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Dieses Thema hat 105 Antworten
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 Synchronschaffende
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Brian Drummond


Beiträge: 3.633

07.10.2008 14:11
#16 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Ich hab mir jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen, wurde aber von berti gebeten was zum Thema zu schreiben.

Bei "X spricht sich in Film Y selbst", also "Selbstsynchronisation" horche ich immer auf, da dann nämlich innere Alarmglocken losbrüllen. Bis auf Jürgen Prochnow fällt mir (aus "neuerer" Zeit) niemand ein, der das wirklich kann. Also ohne, dass diese Rolle raussticht (egal wie) oder einfach katastrophal ist.

Beispiel Udo Kier. Wer bei dem Dialogregie machen muss, tut mir leid. Scheinbar lässt sich Kier (der ja sonst ein guter Schauspieler ist) nichts im Atelier sagen. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, wieso er so abgrundtief mies ist. Der nuschelt sich da was zurecht und flüstert manchmal sogar. "Eben" wieder im FarCry-Trailer gehört. Einfach unterste Schublade.

Bei Til Schweiger wirkt das ganze nicht so schlimm, obwohl er meiner Meinung nach sowieso sehr unsauber spricht. Jedoch spielt und spricht er vor der Kamera auch so daneben. Letztendlich wirkt's wie aus einem Guss. Nicht gut, aber passend. ;) Wenn aber mal ein richtig guter Synchronschauspieler auf Schweiger zu hören wäre (was wohl eh nie passieren wird), wer weiß...? Vielleicht würde man dann Schweiger ja den "Schauspieler" auch abkaufen.

Der Fall Diane Kruger in "Das Vermächtnis der Tempelritter". Sie war weder richtig gut, noch besonders schlecht. Sie war einfach anders. Sie stach eben heraus, zwischen den ganzen routinierten Leuten wie Keßler, Michaelis, Kerzel und Co. (so meinte ich das in meinem Satz oben). Mich hat es gestört deswegen, aber wie gesagt, nicht, weil es übel war.


So, das war mein kleiner Beitrag zum Thema.

Schweizer


Beiträge: 1.308

07.10.2008 16:18
#17 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Zitat von Mücke

Es wird hier ein bisschen so getan, als wenn Arnie erst durch Danneberg den Feinschliff erhalten würde und das sehe ich absolut anders.
Selbst wenn man Danneberg für ihn wirklich mag und seine Interpretation genial findet, kann sowas, finde ich, nicht sein.


Tja mein lieber Mücke ich muss dich da enttäuschen.

Es gibt Leute die tatsächlich der Meinung sind, dass Arnie durch Danneberg den Feinschliff erhält.
Ich bin nämlich einer von diesen.

Arnie im O-Ton ist für mich ein Graus. Tut mir leid. Das wirkt dermassen unfreiwillig komisch, dass ich sofort aus dem Film rausgerissen werde.
Die Amis registrieren das wohl anders deshalb auch der immense Erfolg trotz Akzent dort.

Aber ich kann dann jeweils die Rolle nicht mehr ernst nehmen. Das betrifft nicht nur den Terminator. Aber den natürlich ganz besonders. Ein Killer-roboter mit einem dermassen starken Ösi-Akzent?
Und ich bin selber auch ein Teil Oesterreicher. Liegt also nicht daran, dass ich was gegen Oesterreicher hätte.

Aber auch die anderen Rollen von Arnie gehen kaputt dadurch. Schau ich mir zb Total Recall an würde ich da im O-Ton Schreikrämpfe bekommen.

Mein Problem ist, dass neben dem Ösi Akzent ich auch Arnies Sprachschauspiel mit der englischen Sprache alles andere als gut finde.
Das klingt wie schon erwähnt unfreiwillig komisch für mich.

Für mich ist Thomas Danneberg Arnold Schwarzenegger. Was anderes geht nicht.
Ich halte die Kombi selbstredend auch für ziemlich genial. Danneberg passt wie die berühmte Faust aufs Auge und macht (für mich) Arnie erst zu einem Schauspieler dessen Filme ich mir auch ansehen kann.


Zitat von Mücke

Ich finde nicht, dass eine Synchro das Original verbessern kann, zumindest nicht im eigentlichen Sinne


Ich hingegen schon. Eine Verbesserung im eigentlichen Sinne ist zwar selten aber es gibt sie für mich.

Vielfach gefällt mir aber einfach eine Interpretation in einer Synchro manchmal besser als im O-Ton.

jedenfalls was Arnie betrifft ist Thomas Danneberg für mich ein Segen. Und mir fällt spontan auch kein einziger ein der besser passen würde.
Könnte ich Arnie nur im Original sehen würde ich jedenfalls keinen einzigen seiner Filme ansehen können. Kann ich nichts für. Ist einfach so. Ich kann diesen Ösi-Akzent nicht akzeptieren. Und ansonsten habe ich nichts gegen Ösi-Einschlag wie zB bei Amadeus etc.
Aber Arnie ist echt eine Qual.



berti


Beiträge: 17.876

07.10.2008 16:59
#18 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Zitat von Brian Drummond
Bei "X spricht sich in Film Y selbst", also "Selbstsynchronisation" horche ich immer auf, da dann nämlich innere Alarmglocken losbrüllen. Bis auf Jürgen Prochnow fällt mir (aus "neuerer" Zeit) niemand ein, der das wirklich kann.



Bei dem überrascht das auch nicht. Er hatte ja Stallone einige Male synchronisiert, bevor sich Danneberg etabliert hat.

Brian Drummond


Beiträge: 3.633

07.10.2008 19:13
#19 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Richtig und es ist ein Genuss (aber ich habe auch nichts gegen Danneberg).

DoMo


Beiträge: 143

08.10.2008 01:18
#20 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Brian sprach den nuschelnden, flüsternden Udo Kier an. Zustimmung meinerseits. Auch als richtig schlimm (wenn nicht sogar schlimmer) empfinde ich Thomas Kretschmann - kann nur für "King Kong" sprechen (hatte ich aber schon mal erwähnt). Die Synchronsprecher-Kollegen (Meister etc.) nuscheln und flüstern auch bis zu einem gewissen Grad um die "amerikanische Coolness" zu transportieren. Aber genau diese Gradwanderung gelingt den über Jahre oder gar Jahrzehnte erfahrenen Synchron-Mikrofon-Profis sehr gut und Kretschmann eben nicht im geringsten. Mehr als unfreiwillig komisch - also peinlich!

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

08.10.2008 10:04
#21 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Zitat von Schweizer
Arnie im O-Ton ist für mich ein Graus. Tut mir leid. Das wirkt dermassen unfreiwillig komisch, dass ich sofort aus dem Film rausgerissen werde.

Tja, mein lieber Schweizer.
...genau das geschieht bei mir, wenn ich Arnie mit Thomas Danneberg höre. Die Stimme klingt gut und gerne eine Oktave zu hoch für ihn und das ist nur eines der Probleme. Besonders in Komödien ist Danneberg die Hölle. Die Chargiererei nervt ohne Ende.
Man sollte folgendes nicht vergessen: Arnie ist in den Staaten niemals besetzt worden, um eine anspruchsvoll-anrührende Rolle zu verkörpern. In Komödien war er dazu da, sich zum Löffel zu machen ("Twins", "Kindergarten Cop" sind wohl mit die extremsten Beispiele) und in Filmen wie "Terminator" bezieht die Figur letztlich auch den Reiz aus seiner Stimme, weil es etwas Undefinierbares bzw. Ungewöhnliches ist, gerade für die Amerikaner, und das bringt man mit einem Vielsprecher wie Danneberg hier alles andere als rüber.
Das "Stimmschauspiel" von Arnold Schwarzenegger an sich ist jedenfalls genauso sekundär, wie der Brustumfang von Bud Spencer...
...ich kann es prinzipiell auch nicht leiden, wenn in der Synchro dann aus einem Hauklotz auf einmal ein Schauspieler gemacht werden will. Das zerstört einfach die ursprüngliche Wirkung des Typs. Manche Leute müssen einfach grobschlächtig wirken und da gehört in erster Linie auch Arnold Schwarzenegger dazu. Chuck Norris besetzt man schließlich auch nicht mit Lothar Blumhagen.

marginal


Beiträge: 260

08.10.2008 12:09
#22 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Zitat von Mücke

...ich kann es prinzipiell auch nicht leiden, wenn in der Synchro dann aus einem Hauklotz auf einmal ein Schauspieler gemacht werden will. Das zerstört einfach die ursprüngliche Wirkung des Typs. Manche Leute müssen einfach grobschlächtig wirken und da gehört in erster Linie auch Arnold Schwarzenegger dazu. Chuck Norris besetzt man schließlich auch nicht mit Lothar Blumhagen.


Ja wer um Gottes willen soll denn Schwarzenegger sprechen? Nach deiner Logik müßte man ja einen Herrn ohne schauspielerisches Vorwissen aus der Muckibude nebenan holen - und dass Synchronisation so nicht laufen kann steht ja wohl außer Frage.

Fazit: Schwarzenegger würde immer einen "Schauspieler" als Synchronstimme bekommen, warum also nicht Danneberg...

DoMo


Beiträge: 143

08.10.2008 12:50
#23 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Das sehe ich genauso. Mücke, anfangs war Deine Argumentation noch halbwegs nachvollziehbar. Aber auch die Forums-Kollegen haben schlagkräftige Argumente. Langsam wird Dein Standpunkt verwaschen, wirkt Deine Argumentation sehr fanatisch. Ich würde mir wünschen, dass Du endlich konkret wirst. Wer sollte denn dann den Arnie sprechen? Wolfgang Hess, Tilo Schmitz, Jürgen Kluckert oder Ralf Möller? ...er selbst ist für mich raus - das Thema "unfreiwillige Komik durch bekannten/unbekannten Dialekt", welches sehr gut erläutert wurde, ist durch die Erläuterung (und aus menschlicher Vernunft) ebenfalls raus.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

08.10.2008 13:13
#24 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten
An meiner Argumentation hat sich nichts geändert. Ich habe lediglich kein konkretes Beispiel genannt, weil ich das für Mutmaßung halte. Man kann hier jetzt Klischees nennen (siehe deine Reihe von prototypischen Beispielen), von denen man weiß, die können so, weil sie's immer machen und die Antwort wäre dann: "Ach, nee!" und sonstwas.
Das Argument mit der Muckibude ist deutlich übertriebener Quatsch mit Soße, weil das Problem nicht ist, dass Danneberg ein Schauspieler ist, sondern dass er erstens zu hoch, zweitens zu dünn und zu sanft klingt und für Arnie zum Teil außerdem noch extremste Sorte chargiert, so dass es theatralisch wirkt - insbesondere in den Komödien ist das, was ich da bisher gehört habe, teils noch heftiger als Arnold Marquis in seinen krassesten Rollen. Zwischen gekonnter Schauspielerei, die einen auch mal glaubwürdig als Hauklotz und tumb wirken lässt, und Theatralik besteht ja wohl doch noch ein Unterschied.
Wenn ihr unbedingt ein Beispiel haben wollt:
Ich glaube, dass Rainer Brandt die teils unfreiwillige Komik, teils aber auch kuriose Brummbär-Härte Arnies stimmlich gut hätte nachempfinden können und er hätte auch vom Klang her erheblich besser als Danneberg gepasst, da er in den 80ern schon tiefer klang als früher und jetzt erst recht. Damit dürfte zumindest einigermaßen klar werden, was ich mir unter Arnie vorstelle.
Danneberg ist mir: zu soft, zu übertrieben (Stichwort: chargieren), generell zu hoch, zu klanglich sauber bzw. gestelzt...etc.pp.
Arnie wirkt mit ihm teilweise schon regelrecht tuntig, was Komödien anbetrifft, und das ist bei so einer Type wirklich äußerst sonderbar.
Man hätte ohne weiteres aber auch einen Österreicher dafür verpflichten können, um es noch authentischer zu machen. Da gab es schon immer gute mit Komik erfahrene Leute, die aber auch sehr gut ernsthaft konnten... und erzählt jetzt ja nicht, dass da ja niemand synchronisieren kann.
Hätte er noch gelebt, hätte ich mich da z.B. um Peter Vogel bemüht...der konnte diesen Klang und es gibt weitere...eine Bemerkung wie "hätte gelebt, hat er aber nicht" wäre hier somit fehl am Platz. Ich kenne mich mit dem österreichischen Schauspieler-Fundus in der Breite nicht so sehr aus, dass ich hier jetzt unbedingt Namen nennen könnte, aber wenn man z.B. "Kottan ermittelt" schaut, weiß man, dass es da reichlich gewiefte Leute gibt, die in Frage gekommen wären...wobei es jetzt Leute geben wird, die permanent darauf beharren, dass da ja keiner ohne weiteres hätte synchronisieren können. Die Wahrscheinlichkeit, dass man keinen darauf hätte trimmen bzw. es ihm hurtig beibringen können ist allerdings so gering, dass es jeder Beschreibung spottet.
20 Jahre früher hätte ich für einen Typ wie Arnie z.B. Gernot Duda geholt oder Franz Nicklisch. Genug der pseudo-theoretischen Beispiele?!
Man muss sich einfach nur etwas umgucken und bei einem Unikat wie Arnie halt auch mal nach einem "Unikat" / "Original" schauen , ergo unter Umständen jemandem, den man nicht andauernd hört und dementsprechend so ziemlich als letztes bei Thomas Danneberg. (Brandt war damals kaum noch zu hören, kommt also bitte nicht damit, dass der auch ein Vielsprecher war.)
marginal


Beiträge: 260

08.10.2008 13:45
#25 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Gut, so macht die Argumentation Sinn, so wie's vorher dastand nicht.

Brandt hat allerdings selbst bei hoher Bereitschaft zum drücken zu viel "Samt" in der Stimme für einen tumben Muskelprotz, da kann ich mit der Variante "österreichischer Schauspieler" leichter leben. Das würde dann auch das Problem "Schwarzenegger/Stallone klingen gleich" beheben.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

08.10.2008 13:58
#26 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten
Eben. Diese Stallone/Schwarzenegger-Dopplung beweist auch die Einfallslosigkeit bei der Besetzungspolitik in den Studios. Ich möchte fast wetten, dass Danneberg für den einen sogar explizit besetzt oder zumindest vorgeschlagen oder zuallermindest anfangs durchgeschleift wurde, weil er für den anderen angeblich bewiesen hatte, dass er auf so einen Typ kann. Dummerweise funktionierte es für Arnie aber nicht halb so glaubwürdig, mal abgesehen davon, dass es selbst, wenn es gleichwertig gut funktioniert hätte, immer noch langweilig gewesen wäre bzw. - für die Leute, die Danneberg auf Arnie mögen - zum Teil ist. Und ansonsten: Ein Bär und ein Elefant sind eben doch nicht das gleiche...
Hier möchte ich wiederum darum bitten, dass mir jetzt keiner erzählt, dass er sich ja für beide fast gleichzeitig etablierte und das somit einfach eine zufällige Entwicklung war, die man so stehen lassen sollte. Man hätte jederzeit einen Schlussstrich ziehen können...schon allein, weil er eben beide sprach, wäre es notwendig gewesen. Selbst Laien finden's merkwürdig - i woas wovon i red.

Mich würde mal interessieren, ob es hier Leute gibt, die Thomas Danneberg für Arnie besser als für Stallone finden...
Das wäre mal eine interessante Analyse...
Ich denke, dass etliche sagen werden: gleichwertig, aber dass sich Arnie wirklich durchsetzen würde glaube ich eigentlich nicht.

Das Problem ist, dass Thomas Danneberg auf Wummern oder überhaupt wuchtigen Typen nur dann gut klappt, wenn sie ein relativ rauhes, ja verlottertes bis versifftes Auftreten haben, was er gut rausspielen kann. Besonders für Nick Nolte funktioniert er umso besser, umso dreckiger die Rolle ist. Bei Stallone ist es teils ähnlich, aber da passt er auch so gut, da Stallone ja auch recht sportlich war usw. usf. und zwar auch im athletischen Sinne und nicht nur was Muskelprotzerei angeht...
Bei Arnie klappt's jedoch nicht, weil der insgesamt doch viel polierter - und dadurch auch tumber - wirkt und mit Danneberg im normalen Tonfall wird's dann aalglatt bis tuntig. Arnie ist wie ein glatter Stein und kein Rauhbein oder ähnliches.
Aus ähnlichen Gründen ist Danneberg z.B. auch an John Wayne gescheitert, der einfach nicht verlottert genug ist, dass Danneberg es gut genug ausspielen könnte und das obwohl er vom O-Ton nun wiederum auch nicht allzu weit weg ist - näher dran als Marquis zum Beispiel.
Es gibt zwar auch Fälle, wo Thomas Danneberg glattere, schwere oder einfach an sich hartkantigere Typen gut trifft, aber das sind dann meistens auch auf sympathisch getrimmte, eindimensionale Rollen. Z.B. Ward Bond in "Trommeln am Mohawk". Für wirklich tiefgründigere Charaktere reicht's da vergleichsweise eher selten. In "Kap der Angst" fand ich ihn selbst für Nick Nolte nicht besonders.
Und da's für Arnie stimmlich wenig bis gar nicht passt reicht's dann halt nicht mal für überzeugende Oberflächlichkeit, sondern nur für notgedrungene Theatralik oder minimalistische Mittel, weil er ihn schauspielerisch nicht gekonnt genug retten bzw. aufwerten kann.
Und das liegt letztlich nicht primär an seinen Qualitäten, denn er ist ein sehr guter Synchronschauspieler, sondern einfach daran, dass man nicht jeden für jeden besetzen kann. Es gibt Fehlbesetzungen, die sich nicht zum Treffer entwickeln lassen und teilweise auch einfach Typbesetzungen die mit dem ein oder anderen generell nicht funktionieren, obwohl sie noch nichtmal ein langweiliges Klischee sind. Wie hieß hier mal so schön: Walter Bluhm für Bud Spencer geht auch nicht...

Es ist schon witzig. Einerseits wird teilweise krankhaft nach Klischee besetzt, andererseits werden solche akut "typfremden" Besetzungen jahrzehntelang durchgezogen. Wie wär's damit, sich mal in der Mitte zu treffen? Gibt doch auch massenweise Fälle, wo das gelang...vor allem früher.
berti


Beiträge: 17.876

20.12.2008 14:41
#27 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Es gibt deutschsprachige Stars, die sich immer oder so gut wie immer selbst synchronisiert haben (Curd Jürgens, Romy Schneider, Gert Fröbe), andere haben das nie oder fast nie getan (Udo Kier, Friedrich von Ledebur, Helmut Berger).

Maximilian Schell dürfte wohl ein Sonderfall sein. Er sprach sich mal selbst (Urteil von Nürnberg, Die Akte Odessa, Das schwarze Loch), wurde aber auch öfter fremd synchronisiert, oft von Erik Schumann, aber auch von Jürgen Thormann (Anruf für einen Toten) oder Joachim Kerzel (Freshman).
Über seine Leistung im Synchronstudio scheint es hier ja unterschiedliche Ansichten zu geben. Hat jemand Lust, etwas dazu zu schreiben?

Edigrieg



Beiträge: 3.093

20.12.2008 14:52
#28 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten
Max Schell? Ein absolut brillanter Schauspieler und auch in punkto Selbstsynchro auf hohe Qualität erpicht, zumindest empfinde ich das bei Steiner, Nürnberg und D.S.Loch so. Eine unglaublich fesselnde Stimme, der ich mit Ehrfurcht zuhöre. Disneys Weltraumabenteuer, mittlerweile fast schon ein B-Movie, schaue ich mir heut noch seinetwegen an.
berti


Beiträge: 17.876

20.12.2008 15:32
#29 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Zitat von Edigrieg
Max Schell? Ein absolut brillanter Schauspieler und auch in punkto Selbstsynchro auf hohe Qualität erpicht, zumindest empfinde ich das bei Steiner, Nürnberg und D.S.Loch so. Eine unglaublich fesselnde Stimme, der ich mit Ehrfurcht zuhöre.



Sehe ich ähnlich. Einige hier (z. B. Slarti) sind in Bezug auf seine Selbstsynchro in "Topkapi" oder "Das schwarze Loch" allerdings anderer Ansicht.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.301

20.12.2008 15:52
#30 RE: Die Qualität der Selbstsynchronisation Zitat · antworten

Zitat von berti
Einige hier (z. B. Slarti) sind im Bezug auf seine Selbstsynchro in "Topkapi" oder "Das schwarze Loch" allerdings anderer Ansicht.

Wobei sich mir die Frage stellt: Ist das wirklich eine Frage der Synchronisation oder generell des Schauspielstils von Schell (der mir persönlich nicht liegt, aber deswegen ist die Selbstsynchronisation nicht automatisch schlecht, wie das der Fall ist bei ..... ....... - habt Verständnis, dass ich hier kein Beispiel nenne).
Oskar Werner lag bei der Selbstsynchronisation immer etwas neben der Spur - er konnte es einfach nicht - trotzdem ist er ohne seine eigene Stimme nicht mehr derselbe ("Jules und Jim").

Gruß
Stefan

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