Im Prinzip ist so gut wie jeder Sprecher eine markante schauspielerische Verbesserung für Frederick Stafford. Der stärkste Fall aber ist Michael Chevalier. Nicht, weil er besser wäre als die Kollegen Hagen, Kindler, Naumann etc., sondern weil es in "Topas" um ein Vielfaches nötiger war. In den Eurospys kommt es auf Fitness an, nicht auf Schauspiel. Für Hitchcocks schwerfälliges Agentendrama jedoch wäre ein Schauspieler von der Qualität eines Connery von Nöten gewesen (der auch eine weit größere Identifikation mit der Agentenrolle und damit notwendigen Bruch zur Schablone mitgebracht hätte). Stafford war von dieser Rolle gnadenlos überfordert und zu jung obendrein (ja, das wäre bei Connery auch der Fall gewesen). Natürlich hätte kein deutscher Sprecher dieses Manko komplett abfangen können, aber Chevalier tat sein Bestes und ich wüsste nicht, wer mehr hätte erreichen können.
Interessanterweise gefällt mir bei Marlon Brando die deutsche Synchronisation auch meistens besser als der O-Ton, wobei das Schauspielerische bei ihm eher weniger das Problem ist. Ich finde bloß sein größtenteils unverständliches Genuschel im Original oftmals unerträglich, was in den USA aber quasi sein Markenzeichen sein dürfte. Soweit ich weiß hat er dieses als Stilmittel wohl sogar bewusst eingesetzt, um sein Spiel im Sinne des "method acting" naturalistischer erscheinen zu lassen (?).
Bisher fand ich aber seine deutschen Synchronstimmen (Harald Juhnke, GGH, Gottfried Kramer, Helmut Krauss...) viel überzeugender, obwohl mir da sicherlich viele widersprechen werden. Wobei Krauss sich in späteren Jahren leider zu sehr an Brandos "leicht unsauberer" Sprechweise orientiert hat, was mir dann nicht mehr so gefiel.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #302Interessanterweise gefällt mir bei Marlon Brando die deutsche Synchronisation auch meistens besser als der O-Ton, wobei das Schauspielerische bei ihm eher weniger das Problem ist. Ich finde bloß sein größtenteils unverständliches Genuschel im Original oftmals unerträglich, was in den USA aber quasi sein Markenzeichen sein dürfte. Soweit ich weiß hat er dieses als Stilmittel wohl sogar bewusst eingesetzt, um sein Spiel im Sinne des "method acting" naturalistischer erscheinen zu lassen (?).
Bisher fand ich aber seine deutschen Synchronstimmen (Harald Juhnke, GGH, Gottfried Kramer, Helmut Krauss...) viel überzeugender, obwohl mir da sicherlich viele widersprechen werden. Wobei Krauss sich in späteren Jahren leider zu sehr an Brandos "leicht unsauberer" Sprechweise orientiert hat, was mir dann nicht mehr so gefiel.
Seine weiche, leicht weinerliche und hochgepitchte Stimme war für mich immer unerträglich. Den Paten finde ich mit Helmut Krauss viel überzeugender, auch schauspielerisch. Kramer hat mich da auch nicht überzeugt - gefühlskalt, fast gelangweilt, ohne Emotionen. In Brandos früheren Filmen war die Aussprache noch etwas deutlicher.
Da es sich bei dem Spencer-Hill Streifen Zwei Bärenstarke Typen ohnehin um eine Agentenfilm-Parodie handelt, war es guter Einfall, die von Buffy Dee gespielte Schurkenkarikatur K1 vom dreifachen Bond-Bösewicht Herbert Weicker sprechen zu lassen. Auf diese Weise macht die überdrehte Persiflage noch mehr Spaß. Überhaupt eine tolle Synchro, Ivar combrincks herrlich schnodderiges Dialogbuch braucht sich vor Brandt, Brunnemann und Elsholtz nicht zu verstecken. Dazu noch Danneberg und Hess in Topform sowie einen urkomisch aufgelegten Erik Schumann.
Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Aber doch, stimmt schon. Herbert Weicker ist echt nicht die naheliegendste Besetzung für Buffy Dee und seine Statur. Wenn er nur eine Nebenrolle als Handlanger gespielt hätte, wäre es wohl völlig klischeehaft Michael Habeck oder so geworden. Mit Herbert Weicker ist das echt ein guter Schachzug und eine perfekte Hommage an die Münchner Synchronisationen der Bond Filme. Ich mag den Film und dessen Synchro auch. Ivar Combrinck hätte ruhig noch mehr Filme des Dous bearbeiten können.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #297Merkwürdigerweise wurde Thomas Danneberg für Arnold Schwarzenegger als Terminator noch gar nicht genannt. Für mich sogar das klassische Beispiel schlechthin. Mit Danneberg klingt der Terminator wie die eiskalte Killermaschine, die Schwarzenegger eig. darstellen sollte. Dies klappt aber im Original durch seinen starken Steiermark-Akzent und seine recht "behäbige" Stimme aber nicht so ganz bzw. vermenschlicht ihn für meinen Geschmack zu sehr...
Ein Musterbeispiel dafür ist der Kurze Dialog mit dem Pförtner auf der Polizeistation, an dessen Ende einer der kultigsten Sätze der Filmgeschichte fällt. Das Original:https://www.youtube.com/watch?v=I-9dthiJw-Q Und hier die deutsche Fassung:https://www.youtube.com/watch?v=6PiNfxvyBqE Lange vor der ersten Sichtung des Film kannte ich den Dialog bereits im Original, ohne Bild und szenischen Kontext*; da wirkte die Szene durch den heftigen Akzent nur unfreiwillig komisch, ohne bedrohliche Wirkung. Wenn heute "I´ll be back!" Kult ist, dann natürlich in erster Linie gerade wegen des österreichischen Klangs. Ach sonst sorgt dieser teilweise für unfreiwillige Komik, wenn der Terminator den Mund aufmacht, was mit der bedrohlichen Aura kontrastiert, die er eigentlich ausstrahlt. Durch Danneberg dagegen entsteht dieser Kontrast nicht, so dass die Figur durchgehend für Gänsehaut sorgt - ob sie nun spricht oder handelt.
In den 90ern bekam ich ein amerikanisches Filmlexikon auf CD-Rom geschenkt, das einige Filmausschnitte mit Bild oder als kurze Soundfiles enthielt; letzteres war beim "Terminator" der Fall.
So ähnlich geht es mir im zweiten Teil beim "Hasta La Vista, Baby". Obwohl es 1:1 der gleiche Satz ist, kommt er im deutschen noch besser rüber. https://www.youtube.com/shorts/OQHOFdd_TDo
"Metaluna IV antwortet nicht" muss sich bei aller Wertschätzung für andere Aspekte den berechtigten Vorwurf gefallen lassen, von der mangelhaften schauspielerischen Qualität nach unten gezogen zu werden. Die tolle klassische Sprecherbesetzung leistet hier (ohne dass die Synchro im eigentlichen Sinne meisterhaft ist, sondern "nur" sauberes Handwerk) eine Menge, um diesen Makel auszugleichen. Wobei mir der vorwitzige Gedanke kam, dass wir Freaks damals wahrscheinlich gesagt hätten: GGH als Held, Joloff als sinistrer Antagonist, Roth, Martienzen, Hessling und Klupp mischen auch noch mit - mein Gott, ist das eine phantasielose Besetzung. So ändern sich die Zeiten und man schätzt so oft das Gute erst, wenn man es nicht mehr hat ...