Einen kurzen Ausschnitt aus diesem Film habe ich vor vielen Jahren (oder Jahrzehnten?) in einer Dokumentation gesehen und traute meinen Ohren nicht, weil der Sprecher einerseits nach Schürenberg klang, andererseits die Diktion völlig anders als gewohnt war.
Definitiv ein Fall von "Große Sprecher in peinlichen Rollen"! Dieses Beispiel hatte ich jedenfalls lange erfolgreich verdrängt.
Schon zynisch, dass hier erwähnt wird, wie viele wertvolle Bücher für immer verloren sind. Die Bücherverbrennung war damit aber natürlich nicht gemeint.
Dass Wolfgang Lukschy in späteren Jahren ein ausgesprochenes komödiantisches Talent zeigen durfte, ist ja bekannt. In den frühen 50ern war er allerdings meist übermäßig pathetisch und melodramatisch. So ist es ein ungewöhnliches Erlebnis, ihn in "Aufstand in Sidi Hakim" extrem aufgedreht, sogar schrill kieksend zu erleben - das war natürlich durch die alberne Performance von Cary Grant vorgegeben. Aber gerade deshalb war Lukschys nicht die naheliegendste Besetzung und kam wohl nur durch "Weißes Gift" zustande, wo er Grant unter wahrscheinlich gleicher Regie in einer viel kühleren Rolle sprach.
Bei der Sichtung von "Wells Fargo" ist mir eine (23 Jahre) junge Karin Buchholz aufgefallen. Wusste gar nicht, dass die schon so lange im Geschäft ist.
Zitat von Samedi im Beitrag #334Bei der Sichtung von "Wells Fargo" ist mir eine (23 Jahre) junge Karin Buchholz aufgefallen. Wusste gar nicht, dass die schon so lange im Geschäft ist.
Könnte ihre allererste Synchronrolle gewesen sein, zumindest eine ihrer ersten.
Woher soll ich wissen, warum was in der Synchronkartei steht. In der Synchronkartei steht auch für eine Rolle Walther Suessenguth, der schon 1964 starb. Also widerspricht sich da die Synchronkartei schon mal, dass die Serie 1965 synchronisiert worden sei. Laut Griz' Serienführer sei diese Rolle allerdings von Konrad Wagner gesprochen. Die Serie lief erstmals 1971 im TV. Mag sein, dass es später im Privatfernsehen gängige Praxis war auf Verdacht zu synchronisieren. In den 1960ern kenne ich diese Methode gar nicht. Dann würde die Serie ganze 6 Jahre auf Halde liegen, das passt absolut nicht.
Vermutlich nahm die SK das als Grundlage für die Angabe. Wahrscheinlich gab es dann wirklich zwei Synchronphasen und die Folgen, die auch von Pidax veröffentlicht wurden, gehörten zur zweiten - sind ja auch die Langfolgen.
Ich habe mal in 1-2 Folgen reingeschaut. Für mich klingt die Synchro nach Anfang der 1970er. Joachim Kemmer für eine Hauptrolle passt auch nicht recht zu 1965, da hat er erst angefangen.
Klaus Kindler war stark auf coole, abgebrühte und toughe Typen abonniert. Natürlich gab es in seinem Fall auch immer mal wieder Abweichungen von diesem Schema; aber besonders auffallend erscheint mir seine Besetzung auf Michel Auclair in "Maigret kennt kein Erbarmen": Hier war er mal nervös und überspannt, mal selbstmitleidig, dann wieder hysterisch aufbrausend oder blasiert und geziert - in dieser Häufung ein starker Kontrast zu dem Image, dass er nur wenige Jahre später (nicht zuletzt durch das Aufkommen des Italowesterns) erhalten sollte!