Zitat von Mücke Fakt ist, dass mir Brunnemann-Synchros im Allgemeinen wesentlich besser als Brandt-Synchros gefallen, da sich bei Brandt viel schneller der "Ach ja, und jetzt kommt DAS wieder..."-Effekt einstellt, was nicht heißt, dass das andauernd nur so wäre, aber es ist trotzdem oft genug der Fall.
Gilt das nur für den Spencer/Hill-Bereich oder auch noch für andere Filme, wo dir Brunnemann-Synchros besser als Brandt-Synchros gefallen?
Mücke
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30.10.2010 17:59
#543 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Zitat von SilenzioEine ähnlich seltsame Kombi fand in "Die 12 Geschworenen" statt, wo er Martin Balsam sprach.
Das war zumindest noch einigermaßen gegen den Strich und passte gut zu der relativ biedenen "typischer Mittelstandsopportunist"-Rolle.
Zitat von SilenzioGilt das nur für den Spencer/Hill-Bereich oder auch noch für andere Filme, wo dir Brunnemann-Synchros besser als Brandt-Synchros gefallen?
Ich finde Brunnemanns Stil einfach wesentlich ausgegorener. Dass es hier und da auch Brandt-Arbeiten gibt, die besser laufen, ist klar.
Hat eigentlich jemand ein Bild von Brunnemann? Ich glaub, ich hab den noch nie gesehen...
Ja, da muss ich wohl zustimmen. Fakt ist natürlich, dass Brunnemann und Brandt ihre kreativste und beste Zeit hatten, als sie noch gemeinsam die Filme und Serien bearbeiteten.
Zitat Ja, da muss ich wohl zustimmen. Fakt ist natürlich, dass Brunnemann und Brandt ihre kreativste und beste Zeit hatten, als sie noch gemeinsam die Filme und Serien bearbeiteten.
Naja, sie haben ja auch nicht umsonst etwas in der deutschen Film- und Fernseh- sowie Synchronlandschaft verändert. Sowas gab es zwar vorher auch schon ab und zu (man hat bei Berliner Synchros in den 60er schon mal ab und an etwas Berliner Schnauze mit eingebaut) aber Brandt und Brunnemann haben dem Ganzen gewissermaßen die Krone aufgesetzt.
Verzeihung, wenn ich mich wieder auf den "Affen" einschieße, aber wäre Martin Hirthes Besetzung nicht ein Indiz für Brunnemann? Denn abgesehen von "Die letzte Rechnung zahlst du selbst" (Film & Synchro von 1968 und den Brandt-Synchros "Plattfuß in Afrika" und "Buddy hau den Lukas" waren doch alle andere Synchros mit Hirthe nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge von Brunnemann. Oder sehe ich da was falsch?
Siehst du völlig richtig. Aufgrund nahezu gleicher Dialoge bei "Der Hornochse und sein Zugpferd" und "Zwei vom Affen gebissen" hatte ich vorige Woche auch auf Karlheinz Brunnemann geschlossen.
Für den Stil des "80er-Brunnemann" waren sie schon typisch. Außerdem gabs auch viele Sprüche aus "Der Hornochse und sein Zugpferd" bereits in "Banana Joe". Allein der Spruch "Haben Sie was abgekriegt?" - "Wieso? Haben Sie einen ausgegeben?"
Zitat von MückeDie Texte sind teilweise so dämlich, im Grunde sogar amateurhaft, dass ich das selbst Brandt nicht zutraue. Für Brandt ist das viel zu unbeholfen, der hätte sich niemals an manchen Stellen so umständlich einen abgestottert.
Vor kurzen habe ich einige Filme zur Durchsicht vom 'nem Kumpel bekommen. Darunter war auch "Verflucht in alle Ewigkeit" bzw. "Der blauäugige Bandit". Also vom Stil her ist keiner der üblichen Regisseure (Brandt, Brunnemann, Elsholtz) zu erkennen. Allerdings vernahm ich eine Cameo-Rolle von Rainer Brandt, der als Offsprecher eine Zeitungsanzeige liest. Somit kann man sehr wahrscheinlich davon ausgehen, dass das Teil von Rainer Brandt ist - allerdings jenseits von seinem üblichen Stil.
Ist das nicht dieser ernste Film mit Polithintergrund (Gewerkschaft oder so?), wo Danneberg immer so peinlich offensichtlich auf Berliner Busfahrerniveau macht?
Um das Thema Brandt/Brunnemann meinerseits zu Ende zu führen will ich, quasi als Apotheose, nochmal sagen: das allgemeine Niveau beider Herren war zwischen den späten 60ern und den Mitt-70ern am höchsten. Wenn ich mir spätere Auswüchse ansehe rsp. anhöre(die genannten Videothekenpremieren, aber auch BANANA JOE oder von mir aus BINGO BONGO), dann nimmt sich das qualitativ in der Summe jarnüscht. Per se liegt mir Brunnemanns blumiger Stil auch mehr, nur war der zu dieser Zeit schon so verwässert, dass da kaum mehr zitierfähiges bei raus kam.
Und: Brandt hat mit den charmanteren Belmondo-Komödien (DER UNVERBESSERLICHE, DER PUPPENSPIELER etc.) wirklich charmante Synchros hingelegt, die pauschale Verurteilungen sicher nicht verdienen. Und so viel mehr bedeutsame Filme, die dagegen deutlich abfielen, hat der gar nicht gemacht (siehe Filmographioe auf brandtfilm).
Mücke
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09.11.2010 19:42
#552 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Zitat von marginalIst das nicht dieser ernste Film mit Polithintergrund (Gewerkschaft oder so?), wo Danneberg immer so peinlich offensichtlich auf Berliner Busfahrerniveau macht?
Quasi. Allerdings nicht Gewerkschaft, sondern Rebell.
Wenn Brandt einen Cameo hatte dürfte der Fall klar sein. Ich hab die Synchro ewig nicht mehr gesehen, da sie so unsagbar schlecht ist. Zum Glück habe ich auch die englische Fassung. Peinlich. Hätte ich Brandt nicht zugetraut.
Es könnte natürlich sein, dass er diesen Cameo auch unter einem anderen Regisseur hat (z.B. eben Brunnemann). Zum Zeitpunkt der Synchro (1974) allerdings ist eine Kleinstrolle von Rainer Brandt ein sicheres Zeichen. Die Synchro wie gesagt ist weit ab von seinen anderen Filmen. Ohne den Cameo zu berücksichtigen würde ich es sogar Joachim Cadenbach zutrauen.
Mücke
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09.11.2010 20:02
#554 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Nein, ehrlich gesagt gar keine. Ich formulier es anders: Falls Joachim Cadenbach auch ein Synchronregisseur gewesen wäre, hätte ich ihn das durchaus zugetraut. Allein wegen seinen "sensationellen" Sätze als Erzähler.