Ein (eigentlich) französischer Italo Western - funktioniert das? Eigentlich nicht! Teilweise ziemlich kitschig und überwertet, Robert Hossein hat sich hier wahrlich nicht mit Ruhm überkleckert. Dafür wird man mit einer wie immer erstklassigen Synchronisation aus dem Hause Hermes (Regie: Arne Elsholtz?) entschädigt. Klaus Kindler darf hier wieder den wortkargen Helden mimen. Und auch die anderen Besetzungen überzeugen. Allen voran Herbert Stass für Schurkengesicht Guido Lollobrigida.
Weiß jemand noch Beispiele, wo ein sichtbarer Filmfehler durch die deutsche Synchro abgeschwächt, oder ausgebessert wurde? Ein Beispiel von "berti" aus "Die Nacht der Generale" habe ich ja schon entdeckt!
Zitat von Stefan der DEFA-Fanselbst bei der "Casablanca"-Synchro, die sehr sorgfältig und bestimmt nicht preiswert gemacht wurde, spielte nur ein Kammerensemble die Musik Steiners neu ein, das sich an Größe nicht im Entferntesten mit dem bombastischen Warner-Orchester vergleichen konnte.
Das nicht, aber mir fällt immer wieder auf, dass dieser neu eingespielte "Casablanca"-Soundtrack einen tierischen Hall hat, was auch auf diverse Archivmusiken der 60er/70er zutrifft. Könntest du dir vorstellen, dass da irgendein System dahinter steckt oder könnte es sich nur um eine vorübergehende Modeerscheinung gehandelt haben ? Schlager aus den 50ern/60ern sind ja auch oft mit viel Hall aufgenommen worden, wobei ich die jetzt nicht unbedingt mit Archivmusik oder nachgespielten Soundtracks vergleichen wollte .
Zitat von ironWeiß jemand noch Beispiele, wo ein sichtbarer Filmfehler durch die deutsche Synchro abgeschwächt, oder ausgebessert wurde?
Ein weiteres Beispiel dafür wurde schon zu Beginn des Threads genannt: Als am Ende von "Goldfinger" die Atombombe entschärft wird, sieht man in einer Nahaufnahme, dass es nur noch 007 Sekunden bis zur Explosion gewesen wäre. Diese Einstellung wurde erst nachträglich eingebaut. Ursprünglich sollten es nur noch drei Sekunden sein. Im Dialog der Originalfassung gibt es eine kleine Unstimmigkeit, da Bond davon spricht, dass es nur "three more ticks" bis zur Explosion gewesen seien. In der Synchro sagt er dagegen, es hätten "noch sieben Ticker" gefehlt.
Danke, ein schönes Beispiel! ich habe mich nach deiner Antwort wieder ungefähr daran erinnert und auf seite 1 dieses Treads gerade wieder durchgelesen. Muss ich zuerst wohl übersehen haben!
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1Außerdem wird Tanya im Original den ganzen Film über mit "Romanov" angeredet, die deutsche Fassung aber nennt sie korrekterweise "Romanova" (die weibliche Form ist im Russischen nun mal anders).
Gleiches ist auch bei der Anastasia-Verfilmung von 1986 (mit Amy Irving in der Titelrolle) der Fall.
Die Synchronfassung der "Schlemmerorgie" ist nicht nur aufgrund ihrer geschliffenen Dialoge und gut aufgelegter Sprecher sehr gelungen, sondern bügelt auch einen kleinen Fehler der Originalfassung aus: Dort wird der aus der Schweiz stammende Koch Louis Kohner von einem französischen Kollegen abfällig als "swiss Schnitzelmacher" bezeichnet. Nun sind Schnitzel allerdings ein Nahrungsmittel, dass man weniger mit der Schweiz verbindet. In der Synchronfassung heißt es daher, Kohner verstünde nur etwas von "Geschnetzeltem".
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1"Sherlock Holmes" - die ersten Holmes-Filme mit Basil Rathbone (zumindest die von Universal) enden mit patriotischen Reden, die zwar dem Zeitgeist entsprachen, aber weder originell noch zeitlos sind. Die DEFA-Fassungen waren an dieser Stelle entweder geschnitten oder aber änderten wie folgt: "Gespenster im Schloß" - Dialogautor Egon Sartorius gab eine kurze Erklärung für das 13-malige Schlagen der Turmuhr, die ihm Original unaufgeklärt bleibt - da aber alles mit rechten Dingen zugeht, hinterlässt diese offene Frage im Original einen Mißklang, der von der deutschen Fassung beseitigt wurde.
Die DVDs der Serie enthalten bei den einzelnen Folgen bekanntlich jeweils beide (um geschnittene Stellen ergänzte) Synchronfassungen sowie das Original mit getrenntem Master. Das Booklet erklärte, in welcher Hinsicht sich die verschiedenen Fassungen durch Schnitte und Dialogübersetzungen voneinander unterscheiden. Obwohl bei "Gespenster im Schloss" ausdrücklich auf die verschiedenen Versionen der letzten Szene einschließlich der Worte zur Turmuhr eingegangen wird, wurden genau diese Sätze komischerweise durch den Originalton ersetzt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1"Die scharlachrote Kralle" - wo Rathbone im Original wieder mal eine patriotische Rede hält, schwärmt er in der (zweiten) Fassung von Rosemarie Oppel von Kanada, um (mit unnachahmlichem Sarkasmus in der Stimme) hinzuzufügen: "Kanada, das einzige Land, wo ich meinen Assistenten aus dem Sumpf ziehen musste" (dies bezieht sich auf eine frühere Dialogstelle, in der Watson beleidigt darauf reagiert, daß er als Holmes' Assistent bezeichnet wird - manche Dialogautoren denken eben wirklich noch mit). Der Film gewinnt mit dieser Schlußpointe (die perfekt zur Paarung Rathbone - Bruce passt) nicht wenig Witz dazu.
Zusätzlich bügelt die Synchronfassung hier noch eine weitere Schwäche aus: Nachdem Holmes Watson bestätigt hat, dass er soeben (wieder) Churchill zitierte, bewegen sich seine Lippen nochmals, ohne dass etwas zu hören wäre (bei 09:34 deutlich zu sehen): http://www.youtube.com/watch?v=lNH0WbEeEFM Laut Wikipedia sagte Rathbone hier noch "God bless him". http://en.wikipedia.org/wiki/The_Scarlet_Claw#Production In der Synchronfassung entstand hier kein Bruch zwischen Bild und Ton, da man Walter Niklaus diese Stelle mit ein paar Worten übersprechen ließ.
GGH für Patrick Macnee in "Mit Schirm, Charme und Melone" war eine definitive Verbesserung. Macnee ist bei mir ein ähnlicher Fall wie Peter Falk - den kann ich mit seiner eigenen Stimme partout nicht ab. Liegt bei Macnee vermutlich auch daran, daß er sich in Hollywood seine englische Aussprache komplett ruiniert hat, so daß er mit GGH entschieden britischer wirkt als im Original.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #236Peter Falk - den kann ich mit seiner eigenen Stimme partout nicht ab.
Das ging mir eine Zeitlang auch so. Wirkte für mich zu "texanisch-amerikanisch", hat mich irgendwie an George Bush erinnert. Nachdem ich jedoch - auch für das Studium - Columbo viel im Original geschaut habe, hat sich meine Meinung mittlerweile geändert und ich habe gar kein Problem mehr damit.
Zitat von iron im Beitrag #228Weiß jemand noch Beispiele, wo ein sichtbarer Filmfehler durch die deutsche Synchro abgeschwächt, oder ausgebessert wurde? Ein Beispiel von "berti" aus "Die Nacht der Generale" habe ich ja schon entdeckt!
Ich meine mich erinnern zu können, dass in einer Episode von Star Trek - Das Nächste Jahrhundert ein Rechts-Links-Vertauscher korrigiert wurde.
Ne, das meinte ich nicht. Ausserdem finde ich den Artikel eher schlecht.
Aber dabei fällt mir ein: Wurde nicht in der Deutschen Fassung das Datum der ersten Mondlandung korrigiert, welches man im Original natürlich noch nicht kennen konnte? Das müsste in der Episode "Ein Planet, genannt Erde" gewesen sein.
Ursprünglich meinte ich das hier, aus der "Liste aller Listen" zur 2. Episode von TNG:
Zitat Der Computer gibt Riker Hinweise, wie er Data auf dem Holodeck finden kann. Im Original sagt er, das Holodeck befindet sich hinter der nächsten Tür auf der rechten Seite. Riker dreht sich jedoch nach links und geht auf das Holodeck. In der Synchronisation wurde dieser Fehler bereinigt. {10:05}
Zitat von danielcw im Beitrag #239Ich meinte das hier, aus der "Liste aller Listen" zur 2. Episode:
Zitat Der Computer gibt Riker Hinweise, wie er Data auf dem Holodeck finden kann. Im Original sagt er, das Holodeck befindet sich hinter der nächsten Tür auf der rechten Seite. Riker dreht sich jedoch nach links und geht auf das Holodeck. In der Synchronisation wurde dieser Fehler bereinigt. {10:05}
Dann ist das mit dem Rechts-Links-Verwechsler ja vielleicht sogar ein Running Gag, und wir haben die passenden Beispiele aus DSN, VOY und ENT nur noch nicht gefunden