Zitat von ronnymiller im Beitrag #244
Das Problem: Das ganze junge Gemüse...versteht es langsam nicht mehr. Die denken, der Alte hat nicht mehr alle beisammen in der Denkmurmel.
Genauso isses!
Da drückt man z.B. seine ehrliche Anteilnahme aus, mit dem Satz:
"Mir läuft die salzige Zähre übers Chemisette!"
Und was erntet man, weil der Wortschatz beim Gegenüber gar so eingeschränkt ist,
nur verständnisloses Blicken.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #244
Brandt hab ich leider nie kennengelernt, aber er scheint schon ein ziemlich "schwieriger" Charakter zu sein.
Ich habe zur Zeit der "ZDF-Trainer-Filme" mit ihm telefoniert und ihn bei einer Autogrammstunde auf der IFA
"kennengelernt". Beides (leider) kurze, aber angenehm-freundliche Gespräche. Aufgrund des, eher weniger gelungenen, Interviews vom
"Retro-TV-Paddy" sollte man, glaub' ich, nicht vorschnell über ihn urteilen. Und wenn er nun, im Alter von 84 Jahren,
skeptisch drauf blickt, was für eine sterile Sychronarbeit heutzutage vielfach abgeliefert wird, kann ich seinen Missmut
verstehen. (Für die Jüngeren: Missmut = Enttäuschung, schlechte Laune, Verdrießlichkeit)
Zitat von ronnymiller im Beitrag #244
Das macht ihn nicht weniger genial.
Das seh' ich auch so!
Wie Brandt und natürlich auch Brunnemann damals die 08/15-Originaltexte, gerade bei
zweit- und drittklassigen Filmen, aufgepeppt haben, ist schon einmalig unereicht.
Wenn man mal die Möglichkeit nutzt, bei entsprechenden DVDs, zwischen dem Originalton
und der Synchro zu switchen, merkt man erst, was da von den Beiden originell-witzig-Neues
abgeliefert wurde. Vieles davon auch noch ganz spontan entstanden während der Synchro im Atelier.
Es ging Brandt einfach darum, wie er immerwieder betont, "die Leute lachen zu machen".
Zitat von ronnymiller im Beitrag #244
Ein bisschen mehr Freiheiten vermisse ich in der heutigen Synchronwelt.
Geht mir auch so!
Z.B. bei "Castle" hätte es viele Möglichkeiten gegeben, Richard Castle (Nathan Fillion) paar schnoddrige Texte
zu verpassen.
Vielleicht haben die Leute ja mal wieder genug von Umgangsdeutschfremden Texten wie "In Anbetracht der Leiche, stelle ich fest,
dass der Tod gegen 22:00 Uhr eingetreten sein muss" oder "Ich sah, wie der Täter zum Messer griff und zustach."
In stiller Hoffnung
Tonelli