es, für mich persönlich, dann auch generell... Ziemlich treffend fand ich ihn diesbezüglich auch für Darren McGavin, auf den er daher vielleicht sogar generell gut gepasst hätte, da McGavins Schauspiel und Marquis' Art zu synchonisieren etliche Gemeinsamkeiten haben. Ich wartete in "Der Mann mit dem goldenen Arm" jedenfalls immer auf die Stimme von Arnold Marquis, obwohl ich ihn nur aus dem etwa 15 Jahre jüngeren "Affäre in Berlin" auf McGavin kannte.
Also: Lasst uns den Mythos des Königs bzw. besser (französisch) gesagt "Marquis' der Synchronisation" mal auseinandernehmen und analysieren. Ich hoffe, ihr habt auch Lust dazu.
---------------------------- Kürzelerklärung: [In Reihe] : Der Schauspieler wirkte in einer Reihe von Folgen innerhalb einer Serie oder eines Mehrteilers mit relativ langer Laufzeit und unbekannter Folgenanzahl mit. Der Schauspieler trat auffallend wiederkehrend in Erscheinung, also besonders, wenn er mehrmals in derselben Rolle auftrat oder ausgesprochen oft in verschiedenen Rollen. [Serie]: Der Schauspieler wirkte in einer oder wenigen Folgen einer Serie mit. ---------------------------- "Guten Morgen, Mr Briggs." Klaus Miedel in "Kobra, übernehmen Sie!" - Staffel 1
Seltsamerweise verbinde ich Marquis in erster Linie immer mit Lionel Stander in "Hart aber herzlich" und er gehörte zu den ersten, die ich immer "raushörte". Auf Bud Spencer fand' ich ihn auch immer gut, obwohl Hess da für mich die Idealbesetzung ist und bleibt. Ich habe selten John Wayne Filme gesehen von daher ergibt sich da für mich keine wirklich Assoziation.
Unpassend fand' ich ihn wirklich sehr selten (z.B. auf Jack Klugman in "Quincy" und "Männerwirtschaft") obwohl er ja dem Original recht nahe kommt, soweit ich weiß. Insgesamt immer hörenswert und angenehm - halt wirklich eine der ganz tollen Stimmen.
Mich würde mal interessieren, ob der Spruch, dass er da teilweise wirklich in den Ateliers geschlafen hatte nur ein Spruch war oder ob er wirklich mehr dort als zu Hause war. Höchstwahrscheinlich absolut übertrieben - aber vielleicht liegt dem ja doch eine wirkliche Anekdote zu Grunde? Sowas wie die Bier und Zigarrengeschichte von Wolfgang Hess bei den Bud Spencer Synchronisationen.
Mücke
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14.12.2006 09:04
#3 RE: Arnold Marquis - Der König der Synchronisation
Interessanterweise sprach Marquis Lionel Stander ja auch in "Ihr Auftritt, Al Mundy!", etwa 20 Jahre nach Entstehen der Folge, noch kurz vor seinem Tod, und Robert Wagner wurde gesprochen von: Joachim Kerzel... und Standers Rolle hieß sogar Max.
Er muss aber auch schon vor "Hart aber herzlich" als sehr passend für Stander empfunden worden sein (sprach ihn ja auch zuvor, z.B. wiederkehrend in "Pinocchio"), denn er synchronisierte ihn ja z.B. sogar etwa 10 Jahre nach Entstehen in der Zweitsynchro von "Hügel der blutigen Stiefel" aka "Zwei hau'n auf den Putz" und die wurde doch auch noch vor "Hart aber herzlich" gemacht, oder?!
Als stimmlich am passendsten für den sehr knarzigen Stander (auch so "ungeöltes Wagenrad"-mäßig ) in dessen "Hoch-Zeit", empfand ich allerdings den "70er-Wolfgang Lukschy", der Stander rein stimmlich hätte von den frühen 60ern bis zu dessen Tod ausfüllen können.
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Gut fand ich Arnold Marquis größtenteils auch auf Humphrey Bogart, den er in den 60er Jahren in einigen Filmen synchronisierte (Tote schlafen fest, Die Spur des Falken). Bei "Gangster in Key Largo" (DF 1970) klang er allerdings schon ein bißchen zu alt. Dennoch hat er es geschafft, die von Humphrey Bogart gespielten Charaktere gut rüberzubringen, inklusive des speziellen knurrigen, zuweilen auch bellenden Tonfalls.
Mücke
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gelöscht
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14.12.2006 15:25
#5 RE: Arnold Marquis - Der König der Synchronisation
Ich fand, er klang gerade in "Gangster in Key Largo" ziemlich jung. Die Synchro hielt ich damals für wesentlich jünger als sie war... So scheiden sich die Geister. Bei der "Spur des Falken" hat mich die Synchro seinerzeit abgeschreckt, ist allerdings n Weilchen her. Im O-Ton fand ich den Film neulich jedenfalls sehr gelungen. Summa sumarum hatte Marquis durchaus was auf Bogart (für meinen Geschmack eben gerade in "Gangster in Key Largo"), allerdings reicht er lange nicht an Carl Raddatz und Joachim Kemmer ran. Im Grunde passt er aber besser als Paul Klinger, Wolfgang Lukschy oder Peter Pasetti.
Der trink- und rauchfeste Gentleman, der Bogart war, konnte durch Marquis' Stimme einfach klasse rüberkommen. Kemmer war vom stimmlichen, "allgemeinen" Klang noch näher am O-Ton dran, wirkte allerdings glatter.
Carl Raddatz empfinde ich als ideal ausgewogen, weil er so glatt wie schmutzig und so nobel, wie wirr klingen konnte und für Bogart entscheidenderweise auch die richtige stimmliche Fülle hatte, wohingegen Marquis wohl manchmal übervoll klingen konnte.
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also Arnold Marquis wurde nur von der (Boulevard-)Presse als "König der Synchronsprecher" bezeichnet. Er hat sich selbst gegen diese Bezeichnung verwehrt. (Außerdem wurden immer wieder andere als 'König' bezeichnet, je nach Aktualität, wie GGH oder Thormann.) Er hat stets betont, daß es keine Wertigkeit gäbe unter den Synchronschauspielerinnen und -schauspielern. "Wir sind samt und sonders Schauspieler." Und deshalb hat er auch den Begriff "Synchronsprecher" strikt abgelehnt. "Sprechen tut die Zeitansage von der Bundespost. Synchronsprecher ist eine Erfindung vom Finanzamt." Man kann nur sagen, daß kaum ein anderer so viele Rollen, bzw. Darsteller synchronisiert hat. Das kann man bei Arne Kauls Synchrondatenbank (siehe ganz oben) mal einsehen, obwohl Arne auch noch längst nicht alle aufgelistet hat. Aber bei Arne kann man auch unter Statistik sehen, daß Arnold Marquis der mit Abstand am meisten aufgerufene Synchronschauspieler ist, vor Gert Günther Hoffmann. Das sind schon deutlich über 10.000 Abfragen. (Ich war das nicht!)
Da er ja ein vielbeschäftigter Theaterschauspieler war, zuletzt bei der "Tribüne" in Berlin und allabendlich, am Samstag auch in Matineen, mit dessen Ensemble er auch auf Tourneen ging, war er ungeheuer kreativ. Außerdem kamen noch viele Hörspielaufnahmen hinzu, die teilweise nachts aufgezeichnet wurden, also nach einem schweren Synchrontag und der Abendvorstellung, sowie gelegentliche Film- und Fernsehrollen. Er hat sich aber gegen den Begriff Nivellierung, also Gleichmachung von Rollen gesträubt. Jeder Mensch hat nunmal eine Stimme, und sicherlich klingt dann auch mal John Wayne ähnlich wie Robert Mitchum. Aber der französische Komiker André Bourvil klingt aus seiner Kehle schon wieder ganz anders. Yves Montand, Lino Ventura oder Trevor Howard haben zwar auch seine Stimme, aber ich finde, daß er diese Darsteller am passendsten übernommen hat.
Seine Lieblingsrolle war die des Jack Hawkins in DER GEFANGENE/THE PRISONER (GB 1955) nach einem Stück von Bridged Boland. Eine reines Wortgefecht mit Alec Guinness (Ernst Wilhelm Bochert). Wenn man sich mal zurückerinnert an DIE ZWÖLF GESCHWORENEN, wo er Ed Binns synchronisierte, dann merkt man, daß er auch ganz anders kann. Dem Film liegt ja auch ein Theaterstück zugrunde. Eine Rolle, die er auch sehr mochte, war die des George C. Scott in DR. SELTSAM ODER WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN (GB 1964).
Beim Film gibt es ja das sog. "Typecasting". Das wird beim Synchron nicht anders sein. Außerdem bestanden auch Schauspielöer wie John Wayne oder Kirk Douglas darauf, daß sie von Arnold Marquis synchronisiert wurden. Ich wollte einen Film mit und über Marquis drehen. Aber dann verstarb er während der Vorbereitungen. Ich hatte einen Brief an die Produktionsgesellschaft von einem Film geschrieben, den Kirk Douglas in Spanien gedreht hat. Er wollte gerne ein Interview geben, doch dann mußte ich ihm schreiben, daß Marquis nicht mehr unter uns weilt, und das Projekt wurde abgeblasen. Aber ich erhielt von Kirk Douglas einen Brief, wie sehr er Arnold Marquis' Ableben bedauere.
Umgekehrt war es so, daß Marquis vom 'Duke' in die USA eingeladen wurde. Aber bevor es dazu kam, ist John Wayne in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Daß Arnold Marquis im Synchronatelier geschlafen haben soll, stimmt nur insofern, daß er sich in den Aufnahmepausen flach auf den Boden gelegt hat und Yoga-Übungen machte. Und was Wolfgang Hess betrifft: Er hat in einem Interview für die Serie "Die deutsche Stimme" vom WDR (ca. 1984) erklärt, daß er während der Aufnahmen im Atelier Bier trinkt, um seine Stimme für Bud Spencer so tief in den Keller zu kriegen, und das Bier für die Stimmbänder gut ist, damit er sie sich nicht total ruiniert.
Arnold Marquis, das hatte ich schon einmal geschrieben, aber auch nur, weil er es öffentlich gesagt hat, rührte ab 40 Jahren keinen Tropfen mehr an. Er war für die AA aktiv und hat selbst in der Nacht noch Leute aufgesucht, die kurz davor waren, rückfällig zu werden. ("Zur Not lege ich mich einfach auf sie drauf.") Das bewundere ich total.
Ach, es gäbe noch viel über Arnold Marquis zu schreiben, auch als Mensch, aber jetzt muß mal gut sein.
Ich hatte aufgrund von Marquis' Stimmvolumen immer angenommen, dass er kräftig schluckte. Wobei er mindestens ein "Eine-Schachtel-am-Tag"-Typ gewesen sein muss - irgendwoher muss diese Reibeisen-Qualität ja kommen::))
Ansonsten stimme ich meinem Vorredner zu. Bourvil, Ventura...dagegen Wayne, Douglas etc., das ist schon eine beachtliche Leistung, denen so unterschiedliche Stempel aufzudrücken. Für mich gehört der Mann einfach in die "besseren Zeiten", wo man mittelprächtige Filme schon wegen der stimmlichen Kabinettstückchen der Synchro genießen konnte...das Paradebeispiel gegen die glatten, anonymen Jetzt-Synchros.
Mücke
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Beiträge:
15.12.2006 09:51
#8 RE: Arnold Marquis - Der König der Synchronisation
Marquis hat seine Stimme als ne Art "Geschenk Gottes" bezeichnet und meinte das habe nix mit Alk und Zigaretten zu tun. Demgegenüber steht dann halt die Aussage von Wolfgang Hess, der sich mit solchen Mitteln für Bud Spencer "warm machte". ... und die ich für ne Naht treffender halte.
Ich stimme der mal von John Connor aufgestellten These, dass Marquis von all seinen Stars am besten auf Kirk Douglas passte, in jedem Fall zu. Trotzdem mag ich auch da Wolfgang Kieling lieber. Andererseits ist es natürlich keinesfalls zu verleugnen, wenn Douglas sogar selbst auf Marquis bestand, was mir bis gestern nicht bekannt war. Fakt ist aber dann wohl, dass die Besetzung Marquis' für Douglas und nicht für Robert Mitchum oder Richard Widmark in "Der Weg nach Westen" wohl eher auf Douglas' Willen zurückging. Fraglich ist in dem Zusammenhang aber vor allem, warum man GGH auf Richard Widmark besetzte. Curt Ackermann für Robert Mitchum liegt ja noch relativ nahe, wobei Marquis zu der Zeit wirklich Stamm bei allen dreien gewesen sein dürfte und Ackermann gewissermaßen nochmal "aus der Versenkung" geholt wurde. In "Rio Morte" (auch in der Drehe gemacht) hörte man ihn ja sogar für Alexander Knox und Marquis sprach Mitchum.
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mich hat die Stimme von Arnold Marquis schon immer sehr beeindruckt. Für mich ist er eindeutig der "König der Synchronsprecher". Ich habe wahrscheinlich mehr als die Hälfte aller Filme gesehen, in denen er mitgesprochen hat und konnte mich - im Gegensatz zu anderen, auch sehr präsenten Synchronkollegen - an ihm nie statthören. Wisst ihr zufällig, wo er begraben wurde? Ich würde ihm gerne, wenn ich in der Nähe bin, die Ehre erweisen.
Wenn Arnold Marquis spricht, sehe ich mir jeden Film an, und wenn er noch so dämlich ist (der Film!).
Für mich ist und bleibt Marquis der beste und markanteste aller Sprecher !!
Durch ihn bin ich schon als Kind erstmals auf die Synchron-Stimmen aufmerksam geworden ('Big John Cannon' in der Serie 'High Chaparral' hatte dieselbe Stimme wie 'Marshal Matt Dillon' in der Serie 'Rauchende Colts'). Marquis, Petruo, Schult, Brückner und Hamacher (die komplette männliche High-Chaparral-Besetzung) waren die ersten, die ich immer herausgehört habe.
Bei den heutigen Einheitssprechern (naja, ein paar Ausnahmen gibt's ja!) hätte er mit dieser einmaligen Stimme vermutlich keine Chance und würde von den Synchron-Studios als ungeeignet abgelehnt.
Das ist schon spannend, welche Rolle/Schauspieler die Leute hier so mit Arnold Marquis verbinden. Das sagt jaa schon etwas über die jeweiligen Seh-Gewohnheiten bzw. Prägungen der Leute aus.
Interessant, dass gerade die Rolle von Jack Hawkins in DER GEFANGENE zu Marquis Lieblingsrollen gehörte. Rede-Duelle dieser Art, wie man sie im GEFANGENEN hört, hatte er nämlich später noch viele, ebenfalls in der Kombi mit Wilhelm Borchert (z.B. in IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS, DER UNHEIMLICHE BESUCHER und noch diversen anderen Filmen). In der Regel gehören diese Dialoge zwischen den beiden doch so unterschiedlichen (aber gleichzeitig SO talentierten), Top-Sprechern zu den absoluten Synchron-Höhepunkten für mich.
Ich mochte Marquis übrigens auch ganz besonders auf Trevor Howard hören - die Zwei sind für mich untrennbar miteinander verbunden (und bei dem oft sehr nuancierten Spiel Howards gab Marquis auch stets sein Bestes).Aufgrund der häufigen Besetzung denke ich mal, das auch Arnold Marquis Trevor Howard sehr geschätzt haben wird.
Zitat von Pip im Beitrag #14Interessant, dass gerade die Rolle von Jack Hawkins in DER GEFANGENE zu Marquis Lieblingsrollen gehörte. Rede-Duelle dieser Art, wie man sie im GEFANGENEN hört, hatte er nämlich später noch viele, ebenfalls in der Kombi mit Wilhelm Borchert (z.B. in IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS, DER UNHEIMLICHE BESUCHER und noch diversen anderen Filmen). In der Regel gehören diese Dialoge zwischen den beiden doch so unterschiedlichen (aber gleichzeitig SO talentierten), Top-Sprechern zu den absoluten Synchron-Höhepunkten für mich.
Auch ich höre die beiden immer wieder gerne im Dialog, gerade auch dann, wenn sie als Gegenspieler zu hören sind:Stimmen, die man gerne gemeinsam hört (4) Auch für mich gehört die Synchro des "Gefangenen" zum Besten, was Borchert und Marquis jemals geleistet haben:Synchron-Sternstunden (21)