Jemand, der beim – nebenbei bemerkt alle "Teutonen" hassenden – "Mirror" arbeitet, wird durch diese unreflektierte Gleichsetzung nicht beleidigt, sondern aufgewertet. Solche Blätter sind mit dafür verantwortlich, dass Journalisten weltweit in Sachen Renommee knapp vor Finanzbeamten und Kinderschändern rangieren. Den "Spiegel" und Menschen, die ihren Job sehr ernst nehmen, im selben Atemzug mit so einem Dreck zu nennen ... Junge, macht das mal in natura vor meinen Augen. I dare you!
Eine ganz andere Kategorie ist es jedoch, wenn ich diese Aussage in jemandes ANDEREN Werk implementiere - selbiges grob VERFÄLSCHE - und damit mich einer Massenwirkung bediene, die mir nicht zusteht und für die ich in aller Regel nicht einmal einstehen muss. Genau das ist hier passiert. Das ist entweder sehr destruktiv und feige oder im besten Falle noch ein peinlicher, von Unkenntnis und/oder -weitsicht zeugender Lapsus. Das darf angeprangert werden. (Es ist natürlich mehr als erstaunlich, dass ein Supervisor das tatsächlich hat durchgehen lassen.)
Zitat von VanTobyEine ganz andere Kategorie ist es jedoch, wenn ich diese Aussage in jemandes ANDEREN Werk implementiere - selbiges grob VERFÄLSCHE - und damit mich einer Massenwirkung bediene, die mir nicht zusteht und für die ich in aller Regel nicht einmal einstehen muss. Genau das ist hier passiert. Das ist entweder sehr destruktiv und feige oder im besten Falle noch ein peinlicher, von Unkenntnis und/oder -weitsicht zeugender Lapsus. Das darf angeprangert werden. (Es ist natürlich mehr als erstaunlich, dass ein Supervisor das tatsächlich hat durchgehen lassen.)
Meinst du denn, dass eine größere Anzahl von deutschen Zuschauern durch die Dialogübersetzung in ihrem Urteil über den "Spiegel" negativ beeinflusst werden?
Zitat Meinst du denn, dass eine größere Anzahl von deutschen Zuschauern durch die Dialogübersetzung in ihrem Urteil über den "Spiegel" negativ beeinflusst werden?
Ja. Menschen die sich leicht beeinflussen lassen. Definitiv. Ich selbst kam im Kino erstmal ins Grübeln, weil ich selbst den Spiegel lese. Dachte mir dann, dass der Übersetzer es sich leicht gemacht hat;
"Mmmm, die Protagonisten gehen ja durch einen Spiegel. Die Zeitung die kritisiert wird, heisst der Daily Mirror. Hey, hier in Deutschland gibt es doch eine Zeitschrift namens "Spiegel". Dann nehm ich die einfach und bau sie ins Dialogbuch ein, hö hö hö."
Hätte man die Stelle im Deutschen ein wenig anders getextet hatte, als hier zitiert, wäre es mMn sogar noch akzeptabel gewesen:
"Man darf nicht alles glauben, was man so liest - nicht einmal im 'Spiegel'."
Dann könnte man die Stelle wie von gruenschnabel vorgeschlagen als allgemeine Medienkritik verstehen oder besser gesagt als Kritik an der allgemeinen Gutgläubigkeit der Leser: Selbst seriösem Journalismus muss man stets kritisch und wachen Geistes begegnen.
Etwas schwierig ist dabei, dass man offenbar den Daily Mirror dabei im Bild sieht, aber vielleicht fällt das nur auf, wenn man es weiß. Kann ich ohne Sehen nicht beurteilen.
Ich kann auch nicht beurteilen, wie sehr eine solche Stelle die Massen beeinflusst. Die wenigsten werden dabei denken: "Oha! Der Spiegel ist also Mist! Das muss ich mir merken!" Sehr wohl kann ich mir aber vorstellen, dass eine grundsätzliche Indifferenz, die in Ansätzen schon vorhanden ist, noch weiter gefördert wird: Ob man ununterschieden alles annimmt oder ablehnt, ist das gleiche Übel: In beiden Fällen erspart man sich eigenständiges Denken. Das geht naheliegenderweise auf Kosten von ernstzunehmendem Journalismus.
Zitat von VanTobyHätte man die Stelle im Deutschen ein wenig anders getextet hatte, als hier zitiert, wäre es mMn sogar noch akzeptabel gewesen: "Man darf nicht alles glauben, was man so liest - nicht einmal im 'Spiegel'." Dann könnte man die Stelle wie von gruenschnabel vorgeschlagen als allgemeine Medienkritik verstehen oder besser gesagt als Kritik an der allgemeinen Gutgläubigkeit der Leser: Selbst seriösem Journalismus muss man stets kritisch und wachen Geistes begegnen. Etwas schwierig ist dabei, dass man offenbar den Daily Mirror dabei im Bild sieht, aber vielleicht fällt das nur auf, wenn man es weiß. Kann ich ohne Sehen nicht beurteilen. Ich kann auch nicht beurteilen, wie sehr eine solche Stelle die Massen beeinflusst. Die wenigsten werden dabei denken: "Oha! Der Spiegel ist also Mist! Das muss ich mir merken!" Sehr wohl kann ich mir aber vorstellen, dass eine grundsätzliche Indifferenz, die in Ansätzen schon vorhanden ist, noch weiter gefördert wird: Ob man ununterschieden alles annimmt oder ablehnt, ist das gleiche Übel: In beiden Fällen erspart man sich eigenständiges Denken. Das geht naheliegenderweise auf Kosten von ernstzunehmendem Journalismus.
Ein definitives Urteil über die Wirkung dieser Szene kann man wohl erst nach Sehen im Kontext des Films sehen. Daneben wäre die Frage, ob man von einem Dialogautor erwarten kann, dass er beim beim Texten der Szene ausführlich über mögliche Auswirkungen im Bezug auf das Medienbild seines Publikums nachzudenken.
Nach längerer Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, diesen Faden zu bereinigen, um ihn wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, das Synchron.
Wer sich für den ganzen ungeschönten Verlauf tatsächlich interessiert, sei auf dieses Mahnmal verwiesen.