Hm ja ein anderer Ton. Paul Fusco klingt tief. Tommi Piper tief und kratzig. Dadurch klingt Alf älter und nicht wie ein Teenager. Ich finde aber, es hält sich in Grenzen. Hab schon bedeutend schlimmere Fälle Synchro<->Original erlebt (auch wenn mir im AUgenblick keiner einfällt).
Mann, was is'n das für 'ne Schlaftablette ... ist ja zum Einpennen Entspricht ziemlich genau der oben erwähnten, dunklen Erinnerung.
Kann es übrigens sein, dass ALF im Original von mehr als einem Sprecher gesprochen wurde?
Entweder das, oder für den Titel in der IMDb besteht noch Episoden-Migrationsbedarf, denn der genannte Sprecher ist nur für etwa 3/4 aller Episoden verzeichnet – und an eine, geschweige denn mehrere Episoden ALF ohne ALF glaube ich nicht wirklich
Es gibt eine Folge von "King of Queens", in der Arthur alias Eckart Dux den Roman "Dienstags bei Morrie" liest (worin ein todkranker alter Mann seine lebensbejahende Weltsicht einem Jüngeren weitergibt) und daraufhin nervigerweise versucht, der Umwelt seine merkwürdigen Lebensweisheiten mitzuteilen.
In der Verfilmung des Romans sprach Dux Jack Lemmon, d.h. Morrie himself!
In Disneys "Aladdin" hört man im Original nur in zwei Filmen Robin Williams, in Deutschland aber in sämtlichen Filmen und Serienfolgen Peer Augustinski.
Zitat von Andy-CGerade beim ersten »Star Wars« fiel mir zum ersten Mal auf, dass deutsche Versionen besser sein können. Nachdem ich jahrelang das deutsche O-Ton-Hörspiel gehört hatte und beinahe auswendig konnte, war die erste Begegnung mit dem Original eine ziemliche Enttäuschung. Eventuelle Übersetzungsfehler konnte ich natürlich noch nicht raushören, aber vor allem die (mehr oder weniger) erfahrenen Synchron-Darsteller Panczak, Bonaséwicz und Petro waren den damaligen Schauspiel-Neulingen Hamill, Fisher und Jones haushoch überlegen. Hat sich natürlich im Laufe der Jahre angeglichen.
Jemand, der die Filme lange nur in der Synchro kannte, war beim Hören des O-Tons speziell von Darth Vader enttäuscht. Er meinte, James Earl Jones käme ihm im Vergleich zu Heinz Petruo weder autoritär noch bedrohlich vor: http://www.scifi-forum.de/science-fictio...ronisation.html (Sein Urteil über Obi-Wans Stimme dürfte bei einigen Borchert-Fans sicher für Kopfschütteln sorgen!)
Ich kann das persönlich nachvollziehen - ich fand' James Earl Jones auch nicht "bedrohlich", als ich ihn das erste Mal im O-Ton als Darth Vader gehört habe - ganz im Gegensatz zu Petruo.
In gewisser Weise müsste auch die Nachsynchronisation von Disneys "Aladdin" hinzugezählt werden, zumindest was das Anfangslied betrifft. In der englischen DVD-Fassung ist der Tonbruch der abgeänderten Zeile überdeutlich zu hören, in der deutschen Fassung, obwohl ebenfalls nachträglich aufgenommen, ist von einer Veränderung der Stimme oder der Tonqualität nicht das Geringste zu hören.
Zitat von smeagolich fand' James Earl Jones auch nicht "bedrohlich", als ich ihn das erste Mal im O-Ton als Darth Vader gehört habe - ganz im Gegensatz zu Petruo.
Bei Joseph Wiseman als Dr. No ging es mir ähnlich. Vor Jahren las ich in einem Buch über die Originalfassung, Wiseman hätte durch seine emotionslose, kalte Sprechweise die Figur besonders unheimlich wirken lassen und sei deswegen als Blofelds Stimme in "Feuerball" besetzt worden. Da ich "Dr. No" zu diesem Zeitpunkt nur in der Synchro kannte, war ich neugierig. Anhand der DVD stellte ich aber fest, dass Friedrich Joloff auf mich wesentlich bedrohlicher wirkte. Wiseman klang im direkten Vergleich viel monotoner und mechanischer, wirkte auf mich dadurch aber nicht unheimlich, sondern einfach nur unbeteiligt. Vermutlich sehen das einige aber anders; manche Bond-Fans finden ja auch Michel Lonsdale als Hugo Drax in "Moonraker" besonders gelungen, weil er (abgesehen von einer Szene) den ganzen Film über keinerlei Emotionen zeigt und völlig in sich ruht. Auf andere wirkt er dadurch aber nur blass und langweilig.
P. S.: Dieses Beispiel wollte ich schon früher posten, hab´s dann aber wieder vergessen. Erst durch Wisemans Tod fiel es mir wieder ein.
Zitat von bertiVermutlich sehen das einige aber anders; manche Bond-Fans finden ja auch Michel Lonsdale als Hugo Drax in "Moonraker" besonders gelungen, weil er (abgesehen von einer Szene) den ganzen Film über keinerlei Emotionen zeigt und völlig in sich ruht. Auf andere wirkt er dadurch aber nur blass und langweilig.
Ging mir leider genauso, ich war ausgesprochen enttäuscht von Lonsdale, den ich sehr schätze. Petruo war auch hier ein großer Gewinn, denn er gab ihm (im Rahmen des überhaupt Möglichen) ein gewisses Maß an bedrohlicher Eleganz.
In "Ein Rabbi im wilden Westen" spielt Gene Wilder den polnischen Rabbiner Avram Belinski, der im Jahre 1850 versucht, sich nach San Francisco durchzuschlagen, und dabei auf den Bankräuber Tommy (Harrison Ford) stößt. In einer Szene fragt Tommy Avram, wo er herkomme, und er antwortet "aus Polen". Zwar existierte ein polnischer Staat im gesamten 19. Jahrhundert nicht, aber ein entsprechendes Nationalgefühl natürlich schon, weshalb die Antwort historisch nicht falsch ist. Tommy fragt danach, ob Polen "bei Pittsburgh" sei, worauf Avram im Original erwidert, "Nein, bei der Tschechoslowakei!". Das ist nun aber völlig anachronistisch, weil die Bezeichnung im 19. Jahrhundert völlig unbekannt gewesen sein dürfte (man hätte vermutlich von Böhmen gesprochen). Bei der Synchro hat man offensichtlich nachgedacht und ließ Avram sagen, Polen sei "bei Galizien".
Zitat von PeeWeeUnd darüber, daß Kirk in der deutschen Fassung einfach viel charmanter, witziger und ... nicht ... so ... ab ... ge ... hackt klingt, darüebr muß man ja nicht reden. Wenn die damals vollständig und ohne die Fehler synchronisiert hätten, wär das heute wohl eine der besten Synchros überhaupt.
In einem anderen Thread hatte PeeWee geschrieben, dass Shatners eher bescheidene schauspielerische Fähigkeiten durch GGH ausgeglichen worden seien. Kann es sein, dass etwas Ähnliches bei Lex Barker ebenfalls der Fall war? Ihn kenne ich nicht im O-Ton (bei den Karl May-Filmen gibt es einen solchen sowieso nicht), aber dass er nicht gerade ein ausdrucksstarker Schauspieler war, ist nicht schwer zu vermuten. Bei "Im Stahlnetz des Doktor Mabuse" wurde Barker von Horst Niendorf gesprochen, im Nachfolger "Die unsichtbaren Krallen des Doktor Mabuse" dann von GGH. Obwohl es dieselbe Rolle war und Barker sie ähnlich spielte, verlieh GGH ihr ein ironisches Blinzeln in der Stimme, was bei Niendorf nicht der Fall war.