Wurde zwar eh schon vielfach diskutiert, aber nochmal kurz meine Meinung zu "Vier Fäuste": Die erste Fassung mag besser als die Zweite sein, ändert aber nichts an der Qualität des Films. Viel zu lang (manche Szenen einfach nur langweilig), grottige Musikuntermalung bei der Endschlägerei. Verstehe bis heute nicht, warum ausgerechnet dieser Film einer der besten des Dous sein soll und so beliebt bei Fans ist (wahrscheinlich nur aufgrund der Brandt-Fassung).
Zitat von SilenzioVerstehe bis heute nicht, warum ausgerechnet dieser Film einer der besten des Dous sein soll und so beliebt bei Fans ist (wahrscheinlich nur aufgrund der Brandt-Fassung).
Beliebt war er lange vor der Brandt-Fassung, die zwar heute präsenter ist als die erste, aber doch 1981 nicht mehr groß was ausrichten konnte. So toll finde ich beide Filme auch nicht - Colizzis Trilogie ist weitaus besser und letztlich hat auch er die Grundcharaktere der beiden Figuren geschaffen, die Clucher für seine Filme nur aufgriff und perfektionierte - aber sie boten etwas Neues und riefen ein neues Sub-Genre ins Leben. Außerdem haben sie gemessen an der damals üblichen Optik der Italo-Western (und nichts anderes waren sie letzten Endes) einen geradezu klassischen, zurückgenommenen visuellen Stil, der manchen Zuschauern damals angenehm gewesen sein dürfte. Und schlußendlich brachten sie auf den Punkt, was sich schon in mehreren Filmen vorher andeutete - entgegen immer wiederholten Worten waren die beiden Filme keineswegs die ersten Buddy--Klamotten, in denen nicht mehr erschossen, sondern nur noch verprügelt wurde (auch das ist ja nicht ganz richtig), sondern hatten durchaus erfolgreiche Vorläufer wie "Amigos" oder "Friss oder stirb" - nur fehlte es diesen Filmen an den passenden Darstellern/Charakteren, die über die Mängel der Geschichte hinweg sehen lassen. Dieses Verdienst, den lockeren Stil und die richtigen Darsteller zusammengeführt zu haben, gebührt Clucher - und das wurde vom Publikum als neu und bemerkenswert akzeptiert (und wenn sich eine bestimmte Denkweise erst mal durchgesetzt hat, kommt man nur schwerlich davon ab).
Zitat von Stefan der DEFA-FanBeliebt war er lange vor der Brandt-Fassung, die zwar heute präsenter ist als die erste, aber doch 1981 nicht mehr groß was ausrichten konnte.
Nicht unbedingt 1981 aber danach schon, da dieser Film später ja auch desöfteren im Fernsehen lief. Aufgrund dessen sind viele Leute, die jetzt so etwa 30 bis 35 Jahre alt sind, mit diesem Film groß geworden und winken ab, wenn man mit der Erstfassung kommt. Ich habe schon einige Diskussionen mit Leuten geführt, die sich aber alle nicht überzeugen ließen, was wohl auch an dem Nostalgiefaktor liegt, d.h. die Synchro hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass der Film ein echter Kultstreifen der Beiden wurde.
Nachdem ich kürzlich "Zwei hau´n auf den Putz" sehen konnte, bin ich ziemlich sicher, dass Heinz Petruo zumindest die Regie gehabt hat. In der Synchronkartei wird er zwar auch als Dialogautor genannt, aber vielleicht ist der Eintrag dort erst nach Spekulationen hier entstanden? Brunnemann würde ich als Autor ausschließen, da er die Dialoge zu dieser Zeit sicher viel stärker verkalauert hätte. Petruos zwei Cameos sind ziemlich auffällig, zumal besonders der Clown gar nicht in sein sonstiges Klischee bei Spencer/Hill passen will. Neulich liefen wieder die "Miami Cops". Wenn Danneberg tatsächlich bei einem Film der beiden Buch und Regie, dann wohl bei diesem, da bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher. Die (wenigen) Sprüche, die in dem Film geklopft werden, könnten Sachen gewesen sein, die Danneberg bei seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Brandt und Brunnemann aufgeschnappt hat. Brandt und Elsholtz fallen als Kandidaten beide aus, das ist klar. Auch Petruo würde ich ausschließen, da seine Rolle hier das übliche Klischee ist. Und hat Brunnemann Anfang 1986, als der Film in die deutschen Kinos kam, überhaupt noch Regie geführt?
Vor einigen Monaten hattest du vermutet, dass "Der Hornochse und sein Zugpferd", "Zwei vom Affen gebissen", "Der Dicke in Mexico" und "Banana Joe" vom selben Regisseur/Autor sein müssten. Sollte Heinz Petruo tatsächlich vier teilweise ziemlich heftige Blödelsynchros produziert haben, während er bei "Bud, der Ganovenschreck", dem "Supercop" und (vermutlich) "Zwei hau´n auf den Putz" eher dezent blieb?
Wer weiß ... das alle vom selben Regisseur/Autor sind steht für mich nach wie vor fest ... ob es sich dabei um Heinz Petruo (oder doch Richter?) handelt sei mal dahingestellt.
Gar nichts. Er kann's genauso gut sein. Ich find's halt nur auffällig, dass Petruo in den Filmen ziemlich unbedeutende Minrollen hat (außer beim DICKEN, aber vor allem in BANANA JOE und HORNOCHSE).
Zitat von SilenzioFrüher Michael Richter (gleicher Stil wie SÖLDNERKOMMANDO und Co.) oder Heinz Petruo (Minirolle als Schalterbeamter).
Bei Petruo hätte ich jetzt eher gedacht, dass er nicht so durchgedrehte Dialoge wie Brunnemann oder Richter geschrieben hätte. Deswegen würde ich bei "Banana Joe" auch auf Brunnemann tippen; steht ja auch im Abspann. Richter würde ich aber ausschließlich, wobei der Film bei diesen Dialog in seine Richtung geht. Aber Petruo ? Würde ich nicht sagen. Schließlich ist der "Supercop" jetzt auch nicht so wahnsinnig kalauerig. Und bloß weil jemand viele Sprecherrollen in einem Film hat, muss das nicht unbedingt heißen, dass er auch die Synchronregie inne hatte. Das könnte auch heißen, dass er spontan noch ein paar kleine Rollen übernommen hat, weil gerade niemand anders verfügbar war und der Film fertig werden musste.