Auch wenn es vielleicht belehrend klingt und nicht direkt zum Thema gehört, aber könnte bitte jemand dieses unsägliche "Standart" in der Liste auf Seite 1 korrigieren? Das tut so weh und man liest es heute leider fast überall. Es heißt "Standard" und das Wort hat nichts mit "Standarten" zu tun. Ich danke für die Aufmerksamkeit.
Also, der Film ist Großartig. Mitunter Depps beste Leistung. Wie zu erwarten, wurde für diesen Film wieder Nathan gewählt und wer ihnhier nicht mag, dem kann wohl nicht geholfen werden. Er fügt sich wunderbar ins Gefüge ein.
Sweeney Todd - Johnny Depp - David Nathan Mrs. Lovett - Helena Bonham Carter - Melanie Pukaß Alan Rickman - Richter Turpin - Bernd Rumpf Timothy Spall - Beadle Bamford - Gudo Hoegel Sacha Baron Cohen - Adolfo Pirelli - Tobias Meister Jayne Wisener - Johanna - ? Jamie Campbell Bower - Anthony Hope - ? Ed Sanders - Toby - ? Laura Michelle Kelly - Bettlerin - ?
Ziemlich guter Film, sehr düster und makaber - typisch Tim Burton halt - aber "Depps beste Leistung" halte ich dann doch für etwas übertrieben. Es ist natürlich sehr gut gespielt und die Gesangseinlagen sind toll, aber Depp hat schon intensiver und mitreißender gespielt. Was die Synchro angeht: Sehr gut, sehr routiniert. Weiß jemand, wer Buch und Regie gemacht hat? Ich habe gehört, der Film wurde bei der Interopa bearbeitet. Einziges Problem ist das VoiceMatch bei Johnny Depp: Man merkt hier deutlicher denn je, dass David Nathan eigentlich eine Fehlbesetzung ist, zumindest wenn man nach dem O-Ton geht. Da ist Marcus Off wirklich um Welten dichter dran. Freilich kommt David Nathan wie immer gut vom Gesicht und passt, wie ich finde, auch sehr gut zur Rolle, das Düstere, das "Britische", das hat David Nathan schon in FROM HELL, SLEEPY HOLLOW etc. so gut rübergebracht. Versteht mich also nicht falsch, ich finde, er hat erstklassige Arbeit geleistet, aber durch die nicht synchronisierten Gesangseinlagen fällt sowas dann doch krasser auf. Erzeugt 'nen ziemlich heftigen Bruch und reisst einen dann irgendwie aus dem Film, weil man sich wieder bewusst wird, dass der Film synchronisiert wurde. Das klappt bei den anderen viel besser, Gudo Hoegel ist sehr dicht an Timothy Spall dran, auch Melanie Pukaß könnte kaum dichter dran sein. Manchmal denkt man gar, wenn man den O-Ton von Helena Bonham Carter hört, es spräche Melanie Pukaß. Konrad Bösherz war ein wenig zu hell für die beim Gesang doch sehr vollmundige Stimme. Aber ansonsten eine wirklich sehr gute Synchro. Mir hätte es als Gesangssynchro-Liebhaber natürlich noch besser gefallen, wenn man das nicht als OmU gelassen hätte, aber dann hätte man vermutlich mit diversen Umbesetzungen bei den Stammsprechern zu kämpfen, weil die vielleicht alle gar nicht singen können.
Jayne Wisener - Johanna - ? -> Klang für mich nach Lydia Morgenstern. Kann das jemand verifizieren?
Laura Michelle Kelly - Bettlerin - ? -> Das war Victoria Sturm. Wie immer spitze!
So, liebe Nathan Verfechter auf Depp. Roger Thornhill hat Recht! Durch den Wechsel zwischen Synchronstimme und Originalstimme entsteht ein gehöriger Bruch.
Ich hab erst kürzlich auch eine Radiobericht gehört zum Film, indem zunächst Nathan zu hören war und dann Depp im Original - ohne Bild entstehen allzu deutlich zwei Unterschiedliche Figuren im Kopf. Wenn man Nathan hört, sieht man im geistigen Auge eher Christian Bale - bis Depp dann zu singen anfängt.
Wenn es Marcuss Off nicht gebe, müsste man bei David Nathan bleiben - aber spätestens nach dieser Synchro müssen selbst die Hardcore Fans zugeben: So richtig toll ist seine (ansonsten großartige Stimme) auf Depp nicht.
Ich glaube, da vergleichst du jetzt aber Äpfel mit Birnen. Nur weil eine Stimme nicht dem Original ähnelt, heißt das ja jetzt nicht das die Stimme nicht gut vom Gesicht kommt.
Zitat von CakirIch glaube, da vergleichst du jetzt aber Äpfel mit Birnen. Nur weil eine Stimme nicht dem Original ähnelt, heißt das ja jetzt nicht das die Stimme nicht gut vom Gesicht kommt.
Ja, die Stimme kommt super vom Gesicht, aber ähnelt dem O-Ton eben nicht. Das stört bei anderen Rollen von Depp natürlich nicht, hier aber gewaltig, weil man schließlich dauernd den Wechsel zum Original hat, wegen den unsynchronisierten Gesangspassagen. Und da entsteht bei Depp/Nathan ein großer Bruch, weil Depps Stimme so ein gänzlich anderes Timbre aufweist, weswegen man vollkommen aus dem Film gerissen und sich der Synchronisation bewusst wird. Und genau das sollte nie bei einer Synchro passieren, zerstört die Illusion! Ich bin nicht für eine dauerhafte Umbesetzung Nathans. Aber hier hätte jeder, der zwei Ohren hat und mit dem Original vergleicht, ja vergleichen *muss*, weil man eben die Gesangseinlagen hat, für eine Umbesetzung plädieren müssen.
Zitat von Roger Thornhill Ja, die Stimme kommt super vom Gesicht, aber ähnelt dem O-Ton eben nicht. Das stört bei anderen Rollen von Depp natürlich nicht, hier aber gewaltig, weil man schließlich dauernd den Wechsel zum Original hat, wegen den unsynchronisierten Gesangspassagen. Und da entsteht bei Depp/Nathan ein großer Bruch, weil Depps Stimme so ein gänzlich anderes Timbre aufweist, weswegen man vollkommen aus dem Film gerissen und sich der Synchronisation bewusst wird. Und genau das sollte nie bei einer Synchro passieren, zerstört die Illusion! Ich bin nicht für eine dauerhafte Umbesetzung Nathans. Aber hier hätte jeder, der zwei Ohren hat und mit dem Original vergleicht, ja vergleichen *muss*, weil man eben die Gesangseinlagen hat, für eine Umbesetzung plädieren müssen.
Mein Post war eigentlich nicht an dich gerichtet und galt nur Ronnymiller. Ich hätte ihn zitieren sollen, damit solle Missverständnisse erst gar nicht entstehen, mein Fehler.
Ich befürchte, wenn man hier Marcus Off besetzt hätte, hätte sich für David Nathan langsam aber sicher die Schlinge zugezogen und schon allein deswegen wäre ich ausdrücklich dagegen. Denn: Der nächste Film, der in's Kino kommt, oder einer der nächsten beiden (im etwa gleichen Zeitraum), in dem Depp eine richtige, umfangreiche Hauptrolle spielen wird, ist "Public Enemies" und da wird Nathan naheliegenderweise wahrscheinlich für Christian Bale besetzt. Das Ende vom Lied wäre, dass Nathan in jedem Fall bis 2009, so etwa 4(!) Jahre von Depp abstinent gewesen wäre. Und wenn es dann gleich nochmal Off in "Public Enemies" wird, hätten wir Minimum einen zweiten Russell Crowe oder Nathan gar nicht mehr für Depp. Denn dass sich nach sowas immer noch wenigstens fast alle von den Offiziellen im Endeffekt auf Nathan einig wären, was das Besetzen angeht, kann man ausschließen. Ich sehe ein, dass sich Off hier vielleicht - wenn man nach dem OTON geht, wie hier gesagt wurde - angeboten hätte und er mag meinetwegen auch als Jack Sparrow in Ordnung gewesen sein, aber als Stammsprecher von Depp fehlt ihm die prinzipielle Prägnanz und es wäre ein Gräuel. M.E. klingt er älter als Nathan für Depp und er hat auch nicht die sich aufdrängende(!) Mischung aus Lockerheit und Coolness, die Nathan für Depp ideal wiedergibt, in der Stimme.
Mal davon abgesehen ist das hier ja bei weitem nicht der einzige Film aus den letzten Paar Jahren, in dem es diverse englische Gesangseinlagen gibt, wo der Bruch zum OTON deutlich merkbar gewesen wäre - zum Teil auch, weil man die deutschen Sprecher aus Kontinuitätsgründen besetzte. Guckt euch z.B. "Dreamgirls" an - trotzdem eine hervorragende Synchro. Oder Biopics wie "Ray" oder meinetwegen Filme wie "Chicago" oder so. Auch früher bei Werken wie "West Side Story" ist der Sprung zum Teil sehr auffällig und trotzdem sind es tolle Synchros. Dass der Bruch deutlich auffällt ist die Regel! Alles andere ist die Ausnahme. Sich hier so fixiert auf David Nathan einzuschießen ist jedenfalls merkwürdig. Zumal Depp in diesem Film ja auch nicht als einziger singt und immerhin gibt es hier auch Leute, die behaupten, dass Alan Rickman nicht adäquat synchronisierbar sei und selbst von denen hat noch keiner auch nur ein Wort gesagt, geschweigedenn zum Hallali geblasen. Ich bin viel eher froh, dass man es sich nicht hat einfallen lassen, hier ausgebildete Sänger als Synchronsprecher zu besetzen, womit schon "Das Phantom der Oper" gegeißelt und erledigt wurde.
Ich bin viel eher froh, dass man es sich nicht hat einfallen lassen, hier ausgebildete Sänger als Synchronsprecher zu besetzen, womit schon "Das Phantom der Oper" gegeißelt und erledigt wurde.
Das Phantom der Oper hatte aber trotdem eine wunderbare Synchro und besonders Jana Werner hat einfach klasse zu Emmy Rossum gepasst. Ich bin von der Synchro immer noch begeistert und kann nicht verstehen, warum die generell so schlecht wegkommt. Naja egal, dass ist ein anderes Thema.^^
Also der Film ansich hat mir recht gut gefallen und auch die Kombi Depp/Nathan war wieder mal ganz passabel. Aber ich muss leider sagen, ich würde mir Marcus Off viel lieber als Stammsprecher wünschen. Denn durch die Kombi mit Nathan war der Depp für mich nie in irgendeiner Weise symphatisch. Ich habe zwar die Filme angesehen, aber ich konnte in dieser Kombi nie mit Johnny Depp warm werden, was sich jetzt mit Off geändert hat. Ansonsten muss ich aber zugeben, dass mich der Bruch zwischen David Nathan und dem O-Ton nicht gestört hat. War ja auch nicht der erste Film, bei dem es so war.^^
Und am besten an der ganzen Synchro hat mir mal wieder Helena Bohman Carter in Kombi mit Melanie Pukass gefallen. Das war wirklich umwerfend.
Auch früher bei Werken wie "West Side Story" ist der Sprung zum Teil sehr auffällig und trotzdem sind es tolle Synchros. Dass der Bruch deutlich auffällt ist die Regel! Alles andere ist die Ausnahme.
Da sagst du was! Früher konnte man dem Zuschauer zutrauen zu begreifen, dass Sprach- und Gesangsstimmen unterschiedlich klingen - und zwar durchaus in beiden Sprachfassungen: So klingen in MY FAIR LADY sowohl Monika Dahlberg als auch Marni Nixon deutlich anders als Uta Hallant resp. Audrey Hepburn. Tut es der Stimmung einen Abbruch? Nein.
Aber solch künstlerische Eigenheiten sind den Leuten heute offenbar nicht mehr zumutbar.
Dabei ist es doch sogar "im wirklichen Leben" so, dass jemand (wirklich gut) Singendes nicht immer, aber oft stimmlich kaum noch zu erkennen ist: Man denke zum Beispiel aktuell an das Beispiel Christine Pappert aus dem Synchronsprecher-als-Sänger-Thread.
Was mich bei sowas aber immer viel mehr stört - gerade dann, wenn so übertrieben viel Wert auf O-Ton-Nähe gelegt wird - ist, dass die Klangatmosphäre des Originals deutlich anders ist, halt doch mehr "drin" als "drauf", was in meinen Ohren ein viel hässlicherer, ständiger Bruch ist. Darum plädiere ich auch natürlich im Zweifel immer für eine Komplettsynchro. ;-)