Die Contry-Musik hat allerdings u.a Wurzeln in der englischen Folk music.
Ich höre Reinhard Mey wirklich gerne. Aber das "OO-de-lalli" gefällt mir bei Miller irgendwie besser mit seiner rauen Stimme... Besonders beim dritten Mal, wo er seine Stimme dann so überschlägt und in meinen Ohren leicht beschwipst klingt. bei Herrn Mey klingt das imho. nicht so authentisch, das passt nicht so zu ihm. das gilt aber nur dort, bei dem Liedchen an sich macht er seine Sache wirklich gut.
In Woody Allens SF-Komödie DER SCHLÄFER wird die in künstlichen Tiefschlaf versetzte Hauptfigur nach 200 Jahren von rebellischen Wissenschaftlern eines Diktatur-Staates ins Leben zurückgeholt und entdeckt auf der turbulenten Flucht vor Polizisten in einer Höhle einen fossilen VW-Käfer, der jedoch gleich beim ersten Startversuch anspringt. In der Vorlage (aka "Original") sagt Woody schlicht:
"Wow, they really built these things, didn’t they?"
Die Synchro macht daraus in hübscher Anlehnung an den bekannten Werbeslogan:
Der Dialogautor dürfte den VW-Spot sicher gekannt haben, nehme ich an, wirklich ein origineller Einfall! Ich hätte allerdings gerne gesehen, wie sich das lippensynchron ausgegangen ist und bei Allens Mundbewegungen müsste man imho. schon in dem Fall den Eindruck haben, er würde dreimal hintereinander das Selbe sagen. Oder war wenigstens ein Teil dieses Satzes im Off?
In der Vorlage sind Woodys genaue Mundbewegungen nicht so deutlich zu sehen, während er den Spruch bringt:
Unabhängig davon wird die vermeintliche Bedeutung von Lippensynchronität doch ziemlich überbewertet - von Leinwandfüllenden Nahaufnahmen von talking heads abgesehen kann man diesen Faktor doch ruhigen Gewissens ignorieren, sofern die Synchronlaute einigermaßen zu den Auf- und Zu-Bewegungen der Lippen passen.
Danke fürs Verlinken! Jetzt kann ich mir selber ein Bild machen. Merkwürdig, dass ich diesen Ausschnitt nicht finden konnte... In diesem Halbdunkel und wo teilweise Allens Gesicht verdeckt ist, geht das auf alle Fälle gut. Solange die Person auf der Leinwand sichtbar spricht, oder etwas zu sagen scheint (wenn man etwa stumme Mundzuckungen bzw. -bewegungen ausnützt und "drübersynchronisiert") ist alles in Ordnung. Es ist sowieso bei guten Cuttern vieles möglich, und es ist oft erstaunlich, was sie diesbezüglich gemeinsam mit den Synchronstimmen zustande bringen.
Sorry, falls ich das folgende Beispiel doch bereits irgendwo gepostet haben sollte: Vor längerer Zeit konnte ich mir "Pretty Woman" auf DVD ansehen und die Tonspuren vergleichen, und dadurch kann ich besonders gut beurteilen, dass Hubertus Bengsch Richard Geres Schauspiel in diesem Falle unglaublich aufwertet (das wird auch sonst nicht anders sein). Im O-Ton wirkt Gere durch seine ruhige direkt freundliche Sprechweise auf mich wie ein schüchterner Frauenversteher und ich nehme ihm keinen Augenblick den skrupellosen Baulöwen ab. Bengsch interpretiert mit seinem charakteristischen Timbre eine große Bandbreite von arrogant bis gefühlvoll. Dadurch wirkt gerade der Wutausbruch, als sein Freund und eschäftspartner versucht Jula Roberts' Figur der Prostituierten zu vergewaltigen, imo. wesentlich gaubwürdiger als im Original. Glaubrecht hätte übrigens die Rolle wohl anders, aber nicht schlechter angelegt und er ist auf Gere grundsätzlich nicht schlecht, aber mit Bengsch ist er mir einfach vertrauter.
"Meuterei auf der Bounty" (1962) ist ohnehin eine hochwertige Synchronisation, die beweist, warum Berlin in den 60ern die absolute Spitzenposition unter den Synchronmetropolen einnahm. Die Sprecher gaben alles, keiner muss sich hinter dem Originalschauspieler verstecken. Und eine deutliche Aufwertung bekommt die Figur des Fletcher Christian durch Gert Günther Hoffmann. Auch wenn es interessant gewesen wäre, hier wieder Juhnke zu hören, war es ja keineswegs der erste Einsatz von GGH für Marlon Brando. Brandos Darstellung wird oft zwiespältig, ja kritisch bewertet und das liegt sicher nicht nur daran, dass er die Heldenfigur anfangs unsympathisch anlegte; aber auch ohne den Originalton zu hören, sind einige Szenen (z.B. seine Rede, in der er die Mitmeuterer dazu auffordert, nach England zurück zu kehren) geprägt von selbstverliebter Schmiererei. GGH gab sein Möglichstes, um das Pathetische (das zugegebenermaßen auch im Dialog liegt) abzumildern und die Figur "auf die Erde" zu holen.
Ein großartiger Monumentalfilm mit einem großartigen GGH - eine meiner liebsten Rollen von ihm. Brando hatte eine sehr individuelle, aber irgendwie doch sehr unattraktive Stimme - da haben die meisten Brando-Sprecher "das Original verbessert", wenn manso will, allen voran natürlich Harald Juhnke und GGH, der trotz lediglich zwei Einsätzen mein Favorit für den "jungen" Brando bleibt.
Und nicht zu vergessen Arnold Marquis, der hier für Trevor Howard die Brutalität von Bligh aus meiner Sicht noch überzeugender rüberbrachte als dessen Stimme im Original. Das dürfte aber genauso auf O.E. Hasse für Charles Laughton in der gleichen Rolle aus der 35er-Verfilmung zutreffen, der hier eine wahre Meisterleistung abgeliefert hatte und für mich sogar noch brutaler und menschenverachtender rüberkam als Marquis auf Howard.
Eine Verbesserung gegenüber dem Original stellt für mich auch die berühmte Mordszene aus "Frenzy" dar, in der Schult derart überzeugend keucht und stöhnt, dass man ihm den sadistischen Psychopathen bedenkenlos abnimmt und einem gleichzeitig um Synchronpartnerin Renate Danz angst und bange werden konnte.
Zitat von John Connor im Beitrag #266Ein großartiger Monumentalfilm mit einem großartigen GGH - eine meiner liebsten Rollen von ihm. Brando hatte eine sehr individuelle, aber irgendwie doch sehr unattraktive Stimme - da haben die meisten Brando-Sprecher "das Original verbessert", wenn manso will, allen voran natürlich Harald Juhnke und GGH, der trotz lediglich zwei Einsätzen mein Favorit für den "jungen" Brando bleibt.
Dabei wurde Juhnke doch GERADE auf Brando besetzt (sogar vom amerikanischen Produzenten persönlich), weil er mit seiner "schnodderigen" Brandos nuscheliger Sprechweise am nächsten kam. also von einer "Verbesserung" würde ich da nun nicht gerade sprechen (und als attraktiv kann man Juhnkes Stimme ja nun auch nicht gerade bezeichnen).
Weiß eigentlich jemand, warum man Juhnke nach 1967 nie wieder auf Brando besetzte? Er war einfach DER perfekte Brando!
GGH klang viel zu "sauber" und nobel auf Brando. So sehr ich ihn auch bei z.B. Paul Newman schätze (vermutlich kam man deshalb überhaupt auf die Idee, ihn auch mal bei Brando auszuprobieren): bei Brando finde ich GGH echt fehlbesetzt!
Zitat von Pip im Beitrag #268Weiß eigentlich jemand, warum man Juhnke nach 1967 nie wieder auf Brando besetzte? Er war einfach DER perfekte Brando!
Vielleicht, weil Brandos Aussehen sich (besonders natürlich durch seine immer stärkere Korpulenz) deutlich verändert hat und man Juhnke nicht mehr passend fand? Daneben wurden Juhnkes Synchronarbeiten im Laufe der Jahre immer seltener, vielleicht stiegen auch seine Gagenforderungen, da er selbst immer populärer wurde?
Ich glaube, Ende der 60er war er im Gegenteil sogar im Karrieretief und ich fürchte, dass eher der Alkohol dafür verantwortlich war. Seine Synchronrollen 1968/69 waren eher unbedeutende Filme und/oder unbedeutende Rollen, das spricht nicht für einen gestiegenen Promi-Status.