Ich hab den Streifen jetzt auch endlich gesehen und kann nun offiziell meinen Senf dazu geben Also erstmal fand ich den Film katastrophal schlecht. Vorallem weil man ja fast nur gutes über ihn gehört hat. Es wirkte derart überladen und an den Haaren herbeigezogen das für mich fast jeglicher Star Trek-Flair verloren ging. Der fliegende iMac aka Enterprise sah zwar recht hübsch aus, wie auch alle anderen Effekte, aber das macht nunmal keinen guten Film aus. Seegang-Kamera und der oberpeinliche Soundtrack trugen ihren Teil dazu bei das dies wohl das verschwendetste (in Hinsicht auf Vorlage und Potenzial) Film 2009 ist.
Soweit so gut, kommen wir zum eigentlichen Thema: Viel diskutiert wurde ja über Sablik. Jetzt muss ich zugeben das es adäquat war, trotzdem bleib ich dabei das man hier noch mehr Männlichkeit hätte auffahren müssen um das deutsche Ohr vollends zu befriedigen. Chris Pine hat die Ausstrahlung eines Smallville-Darstellers als Kirk, natürlich hat Sablik also kein Problem nachzukommen. Allein stimmlich rutscht es mir gerade bei lauten Sachen zu sehr nach oben ab. Störend hinzu kommen unsychronisierte Laut-Sequenzen wo der O-Ton deutlich voller daherkommt. Ich würde der Besetzung 80% von 100 geben. Durchaus befriedigend.
Niesner hingegen kommt zwar gut vom Gesicht runter, verliert aber total den Spock-Flair den man gewohnt ist. Das Spiel ist 1A, nix zu meckern, es passt nur einfach nicht. Der alte Spock hingegen war okay, auch wenn Gescher tatsächlich gepitcht klang. Das "Outro-Intro" kam mir persönlich aber zu lasch.
Die beiden einzigen Lichtblicke in diesem Film stehen im krassen Kontrast zueinander. Simon Pegg mit Simon Jäger geht leider gar nicht. Sorry, Simon ist ein super Sprecher aber... Nee, ist einfach doof. Nicht witzig. Ich musste mir im Kino erst den O-Ton im Kopf vorstellen um mir ein lächeln abzuringen. Total schade weil die Idee mit Pegg als Scotty wirklich klasse ist und die Gags auch okay sind. Das andere Highlight war Anton Yelchin mit Constantin von Jascheroff. Super, hab sehr gelacht! Perfekt.
Der Rest war solide (auch wenn ich Julien auf dem miserablen John Cho grenzwertig fand) bzw stach nicht heraus. Scheiss Film, anständige Synchro mit peinlichen Fehlern wie die asynchronität hinten.
ich habe mir heute auf blu ray die entfernten szenen angeguckt und einige haben das potenzial in eine extended version einzufließen. leider sind sie nicht synchronisiert. bei einer szene verstehe ich nicht, warum sie nicht in der kinoversion vorkommt und zwar wie kirk es schafft den kobayashi-maru-test zu manipulieren. hätte man ruhig zeigen können, finde ich.
Zitat von moonizich habe mir heute auf blu ray die entfernten szenen angeguckt und einige haben das potenzial in eine extended version einzufließen. leider sind sie nicht synchronisiert. bei einer szene verstehe ich nicht, warum sie nicht in der kinoversion vorkommt und zwar wie kirk es schafft den kobayashi-maru-test zu manipulieren. hätte man ruhig zeigen können, finde ich. grüße ralf
Die meisten geschnitten Szenen empfinde ich persönlich als sinnvoll und finde es schade, dass sie geschnitten wurden. IMO wären sie eine Bereicherung für den Film gewesen. Neben der verlängerten Kobayashi Maru Szene, denke ich hier auch vorallem an die Szene zwischen Kirk und Onkel Frank und den Nero/Klingonen Szenen. Übrigens soll es sich bei dem Klingonen in der Verhörszene wohl um Victor Garber ("Alias") handeln.
War das nicht wieder klar, daß die geschnittenen Szenen nicht mitsynchronisiert worden sind, obwohl schon vor einem halben Jahr feststand, daß Sie auf der DVD/BlueRay drauf sein würden...?
Gestern hatte ich Gelegenheit, mir ST:11 noch einmal in Ruhe auf DVD anzusehen und näher auf die Synchronisation zu achten. Als besonders schlecht empfinde ich Norbert Gescher. Jener, der in den Nachsynchros von TOS und den Kinofilmen so hervorragende Arbeit geleistet hat, daß einem der Wechsel zwischen ihm und Herbert Weicker kaum störend auffiel, kommt hier völlig "unspockig" daher.
Wahrscheinlich liegt es nicht an Gescher, denn allein aufgrund der von ihm vor Jahren gesprochenen Nachsynchros wird er nicht automatisch den typischen deutschen Spock-Singsang draufhaben. Möglicherweise wurde er aber von der deutschen Synchronregie schlecht angeleitet. Denn den Spock aus TOS und den alten Filmen hört man einfach nicht.
Hinzu kommt, daß sich einige üble Schnitzer eingeschlichen habt. So sagt Spock z.B. in der Eishöhle, als er erstmals auf den jungen Kirk trifft, den bekannten Satz: "Ich war es und werde es immer sein, Ihr Freund." Gescher sagt allerdings: "Ich war es und werde es immer sein, rFreund." Äh... Moment! Verhört? DVD defekt? Noch mehrfach zurückgespult. Aber es bleibt dabei. Er verschluckt das "ihr" fast komplett und es hört sich an, als sage er: "Ich war es und werde es immer sein, Freund."
Mir ist es ein absolutes Rätsel, wie so etwas in die Endfassung gelangen kann. Das konnte doch niemand verborgen bleiben, am wenigsten der Synchronregie, zumal es sich hier um einen "klassischen" Star Trek Satz handelt, der möglichst genauso hätte betont werden müssen, wie seinerzeit von Weicker.
Man hat offen gestanden nicht den Eindruck, daß der Synchronregisseur viel Ahnung von Star Trek hatte.
Was das konkrete Beispiel mit dem "verschluckten" Wort betrifft: das ist in erster Linie ein handwerklicher Fehler, den man der Synchronregie schon anlasten kann. Ich kann mir auch nich vorstellen, daß das außer mir niemanden aufgefallen ist, denn es hört sich einfach bescheuert und falsch an. Und ich bin wirklich niemand, der bei einer Synchro alles auf die Goldwaage legt.
Hinsichtlich des im übrigen "unspockigen" Tonfalls von Norbert Gescher erwarte ich von einer Synchronregie, daß sie sich ein wenig informiert und sich etwas mehr Mühe gibt, bevor man sich an einen Klassiker wie Star Trek heranwagt. Wie das funktioniert, haben Slarti und seine Kollegen bei der Nachsynchro von TOS gezeigt. Auch bei der Nachsynchro von ST:6 hat Gescher Weickers Tonfall gut getroffen, bei ST:1 und ST:2 war es für meine Ohren etwas schlechter. Aber für ST:11 hätte man in Anbetracht des völlig fremden Tonfalls aus meiner Sicht auch gleich einen anderen Sprecher nehmen können (Uli Krohm, Uli Krohm! - na gut, hätte unter schlechter Regieanleitung die Sache wahrscheinlich auch nicht besser hinbekommen).
Ich finde allerdings, dass Gescher der Originalstimme von Nimoy im Film recht nahe kommt. Darauf wird der Regisseur wahrscheinlich primär geachtet haben.