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Dieses Thema hat 302 Antworten
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 Allgemeines
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berti


Beiträge: 17.486

30.08.2015 08:04
#271 RE: Wenn die Sychro das Original verbessert Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #270
Ich glaube, Ende der 60er war er im Gegenteil sogar im Karrieretief und ich fürchte, dass eher der Alkohol dafür verantwortlich war. Seine Synchronrollen 1968/69 waren eher unbedeutende Filme und/oder unbedeutende Rollen, das spricht nicht für einen gestiegenen Promi-Status.

Ich dachte jetzt auch eher an die Rollen ab 1973, als Brando auch wieder zum Superstar geworden war.
Befand Juhnke sich da denn auch noch im Karrieretief?

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

30.08.2015 08:48
#272 RE: Wenn die Sychro das Original verbessert Zitat · antworten

Die TV- und Filmauftritte waren sehr spärlich, die nächste LP wurde erst 1976 produziert und 1977 begann erst "Ein seltsames Paar" - ich würde sagen: Ja.

Gruß
Stefan

Ohne Wiederkehr


Beiträge: 907

02.10.2015 11:16
#273 RE: Wenn die Sychro das Original verbessert Zitat · antworten

Ich finde, dass sämtliche Horror-/Splatterfilme der späten 70er und 80er Jahre aus Italien durch ihre münchener Synchronisation (häufig von Hartmut Neugebauer bearbeitet) aufgewertet werden. Im Original sind diese Film wegen dem vollkommenen darstellerischen Unvermögen der Darsteller kaum zu ertragen, erst durch die zjmeist qualitativ hochwertige Synchronisation macht sie wieder ansehbar und genießbar (wenn man solche Filme denn mag). Das ist gerade für mich als eigentlicher Liebhaber solcher Filme ein großes Glück, da sich unter diesen Film die ein oder andere Perle versteckt, die man sonst garnicht erkennen würde.

Rai87


Beiträge: 298

06.10.2015 13:36
#274 RE: Wenn die Sychro das Original verbessert Zitat · antworten

An anderer Stelle schon genannt, finde ich dass die Synchro der alten Batman Serie aus der Feder von Matthias Grimm auch so ein Beispiel ist!
Da passt wirklich alles. Dialoge, Besetzung der Synchronsprecher und deren Spiel!
Großartiger Kult!

Silenzio
Moderator

Beiträge: 20.443

28.02.2016 04:21
#275 RE: Wenn die Sychro das Original verbessert Zitat · antworten

Bei diesem Thema fallen mir sofort diese südamerikanischen Telenovelas (jaaa Fehmi ) ein, die Ende der 80er entstanden. Das Schauspiel ist meist... naja, bescheiden. Aber die Synchros waren sehr stimmig, z.B. "Spiel mit dem Feuer" oder "Ruf des Herzens". "Spiel mit dem Feuer" mit einem herrlich süffisanten Hans-Eckart Eckhardt als Hauptschurken Mario Liberato, ganz amüsant war Hans-Joachim Hanisch als General Helio oder Eberhard Prüter als Werner Benson (auch Esel genannt). Ebenso Norbert Schwarz als Marios schleimiger Diener Jacinto.

Auch "Ruf des Herzens" hatte eine sehr solide Synchro, allen voran Dieter Bellmann für den bösen Max. Auch der 'Rodrigo'-Sprecher war toll, den ich schon seit Ewigkeiten suche. Bei der Hermes hatte der nach der Wende noch ein paar größere Rollen. Nur Claudia Wenzel als Raquel fand ich ziemlich ausdruckslos. Aber vielleicht hatte sie auch das ziemlich unterirdische Spiel des Originals nicht so kaschieren können.

John Connor



Beiträge: 4.883

28.02.2016 12:35
#276 RE: Wenn die Sychro das Original verbessert Zitat · antworten

Zitat von Silenzio im Beitrag #275
... diese südamerikanischen Telenovelas ...


Iiiichwusstsdoch!

berti


Beiträge: 17.486

03.03.2017 14:58
#277 RE: Wenn die Sychro das Original verbessert Zitat · antworten

Beim "Spion, der aus der Kälte kam" wird von IMDB als Fehler genannt, dass während der Gerichtsverhandlung in der DDR der Verteidiger vom "Eisernen Vorhang" spricht:http://www.imdb.com/title/tt0059749/triv...&ref_=tt_trv_gf
Im Ostblock wäre eine Verwendung dieses im Westen üblichen Ausdrucks undenkbar gewesen. Klaus von Wahl hat hier mitgedacht und ließ Karden stattdessen von Geheimdienstoperationen "in Volksdemokratien" sprechen.

berti


Beiträge: 17.486

22.05.2017 12:49
#278 RE: Wenn die Synchro das Original verbessert Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1
"Liebesgrüße aus Moskau"
(...)
Außerdem wird Tanya im Original den ganzen Film über mit "Romanov" angeredet, die deutsche Fassung aber nennt sie korrekterweise "Romanova" (die weibliche Form ist im Russischen nun mal anders).

Ein Beispiel aus einem anderen Bond-Film, das auch mit Russland zu tun hat: Im "Spion, der mich liebte" stellt sich Anya dem Kommandanten der "Ranger" als "Major Amasova from the Russian Army" vor, was zu Sowjetzeiten natürlich nicht korrekt gewesen wäre. In der Synchro spricht sie daher von der "Roten Armee".

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

09.06.2017 00:22
#279 RE: Wenn die Synchro das Original verbessert Zitat · antworten

Erika Streithorst hat es geschafft, sogar Billy Wilder ein winziges bisschen zu verbessern:
In "Das Appartement" wirft Jack Lemmon im Aufwind mit Worten um sich, die (in der deutschen Fassung) auf -mäßig enden, so wie er es von einem seiner Vorgesetzten kennt. Im Original erwidert MacLaine schlicht "Sie klingen langsam wie Mr. Kirkeby", in der Synchronisation jedoch kontert sie, er rede "kirkeby-mäßig". Dass Wilder sich diesen Gag hat entgehen lassen ...

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.486

05.07.2017 15:46
#280 RE: Wenn die Synchro das Original verbessert Zitat · antworten

Im "Hund von Baskerville" von 1983 zitiert Sherlock Holmes an einer Stelle aus der Bibel, Inspektor Lestrade ordnet das Zitat zu, wovon Holmes beeindruckt ist. Im Original wird es von beiden Figuren dem Buch Jesaja zugeordnet, obwohl es in Wirklichkeit aus dem Hohelied Salomos stammt:http://www.imdb.com/title/tt0085692/triv...&ref_=tt_trv_gf
In der deutschen Fassung (Buch: Ursula Buschow) wird dagegen korrekt "Salomo" als Quelle genannt.

Mr.Voice


Beiträge: 726

18.03.2018 13:19
#281 RE: Wenn die Synchro das Original verbessert Zitat · antworten

Mir fällt z.B. in "Dracula-Tot, aber glücklich" eine Szene ein. Eigentlich finde ich den Film im Original besser, aber es gibt eine Szene wo Peter MacNicoll als Renfield etwas dummes macht und Leslie Nielsen als Dracula dann sagt: "Renfield, du Idiot."
Im englischen sagt Leslie Nielsen: "Renfield, you idiot", mit einem lustigen Unterton, aber Horst Schön sagt, das dagegen im deutschen so ernst, das ich es im deutschen irgendwie lustiger finde.
Dann in "Kevin- allein zu Haus" nachdem Harry und Marv in die ganzen Fallen von Kevin gestolpert sind und sich im Haus wieder treffen, der lustige Dialog:
-"Wieso zum Teufel ziehst du deine Schuhe aus?"
-"Wieso zum Teufel siehst du wie ein Huhn aus?"
Das wirkt im deutschen einfach viel lustiger als im englischen Original.

Ach ja, und Miley Cyrus kann ich nur im deutschen ertragen, denn da hat sie die wunderschöne Stimme von Shandra Schadt, doch im Original finde ich ihre Stimme grauenvoll.

Wilkins


Beiträge: 4.250

06.04.2019 23:40
#282 RE: Wenn die Synchro das Original verbessert Zitat · antworten

Seit Tagen beiße ich mir an dieser Frage die Zähne aus: Ist es forenpolitisch korrekt, eine Netflix-Produktion unter den "Sternstunden" aufzuzählen? Vermutlich nicht, und da mir dafür ohnehin die Chuzpe fehlt, führe ich folgende Serie hier auf:

"Paradise PD"

Ein ruppiger Cartoon über eine inkompetente Polizeitruppe, die ihre Kleinstadt Paradise unsicher macht. Manche Gags zünden, manche nicht, und einige sind so unbeholfen, dass man gerade deswegen lacht. Kurzum: Einer dieser typischen "Family Guy"-Abklatsche, von denen in den letzten Jahren unzählige gab. Wie üblich sind die Drehbücher nach dem Motto "Kontrovers sein um jeden Preis" geschrieben und wie üblich hat man all das irgendwie schon zigtausendmal gesehen. Also nicht weiter der Rede wert? Weit gefehlt - denn hier kommt die deutsche Fassung ins Spiel. Die CSC-Studios haben alles aus der Vorlage herausgeholt: Der Hauptcast passt wie Arsch auf Eimer, die spritzig-witzigen Dialoge kommen ohne typische Synchronwendungen aus, und alle Akteure gehen mit viel Spielfreude zu Werke. Sogar Kontinuitätsfans kommen auf ihre Kosten, denn Sarah Chalkes Figur wird im Deutschen tatsächlich von Jennifer Böttcher synchronisiert. Von dieser erfrischenden Synchro könnten sich z.B. manch eine Münchner Fassungen artverwandter Serien eine Scheibe abschneiden. Da ist Originalität mittlerweile so selten geworden wie bezahlbarer Wohnraum in Großstädten.

Mein persönliches Highlight: Peter Kirchberger als Pastor Paul in der Folge "Dungeons und Dragons". Mit welcher Inbrunst er den typisch amerikanischen Fundamentalistenprediger gibt... Hallejujah!

Dateianlage:
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Paradise PD - Peter Kirchberger feat. Daniel Welbat und Juergen Holdorf.mp3
berti


Beiträge: 17.486

04.03.2020 16:07
#283 RE: Wenn die Synchro das Original verbessert Zitat · antworten

Bei "Eine Leiche zum Dessert" hat Rainer Brandt sich weitgehend an den Humor des Originals gehalten und diesen gut rübergebracht, Hinzudichtungen gibt es relativ selten. Zwei davon sind sogar etwas amüsanter als die Vorlage:
Als Dora Charleston Sidney Wang fragt, woher sein traditionelles chinesisches Gewand stamme, antwortet er im Original schlicht, dass er dieses schon seit Jahren besitze; in der Synchro fügt er noch hinzu, dass er "bei Woolworth in Chicago" gekauft habe. Als sich gegen Ende Sam Diamond als Schauspieler und Imitator bezeichnet, fügt er im Original hinzu, dass er schon sechs Auftritte in Johnny Carsons Show hatte; bei Brandt wurde daraus, er habe auch anstelle von Peter Falk den Columbo gespielt. Da Diamond von Falk gespielt wird, ist diese Stelle ein absoluter Brüller!
Da diese Stellen so absolut zum Humor des Films passten, war ich überrascht, dass sie im Original gar nicht vorkamen.
Daneben gelang Brandt eine kleine (inhaltliche) Verbesserung: Milo Perrier stammt wie Hercule Poirot aus Brüssel, wird ebenso wie dieser jedoch für einen Franzosen gehalten und korrigiert das. Gegen Ende bezeichnet er sich im Original allerdings plötzlich als "Frenchman", in der Synchro dagegen als Mann, "der französische Kultur hat". Sehr löblich, dass hier mitgedacht wurde!

Lammers


Beiträge: 4.069

14.05.2020 17:54
#284 RE: Wenn die Synchro das Original verbessert Zitat · antworten

In dem Film "Sprung in den Tod" bzw. "Maschinenpistolen" mit James Cagney aus dem Jahre 1949 (WA-Synchro von 1966, Dialogbuch: Fritz A. Koeniger, Dialogregie: Klaus von Wahl) besucht die Mutter der Hauptperson diese im Gefängnis. Im Gespräch geht es u.a. darum, dass von seinem Konkurrenten Gefahr ausgeht. Man hört an einer Stelle aus dem Munde von Ursula Krieg, die hier die entsprechende Darstellerin, Margaret Wycherly, synchronisiert, den Satz: "Wenn so ein Scheißkerl sich stark genug fühlt, sich auf deinen Platz zu setzen, dann nur, wenn er sich absolut sicher fühlt". In der Originalfassung wird hier der Ausdruck "Tinhorn" benutzt, was im amerikanischen Englisch umgangssprachlich "Angeber" heißt. Mal abgesehen davon, dass hier ein wesentlich härterer Ausdruck verwendet wird, kommt das der ohnehin gestörten Mutter-Sohn-Beziehung noch mehr entgegen als in der Originalfassung. Die emotionale Bindung kommt noch etwas stärker rüber als in der Originalfassung, zumal sie ihm im Laufe des Gesprächs noch sagt (das ist aber auch in der OF so), dass er es ganz nach oben schaffen wird, wenn er aus dem Gefängnis kommt.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

08.08.2020 22:02
#285 RE: Wenn die Synchro das Original verbessert Zitat · antworten

Ich bin durchaus nicht mit allen (zeittypischen) Sprüchen der "Diamantenfieber"-Synchro einverstanden, aber eine Stelle ist weitaus besser als das Original.
Bond hat eben Peter Franks die Treppe runter geworfen ("Ist er tot?" - "Na das will ich doch hoffen!" - schön böse) und vertauscht die Ausweise. Tiffany schnappt sich den jetzigen Ausweis des Toten und verkündet "Sie haben James Bond umgebracht!"
In der Originalfassung erwidert 007 etwas dünnblütig "What proofs that he wasn't indestructible". Viel besser ist seine deutsche Antwort: "Sieh mal an, man lebt also doch zweimal".

Kurios am Rande: In der Star-Trek-Episode "Amok Time" sagt Kirk zu Spock, er sei "not indestructible" - auch hier wurde nicht originalgetreu übersetzt - in diesem Fall leider. Zweimal innerhalb weniger Monate wurde GGH also um die gleiche Textzeile gebracht.

Gruß
Stefan

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